AXEL RUDI PELL – Into The Storm

Band: Axel Rudi Pell
Album: Into the Storm
Spielzeit: 57:43 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: 17.01.2013
Homepage: www.axel-rudi-pell.de

25 Jahre ist eine verdammt lange Zeit im Musikbusiness! Genau dieses Jubiläum feiert der deutsche Gitarrenhexer AXEL RUDI PELL mit seiner gleichnamigen Band in diesem Jahr. Und der gute Axel lässt sich natürlich nicht lumpen und schiebt direkt mal mit „Into the Storm“ einen Diskus unters Volk. Sein 15enter !!!
Mit jeder Veröffentlichung wird die Fanscharr größer und auch die Chartplatzierungen höher! Nach dem man mit der letzten Veröffentlichung „Circle of the Oath“ Platz 16 erreichen konnte und eines der stärksten Alben der Bandgeschichte raus brachte, ist der Truppe nur zu wünschen das es diese Mal unter die Top 10 geht und man der Popwelt da draußen mal zeigt was gute Mucke ist!!
AXEL RUDI PELL Alben klingen ja alle recht ähnlich und das ist auch gut so! Eine Besonderheit gibt es aber auf dem neuen Album, es steht nämlich das erste Mal seit langem ein Besetzungswechsel an. Drumtier Mike Terrana konnte nach 15 jähriger Zugehörigkeit zur Band seine vielen Termine nicht mehr koordinieren, stand nicht mehr zur Verfügung und wurde kurzer Hand durch Bobby Rondinelli (RAINBOW, BLACK SABBATH, DORO) ersetzt, der ein absoluter Wunschkandidat von Axel war. Kein Wunder, schaut man sich seine bisherigen Bands an.
So genug gequatscht, es ist alles gesagt, ab geht die wilden Fahrt in den Sturm mit dem obligatorischem Intro „The Inquisitorial Procedure”. Gut gemacht wie immer, nimmt man Fahrt auf für den ersten Track “Tower of Lies”. Dieser ist ein typischer Pell Mitdtemposong der absolut vom Gesang von Johnny Gioeli lebt sowie vom Chorus der wie immer super eingängig geworden ist.
In eine ähnliche Kerbe schlägt dann das folgende “Long Way to Go” wobei hier die Geschwindigkeit noch ein bisschen mehr runter gefahren wird und man mehr über den Ausdruck und die Atmosphäre arbeitet.
Das erste richtige Highlight folgt aber nun mit dem schnellen, rockigen “Burning Chains”! Was ein Groove und was für coole Orgeleinsätze! Ein genialer Track mit DEEP PURPLE und RAINBOW Anteilen, die hier richtig schön rauskommen.
Über die Quotenballade “When Truth hurts”, die sehr gefühlvoll gehalten ist und von einem grandios singenden Johnny bestimmt wird, der Mann ist einfach ein Bank und gehört zu einen der besten Metal und Rocksänger auf diesem Planeten, kommen wir
über die melodischen Granaten „Changing Times“ und „High Above“ so wie dem für mich nicht ganz so starken NEIL YOUNG Cover „Hey Hey My My“ zum abschließenden Titeltrack „Into the Storm“. Dieser ist Meister Pell mal wieder richtig gut gelungen! Eine, überlange, epische Nummer mit vielen orientalischen Einflüssen und richtig viel Atmosphäre. Man kommt hier zwar nicht ganz an so Glanztaten wie „The Masquerade Ball“ heran, aber man ist nahe dran! Ein ganz starker Abschluss eines typischen aber doch etwas anderem AXEL RUDI PELL Albums.

Anspieltipps:

Die verbieten sich hier, wie immer ist auf einer Pell Scheibe so gut wie alles an hörbar und aus einem Guss!

Fazit :

Was mir an der neuen Scheibe von AXEL RUDI PELL besonders gefällt sind die vielen rockigen Einflüsse, die hier irgendwie wesentlich mehr zur Geltung kommen wie bisher. Kein Vergleich zu den eher metallastigen Scheiben “Shadow Zone” oder “Mystica”. Der neue Schlagzeuger Bobby macht seine Sache ausgezeichnet und ich finde, das er mit seinem Spiel ein wenig besser zum Sound der Band passt. Er ist halt eher der Rock Drummer als es Mike Terrana war, den ich aber immer noch für einen der besten Metaldrummer der Welt halte! Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht.
Wie auch immer, wo AXEL RUDI PELL drauf steht ist auch nach wie vor AXEL RUDI PELL drin und ich glaube ein schlechtes Album werden wir von der Band nie zu Gesicht bekommen : – )!

