WHITESNAKE – Made In Japan

Band: Whitesnake
Album: Made In Japan
Spielzeit: 1Std. 59 min
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.whitesnake.com

Kleine Quizfrage:  Um welche Band handelt es sich hier? Es ist ein Livealbum, das Genre ist Hardrock und der Name des Longplayers lautet „Made In Japan”.

Genrefans könnten jetzt vermuten, dass ich an dieser Stelle die allerneueste „Remastered Ultra Mega Edition“ von DEEP PURPLE’s Überklassiker aus dem Jahr 1972 rezensieren will – aber weit gefehlt, der Silberling wurde am 15. Oktober 2011 beim Loud-Park-Festival in der Saitima Super Arena im fernen Japan aufgenommen und die Mannen die das Ding eingespielt haben sind niemand geringeres als David Coverdale’s WHITESNAKE.

Drei Songs wurdem im Rahmen der Show bereits im japanischen TV ausgestrahlt und kamen dabei angeblich so gut an, dass man sich dazu entschied, den kompletten Gig nochmal als Livedokument für die Nachwelt auf einer Doppel CD zu verewigen.

Hätten Sie es mal gelassen…ich weiss nicht, vielleicht erwarte ich speziell bei einem Livealbum, dass sich „Made In Japan“ nennt einfach zuviel, aber die Qualität lässt hier doch sehr zu wünschen übrig.

Coverdale krächzt sich teilweise  – leider mehr als nur einmal –  eher Schlecht als Recht durch die Songs, der Sound ist über weite Strecken total übersteuert und die alten unsterblichen Klassiker a’la „Here I Go Again“, „Love Ain’t No Stranger“ oder „Still Of The Night“ hat man allesamt schon in besseren Versionen auf früheren Livescheiben der weißen Schlange gehört.

Für den geneigten Hardcore WHITESNAKE Fan ist der Kauf der Doppel CD sicher immer noch eine Überlegung wert  – speziell weil hier auch einige Songs vom letzten Studiowerk „Forevermore“ gezockt werden –  aber wer von den Herren bereits ein Livekaliber der Marke „Live…in the Heart of the City“ im CD Regal stehen hat, kann sich das Ding hier komplett sparen.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

CD1

1. Best Years
2. Give Me All Your Love Tonight
3. Love Ain’t No Stranger
4. Is This Love
5. Steal Your Heart Away
6. Forevermore
7. Six String Showdown
8. Love Will Set You Free
9. Drum Solo
10. Fool For Your Loving
11. Here I Go Again
12. Still Of The Night

CD2

1. Love Will Set You Free
2. Steal Your Heart Away
3. Fare Thee Well (Acoustic Version)
4. One Of These Days (Acoustic Version)
5. Lay Down Your Love
6. Evil Ways
7. Good To Be Bad (Acoustic Version)
8. Tell Me How (Acoustic Version)

Marco

ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA – Live

Band: Electric Light Orchestra
Album: Live
Spielzeit: 52:22 min   
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.first-movement.de

In diesem April beschert uns Frontiers Records zur Abwechslung mal wieder ein paar Re-Releases alter Klassiker. Neben einem Soloalbum von Jeff Lynne gleich auch noch zwei weitere Alben seiner Hauptband Electric Light Orchestra.

Besprechen möchte ich an dieser Stelle den schlicht und einfach betitelten Longplayer „Live“. Das Songmaterial wurde ursprünglich im Mai 2001 in der CBS Television City in Los Angeles aufgenommen und war ein Bestandteil der damals groß angelegten „Zoom“ – Tour, die die Band durch große Teile der USA, Kontinentaleuropa und England führen sollte, allerdings wegen miserabler Verkäufe des damaligen aktuellen Studioalbums „Zoom“ fast komplett ins Wasser fiel.

Als kleines Trostpflaster für die Hardcorefans der Truppe, erblickte der Gig in L.A. wenigstens in Form einer Live DVD das Licht der Welt und jetzt – 12 Jahre später – darf man sich einige der damals performten Songs letztendlich auch noch ein Mal auf CD geben.

Vorhanden sind natürlich alle großen ELO Klassiker der 70er Jahre, von „Evil Woman“ über „Mr. Blue Sky“, bis hin zu „Roll Over Beethoven“ und „Don’t Bring Me Down“. Abgerundet wird das Ganze dann noch von den zwei bisher unveröffentlichten Bonustracks „Out Of Luck“ und „Cold Feet“.

