MASTERCASTLE – Enfer

Band: Mastercastle
Album: Enfer
Spielzeit: 40:38 min
Stilrichtung: Neo Classic Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 13.10.2014
Homepage: www.facebook.com/mastercastleband

2008 gründeten sich MASTERCASTLE. Gitarrist Pier Gonella und Sängerin Giorgia Gueglio sind die treibende Kräfte hinter der Band, die dieser Tage ihr fünftes Album „Enfer“ in die Plattenläden hieven. Viel mehr, außer das die Band dem neoklassischen Metal frönt kann ich euch auch gar nicht erzählen, da mir die Truppe vollkommen unbekannt ist und auch das Promosheet der Plattenfirma nicht viel mehr her gibt.
Egal, stürzen wir uns also direkt auf den Eröffnungstrack „The Castle“. Und hier zeigt die Truppe gleich aus welchem Holz sie geschnitzt ist, schön abwechslungsreich präsentiert sich die Nummer, der Chorus ist schön eingängig und der Gesang von Sängerin Giorgia sehr angenehm. So stell ich mir einen gelungenen Auftakt in eine Platte vor!
Und auch das anschließende „Let me out“ führt den eingeschlagene Weg fort und weiß sofort zu überzeugen. Erneut ist es der Chorus der sich einen sofort in die Gehörgänge schraubt und direkt mitsingen lässt. So gefällt mir das, zwei Songs, zwei Volltreffer!
Hinter den folgenden „Naked“ und „Pirates“ kann man ebenfalls relativ schnell einen Harken machen, passt, wackelt und hat Luft. Ein wahres Fest für Neo Classic Freunde mit einem Hang zu weiblichem Frontgesang.
Der Titeltrack will dem natürlich in Nichts nachstehen und zündet deswegen auch direkt mal beim ersten hören. Gibt es denn bei dem ganzen Lobgesang keine schwächeren Momente zu vermelden? Ist ja schon fast unheimlich! Doch, doch es gibt natürlich auch den ein oder anderen schwächeren Song, aber die sind hier ganz klar in der Minderheit. Ich drücke euch lieber schnell noch, dass es auch im weiteren Verlauf noch schöne Ohrwürmer gibt. Hier wären zum Beispiel „Throne of Time“ und „Venice“ zu nennen.
Aber insgesamt muss man schon sagen, das der erste Teil der Scheibe definitiv der bessere ist! Auch den Abschluss mit dem Instrumentalsong hätte man sich durchaus schenken können, da wäre ein „richtiger“ Song viel besser gewesen.

Anspieltipps:

“The Castle”, “Let me out”, “Pirates”, “Enfer” sowie “Venice” kommen hier am Besten aus den Boxen.

Fazit :

Fans von Neo klassichen Metal mit einem Hang zum weiblichen Gesang kommen auf dem neuen Album von MASTERCASTLE absolut auf ihre Kosten! Es gibt hier viele Ohrwürmer die die Platte einfach von der breiten Masse abheben und es gibt es nicht so viele Bands in dem Genre die auf weiblichen Gesang setzen, das ist schon mal ein absoluter Pluspunkt!
Der einzige Grund warum es hier nicht zu einer höheren Bewertung reicht ist der zweite Abschnitt der Platte, in dem die Qualität der Songs doch spürbar nachlässt, die bessern Songs sind hier aber in der Summe immer noch in der Überzahl.
Deshalb gibt es eine klare Kaufempfehlung für die angesprochene Zielgruppe!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Castle
02. Let me out
03. Naked
04. Pirates
05. Enfer
06. Straight to the Bone
07. Throne of Time
08. Behind the Veil
09. Venice
10. Coming Bach

Julian

CONVENT GUILT – Guns For Hire

Band: Convent Guilt
Album: Guns for Hire
Spielzeit: 36:09 min
Stilrichtung: Heavy Metal / Hardrock
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 10.10.2014
Homepage: www.facebook.com/ConventGuilt

Aus dem Land des Känguru kommen CONVENT GUILT, geründet 2011, und legen mit „Guns for Hire“ ihr Debütalbum vor. Australien? Ein Album benannt nach einem Song von AC/DC? Alles klar denkt man sich. Mit der Vermutung den neusten AC/DC Klon vor sich zu haben, liegt man diesmal aber falsch. Zwar findet sich eine ordentliche Schippe Hardrock im Sound der Jungs, die Hauptzutat ist allerdings klassischer Heavy Metal. Ansonsten wäre die Band wohl auch nicht bei Cruz Del Sur untergekommen.

