SANTA CRUZ – Screaming For Adrenaline

Band: Santa Cruz
Album: Screaming For Adrenaline
Spielzeit: 44:48 min.
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 26.04..2013
Homepage: www.santacruz.fi

Es ist wieder modern, unmodern zu sein. Und das treiben Bands wie SANTA CRUZ auf die Spitze. Allerdings muss man gestehen, dass sie dabei so authentisch rüberkommen, wie es selten der Fall ist. Und so sind die Finnen nicht nur eine weitere Retro-Band, die die glorreichen 80er aufleben lässt sondern auch das ganze Brimborium um die Musik wird penibel auf 1987 getrimmt. Angefangen vom Look des Vierers über die Homepage (sowas gab es natürlich damals noch nicht) bis hin zum Hochglanzsound ihres Debüts „Screaming For Adrenaline“. Wobei schon darauf geachtet wird, dass der Dreck unterwegs nicht verloren geht. Archie (vocals, guitar), Johnny (guitar), Middy (bass) und Taz (drums) sind also nicht vier weitere Kids, die einfach mal drauflos rocken, alles hat Hand und Fuß. Was die Homepage aber komplett verschweigt ist, dass es sich hier nicht um komplett neue Songs handelt, denn 2009 bzw. 2011 haben SANTA CRUZ schon 2 EP´s in Eigenregie herausgebracht. 5 dieser Songs wurden neu eingspielt und bilden das solide und schon erprobte Gerüst dieses Longplayers.

Eines steht schon mal fest: „Screaming For Adrenaline“ ist ein Grower. Die ersten ein bis zwei Durchläufe konnten mir ein anerkennendes Nicken entlocken, aber bei mehrmaligem Hören fesseln die 11 Songs wie es in der letzten Zeit selten der Fall war. Irgendwie erinnert mich das hier an den Erstling der Kollegen von CRASHDIET, die damals ähnlich furchtlos und trotzdem professionell zu Werke gingen und mit „Rest In Sleaze“ einen Genreklassiker der neuen Generation aufs Parkett gezaubert haben. Aber SANTA CRUZ klingen noch amerikanischer und sind alles andere als ein Abklatsch der Schweden.

Obwohl Archie´s Gesang schon ab und zu an einen gewissen Dave Lepard (Gott hab ihn seelig) erinnert, in hohen Passagen auch an Herrn Rose (die neuen Versionen umschiffen diese hohen Lagen aber weitestgehend). Schon die einleitende Basslinie des eröffnenden Titeltracks lässt Großes erhoffen. Danach wird ohne Rücksicht auf Verluste geholzt, zumindest für die Verhältnisse einer Hardrockband. Der Refrain ist der erste Beweis, wie sehr sich die Musik dieses Silberlings mit der Zeit steigert. Ein bisschen mehr auf Nummer sicher gehen die Jungs mit „Anthem For The Young´N´Restless“ – obwohl, der Song ist einfach nur catchy ohne in die Belanglosigkeit abzudriften. „Relentless Renegades“ ist die erste Single, zu der es auch ein Video gibt (HIER). Macht Euch selbst ein Bild, dann werdet Ihr sehen (und hören), dass man mit SANTA CRUZ zu rechnen hat.

Das gefällige „Sweet Sensation“ ist ein Midtemposong erster Güte während „Nothing Compares To You“ so eine Art Halbballade ist. Schön langsam fehlen mir echt die Worte, aber dennoch sollte erwähnt werden, dass „Let´s Get The Party Started“ ein unbedingtes Muss für Eure nächste Fete ist – sagt ja auch der Name schon. „Alive“ ist dann auch der einzige Song, der qualitativ nicht zu 100% ins Gesamtbild passt. Das bügelt aber „Lovin´ You (Is Just For Playing)“ prompt wieder aus. Das pumpende „Aiming High“ und die Gute-Laune-Nummer „Let Me (Lay My Love On You)“ beschließen ein außergewöhnliches Album.

Zur richtigen Zeit wären diese Jungs „The next big thing“ geworden. Heute erreichen sie mit ihrem Debüt „Screaming For Adrenaline“ zwar weitaus weniger Leute, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass SANTA CRUZ den Großteil ihrer Kollegen ganz locker in die Tasche stecken. Für den Satz „Das ist das Album des Jahres“ ist es noch etwas zu früh (2013 scheint wieder mal ein guter Jahrgang zu werden), aber sicher wird diese Scheibe ganz oben in meinem Jahresrückblick zu finden sein – und für die Höchstnote ist ja nie zu früh, oder?