Für langjährige Fans der alten Truppe also durchaus eine lohnenswerte Investition.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. Evil Woman
2. Showdown
3. Secret Messages
4. Livin‘ Thing
5. Sweet Talkin‘ Woman
6. Mr. Blue Sky
7. Can’t Get It Out Of My Head
8. Twilight
9. Confusion
10. Don’t Bring Me Down
11. Roll Over Beethoven
12. Out Of Luck (Bonus Track)
13. Cold Feet (Bonus Track)

Marco

FREEDOM CALL – Ages Of Light (Best Of)

Band: Freedom Call
Album: Ages Of Light
Spielzeit: 98:71 min
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.freedom-call.net

Und wieder liegt bei mir ein Dino auf dem Tisch… Ein Dinosaurier mit einem Best Of-Album. Nach sage und schreibe 60 Konzerten sind FREEDOM CALL im Studio gewesen und haben aus ihren 7 Alben die Songs abgemischt, die ihnen am meisten am Herzen liegen. Seit 15 Jahren gibt es die Band bereits, deren Namen ich übrigens sehr sympathisch finde; es gab Höhen und Tiefen. Das Line-up von FREEDOM CALL sind Chris Bay (Gesang), Lars Rettkowitz (Gitarre), Ilker Ersin (Bass) und Ramy Ali (Schlagzeug). Für das „Ages Of Light“-Album haben sich ehemalige und aktuelle Mitglieder der Band im Studio zusammengesetzt, um ihren Fans einen Leckerbissen anzubieten, denn auch Dan Zimmermann, Klaus Sperling, Samy Saemann und Cede Dupont sind mit von der Partie gewesen. Übrigens wurde die Band im Frankenland, nämlich in Nürnberg, gegründet.

Ein interessantes Cover, mit seinen bunten Ornamenten und seiner Detailtreue wirkt es fast wie ein Mandala: Außen ist ein steingrauer mit Erdfarben abgesetzter Kreis mit Fresken darin, innen wird es farbenfroh. Ingesamt von Licht durchsetzt. Der Hintergrund auf dem Cover ist Braun.

„We Are The One“ wird den meisten bereits seit Jahren bekannt sein – es stammt nämlich von Debütalbum. Ein powervoller und gleichzeitig melodischer Song. Der zweite ist „Tears Falling“, der auch ganz in FREEDOM CALL-Manier ist. Raumgreifend. Würde die Hymne der Band fehlen, „Freedom Call“, wäre es natürlich ein Witz. Aber sie fehlt natürlich auch nicht. Im Gegenteil, die Songs, die auf dem Best Of-Album erschienen sind, sind laut Chris Bay die Songs, die bei Konzerten am Lautesten gefeiert werden. Das beliebte Stück „Metal Invasion“ ist gleich zweimal enthalten: Einmal als Live-Aufnahme. Die zweite Version ist ein Bonus-Track und hier wird Humor mit Lebenslust verbunden, denn diese ist im Folk-Stil. Macht es eigentlich Sinn, bei einer alteingesessenen und erfolgreichen Band jeden Song einzeln zu besprechen, der den Fans und Kennern der Band bereits bekannt ist? Nur begrenzt, meine ich. Daher lasst Euch sagen, dass ihr auch die Power-Melodic-Stücke „Warriors“, „Land Of Light“ und „Hunting High And Low“ finden werdet. „Mr. Evil“ ist ebenfalls ein Song, der zweimal enthalten ist – im Original und auf der Bonus-Anlage als gutgelaunte Reggae-Version. Bei „Perfect Day“ sind wieder die Fans „mit am Werk“, denn dieser ist live eingespielt und aufgenommen worden. Geschlossen wird mit „Back Into The Land Of Light“.

Und dann geht es an die Bonus-Tracks. Hier wurden an der Musik Interessierte mit einbezogen, die FREEDOM CALL ihre Anregungen geschickt haben, wobei nicht auf den Musikstil geachtet wurde, sondern einfach, ob das Feeling stimmt und man einen runden Song kreieren kann. Die CD läuft als „Masqueraded“, wir werden die Songs demaskieren… Zuerst erscheint „Rockin’ Radio“ bezeichnet als Killerbilly Version – und das stimmt haargenau! Total witzig und man fühlt sich in die Zeiten der Haartollen und Petticoats versetzt! „Metal Invasion“, den ich bereits erwähnte, erklingt im (Irish) Folk-Gewand. Auch eine herrliche Idee. Auch den dritten Song, „Mr. Evil“ sprach ich kurz an. Hier ist Reggae-Time angesagt und wer dabei kein Strand-Feeling bekommt, dem kann man nicht helfen. Rhythmisch und mit viel Sonne im Herzen. Eine Speed Ska-Version von „Hero On Video“ folgt auf dem Fuße. „Age Of The Phoenix“ ist als Swing-Stück maskiert. Gekonnt umgesetzt – ich wähne mich in einem Swing-Club mit Cocktail-Sesseln in rotem Samt und lauter gegelten Musikern auf der Bühne. Und mit einer sogenannten „Camp Fire Strumming Version“ von „Freedom Call“ endet auch diese schöne Scheibe.