WERTUNG:

Trackliste:

01. The Inquisitorial Procedure
02. Tower of Lies
03. Long Way to Go
04. Burning Chains
05. When Truth hurts
06. Changing Times
07. Touching Heaven
08. High Above
09. Hey Hey My My
10. Into the Storm

Julian

MAJESTY OF REVIVAL – Iron Gods

Band: Majesty of Revival
Album: Iron Gods
Spielzeit: 68:12 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 17.01.2014
Homepage: www.facebook.com/majestyofrevival

Mit dem zweiten Longplayer warten dieser Tag die Ukrainer Neo Classic Power Metaller MAJESTY OF REVIVAL auf. Der Diskus hört auf den Namen „Iron Gods“ und wird vom deutschen Label Power Prog nur als digitale Version veröffentlicht. Standesgemäß wirbelt uns die Band darauf ihren Symphonic Metal mit Rock und Thrash/Speed Einflüssen um die Ohren.
Die 2010 gegründete Band gilt in ihrem Heimatland als einer der Geheimtips, ob das reicht um sich auf dem hart umkämpften europäischen Markt durchzusetzen wird unsere Besprechung nun zeigen.
Mit dem Vorabsong „Nameless Guest“ wird die Platte  eröffnet. Dieser beginnt gleich mal ohne viel Umschweifen und entwickelt sich zu einer epischen Nummer, die ganz klar von ihrem treibenden Rhythmus und der Atmosphäre lebt. Dazu noch der interessante Gesang von Fronter Konstantin Naumenko und ein packender Chorus und fertig ist der passende Opener.
Apropos Atmosphäre, die ist auch beim folgenden „Infernal Grays“ mehr als ausreichend vorhanden. Verantwortlich dafür ist mit Sicherheit das sehr präsente Keyboard, was einen ständigen Klangteppich in den Songs legt. Hier haben wir es auf jeden Fall mit einem ordentlichen Midtemposong zu tun, der erneut mit seinem starken Chorus punkten kann.
Über das überlange „Lost Empire“, welches ebenfalls richtig gut rein läuft und dem etwas unscheinbaren „Nocturnal Gate“ geht es in den Mittelteil wo wir mit „Wicked Game“ und „Edge of Sanity“ gut unterhalten werden.
Was mittlerweile auffällt, viele Songs haben Überlange, die Jungs von MAJESTY OF REVIVAL schaffen es aber das zu keiner Zeit Langeweile aufkommt und der Hörer gut bei der Stange bleibt. Das muss man auch erst mal schaffen.
Im letzten Drittel der Platte finden wir dann auch den, erneut überlangen, Titeltrack der Scheibe, der ebenfalls sehr gut in die Gehörgänge läuft!
Auf den abschließenden Bonustrack „Mad Song“ hätte man aber gut und gerne verzichten können! Hat absolut nicht die klasse des restlichen Albums.

Anspieltipps:

“Nameless Guest”, “Infernal Gray”, “Lost Empire”, “Wicked Game” und “Iron Gods”  kann ich euch hier wärmstens ans Herz legen.

Fazit :

Also den Geheimtipstatus könnten die Jungs von MAJESTY OF REVIVAL auch hier bei uns zu Lande absolut zu Recht tragen! Das neue Album der Jungs bietet wirklich einen guten Mix aus Symphonic, Progressive und Power Metal der fast zu keiner Zeit zu überfrachtet oder durchfahren daherkommt.
Den ein oder anderen schwächeren Song gibt es hier aber auch zu beklagen, wodurch man es nicht ganz in die obersten Punkteränge schafft, aber ein starke Leistung bleibt in der Endabrechnung doch übrig.
Man ist auf jeden Fall auf einen guten Weg und wie üblich wird das dritte Album entscheiden wo der Weg der Band genau hingeht!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Nameless Guest
02. Infernal Grays
03. Lost Empire
04. Nocturnus Gate
05. Wicked Game
06. Close your Eyes
07. Edge of Sanity
08. Masked Illusion Part II & III
09. Iron Gods
10. Mad Song (Bonus Track)

Julian

VITAL SCIENCE – Imaginations Of The Subject Of Infinity

Band: Vital Science
Album: Imaginations of the Subject of Infinity
Spielzeit: 53:37 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 17.01.2014
Homepage: www.facebook.com/vitalscience