Die acht Songs gehen alle sofort ins Ohr, haben einen locker rockenden Einschlag mit jeder Menge Groove und einigen coolen Gitarrenläufen. Die Einflüsse liegen irgendwo in der Schnittmenge von MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL und THIN LIZZY. Alles 100% Oldschool, ohne einen Hauch moderner Spielereien. Die Stücke sind durch die Bank sehr ordentlich, nur fehlt der absolute Höhepunkt. Ein solides Stück Heavy Metal – nicht mehr, nicht weniger.

Freunde des 80er Jahre Metal Sounds sollten CONVENT GUILT mal antesten, neben dem Titeltrack heben sich „Perverse Altar“ und der Opener „Angels on Black Leather“ etwas ab.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Angels in black leather
02. Don’t close your eyes
03. Perverse Altar
04. They took her away
05. Guns for hire
06. Desert brat
07. Convict at arms
08. Stockade

Chris

BLOOD & IRON – Voices Of Eternity

Band: Blood & Iron
Album: Voices of Eternity
Spielzeit: 49:09 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.bloodandiron.in

Wieder Exotenalarm hier in der Rock-Garage. Der metallischen Landkarte wird ein weiterer weißer Fleck genommen, denn BLOOD & IRON kommen aus Indien! Aus diesem Land hatte ich glaube ich auch noch keine Promo auf dem Schreibtisch.
Die Truppe gründete sich 2005 und hat bereits schon drei Alben in Eigenregie bei sich im Land veröffentlicht, das letzte Album „Voices of Eternity“ findet nun auch den Weg zu uns und wird über die Spezialisten für so etwas, Pure Steel Records, erneut weltweit veröffentlicht.
Verstärkt um die DRAGONSCLAW und Ex WARLORD Röhre Giles Lavery präsentiert uns die Band US geprägten Power/Heavy Metal der sich ab und an auch mal im progressiven Bereich bewegt.
Freunde dieser Spielweise, so wie Fans von Exoten finden hier mit Sicherheit erneut eine kleine Perle für ihren Plattenschrank.
Werfen wir nun also direkt mal ein Ohr auf den Openertrack „Eternal Rites“. Nach einem ruhigeren Beginn, steigert sich die Nummer im weiteren Verlauf zu einem packenden Midtempotrack der gerade aufgrund des Chorus zu gefallen weiß und die Band direkt mal ordentlich einführt.
Auch der nachfolgende Song „Your own Voice“ beginnt wieder mit einer eher ruhigeren Passage, scheint eine Art Markenzeichen der Band zu werden, aber auch er steigert sich von der Härte her, gefällt mir im weiteren Verlauf aber nicht so gut wie  der Vorgängertrack, zu unstrukturiert meiner Meinung nach.
Bei „Burning Bridges“ sowie „Ascendant“ regieren aber direkt die knackigen Riffs, keine Spur mehr von den zarten Songanfängen und das ist auch gut so, denn die Band kommt hier schneller auf den Punkt und spielt ihre Stärken dadurch besser aus.
Im weiteren Verlauf gibt es auch noch mehr solcher leuchtenden Beispiele, „Underground Rebellion“ und „Ghost of a Memory“ sind hier zu nennen. Leider sind das aber auch die einzige Lichtpunkte, der Rest geht leider ziemlich im Vergleich unter und ist eher im durchschnittlichen Bereich angesiedelt.

Anspieltipps:

“Eternal Rites”, “Burning Bridges” und “Underground Rebellion” lege ich euch hier wärmstens ans Herz.

Fazit :

Tja, mehr als eine solide Bewertung kann ich leider nicht für das Album von BLOOD&IRON vergeben! Die Scheibe hat zwar eine ordentlich Spielzeit, es gibt einige gute Songs und auch die Gesangsleistung von Neufronter Giles ist gut. Aber in der Summe begegnen wir hier einfach zu vielen durchschnittlichen Songs und das drückt dann halt einfach die Endbewertung.
Ich sag mal so, Fans des Genre können hier mit Sicherheit noch eine kleine Perle finden, alle anderen rate ich erstmal genau rein zuhören!

