MIDNITE SKY – Blood, Sweat And A Little More

Band: Midnite Sky
Album: Blood, Sweat And A Little More
Spielzeit: 53:22 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 13.12.2013
Homepage: www.midnitesky.de

Sehr lange war es ruhig um die Stuttgarter Melodic Rock Band MIDNITE SKY. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich erstmals von den Jungs gehört habe. Es war einer dieser denkwürdigen „Rockabende“ in der Kellerbar eines guten Freundes. Dort hat man sich immer die neusten Eroberungen vorgespielt – darunter war eines Tages auch ein Song namens „Web Of Desire“ – und natürlich dem bayrischen Gerstensaft gehuldigt. Auf dem Cover prangte ein cooles Logo und eine Gitarre, die schnurstracks auf einen Planeten (die Erde?) zuflog. Das Cover war aussagekräftig wenngleich auch nicht sonderlich außergewöhnlich – gleiches galt auch für die Musik. Dass die Schwaben aber gar nicht unbedingt die Welt verändern wollen sondern einfach nur gute Rockmusik machen wollen, dürfte klar sein. Das ist ihnen auch gelungen…

Jetzt jährt sich diese Erinnerung bald zum zehnten Mal und unlängst haben MIDNITE SKY ein neues Album veröffentlicht. Das erste seit besagtem Langspieler in 2004. Ein kurzer Blick auf die Liste der Protagonisten lässt feststellen, dass sich das Line-Up praktisch nicht geändert hat. Aus der klassischen Quintett ist ein Quartett geworden, der zweite Gitarrenposten wurde komplett gestrichen – ansonsten bestehen MIDNITE SKY immer noch aus Holger Blickle (vocals), Stefan Kreutz (guitars), Frank Hafner (bass) und Markus Schuebel (drums).

Was hat sich musikalisch getan? Eines lässt sich nach wenigen Minuten sagen: „Blood, Sweat And A Little More“ ist runder und mundet noch besser als der ohnehin schon starke Vorgänger. Dieser war schroffer und etwas härter, jetzt hat man sich Bügelkurs verschrieben und den Sound etwas glatter gestaltet. Aber auch kraftvollere Chöre und noch mehr Gewicht auf Melodie und Eingängigkeit steht beim neuen Longplayer auf dem Zettel. Der Opener „Hellfire“ hat mich erstmal komplett weggeblasen. Mit mächtigem Refrain, großartiger Gitarrenarbeit und stampfendem Beat beginnt der Tanz unerwartet stark, um nicht zu sagen – ein Meisterwerk! Bei „Feels Like Heaven“ wird es etwas kuscheliger und MIDNITE SKY tendieren etwas in die Richtung FIREHOUSE. Der Grat zwischen Kunst und Kitsch ist ein schmaler aber die Schwaben bleiben auf der richtigen Seite. „Change Your Mind“ präsentiert sich wieder etwas rockiger, das suggeriert schon das schneidige Eröffnungsriff. Klassischer Melodic-Stoff wird bei „Where Are The Angels“ zelebriert. Hooks bis zum Abwinken.

“All I Ever Want” ist eine weitere erstklassige Nummer mit viel Raum für tolle Melodien. So könnte ich jetzt weitermachen, denn einen schwachen Song sucht man hier vergebens. Aber ich beschränke mich auf ein paar weitere Anspieltipps, die ich unbedingt noch herausheben muss: das lässige „Sex Bomb Love Machine“ darf auf keiner Party fehlen während „Now You´re Gone“ eine Melodic-Granate erster Güte ist. Auch ein Stück wie das flotte „Lay Down Your Fear“ sollte Erwähnung finden.

Blut, Schweiß und ein bisschen mehr haben die Jungs von MIDNITE SKY in ihr zweites Album gesteckt. Warum es so lange gedauert hat, bis ein Nachfolger zu „Rock The Planet“ in trockenen Tüchern war, weiß ich nicht. Dass es sich gelohnt hat zu warten steht außer Frage, denn „Blood, Sweat And A Little More“ ist ein großartiges Hardrockalbum geworden, das allen Fans der 80er die Freudentränen in die Augen und beim Abrocken den Schweiß auf die Stirn treiben wird. Ganz starkes Ding und eine große Überraschung noch dazu.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Hellfire
02. Feels Like Heaven
03. Change Your Mind
04. Where Are The Angels
05. All I Ever Want
06. Tell Me Why
07. Lay Down Your Fear
08. Sex Bomb Love Machine
09. Waiting For Your Love
10. Love Is  A Stranger
11. Now You´re Gone
12. Rock With You Tonite

Stefan

TRANSATLANTIC – Kaleidoscope

Band : Transatlantic
Album : Kaleidoscope
Spielzeit : 75:51 min
Genre : Progressive Rock
Plattenfirma : Inside/Out
Veröffentlichung : 24.01.2014
Homepage : www.transatlanticweb.com