Aus Lettland hatte ich bislang glaube ich noch keine Band auf dem Besprechungsschreibtisch. Mit den Progressive Metallern von VITAL SCIENCE kommt nun die Premiere. Hier haben wir es mit einer blutjungen Truppe zu tun, die sich 2008 aus den Resten zweier anderer Bands gründeten und die ganz im Stile von Genregrößen wie SYMPHONY X, NEVERMORE oder DREAM THEATER die Metalwelt mit ihrem progressive Metal begeistern wollen.
Mit dem ambitionierten deutschen Label Power Prog hat man dafür genau den richtigen Partner gefunden und so erscheint das Debütalbum „Imaginations of the Subject of Infinity“ dort als digitaler Download.
So, was erwartet uns nun dort, mit dem obligatorischem Intro „Overture“ geht das Ganze auf jeden Fall schon mal standesgemäß los. Typisch Progressive Metal halt.
Zum Beginn des anschließenden „Bridge of Sorrow“ denkt man erst man würde einem CD oder Plattenhänger lauschen, ein sehr interessanter und ungewöhnlicher Keyboardauftakt zu Beginn. Das Tasteninstrument wird uns auch ziemlich stark die nächste Zeit begleiten, so viel sei schon mal gesagt. Der Song an sich ist vom Aufbau her ganz ordentlich, der Sänger singt im sehr angenehmen Bereich und auch der Chorus sitzt an der richtigen Stelle. Alles gut also zu Beginn!
„The Last Trial“ wird dann wieder von den präsenten Keys eröffnet, der Unterschied zum Vorgänger ist hier das der Chorus um einiges zwingender ist und das sich die Nummer so ohne Probleme in eure Gehörgänge.spielt.
Bislang präsentiert sich die junge Truppe also ganz ordentlich, bleibt das auch so?
Mit „Endless Sky“ und „Truth be Told“ sind auf jeden Fall zwei weitere starke Tracks mit an Bord, die uns gut bei Laune halten und zu keiner Zeit langatmig oder zu zerfahren wirken. Man bleibt also schön Song dienlich und verliert sich nicht zu sehr im Gefrickel, so mag ich das!
Mit „Fallen from Grace“ haben wir den ersten etwas schwächeren Song zu verzeichnen. Hoffentlich verlieren die Jungs jetzt nicht den Faden…..
Naja ein bisschen kommt man jetzt doch von der Linie ab, erst bei „Dream Survives“ springt man wieder auf die Qualität der ersten Songs auf.
Mit dem epischen „Prayer to Survive“ und dem abschließenden „The Curtains Fall“ hat man dann doch nochmal zwei starke Tracks im Gepäck die die Scheibe gut abrunden.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall solltet ihr euch “The Last Trial”, “Truth be Told”, “Dream Survives” sowie “Prayer to Survive“ genauer anhören.

Fazit :

Das Debütalbum einer Band ist ja immer etwas ganz besonderes. So auch hier. Die Jungs von VITAL SCIENCE haben auf jeden Fall interessante Songs im Gepäck, wovon einige auch sehr gut zünden und begeistern können.
Ein wenig muss man aber noch feilen um das hohe Niveau über die gesamte Spielzeit halten zu können. Aber ansonsten sollten Progressive Metalfans hier das vorfinden was sie erwarten, eine solide Platte der man auf jeden Fall eine Chance geben sollte!
Ich bin mir sicher das die Band sich mit der nächsten Scheibe auf jeden Fall verbessern wird, das Potential dafür ist im ausreichenden Maße vorhanden!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Overture
02. Bridge of Sorrow
03. The Last Trail
04. Endless Sky
05. Truth to be told
06. Fallen from Grace
07. Black Judgement Day
08. Dream Survive
09. Prayer to Survive
10. The Curtains fall

Julian

PERSUADER – The Fiction Maze

Band: Persuader
Album: The Fiction Maze
Spielzeit: 52:48 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Innerwound Recordings
Veröffentlichung: 17.01.2014
Homepage: www.persuader.nu

Ah meine Lieblings BLIND GUARDIAN „Coverband“ kehrt mit einem neuen Album zurück! Dabei ist hinkende Vergleich hier mit einem dicken Augenzwinkern zu sehen, denn natürlich sind PERSUADER eine vollkommen eigenständige Band, aber die Parallelen im Gesang und beim Songwriting zu Deutschlands führender Metalband sind nahe zu unglaublich!
Mit neuem Label im Rücken sind die Schweden rund um Frontman Jens Carlsson und Gitarrist Emil Norberg 16 Jahre nach ihrer Gründung 1997 mit ihrem neuen Album „The Fiction Maze“ zurück auf der Metalbühne. Das letzte Album „When Eden burns“ datiert aus dem Jahre 2006 und kam beim leider bankrotten Label Dockyard1 raus. Somit wurde es nun wirklich Zeit für eine neue Powermetalgranate der Schweden, die auf ihrem neuen Album nichts verlernt haben und ihre Fähigkeiten sogar noch ausgebaut haben, so viel sei schon mal verraten.
Im Detail hört sich das folgendermaßen an. Beim Opener „One Lifetime“ denkt man die Jungs wären nie weg gewesen, denn die Gitarren kreisen direkt ab Beginn wieder im Volltakt, die Röhre von Jens ist so rau wie eh und je und im Chorus ist man so eingängig wie immer! Ein bärenstarker Beginn.
Über den ebenfalls richtig starken und abwechslungsreichen Titeltrack „The Fiction Maze“ geht es mit schnellen Schritten hin zum Mittelteil der uns mit dem krachenden „InSect“ und dem epischen „Son of Sodom“ versüßt wird.
Dazwischen will ich aber auch nicht verheimlichen das es auch den ein oder anderen etwas schwächeren Song gibt.
Danach wird bei „Sent to the Grave“ ordentlich der Staub aus den Boxen geblasen, das etwas überflüssige Zwischenspiel „Dragon Rising“ können wir links liegen lassen, bevor es dann in den Endteil der Platte geht.
Mit „Worlds Collide“ sowie „Falling Faster“ wird man dort zwar gut unterhalten, ganz an die Klasse der ersten Hälfte der Platte kommt man aber nicht mehr ran. Man versucht hier viel über die Geschwindigkeit zu lösen und vergisst dabei aber leider ein wenig die Melodic und die Eingängigkeit.