Randanmerkung: Wie sich im Verlauf des Hörens herausstellte, stimmt die Songreihenfolge der Trackliste nicht. Es war aber nicht möglich hier eine richtige Reihenfolge in Erfahrung zu bringen. Sorry!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Eternal Rites
02. Your own Voice
03. Burning Bridges
04. Ascendant
05. Underground Rebellion
06. Ghost of a Memory
07. Path not taken
08. Legion
09. Redemption Day

Julian

DREAM THEATER – Breaking The Fourth Wall (DVD)

Band: Dream Theater
Album: Breaking The Fourth Wall (DVD)
Spielzeit: /
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.dreamtheater.net

DREAM THEATER scheinen sich auf den Iron Maiden Veröffentlichungszyklus eingeschossen zu haben: Album – Tour – Live Album, Album – Tour – Live Album …Klar, das macht wirtschaftlich gesehen natürlich Sinn, verlangt dem Fan aber auch einiges an Kleingeld ab. Ob die aktuelle Live-Nachlese „Breaking The Fourth Wall“ auch inhaltlich was zu bieten hat wollen wir jetzt erörtern.

Primärer Kaufanreiz dürfte die Tatsache sein, dass das hier verewigte Konzert vom 25. März 2014 aus dem Boston Opera House zusammen mit dem Berklee College of Music Orchester und Chor aufgeführt wurde. Das Konzept mit den echten Streichern kennt der Fan zwar schon von der „SCORE“ Veröffentlichung. Aber seitdem ist auch schon wieder eine Menge Zeit vergangen und Einiges passiert. Ein Blick auf die Setlist lässt das Fanherz schon mal höher schlagen: neben den obligatorischen Songs der letzten, durchwachsenen Scheibe und dem unkaputtbaren „Trial Of Tears“ werden sowohl das geniale „Awake“ Album als auch der Klassiker „Metropolis 2: Scenes From A Memory“ ausgiebigst bedacht. Und wer einen Track wie den Fan-Favoriten „Space-Dye Vest“ im Programm hat, kann eigentlich nicht mehr viel falsch machen. Das bereits angesprochene Orchester und der Chor kommen denn im zweiten Teil hinzu und machen aus dem auf CD eher mittelprächtigen „Illumination Theory“ und den anschließenden Gänsehaut-Krachern der „Metropolis 2: Scenes From A Memory“ Scheibe ein ganz besonderes Erlebnis. Hier funktioniert der Mix aus Metal-Band und klassischen Instrumenten zur Abwechslung mal bestens. DREAM THEATER legen einen fulminanten und motivierten Auftritt hin, mit einer blendend aufgelegten Mannschaft in bester Frickellaune und einem James LaBrie der auch die ollen, gesanglich durchaus anspruchsvolleren Kamellen immer noch überzeugend und mit Hingabe gesungen bekommt. Das fantastische Ambiente des ehrwürdigen Boston Opera House wurde in den nicht zu hektischen Bildschnitten gut eingefangen ebenso wie der Sound, der im Vergleich zur letztjährigen „Live At Luna Park“ DVD um einiges druckvoller und weniger verbastelt aus den Boxen tönt. Die angekündigten Bonus-Features der DVD beschränken sich leider auf 2 animierte Videosequenzen und eine Bildergalerie und sind daher vernachlässigbar.

Das gewohnt schicke aufgemachte Paket „Breaking The Fourth Wall” erscheint wie üblich in mannigfaltigen Ausführungen als Doppel-DVD, Blu-Ray, Blu-Ray + 3CD und Digitaler Download. Fazit? Der Fan hat das ganze eh schon längst bestellt/gekauft und alle noch zu Bekehrenden/Unwissenden können durch „Breaking The Fourth Wall“ einen gewohnt  beeindruckenden Einblick in das Schaffen einer der größten und einflussreichsten Prog Bands aller Zeiten gewinnen.