Das Label Inside/Out hat mittlerweile die Crème der Prog-Schaffenden unter einem Dach versammelt und schickt zum Start ins neue Jahr (nach den letztjährigen Krachern Riverside, Fates Warning, Haken, Leprous, James LaBrie und Ayreon) das heiß erwartete 4. Studioalbum des All-Star-Teams TRANSATLANTIC ins Rennen. Wie bereits auf den vorangegangenen superben Scheiben frönen Neal Morse und seine Mannschaft (Mike Portnoy, Roine Stolt und Pete Trewavas) wieder ausgiebigst Ihrer großen Leidenschaft: tiefgründiger Prog-Rock mit Herz und Verstand, aber ohne Regeln oder Kompromisse. Bei gerade mal 5 Songs dürfte wohl jedem halbwegs Informierten klar sein, dass mindestens ein Longtrack dabei sein muss. Diesmal wird die Scheibe, die bis auf eine Ausnahme von der ganzen Band gemeinsam komponiert wurde,  von dem 25-minütigen „Into The Blue“ eröffnet und findet seinen Abschluss in dem mit gut 32 Minuten längsten Track des Werkes („Kaleidoscope“). Was zwischen diesen beiden Melodie-Monstern vor sich geht ist mal wieder Ohrenschmeichelei in höchster Vollendung, mittlerweile zwar nicht mehr ganz so überraschend wie noch auf dem Debüt oder der konzeptionell gewagten letzten Platte, aber immer noch meilenweit über dem was die Mitbewerber zu bieten haben.

Nach mehrmaligem Durchhören das Albums stelle ich mir ernsthaft die Frage ob Neal Morse eigentlich fähig ist einen schlechten Song zu schreiben – weiß der Mann überhaupt wie das geht? Selbst die umpfzigste Variation seiner Trademark-Lines bleibt immer noch spannend und entwaffnend zugleich. Und gut gemeinte Texte zu einer lebensbejahenden Einstellung sind mir eh lieber als die trendige Schwarzmalerei und der Misanthropismus die gerade im Metalbereich immer mehr Einzug halten. Wer einen Scheißtag erwischt hat und mit Mühe die Mundwinkel waagerecht hält, erfährt durch Tracks wie das von Neal Morse im Alleingang komponierte Akkustik-Highlight „Shine“, den recht straighten Rocker „Black As The Sky“ oder das durch Gastsänger Daniel Gildenlow veredelte „Into The Blue“ eine Vollbedienung in Sachen zeitloser Prog-Rock mit Gänsehautgarantie. Alleine der abschliessende Titeltrack bietet unzählige versteckte Ecken und Nieschen in denen der Hörer sich stundenlang verlieren und verzaubern lassen kann. Auf „Kaleidoscope“ gibt es durchaus einige „jammige“ Passagen und die ein oder andere Referenz an alte Prog-Rock Helden wie z.B. Yes oder auch die eigene Vergangenheit (Spock´s Beard, Dream Theater) sind nicht zu überhören. Eine gewisse Nähe zu Steven Wilsons grandioser 2013er Scheibe „The Raven That Refuse To Sing“ ist auch gerade durch den grundehrlichen Sound und die ähnlichen Stimmungen in den Kompositionen gegeben. Mit Worten ist das was auf „Kaleidoscope“ geboten wird (wie immer bei dieser Band) nur schwer zu beschreiben und zur musikalischen Darbietung etwas zu sagen ist ja bei den Beteiligten eigentlich müssig. Die phantastischen Gitarrensoli von Roine Stolt („Shine“!) sollten aber, abenso wie die von Morse, Stolt und Portnoy brüderlich geteilten tollen Gesangsvorträge, nicht unerwähnt bleiben. Und es tut einfach immer wieder gut Mike Portnoy das tun zu hören, was er immer noch am besten kann – songdienlich und leidenschaftlich Prog knüppeln.

Alles beim Alten im Hause TRANSATLANTIC bedeutet anno 2014 also nicht bedauerlichen Stillstand sondern vielmehr eine Fortführung der bisherigen Grosstaten. Das Album erscheint als reguläre Doppel-CD, Special Edition (2CD + DVD) mit 8 Bonus-Cover-Songs von u.a. Yes, King Crimson und ELO, Limited Edition (2CD + 2DVD) incl. 5.1 Surround-Mix sowie 3LP + 2CD Vinyl-Ausgabe. Der Fan hat also mal wieder die Qual der Wahl …

WERTUNG:

Trackliste:

01. Into The Blue
02. Shine
03. Black As The Sky
04. Beyond The Sun
05. Kaleidoscope

Mario

RED DRAGON CARTEL – Red Dragon Cartel

Band: Red Dragon Cartel
Album: Red Dragon Cartel
Spielzeit: 46:17 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.reddragoncartel.com

Totgesagte leben länger! Das hat sich auch im Rock´n Roll Zirkus schon des öfteren bewahrheitet. Jetzt kommt ganz unverhofft einer um die Ecke, der es in jungen Jahren zu Ruhm an der Seite von Madman OZZY OSBOURNE gebracht hat, als er 1983 zu seiner Solo-Band stieß, um das kurze Gastspiel von Brad Gillis (NIGHT RANGER) zu beenden. Und als quasi-Nachfolger des verstorbenen Randy Rhoads trat der Sohn einer Japanerin und eines Navy Soldaten in große Fußstapfen, die er auf zwei Studioalben („Bark At The Moon“ 1983 und „The Ultimate Sin“ 1986) gut ausgefüllt hatte. Nach der Trennung gründete er 1988 zusammen mit Ray Gillen, der kurzzeitig bei BLACK SABBATH sang und somit GLENN HUGHES beerben sollte, die Blues Rock Band BADLANDS. Mit ihnen nahm er zwischen 1989 und 1998 drei Studioalben. Danach wurde es sehr ruhig um den Gitarrenvirtuosen, zumindest bis 2005, als er ein Soloalbum („Retraced“) auf den Markt brachte und mit dem 2008er Longplayer „Runnin´ With The Devil“ nachlegte.