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Screaming For Adrenaline
2.Anthem For The Young´N´Restless
3.Relentless Renegades
4.Sweet Sensation
5.Nothing Compares To You
6.High On You
7.Let´s Get The Party Started
8.Alive
9.Lovin´You (Is Just For Playing)
10.Aiming High
11.Let Me (Lay My Love On You)

Stefan

DAVE EVANS & NITZINGER – Revenge

Band: Dave Evans & Nitzinger
Album: Revenge
Spielzeit: 38 min.    
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 25.04.2013
Homepage: www.daveevansrocks.com
                  www.nitzinger.com

Was macht einer der geilsten Texas-Blues-Rock-Gitarristen an der Seite eines Sängers, der auch heute noch damit wirbt, dass er der erste Sänger von AC/DC war? Entwicklungshilfe?
So richtig anders kann ich es mit nicht vorstellen, dass JOHN NITZINGER mit DAVE EVANS zusammen ein Album herausbringt. Es ist aber geschehen, „Revenge“ heisst das Produkt dieser Zusammenarbeit.
Ich habe nichts gegen DAVE EVANS, er ist ein durchaus guter Sänger, auf Augenhöhe von JOHN NITZINGER spielt er aber nicht.
Trotzdem ist hier ein mehr als solides Bluesmetal-Album entstanden, das sich wirklich hören lassen kann. Bluesmetal? –Bluesmetal!
Was mir gefällt, neben der hohen musikalischen Qualität, ist die Abwechslung auf dem Album. Brettharte Songs wechseln sich ab mit supercoolen Bluesnummern. NITZINGER’s einmaliges Gitarrenspiel setzt einmal mehr Massstäbe. Er ist neben GARY MOORE und STEVIE RAY VAUGHAN einer meiner Grossmeister der heulenden Gitarre. Wenige bringen eine Les Paul so zum Singen wie er.
„Control“ eröffnet die Scheibe, ein rockiger, mittelschneller Song wie wir sie von ZZ TOP in ihren besseren Zeiten kennen. „Revenge“, der Titelsong lässt EVANS Stimme viel Raum und schält seine Stärken gut heraus, ist ansonsten aber eher unspektakulär.
„Shifting Sand“ ist ein Track in der Tradition von AC/CD, eine treibende Hardrocknummer, Bass und Drums klar und ohne Schnörkel, Rhythmusgitarre mit einfachem Riffing, die Leadklampfe schneidet die Luft, wie es sich gehört und Evans zeigt, dass er ein Rocker geblieben ist. Die Art von Musik liegt ihm am meisten.
Mit „A Sharp Stick In The Eye“ marschiert ein Blues auf, der mittelschnell und mit mehrstimmigem Gesang brilliert. Genau die Nummer, um hinten im Konzertsaal an der Bar sein Bierchen zu trinken und dabei mit der Fussspitze zu wippen.
„Dead Cat Smile“ stampft etwas durchschnittlich daher und durch meine Wahrnehmung, ganz okay aber kein Burner.
Dafür hüpft mein altes Blueserherz bei „Where She Goes I Go“. Hier erhebt sich NITZINGER in jene Sphären des langsamen Blues mit wehklagenden Gitarren, die sonst in derselben Intensität nur GARY MOORE beherrschte. Und DAVE EVANS zeigt, das seine Stimme durchaus den Schmutz fabrizieren kann, ohne den der Blues nicht leben kann. Das ist mein Favorit, der Hammertrack dieses Albums.
Ebenfalls relativ slow bewegt sich „The Night We Drank The Stars“ übers Parkett, der Song hat mich aber auch nicht sonderlich berührt.
Jetzt aber kommt der „Metal-Blues“, diese coole Mischung aus Metaldistortion und Bluestempo. Der Track „Going Back To Texas“ drängt vorwärts und wird doch wie von unsichtbarer Hand zurückgehalten. Er vermittelt diese Gefühl, wenn du auf dem Heimweg bist, das eine oder andere Bierchen zuviel gebechert hast und eigentlich nur noch in die Kiste willst. Und dann zeiht sich das, weil deine Beine dir nur noch bedingt gehorchen…
„Stay Drunk“ erzählt im Rock’n’Roll- oder BoogieStil die Geschichte eines Typen, der erzählt, warum er lieber besoffen bleibt „That’s why I stay drunk all the times“.
Und was bleibt nach der unendlichen Sauferei? Nicht viel mehr als der Wunsch nach Ruhe, weil die Birne zu explodieren scheint. Nicht, dass ich das Gefühl kennen würde, aber so wie „Headache“ klingt muss es sich wohl anfühlen…
Ich habe nihct herausgefunden, an wem sich DAVE EVANS und JOHN NITZINGER rächen wollen, „Revenge“ ist aber ein sehr gutes Stück Metal, Rock und Blues in der in einer Mischung, die wir den guten alten „Texas-Blues“ nennen. Das Album darf man sich getrost in die Sammlung stellen, es lohnt sich!

WERTUNG:

Tracklist:

1. Control
2. Revenge
3. Shifting Sand
4. A Sharp Stick In The Eye
5. Dead Cat Smile
6. Where She Goes I Go
7. The Night We Drank The Stars
8. Going Back To Texas
9. Stay Drunk
10. Headache

Lineup:

Lead Vocals – Dave Evans
Guitars – John Nitzinger

Danny

BAI BANG – All Around The World

Band: Bai Bang
Album: All Around The World
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.baibang.se

Es ist schon komisch, dass jedes Mal, wenn ich eine Rezension zu einem neuen Album der Schweden BAI BANG schreibe, das Wetter für die Jahreszeit ziemlich unangemessen ist. Beim Vorgängeralbum „ Livin´ My Dream“ 2011 hatte es mitten im Juli gerade mal 12 Grad und jetzt will der Winter nicht ums verrecken gehen, dabei haben wir bald Ostern. OK, bis diese Rezension online ist, wird es ja hoffentlich ein bisschen besser sein. Die Schweden jammern ja auch nicht übers Wetter oder speziell über die Kälte, vielleicht bekommen die Jungs aber deswegen solch gut gelaunte Songs hin, weil sie abermals im Sunshine Explosion Studio aufgenommen haben.