WERTUNG: Ohne Wertung

Trackliste:

01. False Awakening Suite (Intro)
02. The Enemy Inside
03. The Shattered Fortress
04. On the Backs of Angels
05. The Looking Glass
06. Trial of Tears
07. Enigma Machine (+ Drum Solo)
08. Along for the Ride
09. Breaking All Illusions
10. The Mirror
11. Lie
12. Lifting Shadows Off a Dream
13. Scarred
14. Space-Dye Vest
15. Illumination Theory
16. Overture 1928
17. Strange Déjà Vu
18. The Dance of Eternity
19. Finally Free

Mario

DEEP WATER HORIZON – Matters Of Perspective

Band: Deep Water Horizon
Album: Matters Of Perspective (EP)
Spielzeit: 19:06 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Horizon Records
Veröffentlichung: 20.01.2014
Homepage: www.DeepWaterHorizon.nl

Mit DEEP WATER HORIZON gibt es zur Abwechslung mal einen Prog Metal Vertreter aus den Niederlanden zu hören, das hat man auch nicht alle Tage. Wobei der Begriff „Prog“ sicherlich ein wenig hoch gegriffen ist, denn im Grunde gibt es auf der 3-Track EP „Matters Of Perspective“ eingängigen Powermetal zu hören, mit marginalen Prog Sprenkeln. Das soll uns aber egal sein, denn was zählt ist die Musik und die ist hier tatsächlich nicht zu verachten. Eingespielt/Produziert wurden die drei Tracks von der sechsköpfigen Band in Eigenregie und dann sukzessive über Plattformen wie reverbnation, soundcloud oder youtube unter das interessierte Volk gebracht. „Matters Of Perspective” ist somit ein Schnappschuss der aktuellen Entwicklung der Band und weniger eine vollwertige Veröffentlichung.

Von den drei Songs, die allesamt vom starken Gesang leben, sticht neben dem melodiösen Mid-Tempo Opener „Broad Daylight vor allem das knackige „My Bangalore Beauty“ mit seinen tighten doppelstimmigen Gitarrensalven und dem einfach rundum gelungenen Spannungsbogen heraus. Ein richtig starker Rocker, auch wenn die Eingängigkeit, wie bei den restlichen Songs, ruhig noch ein wenig höher sein könnte. Für ein erstes Lebenzeichen sind die Songs aber schon richtig ordentlich, einen Durchhänger gibt es nicht zu vermelden. Am Feinschliff, wie den etwas zu dick aufgetragenen Keyboards oder den manchmal etwas blutarmen Gitarrensoli, kann die Band noch ein wenig arbeiten.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Broad Daylight
02. Abstract Into Form
03. My Bangalore Beauty

Mario

ALBERTO RIGONI – Overloaded

Band: Alberto Rigoni
Album: Overloaded
Spielzeit: 46:33 min
Stilrichtung: Instrumental / Progressive Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 01.10.2014
Homepage: www.albertorigoni.net

Ein richtig gutes Instrumental-Album in der Schnittmenge zwischen Fusion, Rock und Metal serviert uns der italienische Bassist ALBERTO RIGONI mit seiner vierten Solo-Scheibe „Overloaded“. Und ganz im Gegensatz zum Titel ist die Scheibe keineswegs überladen, wie es ähnliche Produktionen mal gerne sind, sondern vielmehr ein Beispiel dafür wie es auch besser geht. Das fängt bei der rundum perfekten Produktion an, die modern, fett und druckvoll tönt und doch weit weg ist vom üblichen 100-Spuren/Sample-Overkill. Musikalisch haben wir es ebenfalls mit einer herrlich kompetenten Mannschaft zu tun. Da ist natürlich allen voran der gute Herr RIGONI selbst, der auf dem Instrument ein Meister seines Fachs ist, das Ganze aber sympatischerweise nicht an die große Glocke hängt und sich stets den Kompositionen unterordnet. Als Gäste unterstützen ihn unten anderem die fantastischen Gitarristen Marco Sfogli (u.a. James LaBrie, Creation’s End) und  Simone Mularoni (u.a. DGM) der sich auch um den Mix des Schlagzeges gekümmert hat.

Die allesamt von ALBERTO RIGONI komponierten und produzierten Songs lassen an Abwechslung keine Wünsche offen: so gibt es im Titeltrack „Overloaded“ gleich mal vetracktes Riffing, verträumte sphärische Passagen mit spektakulären Gitarrensoli zu bestaunen. „Chon“ kombinierte leicht an Dream Theater erinnernde Keyboards sowie  schräge Rhythmen, „Corruption“ punktet mit tonnenschweren Riffs und Fusion Melodien und in Tracks wie „Floating Capsule“ oder „Multitasking“ setzt RIGONI, der die Scheibe dem leider vielzu früh verstorbenen Bassisten Randy Coven gewidmet hat, seinen Bass originell und fantasievoll als tragendes Instrument ein ohne dabei Gegniedel zum Selbstzweck zu machen.