Die große Welle schlug er damit allerdings nicht und so ist es jetzt wohl an der Zeit, mit neuem Anlauf und einer neuen Band erneut ins Rampenlicht zu treten. Ganz so leicht war es dann aber doch nicht, die geeigneten Mitstreiter zu finden, denn sogar über Facebook wurde das geeignete Personal für die Vocals und die Drums gesucht. Mit dem britischen Sänger Darren James „D.J.“ Smith und dem Kanadier Jonas Fairley (drums) wurde man schließlich fündig, der Bass wurde vom langjährigen Freund Ronnie Mancuso übernommen, der bei den Melodic Rockern BEGGARS & THIEVES sowohl als Sessiongitarrist als auch als Produzent und Songwriter fungierte. Über ihn dürfte wohl auch der Deal mit den italienischen Melodic-Spezialisten Frontiers Records zu Stande gekommen sein.

Etwas kurios, denn eines ist das selbstbetitelte Debüt von RED DRAGON CARTEL nämlich nicht: melodischer Hardrock. Heavy Metal ist wohl die treffendere Bezeichnung, und modern noch dazu. Denn der Großteil auf dem 10-Tracker tönt irgendwo zwischen Bands wie DOWN und dem neuen Schaffen von MÖTLEY CRÜE (ab 1994). Das verwundert auch nicht weiter, wenn man bedenkt, wer hier als Soundmann tätig war. Denn mit Kevin Churko (OZZY OSBOURNE, HINDER, ROB ZOMBIE u.v.m.) wurde ein sicherlich kommende Legende unter den Knöpfchendrehern verpflichtet.

Einen kraftvollen und überaus gelungenen Start kann man mit „Deceived“ verbuchen. Mit der richtigen Balance aus Härte und Melodie erinnert der Song zwar etwas an neueres Material des Madmans himself ist aber doch melodiöser und mit Hilfe der wütenden Vocals von D.J. Smith durchaus eigenständig. „Shout It Out“ gerät dann noch einen Ticken moderner und erinnert mich etwas an den Soloausflug von MÖTLEY CRÜE´s Tommy Lee – speziell an das METHODS OF MAYHEM Album. Mit „Feeder“ steht der erste Gastbeitrag an, für den der CHEAP TRICK Frontmann Robin Zander das Mikro in die Hand genommen hat. Auch hier sind Parallelen zum Prince Of Darkness präsent.

Ruhiger wird es mit „Fall From The Sky“ – allerdings auch langweiliger. Das von Paul Di´Anno interpretierte „Wasted“ kann auch nicht an das gute Eingangstrio anknüpfen. Zwar kehrt beim letztgenannten Song die Power zurück, weist aber auch deutliche Schwächen im Songwriting auf. Das etwas morbide „Slave“ kann aber noch einmal ein Ausrufezeichen setzen und RED DRAGON CARTEL von seiner Schokoladenseite zeigen. Bei „Big Mouth“ gibt es einen richtig überraschenden Gastbeitrag von Sängerin Maria Brink (IN THIS MOMENT), die sich in bester Manier die Seele aus dem Leib schreit.

Das traditionellste Werk auf „Red Dragon Cartel“ ist zugleich auch das, welches am Meisten abgekupfert klingt. Hier rifft sich der Meister durch die glorreiche Vergangenheit seines ehemaligen Brötchengebers OSBOURNE ohne Rücksicht auf Verluste. Melodiöser und rockiger wird es dann bei dem von Sass Jordan vorgetragene „Redeem Me“, die mit ihrer Rockröhre (die nicht selten an MELISSA ETHERIDGE erinnert) Akzente setzen kann, dem etatmäßigen Sänger D.J. Smith aber eher die Authoriät untergräbt. Das ist zumindest mein Eindruck, denn von 10 Songs übernimmt er gerade mal bei der Hälfte das Mikrofon und muss sowohl 4 Gastbeiträge als auch ein Instrumental über sich ergehen lassen. Letzteres hört auf den Namen „Exquisite Tenderness“ und macht den Hörer beim Finale noch ein weiteres Mal ziemlich stutzig. Nach wilden Gitarreneskapaden (die hat Jake E. Lee immer noch perfekt drauf) gibt es hier zwei und eine halbe Minute fast schon klassisches Klavier- ähem Geklimper auf die Lauscher.