Seit die Mannen um Sänger Diddi Kastenholt 2009 mit ihrem Comeback-Album „Are You Ready“ ihren zweiten Frühling einläuteten, haben sich die Gewichte zu Gunsten eingängigerer Melodien und mehr Bombast verschoben. In den Anfangstagen Ende der 80er war das noch etwas anders. Seit dem neuen Anlauf klappt es auch mit dem Release neuer Scheiben wie am Schnürchen. Nach „Are You Ready“ in 2009 folgte „Livin´My Dream“ 2011 und jüngst steht „All Around The World“ in den Startlöchern. Die aktuelle Besetzung besteht aus Diddi Kastenholt (vocals), Pelle Eliaz (guitar), Joacim Sandin (bass), Johnny Benson (drums) und Jens Lundgren (guitar), der allerdings momentan eine Auszeit nimmt und angeblich erst im Dezember wieder zur Band stößt. Also machen die Schweden in abgespeckter Version zu viert weiter, schade für Jens ist nur, dass er Highlights wie Auftritte beim diesjährigen Rocklahoma Festival in den USA verpasst und die Fans auf dem H.E.A.T. Festival im November werden auf Jens verzichten müssen.

Mit ihrem Mix aus THE POODLES, HEAT und WIG WAM gewinnen BAI BANG auch auf ihrem neuesten Langspieler keinen Innovationspreis. Aber von Anfang an merkt man, dass sie ihren Stil noch perfektioniert haben. „Everybody Everywhere“ startet ohne Umschweife mit dem zuckersüßen Chorus und macht unmissverständlich klar, wohin die Reise auf „All Around The World“ geht. Ganz und gar nicht um die ganze Welt sondern eher mitten in die 80er, als BON JOVI, DEF LEPPARD und Kollegen noch die breiten Massen begeisterten – und das zurecht. Mit einem wilden Riff startet „Gonna Make It“ wie eine Rakete, nur um im Refrain die bekannten Trademarks der Schweden ans Tageslicht zu bringen. Klar bewegen sich BAI BANG damit oft über die Kitschgrenze hinaus und klingen ziemlich „cheesy“ (danke für den Ausdruck Marco), aber dennoch ist das der perfekte Soundtrack für Sommer, Sonne und ein eiskaltes Bier. Aber dafür entertainen BAI BANG wie die viel zitierte Sau!

Das schleppende „Crazy“ und die geniale Bandhymne „Bai Bang“ (warum hat das so lange gedauert?) sind weitere Beweise dafür. Aber „Raise Your Hands“, „Summertime“ oder der Titelsong stehen dem in nichts nach. Entweder man kann sich mit dem Stil der Jungs anfreunden, oder man geht zum Lachen in den Keller und winkt von vorneherein ab.

„All Around The World“ ist ein bombastisch cooles Bubbelgum-Sleaze-Kick-Ass-Gute-Laune-Rock-N-Roll-Sommeralbum, das sogar meinen momentanen Winterkoller etwas eindämmen kann. Das Ding hier will mit auf die einsame Insel!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Everybody Everywhere
2.Gonna Make It
3.Crazy
4.Bai Bang
5.How About Now
6.Raise Your Hands
7.Summertime
8.Now You´re Gone
9.All Around The World
10.Get It On

Stefan

ZOMBIE INC. – Homo Gusticus

Band: Zombie Inc.
Album: Homo Gusticus
Spielzeit: 37:18 min.
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.zombie-inc.com

Nanu? Die Stimme kommt mir doch bekannt vor, ich könnte schwören, sie früher öfters gehört zu haben und der Blick in die Bandinfo bestätigt meinen Verdacht auch sofort. Martin Schirenc, früher bei PUNGENT STENCH und HOLLENTHON, singt bei ZOMBIE INC. und wird dabei von einigen durchaus bekannten Musikern unterstützt, unter anderem Wolfgang Rothbauer von DISBELIEF.

ZOMBIE INC. bieten uns auf Ihrem Zweitwerk erneut rohen Old-School Death Metal europäischer Schule, der irgendwo zwischen DISMEMBER, ENTOMBED, GOREFEST und eben besagten PUNGENT STENCH liegt. Textlich dreht sich auch dieses Mal alles rund um Zombies und andere Splatter und Gore-Themen.

Das von Dan Swanö produzierte Langeisen, weiß auch auf produktionstechnischer Seite zu überzeugen.

