CREMATORY – Antiserum

Band: Crematory
Album: Antiserum
Spielzeit: 43:22 min
Stilrichtung: Gothic Metal
Plattenfirma: SPV / Steamhammer
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.crematory.de

Sie sind aus der deutschen Gothic-Szene nicht mehr wegzudenken. CREMATORY sind mittlerweile seit 23 Jahren aktiv und bringen dieser Tage mit „Antiserum“ das zwölfte Langeisen unters Volk. Die Mannheimer blicken auf viele starke Veröffentlichungen zurück und haben mit Songs wie „Tears of Time“ oder „Fly“ absolute Genreklassiker geschrieben. Nun stellt sich die Frage, ob das neue Werk aus der CREMATORY Schmiede an diese Klassiker anknüpfen kann.

Nachdem sich die Band 2001 kurzzeitig aufgelöst hatte, entstiegen sie bereits 2003 wieder dem Grabe und veröffentlichten 2004 das Comeback-Album „Revolution“. Damals wurde verstärkt auf Elektroeinflüsse gesetzt, diesen Pfad haben CREMATORY diesmal erneut und noch konsequenter eingeschlagen. Schlagzeuger Markus Jüllich beschreibt den Sound auf „Antiserum“ als EBM-Metal, zuständig für die EBM-Klänge war Elmar Schmidt (CENTHRON).

Und wie alle Alben wird auch der neuste Wurf der Mannheimer Publikum und Presse spalten. Fans der neuen Alben werden mit tanzbaren Beats versorgt, Anhänger der Anfangstage bekommen harte Metal-Riffs und Growls. Und für alle anderen gibt es dann noch einen ordentlichen Keyboardteppich und immer wieder Klargesang. Die typischen Zutaten von CREMATORY eben, weder Fisch noch Fleisch.
Damit haben die Mannheimer seit Jahren Erfolg, auch wenn sie vermutlich mal dieser und mal jener Fangruppe vor den Kopf stoßen.

„Antiserum“ versucht beide Fraktionen so gut es geht unter ein Dach zu bringen und so verschenkt man das Potential entweder ein starkes EBM Album aufzunehmen oder eben ein amtliches Gothic-Metal Brett. Übrig bleibt eine ziellos wirkende Scheibe, die nicht so genau weiß was sie will. Die starken Momente wechseln sich mit ziemlicher Langeweile, Peinlichkeiten wie „Kommt näher“ – ernsthaft, wer schreibt solche „Texte“? – ziehen die Wertung weiter nach unten. Mehr als absoluter Durchschnitt bleibt leider nicht unter dem Strich stehen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Apocalyptic Vision
02. Until The End
03. Shadowmaker
04. If You Believe
05. Inside Your Eyes
06. Kommt Näher
07. Irony Of Fate
08. Virus
09. Back From The Dead
10. Welcome
11. Antiserum

Chris

BLACK WOLF – The Hunt

Band: BlackWolf
Album: The Hunt
Spielzeit: 53:43 min.
Stilrichtung: Classic Rock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 02.03.2014
Homepage: www.ukblackwolf.com

Mit ihrer 2012er Debüt EP begaben sich die Briten BLACK WOLF auf die Fährte des Rock´n Roll. Dementsprechend hieß das gute Stück „Taking Root“. Jetzt befindet sich der schwarze Wolf auf der Jagd, denn das erste vollständige Album nennt sich „The Hunt“. Aber worum geht es bei der Musik von Scott Sharp (vocals), John Greenhill (guitars), Jason Cronin (guitars), Ben Webb (bass) und Tom Lennox-Brown (drums)? Eigentlich sollte der Begriff Classic Rock als Erklärung genügen, aber nachdem dieser Pfad speziell in den letzten Jahren arg ausgelatscht wurde, ist das schon fast als Drohung zu sehen. Soll es aber nicht sein, denn obwohl BLACK WOLF sicher nichts Neues machen (das haben auch die Vorreiter dieser neuerlichen Bewegung nicht getan), hat der Fünfer einen wohlklingenden und ausgereiften Diskus vorgelegt.