Anspieltipps:

Mit “One Lifetime”, “The Fiction Maze”, “Son of Sodom” sowie “Worlds Collide”  solltet ihr hier am Besten bedient sein.

Fazit :

Die neue Scheibe von PERSUADER geht auf jeden Fall super los, aber leider verzettelt man sich im weiteren Verlauf ein wenig in den Songs und versucht viel über die brachiale Geschwindigkeit zu lösen, als ein wenig mehr auf die Melodic und die Eingängigkeit zu setzen.
Dieses Konzept mag zwar einige Power Metal Freaks auch munden, mir ist das Ganze aber irgendwie zu simpel.
DIE Powermetalgranate ist das neue Album nicht geworden, solide kommt das Ganze aber trotzdem aus den Boxen und wird sicherlich seine Abnehmer finden!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. One Lifetime
02. War
03. The Fiction Maze
04. Deep in the Dark
05. InSect
06. Son of Sodom
07. Sent to the Grave
08. Heathen
09. Dragon Rising
10. Worlds Collide
11.Falling Faster

Julian

NASHVILLE PUSSY – Up The Dosage

Band: Nashville Pussy
Album: Up The Dosage
Spielzeit: 38:07 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 17.01.2014
Homepage: www.nashvillepussy.com

“Dies ist unser Back In Black“ tönt es aus dem Quartier der amerikanischen Hardrocker NASHVILLE PUSSY! Da nimmt aber jemand den Mund ganz schön voll, aber das erklärt wenigstens das Artwork zur neuen Platte „Up The Dosage“, denn üblicherweise bewegt man sich eher zwischen Russ Meyer und Quentin Tarrantino, wenn es um die Illustration geht. Gut vier Jahre nach der letzten Scheibe „From Hell To Texas“ gibt es also wieder neues Futter von den Freiheitskämpfern Nr. 1 aus Atlanta. Neben den beiden verbliebenen Mitgliedern Blaine Cartwright (vocals, guitars), Ruyter Suys (guitars) und Jeremy Thompson (drums) gibt es mit Bonnie Buitrago wieder einmal einen Neuzugang am Tieftöner.

Und tatsächlich: der Opener „Everybody´s Fault But Mine“ klingt so ausgefeilt wie noch kein Song in der Historie der Pussies. Mit fetten Riffs und wummernder Hammondorgel walzt sich der  Midtemposong seinen Weg frei. Ganz nebenbei wird schon von Anfang an de sarkastische Humor der Südstaatler auf die Spitze getrieben. „Rub It To Death“ ist eine High-Speed Abrissbirne bevor das schleppende und äußerst intensive „Till The Meat Falls Off The Bone“ (da muss ich gezwungenermaßen an stundenlanges und gemächliches amerikanisches BBQ denken). Das augenzwinkernde „The South´s Too Fat To Rise Again“ bildet einen weiteren Höhepunkt der bisher erstklassigen Scheibe.

Äußerst Country-lastig und cool musiziert das gemischte Doppel bei „Before The Drugs Wear Off“, das dermaßen lässig daherkommt. Die Herrschaften tragen sinnbildlich ihre Colts ganz weit unten, aber das ist ja nichts Neues mehr. Flotter geht es bei „Spent“ zu. Eine Extraportion Dreck versprechen die beiden Rocker „Beginning Of The End“ und „Up The Dosage. „Taking It Easy“ wirkt da schon eher als Weckruf, denn der Song (ähem, das Ding dauert gerade mal 47 Sekunden) wird von Ruyter Suys gesungen, die sich einen durchaus respektablen Namen als Schreihals macht.

Das letzte Drittel leutet mit „White And Loud“ ein Stück ein, das aus der Feder der blonden Gitarristin stammt und sich perfekt den Ablauf einfügt. Countryfans werden beim folgenden „Hooray For Cocaine, Hooray For Tennessee“ ein lautes Yeeehaaaa raushauen. Ziemlich cool das Ganze! Der schnelle “Pillbilly Blues” und das melodiöse “Pussy´s Not A Dirty Word“ beschließen einen tollen Longplayer.

Weniger Vollgas, mehr Country und noch mehr Coolness, das umschreibt “Up The Dosage” wohl recht gut. Wobei man nicht vernachlässigen darf, dass auch Album Nummer sechs eines ist, das das Prädikat „Rock´n Roll“ mit stolz tragen darf. Bleibt also alles anders im Hause NASHVILLE PUSSY? Auf jeden Fall haben die Damen und Herren erneut ein starkes Langeisen im Gepäck und können relaxt auf das Geleistete blicken. Cheers!