Freunde vom Death Metal der alten Schule und Leute die wissen wollen, wie der Soundtrack von The Walking Dead konsequenterweise klingen müsste, dürfen hier zugreifen.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. The Rocking Dead (3:58)
2. Cum Undone (3:21)
3. Bust The Foodchain (4:10)
4. Homo Gusticus (4:08)
5. E=MCarnage2 (3:42)
6. With The Mob (3:04)
7. Yeshua Syndrome (4:16)
8. Better Off Dead (3:04)
9. Resurrection Guaranteed (3:42)
10. All Corpses Are Bastards (3:53)

Frank

REDRUM – Victims Of Our Circumstances

Band: Redrum
Album: Victims of our Circumstances
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: RMB Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.facebook.com/RedrumOfficialGR

REDRUM sind eine Hard Rock Band aus Griechenland, die von den Gitarristen Athan „Lyssa“ Kazakis und Panos Baxevanis 2003 ins Leben gerufen wurde. Nur ein Jahr später hatte man 12 Tracks geschrieben und hätte eigentlich eine Scheibe aufnehmen können. Wenn da nicht das Problem gewesen wäre, das man die Band noch lange nicht komplett hatte.
So entschied man sich, mit dem deutschen Sänger und Produzenten Michael Bornmann (Ex JADED HEART) Kontakt aufzunehmen. Diesem gefiel das Material und er sang das erste Album „No turning back“ komplett ein. Das Debüt erschien dann 2007 beim griechischen Label Sleazy Rider Records und brachte der Band einige gute Kritiken ein.
In der nächsten Zeit spielte man einige Supportgigs in Griechenland und teilte dort die Bühne mit so großen Bands wie TYKETTO, KROKUS, DANGER DANGER, HOUSE OF LORDS oder EUROPE.
Nun ist mal also wieder am Start und hat das zweite Album „Victims of our Circumstances“ mit im Gepäck, welches dieses Mal direkt mit Michael Bornmann geschrieben wurde.
Wir dürfen uns also auf eine weitere erstklassige Performance des guten Michael freuen, so viel kann ich schon mal vorweg nehmen.
Dies beweist er gleich, nach dem Intro „One of Us“, beim ersten richtigen Track „Scream“, der mit knackigen Riffs direkt startet und sofort in Mark und Bein übergeht.
Der Track hat eigentlich alles was man sich vom einem Heavy Rock Track so wünschen kann und sollte daher alle Fans des Genres zufrieden stellen.
Ein guter Auftakt, springen wir direkt weiter zum nächsten Song „You can’t buy no Hero“. Hier geht man nicht ganz so druckvoll zu Werke wie zuvor, hier stehen eher der melodische Anteil und der Chorus im Vordergrund. Gelungen ist die Nummer aber auf jeden Fall, auch wenn man das Ganze schon irgendwo her gehört hat, begeistert sie einem von vorne bis hinten.
Apropos begeistern, das ist auch definitiv beim nächsten Song „Dust in your Eyes“ der Fall. Die Nummer hat einen Blues Touch der auch gleich bei den anfänglich erklingenden Slide Gitarren klar wird. Was den Song aber so genial macht ist das vollmundige Riff was sich danach anschließt und was man immer mal wieder im Laufe des Songs vor den Latz geknallt bekommt, selten habe ich in der letzten Zeit so ein geiles Riff gehört! Klasse Song der noch dazu ein absoluter Ohrwurm ist!
Im Mittelteil erwartet uns dann die Quotenballade „Empty Promises“ die jetzt nichts aufregendes ist und der krachende Doppelpack bestehend aus „Pokerface“ und „Dirty White Boy“. Dieser lässt sich eigentlich ganz gut hören und speziell letztere Nummer lädt uns wieder zum mitgrooven und mitsingen ein.
Im Anschluss gibt es erneut eine Ballade zu hören, die mich erneut nicht so vom Hocker haut, wesentlich besser gefällt mir da schon das anschließende „Tear down the Walls“ welches wieder mit ordentlich Schmackes aus den Boxen tönt!
Der Schlussteil besteht dann aus dem eingängigen „Have a nice Day“, dem Titelstück „Victims of our Circumstances“ und dem leider etwas überflüssigen Cover des Welthits „You’re the Voice“.
Ein guter Abschluss einer mehr als ordentlichen Heavy/Hard Rock Platte!

Anspieltipps:

“Scream”, “Dust in your Eyes”, “Dirty white Boy”, “Tear down the Walls” und “Victims of our Circumstances“ sind hier auf jeden Fall hervor zu heben.

Fazit :

Die Hard und Heavy Rocker von REDRUM machen auf ihrem neuen Album eigentlich nicht so viel falsch. Die Songs sind größtenteils schön griffig und mit Michael Bornmann hat man einen der besten Sänger seines Fachs mit an Bord.
Die Jungs verstehen es auch sehr gut ihren Heavy Rock mit der richtigen Note Blues zu würzen und so sich von den ganzen anderen ähnlich gelagerten Bands abzuheben.
Von daher stößt die Scheibe ohne Probleme in den oberen Punktebereich bei uns vor, etwas meckern muss ich für die recht schwachen Balladen auf dem Album und das ausgenudelte Cover des Hits “You’re the Voice” welches absolut verzichtbar gewesen wäre.
Ansonsten ist hier aber alles im grünen Bereich und Fans des Heavy/Hard Rocks können hier ohne Bedenken zu schlagen!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. One of Us
02. Scream
03. You can’t buy no Hero
04. Dust in your Eyes
05. Empty Promises
06. Pokerface
07. Dirty white Boy
08. Mother I’m coming home
09. Tear down the Walls
10. Have a nice Day
11. Victims of our Circumstances
12. You’re the Voice