Damit ist die Verwirrung komplett: was will uns Jake E. Lee mit dem Debüt von RED DRAGON CARTEL sagen? OK, den letzten Song sollte man nicht überbewerten, aber er ist bezeichnend für diese Platte. Irgendwie wissen die Macher nicht, wo sie hin wollen. Hier und da blitzt das Können gewaltig auf (damit ist eher das Songwriting gemeint, an der Qualität der Musiker gibt es überhaupt nichts auszusetzen) und dann galoppiert man wieder in eine komplett andere Richtung. „Red Dragon Cartel“ ist ein durchwachsenes Album, das allerdings mit seinen Highlights richtig dicke Ausrufezeichen setzen kann und überhaupt nicht ideenlos daherkommt. Doch die Variabilität geht hier nach hinten los und könnte eher als Orientierungslosigkeit schlechtgemacht werden. Ganz so dick wollen hier aber dennoch nicht auftragen, denn immerhin haben die Herrschaften richtig gute Song im Gepäck und dieses Debüt macht neugierig auf zukünftige Taten!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Deceived
02. Shout It Out
03. Feeder (feat. Robin Zander)
04. Fall From The Sky
05. Wasted (feat. Paul Di´Anno)
06. Slave
07. Big Mouth (feat. Maria Brink)
08. War Machine
09. Redeem Me (feat. Sass Jordan)
10. Exquisite Tenderness

Stefan

NO LOVE LOST – No Love Lost

Band: No Love Lost
Album: No Love Lost
Spielzeit: 60:43 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Kivel Records
Veröffentlichung: 29.07.2013
Homepage: www.facebook.com/NLLMusic

Als vor ca. 2 Jahren das Debüt der Amis NO LOVE LOST (gegründet 2006) erschien, war die Resonanz darauf nicht sonderlich groß. Kein Wunder, denn selbst in Zeiten des World Wide Web ist es ziemlich schwierig, im überfüllten Becken neuer Bands sein eigenes Produkt herauszuheben. Erschwerend hinzu kam, dass die fünf Herren aus North Carolina ihr Material als Eigenproduktion veröffentlichten. Jetzt sind die Verantwortlichen bei Kivel Records auf die Band aufmerksam geworden und mit Bill Leverty (FIREHOUSE) haben NO LOVE LOST einen prominenten Fürsprecher, der auch in Sachen Promotion einiges geleistet hat.

Also haben Scott Board (vocals), Jason Staton (guitars), Dan Fournier (guitars), Scott Davis (bass) und Brian Azbelle (drums) ihre Songs ein weiteres Mal neu eingespielt um ihre Platte weltweit in noch besserer Qualität veröffentlichen zu können.

Eines muss gleich vorweg gesagt werden: die Amis geben nicht die x-te Melodic Rock Kapelle ab, die straighten, melodischen Hardrock zockt sondern haben in Bands wie SUGARCREEK, STYX, SHOOTING STAR etc. weitere Einflüsse, die den Sound auf „No Love Lost“ bereichern.

Das wird beim Opener „Another Bad Goodbye“ vielleicht noch nicht recht deutlich, denn hier agieren die Herrschaften noch recht hüftsteif im Fahrwasser von Bands wie FIREHOUSE oder WINGER. Auch das folgende „Sign Of The Times“ schleppt sich gerade so über die Ziellinie. Aber mit „Little Things“ ist NO LOVE LOST ein geiler Song gelungen. Wer die seeligen STUN LEER zu seinen Favouriten zählt, könnte hier ein feuchtes Höschen bekommen.

Das progressiv angehauchte „Catch Me Carrie“ muss indes einige Male rotieren, bis es den richtigen Zugang zum Gehör findet. Mit stampfendem Beat und Orgeluntermalung ist „Miles Apart“ von ganz anderem Kaliber. Ganz in der Tradition von WHITESNAKE, STYX oder DEEP PURPLE mischen die Amis ihr ganz eigenes Süppchen an und treffen mit diesem Song sofort ins Schwarze. Im weiteren Verlauf sorgen das abermals klassisch angehauchte „Friend Of Pain“, dem moderner tönenden „Lie In Ecstasy“ oder dem etwas flotteren „Break“ für gute Momente.

Eines darf man NO LOVE LOST nicht vorwerfen: sie hätten ein weiteres seelenloses Hardrock Album auf dem Gewissen. Doch das Debüt der U.S. Amerikaner bedarf eines großen musikalischen Horizonts, um es zu lieben. Schade, dass den Jungs zum Ende hin ziemlich die Luft ausgeht und auch der ein oder andere Song dazwischen nicht das Level der genannten, herausragenden Stücke halten kann.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Another Bad Goodbye
02. Sign Of The Times
03. Little Things
04. Catch Me Carrie
05. Miles Apart
06. Friend Of Pain
07. Back On The Streets
08. Lie In Ecstasy
09. Grounded
10. Break
11. Skin And Bone
12. Closer To Home
13. Desiree

Stefan

DEMON EYE – Leave The Light

Band: Demon Eye
Album: Leave the Light
Spielzeit: 46:13 min
Stilrichtung: Hardrock/Doom Metal
Plattenfirma: Soulseller Records
Veröffentlichung: 24.01.2013
Homepage: www.demoneye.bandcamp.com

Vorsicht! Es ist mal wieder Retro-Alarm. In der Hauptrolle hören wir diesmal die Amis von DEMON EYE. Da klingelt bei euch was? Richtig, der Bandname leitet sich von DEEP PURPLEs düsterem Stück „Demon’s Eye“ vom Fireball Album ab. Damit hätten wir schon eine erste Zutat, die uns auf dem Debüt der Jungs aus North Carolina erwartet. Aktiv sind die Herrschaften seit 2012 und haben im April 2013 mit der EP „Shades of Black“ eine erste Duftmarke abgegeben. Die Songs dieser EP haben es auch alle auf den nun vorliegenden ersten Langspieler „Leave the light“ geschafft.