Es gibt sie also doch noch, spannende, fordernde und durchhörbare Instrumentalalben. Dass ein solches dann auch noch von einem Bassisten kommt macht die Sache gleich noch interessanter. Wer auf gute, handgemachte Instrumentalmusik ab vom üblichen Einerlei ist sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren.

WERTUNG:


Trackliste:

01. What’s On Your Mind
02. Overloaded
03. Chon
04. Floating Capsule
05. Corruption
06. Ubick
07. Multitasking
08. Liberation
09. Glory Of Life

Mario

MAUSOLEUM GATE – Mausoleum Gate

Band: Mausoleum Gate
Album: Mausoleum Gate
Spielzeit: 40:14 min
Stilrichtung: Heavy Metal, NWoBHM
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 10.10.2014
Homepage: www.facebook.com/MausoleumGate

Glückwunsch. Den Titel gruseligstes Cover 2014 haben die Finnen von MAUSOLEUM GATE bereits gewonnen. Hoffentlich machen sie es musikalisch besser, auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum.

Geboten wird Heavy Metal, Hardock und NWoBHM Sound der allerersten Stunde, Musik der End-Siebziger und frühen Achtziger. Besonders IRON MAIDEN, DEEP PURPLE und BLACK SABBATH sind allgegenwärtig. Eigentlich genau die Mischung, bei der ich normal zu Freudensprüngen ansetze. Diesmal nicht. Dazu ist die Stimme von Sänger V-P Varpula einfach über weite Strecke zu kraftlos, die Songs verlieren sich in gezwungen klingenden Progpassagen, wie etwa „Lost Beyond the Sun“. Die restlichen Stücke haben zwar ihre Momente, aber auch viele Längen. Die Riffs sind in einigen Fällen doch recht austauschbar oder waren so schon einmal zu oft zu hören („Mercenaries of Steel“).

Doch es ist nicht alles schlecht. Potential steckt in der Band, wie man bei „Demon Droid“ und „There Must Be Demons“ hört. Die beiden Songs machen aber eben nur ein Viertel der Spielzeit aus, der Rest überzeugt auch nach mehreren Durchgängen nur phasenweise. MAUSOLEUM GATE sind daher nur etwas für absolute 80er Jahre Jünger.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Magic of the Gypsy Queen  
02. Demon Droid
03. Lost Beyond the Sun  
04. Mercenaries of Steel
05. There Must Be Demons
06. Mausoleum Gate

Chris

THE TEMPERANCE MOVEMENT – The Temperance Movement (Deluxe Edition)

Band: The Temperance Movement
Album: The Temperance Movement – Deluxe Edition
Spielzeit: 83:31 min.
Stilrichtung: Blues Rock, Rock´n Roll
Plattenfirma: Earache Records
Veröffentlichung: 06.10.2014
Homepage: www.thetemperancemovement.com

Es ist schon eine Weile her, da krochen fünf junge Briten aus irgendeinem Loch und zeigten der Welt, wie der Blues geht. Dabei verblüfften sie nicht nur mit ihrem Bandnamen THE TEMPERANCE MOVEMENT (Abstinenzbewegung, die gegen übermäßigen Alkoholkonsum ist) sondern auch mit erstaunlich erwachsenen Songs und Arrangements, die weit mehr als nur Blues waren. Angereichert mit Country, Rock´n Roll, ja sogar alternative Rockklänge vernahm auf dem selbstbetitelten Erstling, der im September letzten Jahres erschien. Sogar die ROLLING STONES nahmen Notiz von Phil Campbell (vocals, NICHT der Klampfer von MOTÖRHEAD), Luke Potashnick (guitars), Paul Sayer (guitars), Nick Fyffe (bass) und Damon Wilson (drums) und luden sie persönlich dazu ein, den Gig auf der Berliner Waldbühne zu eröffnen. Recht viel mehr Anerkennung geht wohl nicht.