“Ages Of Light” ist eine gelungene Mischung aus den Alben von FREEDOM CALL. Die Bonus-Tracks sind eine witzige Idee und machen Spaß!

Anspieltipps: Die treuen Fans kennen ihre Lieblingsstücke selbst. Aber ich lege Euch ans Herz: Hört Euch die Bonus-Tracks an!

Anspieltipps für alle anderen: „We Are The One“, “Freedom Call”, „Land Of Light“, “Hero On Video”

Fazit :  Ein schönes Dankeschön für die Fans, die über all die Jahre treu zu FREEDOM CALL standen und eine gute Mischung für alle, die noch Fans werden möchten.

WERTUNG: 

Trackliste:

CD 1 “Ages Of Light”
1. We Are One 04:57
2. Tears Falling 05:39
3. Freedom Call 05:33
4. Farewell 04:06
5. Metal Invasion (live) 07:10
6. Warriors 04:20
7. Land Of Light 03:54
8. Hunting High And Low 04:02
9. Mr. Evil 03:43
10. Far Away 03:19
11. Blackened Sun 04:39
12. Thunder God 03:31
13. Tears Of Babylon 03:38
14. A Perfect Day (live) 03:57
15. Hero On Video 03:42
16. Power & Glory 03:25
17. Rockstars 04:57
18. Back Into The Land Of Light 05:11

CD 2 “Masqueraded”
1. Rockin‘ Radio – Killerbilly Version 03:55
2. Metal Invasion – Metal Folk Version 04:13
3. Mr. Evil – Melodic Reggae Version 04:10
4. Hero on Video – Speed Ska Version 03:48
5. Age of the Phoenix – Power Swing Version 04:25
6. Freedom Call – Camp fire Strumming Version 03:37

Sandra

STALA & SO – Play Another Round

Band: Stala & So
Album: Play Another Round
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: www.stalaso.com

Sie drehen also noch ne Runde, die Finnen…nach dem überraschend guten Debüt „It Is So“ hatte die Band um die Ex-LORDIs Sampsa Astala (ehemals Drums, jetzt am Gesang) alias STALA und Tieftöner Nick Gore keine ruhige Minute, denn zum einen hat man mit der EP „Gimme Five“ gleich nochmal nachgelegt und zum anderen war man 2012 mit VAIN auf Tour. Anschließend ging es an das zweite Album, das jetzt mit „Play Another Round“ vorliegt. Star Produzent Beau Hill hat dem Fünfer einen glatten Sound gebügelt und mit Escape Music hat man ein namhaftes Genre-Label im Rücken. Es sollte also laufen…

Wer die Jungs noch nicht kennt, der sollte sich vom Namen LORDI nicht täuschen lassen, denn STALA & SO machen Glamrock, der an die 70er angelehnt ist mit zuckersüßen Melodien – manchmal erinnert man auch an neuere Combos wie THE POODLES und Kollegen, ohne aber die „Härte“ zu erreichen.

Die Finnen starten ihre neuerliche Fahrt mit dem flotten Opener „Rock Until I´m Done“. Hier wird schnell gerockt und alles mit ziemlich billigen Keyboards untermalt. Der Refrain hat – wie schon vom Debüt bekannt – Ohrwurm-Qualitäten. Das sündige „Tokyo Delights“ klingt ein bisschen nach Schlager, und das ist im Verlauf des Longplayers mit das größte Manko. Und immer stören diese Keyboards, gemeinsam mit ziemlich platten Texten. Wollen wir nicht zu hart sein, denn es gibt genügend Combos, die ihre Geschichten in ähnlicher Art und Weise erzählen, aber in diesem Fall ist es mir echt extrem aufgefallen. Die erste Single „The Boys Are Having Fun“ schießt aber schon den Vogel ab. Ich vertrage echt viel Pop und Kaugummi-Melodien, aber hier geht mir alles zu weit. Gute Laune hin oder her.