Mit ihrer Mischung aus 70er Helden und neuen Stars a´la THE ANWER (mit denen sie übrigens bald auf UK Tour gehen) decken die Briten zwischen vertrackten Songs und straighten Rockern ein recht breites Spektrum ab. Auch das ist nichts Neues in diesem Genre aber BLACK WOLF gelingt es nicht zuletzt über die Stimme von Scott Sharp Akzente zu setzen. Der Sound auf „The Hunt“ ist kraftvoll und warm, fast schon organisch – und er tritt ziemlich in den Hintern.

13 Songs haben sich auf „The Hunt“ geschlichen, von denen der Opener „Keep Moving On“ gleich mal etwas für 70´s Freaks sein dürfte. Aber auch die Landsmänner von THE BURNING CROWS haben auf „Behind The Veil“ einen ähnlichen Sound gefahren. Sofort ins Ohr geht „Mr. Maker“ nicht, aber nach einigen Durchgängen fesselt die Komplexität der Riffs und die schöne Retro Stimmung. „Keep Moving On“ rockt um einiges geradliniger und kommt erstmal mit einem schreienden Gitarrenriff um die Ecke. Ein bisschen an THE DARKNESS erinnert das schon. Songs wie „Moving Mountains“ oder „House Of Emerald Wine“ sind indes so vertrackt, dass man eine gehörige Prog-Schlagseite schon mögen muss. „Faith In Me“ oder „Trouble“ tönen indes wie Stücke von „Behind The Veil“ der brennenden Krähen. Nur etwas glatter. Mit Losgeh-Nummern wie „Black Hole Friend“ kann ich allerdings gar nichts anfangen, da sie jegliche Form von Eingängigkeit vermissen lassen.

Was bleibt unterm Strich? BLACK WOLF laufen Gefahr, im Dickicht ähnlicher Kapellen übersehen zu werden. Das Segment wird einfach überstrapaziert, „The Hunt“ ist für Genrefreunde aber allemal eine Entdeckungsreise wert, denn die Musik auf dem Rundling kann gefallen. Wer also auf einen Sound irgendwo zwischen den herrlichen THE BURNING CROWS und THE ANSWER steht und nicht auf Musik für den einmaligen Gebrauch aus ist, sollte auch BLACK WOLF antesten.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Mr. Maker
02. Keep Moving On
03. Moving Mountains
04. Faith In Me
05. Trouble
06. Only Said In Silence
07. House Of Emerald Wine
08. Raised On The Sun
09. Black Hole Friend
10. Dragging Ghosts
11. Relief
12. Sleepwalking
13. Sea Of Merry

Stefan

VANISHING POINT – Distant Is The Sun

Band: Vanishing Point
Album: Distant is the Sun
Spielzeit: 63:10 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 21.01.2104
Homepage: www.vanishing-point.com.au

