DREAMSHADE – A Pale Blue Dot

Band: Dreamshade
Album: A Pale Blue Dot
Spielzeit: 51:40 min
Stilrichtung: Modern Metal, Metalcore
Plattenfirma: Dreamshade / Tunecore
Veröffentlichung: 05.03.2021
Homepage: www.facebook.com/dreamshadeband

Obwohl „A Pale Blue Dot“ das bereits vierte Studioalbum der Jungs aus Lugano ist, sind DREAMSHADE bisher tatsächlich komplett an mir vorbei gegangen. Schade eigentlich, denn die Schweizer haben es echt drauf und auch „A Pale Blue Dot“ ist nicht von schlechten Eltern. Aber mal von Anfang an… DREAMSHADE sind Sänger Kevin Calì, Fernando ‚Fella‘ Di Cicco und Luca Mari an den Gitarren, Gian-Andrea ‚Gian‘ Costa am Tieftöner und nicht zuvergessen, Drummer Francesco ‚Fry‘ Ferrini. Anfangs eher im Death Metal beheimatet haben DREAMSHADE sich kontinuierlich weiterentwickelt und eine neue musikalische Heimat im Modern Metal / Metalcore gefunden. Und dabei haben sie seit ihrer Gründung 2006 in Lugano in der Schweiz regelmäßig und gut abgeliefert. Laut der Plattenpromo muss sich die Band vor Bands wie ARCHITECTS, BURY TOMORROW oder auch BRING ME THE HORIZON nicht mehr verstecken. Ja, das kann ich genau so bestätigen.
„A Pale Blue Dot“ vereinigt tatsächlich alles, was ich mir von einem Modern Metal Album mit deutlichen Metalcore Einschlag erwarte. Klar, das Genre ist schon ziemlich ausgelutscht und auch DREAMSHADE erfinden das Rad hier nicht wirklich neu. Nichtsdestotrotz lassen sich die Schweizer aber nicht den Käse vom Fondue nehmen (okay, gaaanz schlechtes Wortspiel) und schaffen es durch kleine, aber gezielte Einwürfe sich doch etwas von der Masse abzuheben. Spannend hierbei finde ich die Zusammenarbeit mit Rose Villain, einer italienischen Singer/Songwriterin, die hauptsächlich im Pop und Hip Hop zuhause ist. Mit den harten Raps und der technisch verfremdeten Stimme von Rose Villain kommt bei „Stone Cold Digital“ deutliche Abwechslung ins Spiel. Spannend auf alle Fälle. Die zweite Kooperation mit John Henry von DARKEST HOUR geht in eine komplett andere Richtung. Mit den rauen Shouts wirkt „Nothing But The Truth“ deutlich wilder und ungehaltener als einige Vorgänger. Definitiv ein Highlight auf „A Pale Blue Dot“.

Alles in Allem kann man sagen, dass DREAMSHADE das Rad tatsächlich nicht neu erfinden. Aber muss man das auch, um in diesem Genre bestehen zu können? Nö, muss man nicht. Man kann auch mit ein paar guten Ideen und wirklich guten Texten ein starkes Album raushauen ohne die Musikwelt revolutionieren zu müssen. „A Pale Blue Dot“ hat so ziemlich alles, was es braucht. Neben dem bereits erwähnten Rap, dem Metalcore (Empfehlung: „Shanghai Nights“), den harten Riffs findet sich auch ein leichter NuMetal Einschlag („A Place Called Home“) oder auch mal was poppig-rockiges wie bei „Somewhere Else“. Das sind alles so kleine Stellschrauben, die eine Band dann doch aus der Masse herausstechen lassen, ohne dass man seine Wurzeln verliert oder in den Mainstream abdriftet. DREAMSHADE haben das mit „A Pale Blue Dot“ echt klasse hingekriegt. Und das hier dann auch noch eine Pro-Planet Botschaft verknüpft ist, macht es nur noch umso sympathischer. Im Nachhinein betrachtet, ist es für mich gar nicht mehr so schlimm, dass ich erst mit Album #4 eingestiegen bin, denn das Ding hier trifft genau meinen Geschmack. DREAMSHADE werden auf alle Fälle ab sofort meine Playlist bereichern, auch wenn es für mich noch einen Ticken härter und growliger sein könnte (aber das sage ich jedesmal). Das ist nur wieder jammern auf hohem Niveau, am besten ignorieren und „A Pale Blue Dot“ einfach nur genießen. Jungs, das habt ihr auf alle Fälle gut gemacht!

Anspieltipps: Shanghai Nights, Nothing But The Truth, Save This

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Safe Harbour
02. Lightbringers
03. Question Everything
04. Step Back
05. Stone Cold Digital (feat. Rose Villain)
06. Impulse
07. toD-eulB-elaP-(A)
08. Shanghai Nights
09. Elephant
10. Somewhere Else
11. On My Own
12. Nothing But The Truth
13. A Place We Called Home
14. Save This

Tänski