WERTUNG:

Trackliste:

01.    Everybody´s Fault But Mine
02.    Rub It To Death
03.    Till The Meat Falls Off The Bone
04.    The South´s Too Fat To Rise Again
05.    Before The Drugs Wear Off
06.    Spent
07.    Beginning Of The End
08.    Up The Dosage
09.    Taking It Easy
10.    White And Loud
11.    Hooray For Cocaine, Hooray For Tennessee
12.    Pillbilly Blues
13.    Pussy´s Not A Dirty Word

Stefan

SATURDAY OVERDOSE – Eat My Dust! EP

Band: Saturday Overdose
Album: Eat My Dust! EP
Spielzeit: 22:17 min.
Stilrichtung: Hair Metal, Hardrock
Plattenfirma: Street Symphonies Records
Veröffentlichung: 24.09.2013
Homepage: www.facebook.com/saturdayoverdose

Im Jahre 2007 starteten die Italiener als Schülerband unter dem Namen OVERDOSE. Nach einigen Auftritten, auf denen sie ausschließlich Coversongs spielten, trennten sich die Wege ein Jahr darauf schon wieder. 2009 wagte man einen Neuanfang und begann, eigene Songs zu schreiben. Ab sofort nannten sich Enrico „Bosco“ Boschiazzo (vocals, keyboards), Andrea „Serve“ Servetti (guitars), Andrea „Pana“ Panaro (bass) und Filippo „Kocks“ Galli (drums) SATURDAY OVERDOSE und machten den Weg frei für ihr erstes Demo. Anfang 2013 begannen die Aufnahmen zu dieser ersten offiziellen EP, die auf den Namen „Eat My Dust!“ getauft wurde. Die italienischen Untergrund-Spezialisten Street Symphonies Records krallten sich die Combo und veröffentlichten den 5-Tracker bereits im September 2103.

Auf „Eat My Dust!“ erwartet uns eine Mischung aus knackigem 80er Sleazerock der Marke SKID ROW und einem moderneren Sound, der eher von 90er Bands gezockt wurde. Dazwischen streuen die Jungs 2 Balladen. Aber mal der Reihe nach…

Mit „Free Bones“ macht man einen guten Anfang. Der Song rockt, hat Substanz und – ganz wichtig – wurde nicht irgendwo zusammengeklaut. Die Gang-Vocals im Refrain klingen räudig und kraftvoll. Ein richtig guter Einstieg also. Mit „Don´t Care About The Rain“ präsentieren die Italiener gleich darauf die erste Ballade. Etwas unkonventionell aber aufgrund der nur 5 Tracks auf diesem Tonträger geht das durchaus in Ordnung. Der Anfang erinnert etwas an GUNS N´ROSES, diesen Vergleich kann der Refrain allerdings nicht halten. Schöne Ballade ohne wirkliche Höhepunkte. „Fallin Apart“ rockt zum Glück wieder amtlich aus den Boxen und hat den nötigen Dreck unter den Fingernägeln und genug Melodie im Chorus um punkten zu können. „Anthem For A Dream“ kann vom Titel her nur eine weitere Ballade sein. Und tatsächlich wagt es der Vierer, einen zweiten Song zu platzieren, der den Rockern unter Euch nicht recht schmecken wird. Kuscheln ist ja ne schöne Sache, aber dann bitteschön zu erstklassigem Material. „Anthem For A Dream“ gehört leider nicht dazu, auch wenn der Titel dies suggeriert. Zum Abschluss gibt es mit „Fuckin Mustang“ noch einmal Rock´n Roll auf die Ohren. Der Song ist ähnlich gestrickt wie der Opener und strahlt jede Menge Energie aus.

So richtig rund läuft es bei SATURDAY OVERDOSE mit dieser EP noch nicht. Denn irgendwie wissen die Jungs noch nicht wo die Reise hingehen soll. Ein Anfang ist aber gemacht und wenn sie jetzt ihre Kräfte bündeln, das Songwriting etwas abwechslungsreicher gestalten, könnte es bei einem eventuellen Debüt Longplayer schon mehr scheppern. Der Grundstein ist gelegt…

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    Free Bones
02.    Don´t Care About The Rain
03.    Fallin Apart
04.    Anthem For A Dream
05.    Fuckin Mustang

Stefan

LUCID DREAMS – Lucid Dreams

Band: Lucid Dreams
Album: Lucid Dreams
Spielzeit: 46:15 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Rockworks
Veröffentlichung: 09.12.2013
Homepage: www.luciddreams.com