Ein neues Album ist für 2015 geplant, zuvor wird aber noch kräftig getourt. Zu diesem Anlass veröffentlicht das Label die Scheibe noch einmal als Doppel-CD. Die Deluxe Edition enthält neben den zwölf Tracks des Albums noch eine weitere Silberscheibe mit fünf Livesongs, die allesamt in Großbritannien mitgeschnitten wurden. Dass die Jungs auch Live eine bestechende Figur abgeben, kann man u.a. anhand einer leidenschaftlichen Version von „Ain´t No Telling“, dem Radiohit „Take It Back“ und drei weiteren Stücken des Debüts nachhören. Leider sind die beiden Vinyl Bonussongs sowie ein weiterer, der für alle I-Tunes Downloader bereitstand, nicht vertreten. Schade.

Das eigentliche Album dürfte aber schon genug Anreiz zum Kauf gewesen sein, sollte es dennoch Leute gegeben haben, die gezögert haben oder die Band bisher nicht kannten, für den sollten herausragende Stücke wie der Opener „Only Friend“, das lässige „Be Lucky“, das rock´n rollige „Midnight Black“ oder das allseits bekannte „Take It Back“ Anreiz genug sein, sich dieses Package nach Hause zu holen. Leichte Abzüge gibt es nur in der B-Note, da nur die o.g. Bonussongs eine wahre Deluxe Edition daraus gemacht hätten. Die Musik auf „The Temperance Movement“ ist über jeden Zweifel erhaben. Großartig!

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01. Only Friend
02. Ain´t No Telling
03. Pride
04. Be Lucky
05. Midnight Black
06. Chinese Lanterns
07. Know For Sure
08. Morning Riders
09. Lovers And Fighters
10. Take It Back
11. Smouldering
12. Serenity
13. Ain´t No Telling (Live In Glasgow)
14. Take It Back (Live In Glasgow)
15. Only Friend (Live In Lincoln)
16. Midnight Black (Live In London)
17. Lovers And Fighters (Live In Portsmouth)

Stefan

MAGGIE´S MADNESS – Waking Up The Dead

Band: Maggie´s Madness
Album: Waking Up The Dead
Spielzeit: 79:49 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Starlight Sound
Veröffentlichung: 02.10.2014
Homepage: www.maggies-madness.de

Offensichtlich frönt man auch in der Frankenmetropole Nürnberg alten Horrorfilmen wie George Romero´s „Dawn Of The Dead“ und ähnlichen Reißern – und melodischem Heavy Rock. Passend dazu nennt sich der neue Silberling der Nürnberger Szene-Urgesteine MAGGIE´S MADNESS auch „Waking Up The Dead“ und beinhaltet satte 19 Songs mit fast 80 Minuten Spielzeit. Zum 40-jährigen Bandjubiläum wurde tief in der Vergangenheit gegraben. Zum Vorschein kommen einige alte Hits der beiden Alben „Maggie´s Madness“ von 1982 und „On Fire“ von 1983 sowie weitere Songs, die ebenfalls in den Achtzigern entstanden sind.

Alle Stücke wurden neu arrangiert und neu aufgenommen. Zur aktuellen Besetzung zählen Eddie Rößler (vocals), Jo Schmidt (drums), Joe Bleicher (guitars), Wolfgang Lang (keyboards), Peter Tobolla (bass) und Franz Zellner (guitars). Melodische Riffs wohin man schaut bzw. hört. Warum einige der alten Songs plötzlich umgetauft wurden (z.B. „Lady Starlight“ in „Starlight Blues“), ist mir zwar ein Rätsel, die Nummer ist immer noch ein Hit und gleich mit zwei Versionen vertreten. Neuer Titel, neuer Glanz.

Los geht´s aber erst mal mit dem Titeltrack. Der verpasst dem Hörer gleich mal einen ordentlichen Tritt in die vier Buchstaben. Der Sound ist richtig amtlich und der Song verbreitet sofort gute Laune. Aber auch Stücke wie „Thunder In My Heart“, „On The Road“ oder „Little Rock´n Roller“ lassen den Fuß ordentlich mitwippen. „Downward Spiral Ride“ ist ein richtig geiler Discotheken-Hit alter Schule und bei „The Games We´re Playing“ packen MAGGIE´S MADNESS eine ordentliche Sound-Keule aus. „Bound To Rock On“ ist ein Riff-Monster während „Nowhere Land“ eher akustisch gehalten ist.

CD numero zwei beginnt mit „Get Down And Get With It“ richtig dreckig. Feinstes Riffing packt das Sextett abermals bei „An Ugly Fact“ aus bevor es schön langsam in den Endspurt geht. Das heißt im diesem Falle aber nicht, dass die Qualität nachlässt. Mit „Strange Attitude“ zum Beispiel steht sogar noch eine der besten Nummern an.