Wie schon erwähnt, finden sich Passagen die an DEEP PURPLE erinnern auf dem Silberling, dazu gibt es eine ordentliche Schippe Doom Metal der Marke BLACK SABBATH, PENTAGRAM und TROUBLE. Eben die typische Symbiose aus 70er Jahre Rock und 80er Jahre Heavy Metal, mit der Bands wie KADAVAER, ORCHID oder WITCHCRAFT in den letzten Jahren sehr erfolgreich die alten Zeiten aufleben lassen.

Und an diesem Punkt werden sich dann auch die Geister scheiden: braucht es noch eine weitere Retro-Band, welche in die gleiche Kerbe schlägt? Von mir gibt es ein klares Ja als Antwort, solange es so erstklassig umgesetzt wird wie bei DEMON EYE. Die Songs sind abwechslungsreich und fesselnd, atmen den Geist vergangener Tage und klingen trotzdem keinen Moment altbacken. Besonders an’s Herz legen möchte ich euch den Opener „Hecate“, „Secret Sect“ und „Witch’s Blood“.

Wer also noch nicht gleich beim Wort Retro Reißaus nimmt, wird mit „Leave the Light“ seinen Spaß haben. DEMON EYE stoßen mit ihrem Erstling direkt zur Szenespitze!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Hecate
02. Shades of Black
03. Secret Sect
04. Adversary
05. Edge of a Knife
06. Witch’s Blood
07. Fires of Abalam
08. Devil Knows the Truth
09. The Banishing
10. From Beyond
11. Silent One

Chris

PRIMAL FEAR – Delivering The Black

Band: Primal Fear
Album: Delivering the Black
Spielzeit: 53:09 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.primalfear.de

Eine der produktivsten und bekanntesten deutschen Metalbands sind mit Sicherheit die Urgesteine von PRIMAL FEAR. Im schönen zwei/drei Jahresrythmus bringt man neue Alben raus und hat es auch schon auf zwei Live und eine Best Of Scheibe gebracht.
Nun steht uns also Album Nummer neun „Delivering the Black“ der Mannen rund um Mastermind Mat Sinner und Ralf Scheepers ins Haus.
Dieses Mal ging man ganz forsch an die Sache ran und wollte einfach das bisher beste Album von PRIMAL FEAR abliefern. Ob dies gelungen ist, werden wir gleich zusammen heraus finden.
Zuvor noch ein paar Fakten zum Album, die eigentlich großes vermuten lassen.
Zum einen haben wir zwei überlange Song von jeweils 10 Minuten auf dem Album, die die Jungs von PRIMAL FEAR ja so gut drauf haben, man erinnere sich nur an „Seven Seals“ oder „Fighting the Darkness“ . Zum Anderen war mit Jacob Hansen (PRETTY MAIDS, VOLBEAT) einer der ganz großen an den Drehknöpfen beteiligt und man hat mit Liv Kristine (LEAVES EYE’S) noch eine grandiose Gastsängerin an Bord.
So, dann horchen wir doch mal geschwind in den Openersong „King for a Day“ rein, um heraus zu finden ob die Jungs ihr selbst gestecktes, hohes, Ziel erreicht haben. Zünftig und knackig startet man auf jeden Fall schon mal in den Track. Es entwickelt sich ein recht typischer PRIMAL FEAR Song mit denen die Mannen definitiv punkten können und direkt bei der Hörerschaft landen. Ein ganz starker Beginn!
Beim folgenden „Rebel Faction“ zieht man den Härtegrad nochmal ein ganzes Stückchen an. Hier zeigen die Jungs ihre schnelle und harte Seite der ersten Alben die sie auch heute noch recht gut drauf haben. Hier ist ebenfalls hohes Niveau angesagt und somit haben wir einen weiteren starken Song auf der Haben Seite.
Nun wird mit dem schon, aus dem Internet, bekannten „When Death comes knocking“ so langsam die Weichen zum Mittelteil geschlagen. Und schon mit diesem Song zeigt die Band das die Reise nun zu den absoluten Hochkaräter auf der Scheibe hingeht. Ungemein eingängig und sehr melodisch präsentiert sich die Nummer, aber auch die Härte kommt hier absolut nicht zu kurz!
Und was soll man sagen, der Mittelteil überzeugt dann, wie schon angesprochen, vollkommen! Sei es der Stampfer „Alive & On Fire“, das Titelstück „Delivering the Black“ oder das epische, sehr atmosphärische „One Night in December“. Alles absolute Ohrbomben die sich schon nach kurzem bei euch festsetzen, das verspreche ich euch!
Bei den anschließenden Schlusssongs, sticht vor allem „Never Pray for Justice“ heraus, das Ding dürfte mal wieder ein richtiger Livekracher im jetzt schon übervollen Liveset der Band werden. Geile Nummer!
Die anderen beiden Tracks können mich aber irgendwie nicht so überzeugen.

Anspieltipps:

Die gesamte Platte ist auf einem recht hohen Niveau, einzelne Tracks sind da kaum hervorzuheben.