„Never Again“ fängt sich glücklicherweise wieder, der fade Beigeschmack bleibt aber bestehen und irgendwie hat man das Gefühl auf die Repeat Taste gedrückt zu haben. Auch Songs wie „Alrite Tonite“ hat man schon gehört – wo anders und besser. Oh Mann, schön langsam dämmert mir, dass „Play Another Round“ eine echte Enttäuschung werden könnte. „All She Wrote“ oder „Rockstar“ sind weitere Beispiele dafür. „Pamela“ ist der Song, mit dem sich die Band beim European Song Contest beworben hatte und damit in die nationale Endausscheidung gekommen ist und die zweite Zugabe ist eine recht lahme Akustik-Version des OZZY OSBOURNE Hits „Shot In The Dark“.

„Play Another Round“ hört sich irgendwie nach Schnellschuß an. Manche Melodien gehen echt unter die Haut, aber die Songs ähneln sich zu sehr oder sind einfach so belanglos, dass es selbst einem Weichspüler wie mir ganz Angst und Bang wird. Was die Misere etwas retten kann ist, dass Frontmann STALA ein echt guter Sänger ist (auch live) und die komplette Band auf der Bühne erheblich mehr rockt. Leider konnten die Finnen diese Leichtigkeit und die Coolness so gar nicht ins Studio retten, denn ich bin mir sicher, dass einige der hier vertretenen Stücke live mit mehr Arschtritt erheblich besser kommen.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Rock Until I´m Done
2.Tokyo Delights
3.The Boys Are Having Fun
4.Never Again
5.Back Together
6.Alrite Tonite
7.Life Goes On
8.All Alone
9.All She Wrote
10.For Your Love
11.Rockstar
12.Pamela (Bonus Track)
13.Shot In The Dark (Bonus Track)

Stefan

ROTTING EMPIRE – Sui Generis

Band: Rotting Empire
Album: Sui Generis
Plattenfirma: Rebirth The Metal Productions
Veröffentlichung: 06.07.2012
Homepage: www.rottingempire.de

Ein bisschen spät sind wir ja schon dran mit dieser Besprechung, immerhin ist diese Platte schon fast ein Jahr erhältlich, aber Botschaften aus dem Untergrund brauchen immer etwas länger. Und das, obwohl der Wohnsitz von Band und Schreiberling grade mal ein paar Kilometer auseinander liegen wie sich herausgestellt hat. Das soll uns aber alles nicht davon abhalten, Euch das Debüt der bayrischen Deather ROTTING EMPIRE vorzustellen – es könnte Euch gefallen.

Death Metal ist aber nur bedingt eine Umschreibung von „Sui Generis“, was soviel bedeutet wie „eine eigene Art bzw. Einzigartig in seiner Charakteristika“ (Schönen Dank an dieser Stelle an meinen Freund, den Wiki-Peter, meine Lateinkenntnisse halten sich leider in Grenzen). Das umschreibt auf jeden Fall schon mal den Umstand ziemlich treffend, dass es neben der Grundausrichtung Death Metal noch jede Menge anderer Elemente im Sound von ROTTING EMPIRE gibt, die von klassischem Heavy Metal über Thrash Metal, groovenden und schleppenden Parts a´la Doom bis hin zu schnellen Blast-Beats reichen, die eher im Black Metal angesiedelt sind. So wild wie sich diese Beschreibung anhört, ist der Mix aber gar nicht und die Stücke bewegen sich oft im Midtempo-Bereich, was für Death Metal auch eher selten ist. Wenn die Jungs aber losgelassen werden, holzen sie alles nieder, was nicht zuletzt dem druckvollen Sound aus den Händen von Robert „Hubi“ Hofmann zu verdanken ist.

ROTTING EMPIRE lärmen schon seit dem Jahr 2000 in der Gegend herum, anfangs noch mit den üblichen Schwierigkeiten, die geeigneten Mitstreiter zu finden, aber seit einiger Zeit hat sich mit Danny (vocals), Moritz (lead guitar), Ronny (guitar), Sepp (bass) und Wast (drums) ein festes Line-Up abgezeichnet, das nach 12 Jahren endlich das offizielle Longplay-Debüt eingespielt hat (2007 gab es noch eine Demo-EP). Zum Glück verzichtet man auf behämmerte Synonyme und zeigt damit, dass man in jeder Hinsicht authentisch ist. Das schlägt sich auch in der Musik des Fünfers nieder, auf großartige Sperenzchen wird verzichtet, denn sämtliche Songs atmen den Spirit vergangener Tage (auch beschrieben in „No Core“), könnten aber auch als zeitlos eingestuft werden.