Julian

CULT OF THE FOX – Angelsbane

Band: Cult of the Fox
Album: Angelsbane
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Rock It Up Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.facebook.com/cultofthefox

Aus Schweden kommt die Heavy Metalband CULT OF THE FOX. Gegründet hat sich die Truppe 2007, in dem Jahr erschienen dann auch die beiden ersten Demoveröffentlichungen.
Bis 2011 haben die Fans auf das Debütalbum gewartet, welches dann aber endlich unter dem Namen „A Vow of Vengeance“ erschien.
Nun, zwei Jahre später, hat man das zweite Album „Angelsbane“ am Start, welches ein Hörgenuss für Fans der Bands ICED EARTH, MERCYFUL FATE oder PORTRAIT sein soll.
Die Truppe wir übrigens angeführt von Frontröhre Magnus Hultman, dessen tiefen Gesang wir noch später bestaunen dürfen. Auch ein paar Gastmusiker konnte man für das Album gewinnen, Christian Lindell (PORTRAIT, Gitarre), Kenneth Jonsson (TAD MOROSE, TORCH, Gitarre) sowie Mattias Nilsson (SOILWORK, Gitarre) geben sich hier die Ehre.
So. dann lauschen wir doch direkt mal in den Opener und Titeltrack „Angelsbane“ rein. Eine recht düstere, langsame und schwermütige Angelegenheit. Ein schöner, stampfender Rhythmus paart sich mit einem eingängigen Chorus, als Opener und Titeltrack gleichermaßen eigentlich eine runde Sache. Lässt sich zum Einstieg gut hören und macht einen Lust auf mehr.
Das anschließende „Nine Ones“ ist eher ein durchschnittlicher Song geworden, nicht Fisch nicht Fleisch halt, kann man hören muss man aber nicht.
Wesentlich besser macht man es dann wieder bei den anschließenden Songs „Throne of Skulls“ und „Rising Flames“. Auch hier schwingt diese düstere Grundstimmung die ganze Zeit mit und die tiefe Röhre von Fronter Magnus tut dazu ihr übriges. Letztere Nummer ist im Vergleich zum Vorgänger auch nochmal eine ganze Ecke langsamer, so das hier die stampfenden Füße wieder zu ihrem Einsatz kommen.
Im Mittelteil geht es mit „Ready for Eternity“ und „Black Magic“ glücklicherweise wieder etwas schneller zu Werke. Das dazwischen stehende „Winter came silent“ können wir komplett vergessen, hier fehlt einfach das gewisse etwas um die Nummer groß hervorzuheben. Die Nummer rauscht komplett an mir vorbei.
Bislang überzeugt mich das Album nicht vollends muss ich sagen, zu unausgewogen sind die Songs und die richtigen Kracher konnte ich bisher nicht so recht ausmachen.
Ob das im letzten Abschnitt der Platte besser wird?
Naja mit „My wrath unleashed“ packt man zwar viel mehr Geschwindigkeit wie zuvor drauf, aber man vergisst hierbei irgendwie komplett die Eingängigkeit und holzt sich einfach quer durch die Nummer.
Bei „The Fire“ nimmt zwar wieder ordentlich Gas raus, dafür ist die Nummer aber wesentlich besser und endlich mal ein richtiger Lichtblick im bisherigen Songgrau!
Der Abschlusstrack „The Devine Kill“ ist dann wieder eine Rückkehr ins Einheitsgrau, zu durchschnittlich ist die Nummer geworden um mich hier nochmal richtig zu packen und so bleibe ich nach dem verklingen des letzten Tons auch eher unzufrieden zurück, hier hätte man eindeutig mehr draus machen können!

Anspieltipps:

Den Titeltrack “Angelsbane”, “Throne of Skulls” und “The Fire” sind hier die besten Nummern.

Fazit :

“Angelsbane” lässt mich nach dem Hören ein wenig zwiespältig zurück. Man merkt bei den besseren Tracks ganz klar das es die Truppe rund um Fronter Magnus  doch drauf hat, aber viel zu häufig verzettelt man sich bei den Songs und tritt auf der Stelle. Auch die vielen sehr langsamen Songs stören eindeutig den Hörgenuss.
Man schafft es also einfach nicht die guten Ansätze konsequent über die gesamte Spieldauer bei zu behalten.
Sorry Leute, hier kann ich leider nur ein befriedigend vergeben und hoffe das man bei der nächsten Platte wieder etwas mehr auf schnelleren, eingängigen Songs setzt.
Vorher rein hören ist hier definitiv Pflicht, bevor man sich zum Kauf entscheidet!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Angelsbane
02. Nine Ones
03. Throne of Skulls
04. Rising Flames
05. Ready for Eternity
06. Winter came silent
07. Black Magic
08. My Wrath unleashed
09. The Fire
10. The Divine Kill

Julian

A COSMIC TRAIL – II: Mistral

Band: A Cosmic Trail
Album: II: Mistral
Spielzeit: 46:18 min
Plattenfirma: PURE PROG RECORDS
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.acosmictrail.com