Fazit :

PRIMAL FEAR lassen auf ihrem neuen Album “Delivering the Black” um keinen Deut von ihrem eingeschlagenen Weg ab. Es ist schon beängstigend mit welcher Leichtigkeit anscheinend die Mannen rund um Mat Sinner und Ralf Scheepers ein bomben Power Metal Album nach dem anderen auf den Markt werfen!
Hier wird definitiv kein Fan enttäuscht werden und so langsam sollte wirklich jedem Metalhead da draußen klar werden, das PRIMAL FEAR zu einer der besten deutschen Power Metalacts zu zählen sind! Business as usual also wie wir es gewohnt sind und die Frage nach einem der stärksten Alben der Bandgeschichte kann hier ein deutlich mit ja beantwortet werden!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. King for a Day
02. Rebel Faction
03. When Death comes knocking
04. Alive & On Fire
05. Delivering the Black
06. Road to Asylum
07. One Night in December
08. Never Pray for Justice
09. Born with a broken Heart
10. Inseminoid

Julian

STORMWARRIOR – Thunder & Steele

Band: Stormwarrior
Album: Thunder & Steele
Spielzeit: 44:48 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.stormwarrior.de

Da sind sie wieder, die heidnischen Horden von STORMWARRIOR. Mit „Thunder & Steele“ ziehen die Hamburger zum fünften Mal in die Schlacht. Und diesmal wieder mit mächtig Dampf auf dem Kessel.

So startet der eröffnende Titeltrack ohne jedes Vorgeplänkel direkt und schnörkellos, zieht so den Hörer vom ersten Ton an in seinen Bann. Und STORMWARRIOR halten das qualitative Niveau auch auf den weiteren Stücken oben.

Der neue Silberling orientiert sich wieder deutlich stärker an den Anfangstagen der Band als der Vorgänger „Heathen Warrior“. Geboten wird der gewohnte Mix aus Power, True und Speed Metal mit teutonischem Einschlag. HELLOWEEN, GAMMA RAY und RUNNING WILD zu ihren starken Zeiten lassen grüßen.
Die Hanseaten wirken dabei runderneuert und machen eine durchgehend gute Figur, egal ob bei rasanten Bangern wie „Thunder & Steele“ und „Metal Avenger“ oder melodischen Hymnen („Steelcrusader“, „Fyres In The Nighte“).

Jetzt könnte man natürlich noch über die Texte reden, die jedes erdenkliche Klischee ansprechen. Aber „Metal“ „Thunder“ „Steel“ und „Warrior“ passen und gehören einfach zum Sound von STORMWARRIOR wie das Amen in die Kirche.

Einen Kritikpunkt muss ich aber doch anbringen, und zwar die Produktion. Diese ist zwar deutlich besser als noch beim Vorgänger, den letzten Kick konnte Produzent Piet Sielck (IRON SAVIOR) dem Album leider nicht verpassen.

In der Gesamtbetrachtung machen die Jungs sehr viel richtig und scheinen auf dem Weg zu alter Stärke, mit anderen Worten: wo STORMWARRIOR drauf steht, ist STORMWARRIOR drin. Jetzt heißt es die Tage zählen, bis man die neuen Stücke live erleben kann, wenn die Nordlichter mit MAJESTY und WISDOM auf Tour gehen und „Thunder & Steele“ auf uns niedergehen lassen!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Thunder & Steele
02. Metal Avenger
03. Sacred Blade
04. Ironborn
05. Steelcrusader
06. Fyres In The Nighte
07. Die By The Hammer
08. Child Of Fyre
09. One Will Survive
10. Servants Of Metal

Chris

THE VINTAGE CARAVAN – Voyage

Band : The Vintage Caravan
Album : Voyage
Spielzeit : 50:41 min
Genre : Vintage Blues Rock
Plattenfirma : Nuclear Blast
Veröffentlichung : 10.01.2014
Homepage : www.nuclearblast.de/thevintagecaravan

Mit großem Tamtam werden die Isländischen Newcomer THE VINTAGE CARAVAN in die prall gefüllte Retro-Rock Manege geworfen – von Einflüssen wie Deep Purple, Black Sabbath, Cream und Yes ist da mit Bezug auf das vorliegende, bereits Ende 2012 in Ihrem Heimatland veröffentlichte, 2. Album der Band die Rede. Rechnet man noch das (schnieke) spacige Artwork hinzu sowie den Rat des Labels, sich einen Vorrat an psychedelischen Pilzen für den Genuss des Albums zur Seite zu legen, so werden gleich auch noch Erinnerungen an Hendrix, Pink Floyd und Co. geweckt. Da ich bereits um den schnöden, wenig halluzinogenen, Champignon einen großen Bogen mache und ebenfalls keine Lust habe die Kröte aus Nachbars‘ Teich abzuschlabbern, muss ich mich wohl nüchtern ins trippige Geschehen stürzen…

Viel machen die Jungspunde, die Ihr Debütalbum im zarten Alter von gerade mal 15 Jahren eingezimmert hatten, auf „Voyage“ wirklich nicht verkehrt. Gleich der Opener „Craving“ röhrt absolut amtlich durch die Bude und hinterlässt das Gefühl der Gewissheit im Laufe der insgesamt gut 50 Minuten bestens unterhalten zu werden. Besonders Sänger / Gitarrist Oskar Logi überzeugt auf ganzer Linie und kann sein wahres Alter von gerade mal 18 Lenzen (zur Zeit der Aufnahme) dank erstaunlicher Autorität in der Stimme und erwachsener Tonbildung am Instrument gekonnt kaschieren. Die Texte sind zwar noch ein wenig hüftsteif und die ein oder andere Songidee hat man schon origineller gehört, im Grunde bieten THE VINTAGE CARAVAN aber eine starke Sammlung Blues-Rock orientierter Groover im Stile von Wolfmother, den Black Crowes, Spin Doctors oder auch alten Selig. So trippy wie es vielleicht suggeriert wird ist die Musik auf „Voyage“ übrigens gar nicht, lediglich der 11-minütige letzte Track „The Kings Voyage“ wagt den (gelungenen) Spagat zwischen eingängigem Songwriting und bewusst offen gehaltenen Sound- und Arrangement-Experimenten. Als Anspieltipps seien „Expand Your Mind“, das energische „Craving“ oder die beiden grandiosen Balladen „Do You Remember“ und „Winterland“ genannt, die das enorme Potential der Jungs erkennen lassen. Damit schließen THE VINTAGE CARAVAN zwar noch nicht ganz zur Speerspitze des Genres auf (Orchid, Rival Sons, Graveyard), aber was nicht ist kann ja noch werden. Zeit genug haben die Jungs wohl noch …