Aus Norwegen kommen die 2011 gegründeten Newcomer von LUCID DREAMS. Mit Greenhorns haben wir es hier aber nicht zu tun, alle Bandmitglieder konnten schon in  anderen Bands Erfahrungen sammeln und blicken schon auf eine gutes Stück Musikerkarriere zurück.
Die Jungs spielen Melodic Metal der mal mehr, mal weniger in den 80igern verwurzelt ist und auch mit progressiven sowie epischen Einflüssen nur so gespickt ist.
Da es ansonsten nicht so viel mehr über die Truppe zu sagen gibt, lassen wir jetzt direkt mal die Mucke sprechen und kommen zum einleitenden „Introduction“. Ein recht nichtssagendes Intro, was man auch hätte weglassen können. Mal schauen ob der erste richtige Track „Cassies Escape“ besser mundet. Joa, klingt ganz ordentlich aus den Boxen das Teil. Die Bezeichnung Melodic Metal ist hier aber falsch am Platz, eher Melodic Rock. Der Gesang ist etwas rauer im angenehmen Bereich, die Melodie hauen gut rein und der Chorus passt auch soweit. Also ein ordentlicher Beginn, würde ich sagen.
Beim folgenden „For your Love“ sind wir mal ganz meterdick im Rock/AOR Bereich angelangt. Hätte man den tieferen Gesang nicht, könnte man meinen es handelt sich hier um ein frühes BON JOVI Werk, ohne das dies jetzt negativ gemeint ist!
Aber dann endlich tönt mir beim nächsten Song mit „Daisy Dukes“ das erste richtige Highlight entgegen. Knackig gespielt, mit einem eingängigen Chorus versehen fräst sich die Nummer quasi direkt in die Gehörgänge. Sehr cool!
Im Mittelteil der Platte angekommen, wechseln sich Licht und Schatten wieder ab. „Closing the Deal“ kann mich so gar nicht hinter dem Ofen hervor locken, „Lucid Dream“ ist ganz ok und bei „Stormy“ haben wir es mal mit einem waschechten Stück Metal zu tun, ein Schuss Progressive Metal kommt uns dort sogar entgegen.
Danach geht dieses auf und ab leider auch so weiter. Ein wenig aus dem Einheitsgrau hervorstechen kann man noch mit „Light in the Sky“ ansonsten gibt es aber im weiteren Verlauf aber leider nichts mehr aufregendes zu entdecken.

Anspieltipps:

Am Besten tönen hier “Daisy Dukes”, “Lucid Dream” und “Light in the Sky” aus den Boxen.

Fazit :

Handwerklich ist das hier alles gut gemacht keine Frage. Aber ein wenig fehlt es der Debütscheibe von LUCID DREAMS an der Seele. Man schwankt irgendwie zu sehr zwischen unterschiedlichen Stilen und zusätzlich sind die Songs auch nicht immer packend und schwanken von der Qualität her doch ziemlich!
So mit haben wir es hier eher mit einer durchschnittlichen Veröffentlichung zu tun, die aber eventuell doch den einen oder anderen Melodic Rock Fan hinter dem Ofen hervorlocken kann.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Introduction
02. Cassies Escape
03. For your Love
04. Daisy Dukes
05. Closing the Deal
06. Lucid Dream
07. Stormy
08. Take me Away
09. Paranoia
10. Wanton Conquest
11. Light in the Sky
12. When I die

Julian

LOVE CREAM – First Taste

Band: Love Cream
Album: First Taste
Spielzeit: 48:25 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 20.12.2013
Homepage: www.lovecreamband.com

Australien ist bekannt für seine florierende Untergrundszene in Sachen Hardrock. In immer kürzeren Abständen erreichen uns Platten von viel versprechenden Bands. Den bisherigen Höhepunkt setzte dabei das Jahr 2013 aber auch im neuen Jahr geht es munter weiter, denn mit LOVE CREAM steht schon die nächste Kapelle aus Down Under in den Startlöchern um mit ihrem Erstling „Open For Business“ durchzustarten. Zusammengefunden haben die Jungs im Winter 2011 und nach dem Gewinn eines Bandwettbewerbs war es Zeit für ihre erste EP „First Taste“. Jetzt haben Vinnie Dynamo (vocals), Mick Gallo (drums), Nick Robinson (guitars) und Phil Parker (bass) noch einmal 5 weitere Songs dazugepackt und unter dem gleichen Namen „First Taste“ ihr Debütalbum veröffentlicht. 

Der Eröffnungstrack „Open For Business“ tönt etwas nach AC/DC aber auch nach anderen Heroen der alten Garde. AEROSMITH und die ROLLING STONES hatten die Jungs sicher im heimischen Plattenschrank stehen. Ein Auftakt nach Maß, wenngleich nicht sonderlich eigenständig. Das kann das folgende „Back Door Lover“ schon etwas besser. Mit seinem warmen Gitarrensound rockt das Stück recht weit weg von den Einflüssen des Openers. Stark! „Spend The Night Together“ ist sicher der Live-Abräumer von LOVE CREAM. Im Stile alter KISS Hits wie “Heaven´s On Fire” oder “I Love It Loud” haben die Jungs ihre Hymne geschaffen. Etwas softere Töne schlägt „Hot In The Dark“ an, das mit nachdenklichen Moll-Akkorden eine Intensität aufbaut, die man gehört haben muss. Ganz anders ist da das flotte „Love Train“ gestrickt. Auch hier klingt Sänger Vinnie Dynamo ab und zu – speziell in höheren Lagen – mal nach Paul Stanley. Eine nachdenkliche Ballade haben LOVE CREAM mit „Sweet May“ an Bord. „Woman (I´m Gay For Your Lovin´)“ ist eine Nummer, als hätten AEROSMITH und LED ZEPPELIN gemeinsame Sache gemacht. Mit einem todsicheren Gefühl für schlüpfrige Details tanzt das Ding komplett aus der Reihe und ist ganz nebenbei ein Highlight des Albums.