Bei rein instrumentaler Musik ist es wohl ein wenig wie mit zwischenmenschlichen Beziehungen: entweder es macht sofort klick oder man wird wohl nie so richtig warm mit der betreffenden Band. Denn die 2te Ebene, der Gesang, der einem oftmals recht belanglosen Stück Musik dann doch noch das gewisse Etwas verleiht, fehlt hier natürlich völlig. Die Kunst den Hörer mit Sounds, Riffs und der draus resultierenden Atmosphäre in den Bann zu schlagen hält seine ganz eigenen Fallstricke parat. In den letzten Jahren haben einige Post-Rock Bands die instrumentale Musik ein wenig weiter in das Bewusstsein der Rock und Metal Gemeinde gebracht und konnten damit teilweise recht eindrucksvolle Erfolge feiern (als Beispiel seien an dieser Stelle mal die großartigen LONG DISTANCE CALLING genannt).

Das einheimische Quartett A COSMIC TRAIL entwirft auf seiner zweiten Scheibe „II: Mistral“ (frei nach dem Motto ihrer Homepage) „Widescreen cinema for your ears…” – Breitwandsounds: meist recht straighte Riff-Monster, vermengt mit verspielten Elementen verschiedenster Couleur, wobei das Ergebnis aber rein gar nichts mit den bekannten Post-Rock Versatzstücken zu tun hat, denn die Basis des Sounds ist zumeist bodenständiger Rock und Metal. Und auch wenn das ganze über das Prog Label von Pure Steel erscheint, so ist die Band dennoch meilenweit von den üblichen typischen Skalengewittern oder Frickel Orgien anderer Prog-Bands entfernt. Die einzelnen Songs vermitteln ein äußerst kohärentes Gefühl, sind dabei aber allesamt unterschiedlich angelegt und haben ihr ganz eigenes Flair. Als Anspieltipps seien „Mistral I“ mit seinen monumentalen Rhythmen, „Thwart Progress“, in dem Powermetal-typisches Riffing auf entspannte Ambientsounds trifft und „A Ghostly Whisper” genannt. Letzteres zitiert ein wenig Opeth zu „Blackwater Park“ Zeiten (weniger durch bestimmte Riffs, den durch eine ähnliche Atmosphäre) und macht nochmals deutlich, dass A COSMIC TRAIL so gut wie gar nicht klauen, sondern sich höchstens inspirieren lassen – die Einflüsse der Band sind zwar hier und da herauszuhören, kopiert wird aber nie.

Der herrlich räumliche, organische Klang dürfte, neben dem geschmackvollen Artwork (das wirklich wie die Faust aufs Auge passt), auf der ebenfalls erhältlichen Vinyl-Version (ab Mai 2013 verfügbar) noch um einiges besser rüberkommen.

Auch wenn ich die vorliegende Platte bereits ziemlich beeindruckend finde, setze die Bewertung jetzt mal bewusst ein wenig niedriger an, denn da ist meiner Meinung nach immer noch Luft nach oben. Einige Arrangements laufen noch etwas ziellos ins Leere, die ein oder andere Gitarrenlinie verpufft leicht unspektakulär … Das alles ändert aber nichts daran, dass „II: Mistral“ eine richtig geile Scheibe geworden ist und für mich persönlich die perfekte Beschallung für nächtliche Autofahrten oder das abendliche Abschalten ist. Beide Daumen hoch!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Calm
02. Mistral I
03. Cromlech
04. In Ertia
05. Thwart Progress
06. A Ghostly Whisper
07. Mistral II

Mario

ATROCITY – Occult

Band: Atrocity
Album: Occult
Spielzeit: 55:27 min.
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.atrocity.de

Zugegebenermaßen habe ich ATROCITY nach ihrem 1997er „Werk 80“ ein wenig aus den Augen verloren. Speziell die Platten aus der Anfangsphase der Band wie „Hallucinations“ und „Todessehnsucht“ zählen in meinen Augen allerdings zu den wichtigsten deutschen Death Metal Scheiben der frühen 90er. Das besagte „Werk 80“ war (für mich) jedoch zu viel des Guten, obschon die enthaltenen Coverversionen allesamt gut umgesetzt wurden.

In diesem Frühjahr melden sich ATROCITY nun mit „Occult“ zurück und beginnen damit den ersten Teil einer Albumtrilogie. Und dieses hat sich durchaus gewaschen.
Nach einem kurzen Horrorfilm-Intro zeigt „Pandaemonium“ direkt, in welche Richtung die Reise geht. Brutale Old School Death Metal Riffs und Blastbeats. Das alles auf technisch höchstem Niveau. Doch damit nicht genug. Das bekannte LINGUA MORTIS ORCHESTER unter der Leitung von RAGE-Gitarrist Victor Smolski sorgt für allerlei Bombast und verleiht dem Sound zusätzliche Tiefe, wie auch der Einsatz von fetten Chören, die mich ein bisschen an THERION erinnern. Das anschließende „Death by Metal“ entpuppt sich dann als schnörkelloser Death Metal Song mit einprägsamen Refrain, der Live mit Sicherheit gut ankommen wird. Stilistisch geht die straighte Nummer ganz klar in Richtung Debütalbum.