Der ganz große Wurf ist den Isländischen Rotzlöffeln von THE VINTAGE CARAVAN mit Ihrem 2ten Streich zwar noch nicht gelungen, die Substanz ist aber allemal vorhanden. Jam/Blues-Rock Jüngern sei „Voyage“ aber dennoch ans Herz gelegt, denn sowohl die Stimme als auch die Gitarrenarbeit von Oskar Logi sind es definitiv  wert entdeckt zu werden.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Craving
02. Let Me Be
03. Do You Remember
04. Expand Your Mind
05. M ARSWATT
06. Cocaine Sally
07. Winterland
08. Midnight Meditation
09. The Kings Voyage

Mario

ELYSION – Someplace Better

Band: Elysion
Album: Someplace Better
Spielzeit: 43:53 min
Stilrichtung: Dark/Gothic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.elysionofficial.com

Hier ist es nun also, das lang erwartete zweite Album „Someplace Better“ der griechischen Dark/Gothic Senkrechtstarter ELYSION. 2006 durch den Gitarrist und Songwriter Johnny Zero gegründet konnte man direkt mit dem erstem Demo im Metal Hammer und anderen Magazinen wahre Lobesstürme entfachen. Die Mischung der Truppe aus Pop/Rock mit Alternative/Electro und Gothic traf anscheinend den Zahn der Zeit.
2008 machte man sich daran das Debütalbum „Silent Scr3am“ aufzunehmen welches dann 2009 veröffentlicht wurde und die Vorschusslorbeeren mehr als bestätigen konnte. Danach ging es live an die Front und man spielte einige umjubelte Gigs mit EVANSECENCE, FIREWIND oder LACUNA COIL.
2012 begann man dann mit den Arbeiten am mir nun vorliegenden zweiten Album, welches wiederum mit dem Produzenten Mark Adrian entstand.
Dieses werden wir uns nun in Ruhe mit Genuss des Openertracks „Made of Lies“ genauer zum Gemüte führen.
Man steigt recht ruhig in den Song ein und es entwickelt sich eine atmosphärische dichte Nummer die ganze klar vom Gesang von Frontfrau Christianna und dem starken Chorus lebt. Ein starker Beginn, in eine hoffentlich ebenso starke Scheibe.
Der folgende Titeltrack „Someplace Better“ bestätigt auf jeden Fall schon mal den starken ersten Eindruck und setzt von der Eingängigkeit her nochmal eine drauf!
Und es geht eigentlich gnadenlos so weiter „Fairytale“ führt den Weg konsequent weiter, „The Promise“ ist eine schöne Powerballade geworden und „Our Fate“ setzt eine guten Schlusspunkt unter die erste Plattenhälfte.
Bislang also keine wirklich Ausfälle, die zu beklagen sind. Geht das Ganze auch so weiter?
Großartig nachlassen tut man auf jeden Fall beim folgenden „Awake“ nicht. Gekonnt, melodisch und teilweise ein wenig poppig spielt man sich durch den Song, der vom Chorus her auf jeden Fall zu einem der ein gängigsten zählt.
Danach steht „What Lies Beneath“ dem in nichts nach, bei „Transparent“ leistet man sich einen kleinen Ausrutscher und „Breakfree“ ist dann wieder gewohnt gut gelungen, auch wenn man hier nicht ganz an die starken ersten Songs heran kommt.
Mit dem Abschlusssong „Changing“ hat man aber noch einen letzten Ohrwurm in der Hinterhand und beschließt die Platte so wie sie begonnen hat, mehr als ordentlich!

Anspieltipps:

Mit dem Opener “Made of Lies”, Someplace Better”, “Fairytale”, “Awake” sowie “Changing” geht man hier auf jeden Fall auf Nummer sicher.