Na da hat sich aber wirklich jemand Zeit gelassen! 2007 erschien das letzte Album der australischen Melodic Metaller von VANISHING POINT. Nun 7 Jahre später kommen die Jungs mit ihrem neuen Album „Distant is the Sun“ endlich um die Ecke.
Warum das Ganze so lange edauert hat wird uns nicht beantwortet, klar ist aber das die Weiterentwicklung des Metalkosmos auch nicht vor den Australiern halt gemacht hat und so präsentiert sich das neue Album ein wenig komplexer und progressiver als die Werke zu vor. Aber keine Angst liebe alten Fans von VANISHING POINT die Jungs haben auch nichts von ihrer Melodic und ihren Gefühl für Ohrwürmer verlernt!
Seit 1997 ist die Band am Start und nach und nach hat man sich zu einem wahren Qualitätsmaß im Melodic Metal Genre hochgearbeitet. VANISHING POINT war zum Beispiel die einzigste nicht unter Vertrag stehende Band die jemals auf dem Wacken Open Air aufgetreten ist und ich denke das sagt schon viel über die Qualität der Truppe aus!
So, mit dem Intro „Beyond Redemption“ legt das neue Album ja schon mal gut los. Knackig und druckvoll geht es ohne viel Verzögerung direkt in die ersten Melodicgranaten wie „King of Empty Promises“, dem Titelstück „Distant is the Sun“ oder „When Truth lies“.
Man merkt natürlich bei jeden Note das die Jungs definitiv keine Anfänger mehr sind und ihr Handwerk absolut verstehen. Ein Bombenchorus reiht sich hier an den Anderen, ein wahres Fest für jeden Melodic Metaller!
Und als ob es kein Morgen mehr gebe, geht es Schlag auf Schlage weiter. „Circle of Fire“ ist eine flotte Angelegenheit geworden, die auch den ein oder anderen Headbanger ansprechen sollte und „Let the River run“ ist einfach ein Mördersong mit viel Atmosphäre, einem gnadenlos guten Chorus und gefühlvollen Gesang. Vielleicht DER aussagekräftigste und beste Song des Albums!
Wer jetzt aber denkt, ok die Jungs müssen ja mal irgendwann nachlassen sieht sich getäuscht. Auch im weiteren Verlauf muss man zweifelsohne zugeben das die Band hier ein wahres Meisterwerk kreiert hat und vermutlich eins der besten, wenn nicht sogar das beste Album der Bandgeschichte eingespielt hat!
Ob es das melodische „Denied Deliverance“ das gefühlvolle „Story of Misery“, das stampfende „Pillars of Sand“ oder das in die Bombastmetal tendierende „Walls of Silence“ ist, alle Songs hier haben absolut ihre Daseinsberechtigung und schrauben sich gerade zu in die Gehörgänge. Selbst das abschließende Instrumental „April“ fügt sich super in die Songstruktur ein und beschließt ein wirklich bärenstarkes Album!

Anspieltipps:

Ausfälle gibt es hier so gut wie keine, deswegen ist die gesamte Platte ein einziger Anspieltipp!

Fazit :

Also, so ein Melodic Metal Meisterwerk hatte ich von den Jungs von VANISHING POINT sicherlich nicht erwartet! Dafür war es in der letzten Zeit einfach zu ruhig um die Truppe aus Down Under.
Das lange Warten hat sich aber definitiv gelohnt und wer hier als Melodic Metalhead nicht zuschlägt ist echt selbst Schuld! Die angesprochene eher progressive Ausrichtung, merkt man den Album nicht direkt an, erst bei mehreren Durchläufen offenbaren sich alle Elemente der Songs und man kommt nicht mehr so schnell von ihnen los.
VANISHING POINT kehren mit einem Paukenschlag zurück und spielen sich mit “Distant is the Sun” völlig verdient in die oberste Etage der Melodic Metalliga!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Beyond Redemption (Intro)
02. King of Empty Promises
03. Distant is the Sun
04. When Truth lies
05. Circle of Fire
06. Let the River run
07. Denied Deliverance
08. Story of Misery
09. Era Zero
10. Pillars of Sand
11. As December Fades
12. Handful of Hope
13. Walls of Silence
14. April (Instrumental)

Julian

IRON SAVIOR – Rise Of The Hero

Band: Iron Savior
Album: Rise of the Hero
Spielzeit: 55:10 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.iron-savior.com