Doch es wird natürlich nicht nur geknüppelt. „March of the Undying“ liegt von der Stimmung her irgendwo zwischen Cradle of Filth, Moonspell und Dimmu Borgir, während „Haunted by Demons“ massig Zitate von Thin Lizzy und Iron Maiden aufweisen kann. „Satan’s Braut“ weist sogar leichte Einflüsse von Rammstein auf.

Für die soundtechnischen Specialeffects konnte man die erfolgreiche kanadische Sounddesignerin Katie Halliday gewinnen, die bereits an den Soundtracks für SAW 5-7 mitgearbeitet hat. Diese Effekte in Kombination mit dem LINGUA MORTIS ORCHESTER sorgen für eine bedrückende Horroratmosphäre während der gesamten Spielzeit.

Produziert wurde die Scheibe im Mastersound Studio von Sänger Alex Krull persönlich. Der trockene Bandsound ergänzt sich hervorragend mit den Orchesterpassagen. Hier gibt es nichts auszusetzen.

Als besonderes Schmankerl werden ATROCITY eine Art Schatzsuche auf Ihrer Webseite anbieten. Über einen aufzufindenden Code ist man in der Lage, zusätzliche Bonustracks frei zu schalten, die dann zum Download verfügbar sein werden. Coole Idee.

Fazit: Freunde von düsterem Metal im Stil von Dimmu Borgir, Cradle of Filth und natürlich alten ATROCITY dürfen hier bedenkenlos zugreifen. Das Lingua Mortis Orchester sorgt in Kombination mit den roh-brutalen Songs für eine stellenweise bedrückende Atmosphäre. Coole Platte.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Pandaemonium (6:20)
2. Death by Metal (3:32)
3. March of the Undying (3:56)
4. Haunted by Demons (3:54)
5. Murder Blood Assassination (5:49)
6. Necromancy Divine (6:59)
7. Satans Braut (3:21)
8. Todesstimmen (2:06)
9. Masaya (3:06)
10. When Empires Fall to Dust (4:22)
11. Beyond Perpetual Ice (3:44)
12. La Voisine (8:18)

Frank

EMPYRIOS – Zion

Band: Empyrios
Album: Zion
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 23.04.2013
Homepage: www.empryios.it

Simone Mularoni scheint mit seinem Gitarrenjob bei DGM nicht ausgelastet zu sein! Der Junge hat mit EMPYRIOS seit 2007 eine weitere progressive Metalband am Start, die aber im Gegensatz zu seiner Stammkapelle noch einen Ticken härter zur Sache geht. Bislang gab es 2007 mit dem Debüt „…And The Rest Is Silence“ und 2008  mit „The Glorious Sickness“ zwei Alben der Truppe, für das neue dritte Werk „Zion“ haben sich die Jungs nun ein bisschen länger Zeit genommen.
Nach wie vor setzt man auf treibende Rythmen, krachende Riffs, Keyboards und symphonischen Parts die man zu einem gewaltigen, krachenden Gesamten zusammen schnürt. Die großen Vorbilder der Jungs, das sind im übrigen außer Simone noch Silvio Mancini (Gesang), Simone Bertozzi (Bass) und Dario Ciccioni (Schlagzeug) sind dann auch so Größen wie NEVERMORE, SYMPHONY X, FEAR FACTORY oder YNGWIE MALMSTEEN und genau so kann man sich den Sound der Band auch vorstellen!
Klingt interessant? Ja das fand ich auch, hören wir also mal flugs in den Opener „Nescience“ rein. Ähnlich wie die Kollegen von DGM halten sich EMPYRIOS nicht lange mit viel Vorgeplänkel auf, die Nummer prescht direkt zum Einstieg richtig kraftvoll los  und Fronter Silvio liefert direkt eine kraftvolle Performance ab. Zum Chorus hier wird das Ganze ein wenig melodischer, was den Reiz des Sounds von EMPYRIOS ausmacht.
Das anschließende „Domino“ führt den Weg direkt fort, vielleicht geht man hier noch einen Ticken melodischer zu Werke, aber ansonsten ist hier alles wie auch schon zuvor im absolut grünen und erstklassigen Bereich!
Und was soll ich sagen, das Level bleibt auch bei „Masters“ und „Reverie“ so hoch. Kraftvolle Passagen wechseln sich mit melodischen Teilstücken ab und im Chorus ist dann auch alles im Lack!
Rhythmisch in die Vollen geht es dann bei „Unplugged“, hier laden die Jungs einen richtig zum mitgehen ein und beim anschließenden „Renovation“ bewegt man sich wieder melodisch auf einem absoluten Toplevel!
Über das recht harte „Wormhole“ und dem verspielten „Square One“ landen wir im letzten Abschnitt der Platte wo der abwechslungsreiche Titeltrack „Zion“ und das abschließende „Madman“ besonders ins Gehör stechen. Hier zeigen die Jungs nochmal alle Facetten ihres Könnens und runden so gekonnt ein gelungenes neues Album ab.

Anspieltipps:

Der Opener “Nescience”, “Domino”, “Masters”, “Renovation” und der Titeltrack “Zion“ sind hier besonders hervorzuheben.