Nach dem eher straighten Rocker „Why Not Me“ gibt es mit „She´s A Smokin´ Bitch“ ein weiteres Mal eine gehörige Portion dreckigen Rock´n Roll auf die Ohren, der das Prädikat LOVE CREAM verdient hat. Zum Abschluss zeigt „Love Don´t Live Here Anymore“ auf sechseinhalb Minuten, was die Essenz der Australier ausmacht, auch wenn man denkt, den Refrain schon mal irgendwo gehört zu haben.

LOVE CREAM sind keine weitere AC/DC Coverband, sie frönen auch nicht dem typischen australischen Riff Rock. Die Jungs aus Aidelaide sind eher in den 70ern zu Hause, ohne nach den vielen unsäglichen Retro-Combos zu klingen. „First Taste“ ist ein starkes Stück Rock´n Roll, nicht mehr und auch nicht weniger. Klar tragen einige Stücke die unverkennbare Handschrift alter Helden, aber LOVE CREAM können mehr. Sie bringen neben einer Menge Herzblut und Können ihre eigenen Komponenten mit in ihren Sound. Und das ist heutzutage ziemlich selten geworden. Mit „First Taste“ ist LOVE CREAM eine weitere große Überraschung aus Down Under!

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    Open For Business
02.    Back Door Lover
03.    Spend The Night Together
04.    Hot In The Dark
05.    Love Train
06.    Sweet May
07.    Woman (I´m Gay For Your Lovin´)
08.    Why Not Me
09.    She´s A Smokin´ Bitch
10.    Love Don´t Live Here Anymore

Stefan

STARSOUP – Bazaar Of Wonders

Band : Starsoup
Album : Bazaar Of Wonders
Spielzeit : 56:11 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma : Sublimity Records
Veröffentlichung : 01.11.2013
Homepage : www.facebook.com/Starsoup

STARSOUP ist das Projekt des russischen Sängers Alexey Markov (ex-Crime Of Passion), das über einen Zeitraum von über einem Jahr in Zusammenarbeit mit einer stattlichen Anzahl an Gastmusikern eingespielt wurde. Die Liste ist nicht nur lang, sondern auch aussschliesslich mit Namen russischer Musiker gespickt die hierzulande wohl nur die wenigsten Eingeweihten kennen dürften – daher erspare ich hier mal eine genauere Aufzählung. Positiv fällt allerdings gleich die musikalische Kompetenz der Musiker sowie das enorme Gespür für die genau richtigen Noten zum richtigen Zeitpunkt auf. Die Gitarrenarbeit verdient hier ein besonderes Lob, wird doch fernab von der üblichen Gniedelei ein ums andere Mal mit spannenden Soli ein Glanzpunkt gesetzt. Ungewöhnlich und daher zum genaueren Hinhören ermunternd ist ausserdem der starke Piano-Einsatz in vielen Tracks, Saxofon und Flöten hört man auf Prog-Metal Scheiben ebenfalls eher selten und das gelungene, aber ein wenig in die Irre führende Artwork, verdient ebenfalls Erwähnung.

Kreativer Kopf und Aushängeschild der Band ist naürlich Sänger Markov, der, neben Keyboarder Andrew Gryaznov (ebenfalls Crime Of Passion), einen Großteil der Songs verfasst hat. Der Junge macht auf „Bazaar Of Wonders“ so verdammt viel richtig, dass die auch hier vorhandenen typischen Makel einer Eigenproduktion (leicht pappiger Sound, der ein oder andere überflüssige Song) eigentlich nicht weiter ins Gewicht fallen. Vor allem in der wichtigsten Disziplin „Kompositionen“ zieht Markov so richtig vom Leder: Basierend auf mächtigen (Power)Metal Riffs gibts gelungene Hooklines im Dutzend („Angels“, „Ain’t No Superman“, „Past Bites“ oder „Perfect Loser“) die Freunden von älteren Dream Theater Alben und bestens gefallen dürften. Dem Gegenüber stehen mit „Try“ und „Cradle Of War” Songs die mit erhöhtem Balladenanteil und passgenau sitzenden Melodien den Nerv jedes Melodic-Fans treffen. Die im Promotext angegebene Referenz Dream Theater ist daher deutlich herauszuhören (siehe z.B. das sehr gelungene Instrumental „Bazaar“), Spuren von Metallica oder Disturbed kann ich aber beim besten Willen nirgends ausmachen – dafür haben STARSOUP einfach zu wenig reinen Metal in Ihrem Sound. Der Anteil an hochkarätigen Hooks, die nicht nur schnell im Ohr bleiben sondern sich auch nach mehrmaligem Hören nicht sofort abnutzen, ist erfreulich hoch und hält den Hörer lange bei der Stange (oder unterm Kopfhörer). Leider verzettelt sich Strippenzieher Markov im weiteren Verlauf des Albums in dem breit gefächterten Spektrum an Stilen, so dass „Bazaar Of Wonders“ seinem Titel grundsätzlich zwar gerecht wird, die zahlreichen Sprünge in der Dramaturgie lassen es aber etwas zerfahren wirken. Hätte man die halbgaren Schunkel-Füller „Rumors Of Better Life” und „Road To Sunset” weggelassen, wäre doch deutlich mehr Fluss in dem Ganzen geblieben.