2011 kehrte die deutsche Heavy/Power Metal Band IRON SAVIOR nach vierjähriger Pause mit “The Landing” endlich zurück und hinterließ mit ihrer bis dato stärksten Veröffentlichung  einen bleibenden Eindruck in der Szene. Nun knüpfen sie mit „Rise Of The Hero“ genau dort an. Dies sind haargenau die Worte wie sie auch im Promoinfosheet stehen welches mir vorliegt und denen kann ich mich eigentlich auch genau so anschließen!
Die Mannen um Piet Sielck gehören einfach zur deutschen Power Metalszene dazu und treiben dort ja nun auch schon seit 1996 ihr Unwesen.
Man ist ja von der Band straighten Power Metal gewohnt und die Reibeisenstimme von Fronter Piet gehört sicherlich zu einem der Markenzeichen und Stärken der Band.
Bei der Sichtung der Trackliste des neuen Albums musste ich aber erstmal die Nase rümpfen, denn man hat sich mit der Coverversion des MANDO DIAO Songs „Dance with somebody“ an eine Partykracher sondergleichen herangewagt. Ob diese Übersetzung des Mainstream Hits ins das Metalreich gelungen ist und ob die Jungs das starke Niveau des Vorgängers halten können, finden wir jetzt zusammen heraus.
Mit dem Sci Fi Intro „Ascendence“ geht das Ganze schon mal gut los. Das folgende „Last Hero“ bricht dann brachial aus den Boxen und bei der ausreichenden Lautstärke dürften sich die Nachbarn bestimmt freuen! Die Nummer hat aber auch den notwendigen, melodischen Drive, damit sie ohne Probleme im Gehörgang bleibt.
Der Anfang ist also schon mal ganz ordentlich, wie geht es jetzt weiter?
Nun, mit „Revenge of the Bride“ und „From Fary beyond Time“ bekommen wir erstmal zwei gute aber nicht überragende Tracks um die Ohren gehauen, bevor bei „Burning Heart“ der Qualitätspegel wieder absolut ins obere Segment ausschlägt!
So und nicht anders wollen wir unsere geliebten IRON SAVIOR hören!
Mit „Thunder from the Mountains“, „“Iron Warrior“ und „Dragon King“ wird dann gewohnte Qualität geboten, heißt Fans und Kenner der Band werden hier definitiv nicht enttäuscht werden.
Absolut unnötig ist dann aber das schon angesprochene Mainstreamcover „Dance with somebody“ gefiel mir schon als „normaler“ Song nicht, somit kann der Song bei mir absolut nicht punkten! Das Nase rümpfen war bei mir also nicht ganz ohne Grund.
Die letzten drei Songs bieten dann wieder gewohnte Qualität, gehen gut ins Ohr und begeistern direkt beim ersten Mal.

Anspieltipps:

Mit “Last Hero”, “Burning Heart”, “ “Iron Warrior”, “Dragon King” sowie “Firestorm” solltet ihr bestens bedient sein.

Fazit :

IRON SAVIOR bieten auf ihrem neuen Album ihren gewohnten Power Metalstahl der richtig schön satt aus den Boxen knallt! Aber irgendwie kann ich mir nicht helfen, das Vorgängercomebackalbum “The Landing” hatte für mich mehr Metalperlen an Bord.
Das soll jetzt nicht heißen das das Album hier schlecht ist, oh nein davon sind IRON SAVIOR meilenweit entfernt! Andere Power Metalbands würden für solche Songs töten. Aber “The Landing” war ein kleiner Meilenstein der Band der schwer zu erreichen ist. Trotzdem ist “Rise of the Hero” uneingeschränkt der Power Metalgemeinde zu empfehlen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Ascendence
02. Last Hero
03. Revenge of the Bride
04. From Far beyond Time
05. Burning Heart
06. Thunder from the Mountains
07. Iron Warrior
08. Dragon King
09. Dance with somebody
10. Firesttorm
11. The Demon
12. Fistraiser

Julian

VANDEN PLAS – Chronicles Of The Immortals – Netherworld

Band: Vanden Plas
Album: Chronicles of the Immortals – Netherworld
Spielzeit: 44:13 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.vandenplas.de