Fazit :

Das neue Werk von EMPYRIOS hat mich eigentlich ähnlich begeistert wie das neue Album von DGM, dessen Rezi ihr auch bei uns findet. Allerdings gefielen mir die melodischeren DGM doch etwas besser, weswegen die Jungs von EMPYRIOS hier einen halben Punkt schlechter bewertet sind. Was aber nicht heißen soll das die Jungs schlecht sind, das auf keinem Fall! Ich finde nur die immer wieder kehrende Mischung aus brachialem Anfang, melodischen Teilstücken und dem melodischen Chorus irgendwann zu vorhersehbar und eintönig.
Ansonsten ist hier aber alles im grünen Bereich und wer auf die genannten Bands steht, kann hier auch ohne zu zögern einmal genauer rein hören!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Nescience
02. Domino
03. Masters
04. Reverie
05. Unplugged
06. Renovation
07. Wormhole
08. Square One
09. Zion
10. Blackmail
11. Madman

Julian

ULTRA-VIOLENCE – Privilege Of Overcome

Band: Ultra-Violence
Album: Privilege To Overcome
Spielzeit: 57:18
Plattenfirma: Punishment 18 Records
Stil: Thrash Metal
Veröffentlichung: 25.04.2013
Homepage: www.facebook.com/ultraviolencemetal

Italien scheint derzeit der ideale Nährboden für junge, wütende Thrash Metal Bands zu sein, nach HYADES, BOTHERS oder GAME OVER stehen nun die Turiner ULTRA-VIOLENCE mit ihrem Debüt „Privilege to Overcome“ in den Startlöchern.

„This would sharpen you up and make you ready for a bit of the old Ultra-Violence“

Filmfreunde werden dieses passende Zitat aus Stanley Kubrick Klassiker „A Clockwork Orange“ erkennen – und Freude an dem deutlichen Bezug des von Ed Repka (bekannt durch seine Arbeiten für u.a Megadeth, Death, Massacre, Vio-Lence) gestalteten Cover haben.

Thrasher denken wohl zuerst an das Debüt der Bay Area Legende DEATH ANGEL. Auch diese Assoziation ist nicht verkehrt – huldigen ULTRA-VIOLENCE doch größtenteils dem Stil aus San Francisco. Glücklicherweise versucht man nicht einzelne Bands zu kopieren oder das Thrash-Rad neu zu erfinden, beide Ansätze sind fast immer zum Scheitern verurteilt.

Die Italiener kombinieren stattdessen Bay Area Sound („L.F.D.Y.“, „Order of the black“, „Restless Parasite“, „Metal Milizia“), mit der New Yorker Thrash/Crossover Szene um Bands wie ANTHRAX, S.O.D. oder NUCLEAR ASSAULT, wie etwa bei der 55 sekündigen Abrissbirne „You’re Dead!“. Vereinzelt finden sich auch Anleihen von neueren SLAYER Songs (Gitarrenarbeit bei „The Beast Behind Your Back“), MACHINE HEAD oder SEPULTURA.

Bei ein paar Stücken steuert man sogar noch härtere Gefilde an, allerdings fallen diese Songs schwächer aus als der Rest. Klingt der Mix von moderneren Groove-Metal Einflüssen, klassischem Thrash und einigen Blastbeats bei „Spell of the moon“ noch ganz ordentlich, driftet er bei „Ride across the storm“ und „Stigmatized Reality“ phasenweise zu sehr in Death Metal Gefilde ab, die nicht wirklich zum Gesamtbild von „Privilege to Overcome“ passen.

Auch der 9-minütige Mid-Tempo Groover „The Voodoo Cross“ fällt deutlich zu lang und unspektakulär aus.

ULTRA-VIOLENCE setzen aber genug Höhepunkte, um einen positiven Endeindruck zu hinterlassen. Allen voran das abwechslungsreiche „10’000 ways to spread my hate“ – auch hier arbeitet man mit Blastbeats, diesmal aber stimmig eingebaut.
Genre-Fans werden zudem mit Songs wie „Metal Milizia“, „L.F.D.Y.“ und „Order of the black“ ihre wahre Freude haben.

Fazit:
Sänger Loris Castiglia macht mit seinen aggressiven Vocals einen guten Job und auch die übrigen Musiker können überzeugen. Die Jungspunde sprühen vor Energie, Spielfreude und haben dazu noch ein sehr gutes Gespür für starke Thrash-Riffs.
ULTRA-VIOLENCE blasen mit einem sehr ordentlichen Debüt zum Angriff auf die Bands aus der ersten Reihe der neuen Thrash Welle. Wenn die genannten Schwächen noch ausgebügelt werden, ist mit den Jungs auf jeden Fall zu rechnen.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Spell of the Moon
2. L.F.D.Y.
3. Order of the Black
4. Stigmatized Reality
5. Restless Parasite
6. Turn into Dust 05:44
7. The Voodoo Cross
8. You’re Dead! 00:55
9. The Beast Behind Your Back
10. 10,000 Ways to Spread My Hate
11. Metal Milizia
12. When Future & Past Collide (Instrumental)
13. Ride Across the Storm

Chris