Auch wenn es „Bazaar Of Wonders” an durchgehender Kohärenz mangelt und ein gestraffteres Songgerüst dem Werk noch besser zu Gesicht gestanden hätte, ist Alexey Markov und seiner STARSOUP Truppe ein erstaunlich erwachsenes Album gelungen, dass ich lange Zeit nicht aus dem Player bekommen habe. Ein empfehlenswertes Album das Appetit auf mehr macht.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Angels
02. Ain’t No Superman
03. Try
04. Cradle Of War
05. Rumors Of Better Life
06. Past Bites
07. The City And The Stars
08. Bazaar
09. Voices Of The Wind
10. Road To Sunset
11. Perfect Loser
12. Rain In The Desert

Mario

BASTARDOGS – No Pain No Gain

Band: Bastardogs
Album: No Pain No Gain
Spielzeit: 36:55 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Street Symphonies
Veröffentlichung: 17.12.2103
Homepage: www.facebook.com/BastardogsGE

Stolz verkündet die italienische Sleazecombo BASTARDOGS auf dem Cover ihres Debüts „No Pain No Gain“, dass sie gesucht werden, tot oder lebendig. Und das für eine ordentliche Summe Cash: 1 Mio Dollarlarlar. Hui, wenn ich mir so anschaue, für was die Jungs gesucht werden, verstehe ich das hohe Kopfgeld natürlich. OK, die Idee mit dem Steckbrief ist natürlich nicht neu, genauso wie der Sound des Quartetts aus Genua, der irgendwo zwischen der ersten MÖTLEY CRÜE, WRATHCHILD und ähnlichen Kapellen liegt. Im Sommer 2010 wurde die Band von Andy (guitars), Bonne (vocals, guitars) und Atta (drums) gegründet und bereits nach einigen Proben entstand ein 3-Track Demo. Nach ein paar Umstrukturierungen steht nun dieses Line-Up plus Bassist Cosme auf dem Beipackzettel zu diesem Longplayer.

Der Opener „N.U.S.U.“ beginnt kraftvoll und flotte Lotte, gipfelt in seinem Refrain aber leider in einem dreisten Plagiat von HAMMERFALL´s „Hearts On Fire“. Mit „Sex Machine“ nehmen die Jungs den zweiten Anlauf, sich in die Herzen der Hörer zu spielen – die Zutaten bleiben nahezu gleich. Ein Song, der stramm nach vorne marschiert und sich einen Teufel um Eingängigkeit und bleibende Eindrücke schert. Ob das auf Dauer gut geht? Aber wollen wir mal nicht alles schlecht reden, denn „Sex Machine“ rockt wie die Hölle. Mit nahezu identischem Riffing wartet das folgende „Last Night“ auf und schön langsam schwant mir, dass die Herrschaften nicht sonderlich viel Wert auf Abwechslung legen. Als Teaser vor dieser Besprechung hatte ich lediglich einen Song gehört, der recht positiv klang. Kommen wir aber zuerst zu „Bad Boys“, einem Song, der bereits auf dem ersten Demo vertreten war. Und siehe da, die BASTARDOGS können auch anders. Zwar wird die Nummer sicher kein Hit, aber das Grundrezept ist schon mal ein anderes. In „Drinkin´ My Brain Off“ greifen sie allerdings wieder auf die bekannten Zutaten zurück und der Refrain klingt schon etwas schräg.

Erst mit „Edge Of Youth“ gelingt den Italienern ein Hingucker bzw. –hörer. Cooles Riffing und ein komplett anderer Songaufbau gepaart mit einem ambitionierten Text machen daraus ein kleines Highlight. Der Song handelt übrigens vom frühen Tod von CRASHDIET´s Dave Lepard und anderen Kollegen. Etwas später platziert erwartet mich der Vorabsong „Bite You Down“. Und noch immer kann ich dem Stück gute Noten geben. Auf das komplette Album bezogen muss ich allerdings zugeben, dass mich die ewigen Wiederholungen und die oft fehlende Spannung doch enttäuscht haben. Daran kann auch das abschließende „Zombietown“ – das etwas auf „episch“ getrimmt wurde – nicht viel ändern.

Die BASTARDOGS machen auf ihrem Debüt „No Pain No Gain“ einiges richtig, lassen aber auch gewaltig Luft nach oben. Für Genrefanatiker sicher eine gute Gelegenheit, sich mit einem weiteren Hairmetal Scheibchen einzudecken, das das Prädikat „Untergrund“ verdient hat. Aber bei dem derzeitigen Level werden die Jungs diesen auch nicht so schnell verlassen können. Die Passion ist da, es fehlen allerdings zwingende und herausragende Songs, um das Unternehmen BASTARDOGS weiter vorantreiben zu können.

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    N.U.S.U.
02.    Sex Machine
03.    Last Night
04.    Bad Dogs
05.    Drinkin´ My Brain Off
06.    Snakehead
07.    Edge Of Youth
08.    The Pit
09.    Bite You Down
10.    Zombietown

Stefan