Wie HIER in meinem Vorbericht schon ausführlich dargelegt, widmen sich die deutschen Progressive Metaller von VANDEN PLAS auf ihrem neuen Album der deutschen Fantasyliteratur in Gestalt von „Chronicles of the Immortals – Netherworld“ von Wolfgang Hohlbein.
Die Listening Session in Kaiserslautern hat die Erwartungen hochgeschraubt, nun gilt es diese mit der mir vorliegenden Promo des neuen Albums zu bestätigen.
Mit einem überlangen Intro werden wir wunderbar in die Geschichte eingeleitet, welche dann im ersten „richtigen“ Song „The Black Knight“ wunderbar ihre Fortsetzung findet. Genretypisch gibt es hier Tempowechsel, allerlei Bombast aber auch richtig schöne Heavymomente bei denen die Gitarren nur so knallen!
Über die musikalische Eignung der Musiker braucht man hier glaube ich keine Worte mehr zu verlieren, sie haben oft genug, z.B. bei ihrer Blutnachtoper, bewiesen das sie DIE Progressive Metalband Deutschlands sind.
Das anschließende „Godmaker“ dürfte schon bekannt sein, wurde es doch vorab als Video veröffentlicht. Vom Heavynessfaktor sind wir hier ganz oben angelangt, denn die Riffs fliegen uns nur so um die Ohren und der Chorus kommt super melodisch aus den Boxen. Seine progressiven Verschnaufpausen nimmt sich der Song aber nach wie vor.
Über das kleine Zwischenstück „Misery Affection Prelude“ mit weiblicher Gesangsunterstützung geht es zum klassisch angehauchten „A Ghost Requiem“ und dem bombastischen „New Vampyre“. Hier fahren die Jungs mal wieder so alles auf für das sie so berühmt sind. Zwei progressive Meisterwerke, die sich in ihre schon volle Hitliste mühelos einreihen. Hier tritt dann auch der eigens für diese Album verpflichtete Chor so richtig in Erscheinung.
Mit großen Schritten bewegen wir uns auf das Ende der Scheibe zu, zuvor zeigen VANDEN PLAS aber das sie das bärenstarke Niveau über die gesamte Spielzeit hochhalten können und verwöhnen uns noch mit den zwei ausstehenden Songs „The King and the Children of lost World“und „Misery Affection“. Well done kann man da nur sagen, wir können uns schon auf den zweiten Teil der „ Chronicles of the Immortals“ Saga freuen!

Anspieltipps:

Einfach alles! Ein monumentales Werk welches im Genre seines Gleichen sucht!

Fazit :

Da “Chronicles of the Immortals – Netherworld” auf der Listening Session ja komplett ausgespielt wurde, wusste ich natürlich was mich erwartet und alles andere als eine Bestätigung meines absolut positiven Ersteindruckes hätte mich doch schon arg gewundert! Und so ist es auch gekommen, die Jungs legen mit ihren neuen Album die progressive Metalmesslatte extrem hoch und haben das nächste Meisterwerk, nach “”Christ 0” und “The Seraphic Clockwork”, in ihrer Karriere aufgenommen.
Absolut jeder Song hat hier seine Daseinsberechtigung und die Geschichte von Wolfgang Hohlbein wird prima transportiert.
Für Fans und Genreliebhaber eine absolute Pflichtanschaffung, deswegen gibt es völlig verdient auch die Höchstnote!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Intro
02. The Black Knight
03. Godmaker
04. Misery Affection Prelude
05. A Ghost Requiem
06. New Vampyre
07. The King and the Children of lost World
08. Misery Affection

Julian

PREMATORY – Corrupting Influence

Band: Prematory
Album: Corrupting Influence
Spielzeit: 46:23 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Punishment 18 Records
Veröffentlichung: 24.02.2014
Homepage: www.soundcloud.com/prematory

Wenn die Italiener von Punishment 18 Records wieder eine Ladung neuer Bands im Gepäck haben, schlägt mein Thrash-Herz jedesmal höher. In regelmäßigen Abständen bietet das Label jungen, vielversprechenden Bands eine Plattform. Diesmal am Start: die Belgier von PREMATORY.