Herrlich Oldschool präsentieren sich MAGGIE´S MADNESS auf diesem Longplayer – diese Bezeichnung ist hier wirklich richtig gewählt. Längen sucht man auf „Waking Up The Dead“ trotz der ausgedehnten Spielzeit dennoch vergebens. Im Grunde haben wir es hier mit einer Best Of zu tun. Die Franken bieten kurzweilige Unterhaltung, bei der die gute Laune und die knackigen Melodien nicht zu kurz kommen. „Waking Up The Dead“ ist das Vermächtnis einer kultigen Kapelle, die leider nie richtig groß raus kam. Vielleicht ist sie gerade deshalb kultig, vielleicht liegt es aber auch an der leidenschaftlichen Darbietung ihrer Hits, die jetzt allesamt ins rechte Licht gerückt wurden. Ein unverhofftes Highlight!

WERTUNG:


Trackliste:

CD 1:

01. Waking Up The Dead
02. Let´s Rock Tonight
03. You Give Me Something I Need
04. I Won´t Back Down
05. On The Road
06  Downward Spiral Ride
07. Little Rock´n Roller
08. The Games We´re Playing
09. I´m On Fire
10. Nowhere Land
11. Bound To Rock On
12. Starlight Blues

CD 2:

01. Get Down And Get With It
02. An Ugly Fact
03. You Make Me Burn So Hot
04. Can´t Get You Outta My Mind
05. Strange Attitude
06. Living On A Space Base
07. Starlight Blues (Radio Edit)

Stefan

MIDNIGHT SIN – Sex First

Band: Midnight Sin
Album: Sex First
Spielzeit: 39:56 min.
Stilrichtung: Hair Metal, Hardrock
Plattenfirma: Bakerteam Records
Veröffentlichung: 13.10.2014
Homepage: www.facebook.com/midnightsinband

Ein Blick auf Bandnamen und Albumtitel lassen unschwer erkennen – hier haben wir es mit einer Sleaze-Kapelle zu tun. Das genretypische Albumcover tut sein übriges. Nun gehört es spätestens seit dem Start von CRASHDIET und Co. wieder zum guten Ton, sich zu schminken, in Pose zu werfen und Hairmetal zu zocken. Auch aus Italien kommt seit vielen Jahren eine große Welle an neuen Bands herübergeschwappt, die sich diesem Trend anbiedern. Ehrlich gesagt gab es darunter nicht viele, die sich mit den Kollegen aus Skandinavien oder den USA bisher messen konnten. Mit MIDNIGHT SIN startet jetzt eine weitere Combo diesen Versuch. „Sex First“ nennt sich ihr Erstling und das Artwork zeigt natürlich eine Bordsteinschwalbe.

Wer die Vorab-Single der Italiener bereits kennt, wird sich über meine Worte ein bisschen wundern, denn „Feed Me With Lies“ kokettiert mit Melodic Rock und AOR genau so wie es Bands wie CRAZY LIXX oder BAI BANG zitiert. Der Opener „Midnight Revolution“ allerdings („Snake Eyes“ ist nur ein Intro) geht ganz andere Wege. Hier wird hart gerockt und immer wieder kommen mir CRASHDIET in den Kopf, wie sie in den Anfangstagen geklungen haben. „No Matter“ fährt den Härtegrad dann eher wieder in Melodic Rock Gefilde herunter. Leider haben praktisch sämtliche noch folgenden Songs nicht mehr die Durchschlagkraft des bisher gehörten Matierals. Lediglich das ruhige „Code: 69“ zeigt Seele.

So ganz überzeugen können MIDNIGHT SIN auf ihrem Debüt nicht. Vieles klingt zu belanglos, es fehlt an eigenen Akzenten. Aber hier und da haben die Italiener durchaus zündende Ideen, die sie dann in Songs wie meine Anspieltipps („Feed Me With Lies“, „Midnight Revolution“, „No Matter“) packen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Snake Eyes
02. Midnight Revolution
03. Feed Me With Lies
04. No Matter
05. Till It´s All Gone Away
06. You Piss Me Off
07. Rise & Yell
08. Code: 69
09. 2 Words
10. Sweet Pain

Stefan