Nach einem nahezu akustischen Intro zeigen sich mit dem Opener „In This Cold Life“ gleich sämtliche Vorzüge von „Sui Generis“: neben des schon erwähnten fetten Sounds verlieren die Songs nie die Nähe zur Melodie und Danny´s Organ ist herrlich variabel. Brutal groovende Passagen wechseln sich mit schnellen Parts ab und offerieren ein schlüssiges Songwriting. Es hat sich also durchaus gelohnt, über so lange Zeit Songs zusammenzutragen und dann mit einem Paukenschlag in die Szene zu krachen. Highlights sind das bedrohliche „Nailed To The Cross“ (das mit einem Groove-Part a´la PANTERA Akzente setzt), der Titeltrack, das schon genannte „In This Cold Life“, „No Core“ oder das prägnante „Southside Terror“. Auch die SACRED REICH Cover-Version „Who´s To Blame“ haben die Jungs gut umgesetzt. Kurioserweise war der Song auf der Promo enthalten, ist aber auf dem Backcover der CD nicht aufgeführt…

Fassen wir doch einmal zusammen: „Sui Generis“ ist ein klassisch gehaltenes Death Metal Album mit starken Songs, das auch mal in andere Gefilde schnuppert, dabei aber immer wie aus einem Guss klingt. Es muss nicht immer ein großer Name sein, der die Fans begeistern kann. Neu ist das zwar alles nicht, was ROTING EMPIRE hier abfeuern – aber verdammt gut!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Intro
2.In This Cold Life
3.Living A Lie
4.No Core
5.Nailed To The Cross
6.In Rememberance
7.Sui Generis
8.Southside Terror
9.Off To War
10.Stalker
11.Total Self Destruction
12.Who´s To Blame

Stefan

SATAN – Life Sentence

Band: Satan
Album: Life Sentence
Spielzeit: 44:06 Min
Plattenfirma: Listenable Records
Stil: NWoBHM
Veröffentlichung: 29.04.2013
Homepage: www.satanmusic.com

Was haben BLITZKRIEG, SKYCLAD, RAVEN, PARIAH und BLIND FURY gemeinsam? Bei all diesen Bands hat das Line-Up mitgewirkt, welches den NWoBHM Meilenstein „Court in the Act“ eingespielt hat.
Vor fast genau 30 Jahren. Die Rede ist natürlich von SATAN. Und anstatt wie üblich einfach eine Super-Special-Mega-Goldrand-Geburtstagsedition dieses Klassikers zu veröffentlichen, zeigen die Engländer wie man solch ein Jubiläum richtig feiert: indem man einfach ein neues Album aus dem Ärmel schüttelt, das auch gleich mal Potential hat ein zukünftiger Klassiker zu werden!

„Life Sentence“ nennt sich dieses Werk und knüpft nahtlos an „Court in the Act“ an.

Die Jungs haben es einfach immer noch drauf. Brian Ross singt sich die Seele aus dem Leib, dass einem das Herz aufgeht. Das wuchtige Drumming von Sean Taylor und der wummernde Bass von Graeme English verleihen der Musik eine enorme Intensität und Heavyness.
Und was Russ Tippins und Steve Ramsey an Gitarrenarbeit abliefern, ist schlicht und ergreifend genial, göttlich, großartig … Sucht euch den Superlativ aus, der euch gefällt – passen tut jeder! Die beiden brauchen sich hinter niemandem zu verstecken, im Gegenteil, das Duo spielt viele der „Großen“ locker an die Wand!
Die Produktion bildet die Sahnehaube des Klangbilds. Der 80er-Charme wurde erstklassig in eine moderne Produktion verpackt, alle Instrumente kommen voll zur Geltung und die Songs klingen frisch und druckvoll.

Anspieltipps gibt es genau zehn Stück, mehr Songs sind nicht auf dem Album. Kein einziger Song fällt ab, das Album ist wie aus einem Guss, egal ob bei schnellen Bangern der Marke „Cenotaph“ oder „Siege Mentality“, dem hymnenhaften „Twenty Twenty Five“ oder der epischen Halb-Ballade „Another Universe“. Auf diesem beeindruckenden Comeback Album passt einfach alles.

Fazit:
Jeder Metalhead, der auf klassischen New Wave of British Heavy Metal Sound steht, wird dieses Album lieben. Hört rein, kniet nieder und kauft dieses Album!

