01. Aion
02. Gunslingers
03. Swallow The Sun
04. Gears Of Life
05. Wings Of Icarus
06. Starfall
07. Titanum
08. Rise Above
09. Northern Lights
Spielzeit: 38:18 min – Genre: Epic Heavy Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 17.01.2025 – Page: www.facebook.com/onatlasshoulders
Manchmal muss man doch gar nicht so weit über den Tellerrand schauen, um hervorragende Bands mit toller Musik – nicht selten für gerade mal 10 bis 15 Euro Konzerteintritt – zu finden. Zum Beispiel in Frankfurt, wo ON ATLAS‘ SHOULDERS ansässig sind und Sachen machen wie ihr neustes Album „Aion“.
Das Quintett hat spätestens jetzt seinen eigenen Sound gefunden. Im Kern ist das Ganze traditioneller US Epic Metal, was Gesang und gute Teile der Komposition betrifft. Das aber in angepowert, mit dem ein oder anderen Gänsehautpart, Orchester- und Chorsounds und gerade in den Refrains unkonventioneller Eingängigkeit. Und das – jetzt müssen die ganz Truen unter uns kurz stark sein – kombiniert man dann mit moderneren Elementen, bei „Gunslinger“ sogar inklusive Breakdown. Modern-progressive Arrangements finden sich auch hier und dort, doch nehmen die modernen Elemente nie die Überhand. Im Herzen bleibt „Aion“ klassischer Metal.
Mit so etwas kann man durchaus auf die Fresse fallen. Dass ON ATLAS‘ SHOULDERS das nicht tun, liegt an mehreren Gründen. Da wäre der stabile Sound, der keine große Kritik zulässt. Dann die Vocals von Marius Bönisch, der gerne mal in tieferen Sphären unterwegs ist und dort ebenso überzeugt wie in höheren. Dazu kommt die Instrumentalfraktion, die genau weiß, was sie tut, und Liebe zum Detail, was interessante Backing Vocals, Intros und Songstrukturen angeht.
Und nicht zuletzt muss man ganz einfach sagen: Von den neun Songs sind mindestens sechs wirklich wirklich geil, und die restlichen nur marginal weniger. Außergewöhnlich viele der Refrains zünden hochgradig und klingen dabei nicht groß nach tausendmal Gehörtem. Auch in den Strophen trauen sich die Jungs was, wobei gerade die des Openers etwas durchschnittlicher ausfällt. Dafür geht der Rest des Songs voll rein.
Die Rhythmusarbeit ist stark, Tempowechsel finden statt, ohne zu verwirren. Mid- und Uptempo gehen, zum Beispiel bei „Swallow The Sun“, Hand in Hand und funktionieren top zusammen – ich glaub, es ist langsam rübergekommen: „Aion“ ist eine erste ganz starke Meldung im neuen Jahr, praktisch durchgängig entertainend und gut gemacht.
Fazit:
Ernst, majestätisch, true, unkitschig und dann eben noch mehr als das. ON ATLAS‘ SHOULDERS haben mit „Aion“ eines der Alben geschaffen, auf die sich wohl ziemlich viele Metalfans einigen können.
Anspieltipps:
„Aion“, „Starfall“, „Titanum“ und „Swallow The Sun“
Jannis