Aktiv sind die Jungs seit 2007, bisher gab es ein Demo namens „We’re the Titans“ (2009) und das Debütalbum „Suiciety“ (2010). Nun haben Joeri Trescinski (Bass), Joeri Van De Schoot (Lead Gitarre), Simon Duson (Vocals), Jonas Van De Sande (Rhythmus Gitarre) und Thomas Wuyts (Drums) den zweiten Langspieler „Corrupting Influence“ eingezimmert.

Geboten wird traditioneller Thrash Metal der melodischen Sorte, irgendwo zwischen METALLICA, TESTAMENT und ANTHRAX. Rasante Abrissbirnen wie „Toxic Experiment“ oder „Lies Upon Lies“ lassen die Nackenmuskeln schnell auf Betriebstemperatur kommen. Groovende Midtempo-Stampfer der Marke „Hold my Breath“ nehmen den Fuß etwas vom Gaspedal und laden zum Headbangen ein.
Ein weiteres Highlight setzt „Grave Raiser“, bei dem Song wünscht man sich unweigerlich in den nächsten Mosh Pit um mal richtig die Sau rauszulassen. PREMATORY gelingt es ein klar überdurchschnittliches Niveau zu halten und einzelne Höhepunkte zu setzen. Das Genre wird natürlich nicht revolutioniert, altbekanntes aber frisch und knackig neu verpackt.

Messerscharfe Riffs, tolle Soli, ein krachender Bass und ein Drumming mit mächtig Bums runden den Silberling ab. Die Produktion ist für eine Underground Produktion sehr amtlich und druckvoll ohne ein paar Ecken und Kanten vermissen zu lassen.

„Corrupting Influence“ kann ich jedem Thrash Metal Maniac nur wärmstens ans Herz legen, astreiner Oldschool-Sound mit viel Abwechslung und sehr talentierten Musikern, lässt einige große Namen locker hinter sich.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Sledgehammer
02. Insignificance
03. Down the Drain
04. Hold My Breath
05. Toxic Experiment
06. Lies upon Lies
07. Grave Raiser
08. Sentenced for Life
09. Peace?!
10. Bad Blood
11. Corrupting Influence

Chris

WOSLOM – Evolustruction

Band: Woslom
Album: Evolustruction
Spielzeit: 52:25 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Punishment 18 Records
Veröffentlichung: 24.02.2014
Homepage: www.woslom.net

Ab in die Kutte, Anlage auf Anschlag! Punishment 18 Records lassen den nächsten Geheimtipp auf die Thrash-Szene los. Diesmal in der Hauptrolle: die Brasilianer von WOSLOM. Die Jungs aus São Paulo sind bereits seit 1997 aktiv. Nach 5 Demos kam dann 2010 das Debüt „Time to Rise“ und 2013 das aktuelle Werk „Evolustruction“ auf den Markt. Letztgenannte Scheibe erscheint nun auch via Punishment 18 Records.

Silvano Aguilera (Vocals, Rhythmus Gitarre), Francisco “Chicão” Stanich Jr. (Bass, Backing Vocals), Fernando Oster (Drums) und Rafael Iak (Lead Gitarre) haben sich dem traditionellen Bay Area Sound verschrieben. Entsprechend scheinen Bands wie TESTAMENT, DEATH ANGEL und EXODUS immer mal wieder durch, auch Anleihen von METALLICA oder MEGDADETH sind zu finden.

Treibende Gitarrenläufe, jede Menge Thrash-Riffs und technisch starke Soli schütteln die Brasilianer mit beeindruckender Leichtigkeit aus dem Ärmel. Da ist es nicht verwunderlich, dass „Time to Rise“ in der Szenepresse 2010 immer wieder in den Top Alben des Jahres aufgetaucht ist. „Evolustruction“ wird der Band mit Sicherheit weitere Lorbeeren einbringen. Einzelne Songs rauszupicken ist schwer, legen es die Jungs beim Songwriting doch nicht auf eingängige Ohrwürmer sondern vielschichtige und vertracktere Songs an, die aber jederzeit genug Drive mitbringen. Je öfter ich die Scheibe höre, desto mehr drängen sich Vergleiche mit MEGADETH auf.