WERTUNG:

Trackliste:

1. Time To Die
2. Twenty Twenty Five
3. Cenotaph
4. Siege Mentality
5. Incantations
6. Testimony
7. Tears Of Blood
8. Life Sentence
9. Personal Demons
10. Another Universe

Chris

ORCHID – The Mouths Of Madness

Band: Orchid

Album: The Mouths of Madness
Spielzeit: 56:01 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Kaum eine andere Band wird derzeit so gehyped wie ORCHID. Und das noch nicht mal zu Unrecht. Während der Großteil der momentanen Vintage-Rock Szene sowas von austauschbar ist, erkennt man ORCHID, nicht zuletzt dank Sänger Theo Mindell, der wie der junge Ozzy klingt, bereits nach dem ersten Ton.
War das Debütalbum „Capricorn“ vor 2 Jahren noch eine 1:1 Blaupause alter Sabbath Großtaten, geht die Band aus San Francisco im Jahre 2013 weitaus unberechenbarer zu Werke. Zum bekannten Doom-Rock gesellt sich eine unüberhörbare Portion 70’s Psychedilia, ein wenig Blues und sogar etwas Progrock.
Songs wie „Marching Dogs of War“ oder „Loving Hand of God“ lassen einen auf einem drogenvernebelten Doors Konzert teilhaben, während „Mountains of Steel“ Southern Rock Elemente verarbeitet. Der Titeltrack oder „Wizard of War“ stehen wiederum ganz in der Tradition alter Black Sabbath und Trouble.
Produziert ist die ganze Geschichte natürlich vollkommen analog, Keyboards oder Pro-Tools gibt es hier nicht. Die Aufnahmen klingen sehr warm und authentisch.
Kleiner Tipp: Die Scheibe unbedingt mal auf guten Kopfhörern genießen, denn da offenbart sich die ein oder andere kleinere Spielerei, die den Sound ungemein bereichert.
Fazit: Obwohl ich ein regelrechter Hasser der aktuellen Vintage Szene bin, muss ich gestehen, dass ORCHID richtig geil sind. Vielleicht liegt es daran, dass meine Mutter Anfang der 70er großer Black Sabbath Fan war und mir dieser Sound quasi in die Wiege gelegt wurde, ich weiß es nicht. Ist aber auch egal. ORCHID sind echt, ORCHID rocken und ORCHID werden mit Sicherheit nicht aufzuhalten sein. Black Sabbath dürften es mit ihrem neuen Album sehr sehr schwer bekommen.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Mouths Of Madness (5:50)
2. Marching Dogs Of War (5:28)
3. Silent One (7:25)
4. Nomad (6:21)
5. Mountains Of Steel (6:56)
6. Leaving It All Behind (7:19)
7. Loving Hand Of God (6:09)
8. Wizard Of War (3:18)
9. See You On The Other Side (7:15)
Frank

ASKA – Nine Tongues (Re-Release)

Band: Aska
Album: Nine Tongues (Re-Release)
Spielzeit: 52:07 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 03.05.2013
Homepage: www.askaband.net

Bereits seit 1990 ist die texanische Metal-Kapelle ASAKA um den zwischenzeitlichen Omen-Sänger George Call im Underground unterwegs und das Quartett hat es seitdem immerhin auf 5 Alben und 1 EP gebracht. Nachdem Pure Steel Records bereits vor drei Jahren die letzten beiden Scheiben „Avenger“ (2000) und „Absolute Power“ (2007) wiederveröffentlicht hat, wird nun Output Numero 4 aus dem Jahre 1997 auf CD und Vinyl nachgereicht.

Das Label spricht von einer Scheibe, die irgendwie anders als der Rest der Diskographie ist und in der Tat ist „Nine Tongues“ recht zerfahren geraten: So ist der Opener „The Stalker“ gleich mal ein fetter Metal Kracher der Geoff Tate-artigen Gesang mit Thrash Riffing verknüpft, gleich für gute Laune sorgt und dann in Form von „Leprosy“ von einem beinahe schon sleazigen Rocker abgelöst wird. Der Übergang ist zwar etwas krass, gelingt aber überrraschenderweise ganz gut. Und während in „Little Sister“ die rocknrolligen Aerosmith zu ihren 80er Comeback-Zeiten zitiert werden, geht‘s mit „Blood Of The Wolf“ dann gleich wieder Fäustereckend Richtung US-Metal. Mit diersem munteren Stilmischen geht es auch in der Folge weiter, wiobei besonders der Track „Killashandra“ positiv hängen bleibt. Auffällig sind vor allem die immer wieder eingeworfenen Thrashlastigen Riffs, die mal mehr, mal weniger gut mit der rockigen Attitüde der Jungs kollidieren. Mit allzu großer Ernsthaftigkeit bei den Texten darf man natürlich bei Songtiteln wie z.B. „Captain Crunch” und „Liquid Courage“ nicht rechnen, aber besonders der infantile Refrain von “Leprosy” hat es mir angetan – herrlich dämlich und doch ungemein effektiv.