Fazit :

So, das zweite ELYSION Album ist nun durch und was bleibt nun übrig? Auf jeden Fall eine Band die ihre Qualität vom ersten Album halten und vielleicht sogar noch einen Tucken steigern konnte.
Ich halte mich hier aber ein klein wenig mit den Lobeshymnen zurück, weil das Ganze hier zwar alles recht ordentlich gemacht ist, wirklich innovativ ist das für das Genre aber sicherlich nicht, außerdem gleitet man mir manchmal zu sehr ins poppige ab.
Genre und Bandfans können hier aber bedenkenlos zuschlagen und deswegen gibt es auch eine glasklare Kaufempfehlung von mir!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Made of Lies
02. Someplace Better
03. Fairytale
04. The Promise
05. Our Fate
06. Awake
07. What Lies Beneath
08. Transparent
09. Breakfree
10. In Despair
11. Changing

Julian

EVERTALE – Of Dragons And Elves

Band: Evertale
Album: Of Dragons and Elves
Spielzeit: 77:18 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 21.12.2013
Homepage: www.evertale.eu

Es gibt sie immer wieder diese Musikperlen, die man aus Zufall findet. Zu so einer Perle gehören die Jungs von EVERTALE die ein kleiner Geheimtipp auf dem deutschen Power Metal Sektor darstellen und die kurz vor Weihnachten in Eigenproduktion ihr Debütalbum „Of Dragons and Elves“ veröffentlicht haben.
Das Album ist ein Konzeptalbum über die bekannte Fantasybuchreihe Die Chroniken der Drachenlanze und atmet gerade zu den Geist der alten BLIND GUARDIAN!
Ein Grund mehr für mich hier, hier mal genauer hinzuhören und euch auf jeden Fall dieses Debütalbum, der 2008 durch Gitarrist Matthias Graf gegründeten Band, näher zu bringen.
Stürzen wir uns also mal direkt rein in die 14 Tracks umfassende Scheibe und beginnen mit dem einleitenden „Paladine’s Embrace“.
So und nicht anders erzeugt man Stimmung liebe Hörerschaft! Man fühlt sich gerade zu in einen Fantasyfilm versetzt.
Direkt im Anschluss wird aber nicht mehr lange gefackelt, die Gitarrenriffs fliegen uns bei „In the Sign of the Vailant Warrior“ nur so um die Ohren und man merkt direkt das man in einem Power Metalalbum gelandet ist.
Die Stimme von Fronter Matthias Graf erklingt und ich muss sagen, der Junge klingt wirklich auch noch wie der gute BLIND GUARDIAN Fronter Hansi! Da brat mir doch einer nen Storch, nicht nur der Song an sich könnte aus einem frühen Werk der Wächter stammen, ne auch der Gesang ist passend. Ein geiler Song, der absolut Lust auf mehr macht!
Bei „Tale of the Everman“ wird es erstmal ein wenig stimmungsvoller zu Beginn mit einer Einleitung. Kurz danach geht es aber direkt wieder zur Sache und der epische Song mit seinen 9 Minuten Spielzeit nimmt seinen Lauf. Von der Geschwindigkeit her bewegt man sich hier eher im Midtempobereich, der Eingängigkeit und Klasse des Songs tut das Ganze aber keinen Abbruch.
Wir sind erst beim dritten Song und ich bin jetzt schon hin und weg von dem Album, wie soll das nur weitergehen?
Mit Hit an Hit liebe Leser! „Into the Dragon’s Lair“ „Of Dragon’s and Elves“ (eine Art Bard’s Song), „Elventwilight“ und „As Tarsis Falls“ alles Songs die einen schon nach kurzem ins Blut übergeht und man aus vollem Halse mitsingen kann.
Alter Verwalter, was geht denn hier ab? Möderbombe reiht sich an Mörderbombe und noch dazu kommt die Band hier wie eine Reinkarnation von BLIND GUARDIAN um die Ecke, ja habe ich heute schon Geburtstag? : – )
Und meine Begeisterung wird wohl kein Ende mehr nehmen, denn auch die restlichen 7 !! Songs reihen sich gnadenlos ein in die bislang fast makellose Vorstellung der Jungs von EVERTALE.
Als leuchtende Beispiele seine hier nur „The Crownguard’s Quest“, „Firestorm“ und „Brothers in War“, mit einem Gastauftritt von PRIMAL FEAR Frontsirene Ralf Scheepers, genannt. Ich glaube besser kann man Fantasy Power Metal nicht spielen!
Nach verklingen des letzten Tons bleibe ich erstmal sprachlos zurück und muss das erstmal verarbeiten was da gerade Schweine geiles auf mich herein gebrochen ist!

Anspieltipps:

Saustarke Platte die man auf jeden Fall komplett und am Stück genießen sollte!

Fazit :

Ich glaube meine Begeisterung habe ich im Laufe der Besprechung schon oft genug zum Ausdruck gebracht! Was EVERTALE auf ihrem Debütalbum hier geschaffen haben ist ein sehr mächtiges, überlanges Power Metal Meisterwerk ganz im Sinne der großen Überväter BLIND GUARDIAN.
Jeder der nur ein wenig mit der Mucke der Wächter (speziell der „Nightfall in Middle- Earth“ Phase) anfangen kann wird hier vor Freude im Dreieck springen!
Kann ich einem Debütalbum die volle Punktzahl geben? UND OB! Die Band hat sich das redlich verdient und es würde mit dem Teufel zu gehen wenn nicht bald ein fetter Plattenvertrag winkt und wir hier nicht den nächsten großen Shootingstars der Power Metalszene Deutschlands gelauscht haben!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Paladine’s Embrace
02. In the Sign of the Vailant Warrior
03. Tale of the Everman
04. Into the Dragon’s Lair
05. Of Dragon’s and Elves
06. Elventwilight
07. As Tarsis Falls
08. My Honor is my Life
09. The Crownquard’s Quest
10. The Last Knight
11. Sturm’s Funeral March
12. Firestorm
13. Brothers in War (Forever Damned)
14. The Final Page

Julian