Über die gesamte Distanz der Scheibe fällt auf, dass die Musiker ihr Handwerk ausgezeichnet beherrschen – woran es hier und da dann doch hapert, und was ASKA dann letztendlich den Anschluss an die obere Etage im US-Metal Markt verlieren lässt, ist die streckenweise doch recht belanglose Ausrichtung einiger Tracks und die ziemlich alberne Grundstimmung im Allgemeinen. Das wird besondere im „Hidden Track“ zum Abschluss des Albums deutlich, der minutenlanges, ziemlich pubertäres Proberaumgelaber beinhaltet und der Platte nicht gerade ein rühmliches Ende beschert.

„Nine Tongues” war vor 15 Jahren nicht der ganz grosse Kracher und die Platte ist auch in der Neuauflage keineswegs ein absoluter Pflichtkauf. Freunde von lockerem US-Metal der eher für die ausgelassene Party, denn fürs Hirn gedacht ist, können aber auf jeden Fall ein Ohr riskieren.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. The Stalker
02. Leprosy
03. Question
04. Little Sister
05. Blood Of The Wolf
06. Captain Crunch
07. Killashandra
08. Liquid Courage
09. Nightmare
10. The Dream

Mario

SAVIOR FROM ANGER – Age Of Decadence

Band: Savior from Anger
Album: Age of Decadence
Spielzeit: 42:53 min
Plattenfirma: My Graveyard Productions
Veröffentlichung: 31.01.2013
Homepage: www.marcoruggiero.com

Hinter der Band SAVIOR FROM ANGER steckt der Gitarrist und Sänger Marco Ruggiero, der einigen von uns durch sein mitwirken bei so Bands wie NAMELESS CRIME oder IN AEVUM AGERE bekannt sein sollte. Im Jahr 2007 gründete er die Power/Speed Metalband SAVIOR FROM ANGER dessen Debütalbum „Lost in the Darkness“ dann 2009 beim deutschen Label Rock IT Up Records erschien. Im selben Jahr war man auch fleißig auf Tour und spielte unter anderem mit so Größen wie VICIOUS RUMORS, SACRED STEEL oder SKYCLAD.
Mittlerweile ist Marco mit seiner Band bei dem italienischen Label My Graveyard Productions unter Vertrag und veröffentlicht mit Mithilfe des deutschen Pure Steel Records Label hierzulande nun das zweite Album „Age of Decadence“, welches erneut durch seine, in der Schnittmenge zwischen Power und Trash angesiedelten Tracks mit einem leichten Progressiven Touch auffällt.
Außer Marco selbst, der hier die Bass, Gitarren und Gesangsparts übernimmt, ist noch ein gewisser Michele Coppola für die Schlagzeugarbeit verantwortlich.
So viele Infos, lassen wir jetzt mal mit dem Opener „Deathburst“ die Musik sprechen.  Hier erwarten uns direkt knackige Riffs und ein interessanter Grundrythmus, den man sofort mitgehen kann. Der Gesang von Fronter Marco bewegt sich im angenehmen Bereich und ist weit davon entfernt aufdringlich zu sein.
Da hier auch der Chorus absolut gelungen ist, haben wir es mit einem perfekten Opener zu tun, der definitiv Lust auf mehr macht!
Das anschließende „Hypocrite“ ist zwar spielerisch gut gemacht, kann sich aber nicht wirklich bei mir festsetzen.
Besser macht man es wieder beim anschließenden „Inside Scream“, welches sich ohne Probleme im den Gehörgängen festsetzt und qualitativ eine gute Überleitung zum sehr gelungenen „Living Nightmares“ darstellt, der wieder ganz in der Manier des Openers drauf los rockt und uns perfekt unterhält. So muss sich das anhören!
Danach kommt aber mit „To Fall“ und „Concatenation“ wieder etwas Schmalspurkost, die mich wieder nicht richtig vom Hocker hauen können.
Den Mittelteil könnte also nur noch „Bullet Hole Hunger“ retten, was der Nummer aber leider nicht ganz gelingt. Zwar stellt der Song eine Steigerung da, richtig überzeugen kann man mich aber auch hier nicht.
Wir sind im letzten Teil der Platte angelangt und hier präsentiert man uns die Ballade „Warrior Princess“ wo Marco gesanglich mal richtig aufs Gaspedal treten kann, sowie das anschließende recht epische „Face to Face“. Ich muss sagen diese langsamen Nummern gefallen mir recht gut und zeigen SAVIOR FROM ANGER mal von einer anderen Seite, die sich aber auch absolut sehen lassen kann.
Wäre da nicht dieser durchwachsene Mittelteil gewesen, wäre hier eigentlich alles im grünen Bereich, so bewegen wir uns hier aber eher nur auf einem durchschnittlichen Level.

Anspieltipps:

Den Opener “Deathburst, “Inside Scream”, ”Living Nightmares” und “Face to Face” kann ich euch hier auf jeden Fall nennen.

Fazit :

Bei dem Hören des neues Albums von SAVIOR FROM ANGER komme ich mir vor wie in einer Achterbahn! Auf und Ab geht die Qualität der Songs, mal fühle ich mich super unterhalten, mal könnte ich direkt die Skip Taste drücken.
So kann man natürlich in der heutigen Zeit der Veröffentlichungsflut keinen Blumentopf mehr gewinnen.
Sorry Jungs, aber Songwritermäßig muss hier einfach mehr kommen, so reicht es leider nur zu einem Platz im Mittelfeld!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Deathburst
02. Hypocrite
03. Inside Scream
04. Living Nightmares
05. To Fall
06. Concatenation
07. Bullet Hole Hunger
08. Warrior Princess
09. Face to Face
10. Bloodline

Julian

VICIOUS RUMORS – Electric Punishment

Band: Vicious Rumors
Album: Electric Punishment
Spielzeit: 49:19 Min
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Stil: US-Power Metal
Veröffentlichung: 28.02.2013
Homepage: www.viciousrumors.com

VICIOUS RUMORS gehören zu den Dienstältesten, durchgängig aktiven Bands der Metalszene und melden sich mit ihrem bereits elften Studioalbum „Electric Punishment“ von einer acht monatigen Welttournee zurück.

Treu geblieben sind sich die Amis auch weiterhin. Fernab von irgendwelchen Trends spielen sie auch diesmal einen druckvollen Mix aus klassischem Heavy, Power und US Metal, der 2013 immer noch frisch und ehrlich rüberkommt. Allein dafür hätte die Band mehr Erfolg verdient, als sie während der langen Karriere und trotz Klassikern der Marke „Welcome to the Ball“ und „Digital Dictator“ eingeheimst hat.

Wie beim 2011er Vorgänger „Razorback Killers“ steht wieder Brian Allen hinter dem Mikro und liefert eine wirklich starke Leistung ab, egal ob bei höheren Passagen oder kraftvollen Shouts.

Eröffnet wird der Silberling schwungvoll mit „I am the gun“. „Black X List“ setzt sogar noch eine Schippe drauf. Doppelbass-Attacken, messerscharfe Riffs und starke Melodien, zwei powermetallische Banger allererster Güte. Beim Titeltrack wird’s dann heavy und schleppend, der Song geht sofort ins Ohr und lädt ein die Matte kreisen zu lassen. Eine ganz starke Nummer, die zukünftig live einen festen Platz in der Setlist bekommen dürfte. „D Block“ kracht dann schon fast thrashig aus den Boxen, eine wahre Freude. Wie VICIOUS RUMORS nach 33 Jahren noch so viel Energie und Spielfreude in ihre Songs packen können ist bewundernswert. Vielschichtig und abwechslungsreich präsentiert sich die Halb-Ballade „Escape (from hell)“ während mit „Dime Store Prophet“ der nächste Midtempo Groover aufwartet.

Dann folgen die beiden qualitativen Ausreißer. „Together we unite“ ist der musikalische Dank an die Fans. Grundsätzlich eine schöne Geste, die man VICIOUS RUMORS auch abkauft. Allerdings passt die Mitsing-Hymne so überhaupt nicht auf „Electric Punishment“ und wirkt etwas aufgesetzt. Die Ballade „Eternally“ läuft ohne wirkliche Höhepunkt komplett an mir vorbei.

Glücklicherweise findet man mit der Uptempo-Nummer „Thirst for a kill“ wieder zur Qualität der übrigen Songs zurück. Den Abschluss bildet das KISS Cover „Strange Ways“. Der von Geoff Thorpe  übernommene Gesang passt durch seine raue Note perfekt zum Song, ein gelungenes Cover.

Fazit:
Schnörkellos, traditionell und trotzdem kraftvoll und frisch. Ein wirklich starkes Album, das jeder Freund von amerikanisch geprägtem Power Metal auf jeden Fall antesten sollte.

Anspieltipps: Black X List / Escape (from hell) / Electric Punishment / D Block

WERTUNG: 

Trackliste:

1. I Am The Gun
2 Black X List
3. Electric Punishment
4. D – Block
5. Escape (From Hell)
6. Dime Store Prophet
7. Together We Unite
8. Eternally
9. Thirst For A Kill
10. Strange Ways (KISS Cover)

Chris