WOSLOM bieten melodischen, fast progressiven Thrash Metal der auch nach mehreren Durchläufen nicht langweilig wird. Auch hier kann jeder Thrasher bedenkenlos zugreifen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Evolustruction
02. Haunted By The Past
03. Pray To Kill
04. River Of Souls
05. No Last Chance
06. New Faith
07. Breathless (Justice’s Fall)
08. Purgatory
09. Breakdown
10. Evolustruction (Extended Version)

Chris

METAL INQUISITOR – Ultima Ratio Regis

Band: Metal Inquisitor
Album: Ultima Ratio Regis
Spielzeit: 44:08 min
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.metalinquisitor.de

Koblenz – die unscheinbare Echtmetall-Perle an Mosel und Rhein. War es bisher eher ruhig um die hart rockende Szene in dem beschaulichen Örtchen, so schlagen die Verfechter der reinen Lehre METAL INQUISITOR spätestens seit Ihrem formidablen letzten Rundling („Unconditional Absolution“, 2010) immer höhere Wellen – nicht nur im lokalen Underground. Und auch bei Platte No. 4 gibt es das komplette rundum-sorglos Paket: neben dem astreinen musikalischen Inhalt steckt die, neben der regulären CD erhältliche, auf 500 Exemplare limitierte Vinyl Scheibe in einem ansprechenden Gatefold mit schickem Artwork. Die Sammler haben jetzt wohl schon den Stift gezückt, aber es kommt ja auch drauf an was drin ist. Und da enttäuschen die Rheinland-Pfälzer (wie das Label die Band geografisch nach Norddeutschland verfrachtet ist mir schleierhaft) kein bisschen.

Schon beim ersten Durchhören der Scheibe kamen immer wieder Parallelen zur letzten Enforcer Scheibe auf. Ein Blick in den Promotext bringt Klarheit – für „Ultima Ratio Regis” haben METAL INQUISITOR tatsächlich Enforcer Frontmann Olof Wikstrand für den Mix und das Mastering an Bord geholt. Und der hat ganz hörbar seine Spuren (vor allem im Gitarrensound) hinterlassen, was mir, als großem Fan der letzten Platte der Schweden, natürlich große Freude bereitet. Im Vergleich zum Vorgänger wurde konzeptionell nichts verändert, nur klingt anno 2014 alles ein wenig zwingender, direkter. Die Stimme von Sänger El Rojo bleibt natürlich weiterhin Geschmacksache – die Einflüsse der Band um den Gitarristen und Bandkopf Blumi, die weiterhin stolz auf der Brust getragen werden, dagegen nicht: NWOBHM (allen voran Judas Priest), Heavy Metal und US-Power Metal. Wer die geile 2011er Knight Fury Scheibe „Time To Rock“ mochte (und wer tut das nicht?), der wird auch an einer lupenreinen US-Power-Metal Perle in bester Vintage Quuensryche Machart wie „Servant Of State“ seine helle Freude haben. Weitere Highlights sind das mit geilem Riffing nach vorne peitschende „Death On Demand“, das ansteckende „Call The Banners“ oder der Banger „Black Desert Demon“. Überhaupt heben sich METAL INQUISITOR in den Kernpunkten (Produktion, Arrangements, Spielfreude) erfreulich von der Underground Konkurrenz ab, laufen aber nie Gefahr in den achso glatten Mainstream abzurutschen. Dafür sind die Songs einfach viel zu kompromisslos und, nun ja, unverbesserlich klassisch.

Nach der neuen Grand Magus Scheibe liefern METAL INQUISITOR das nächsten True/Heavy Metal Schwergewicht ab. Besonderes Lob verdient die überdurchschnittliche Gitarrenarbeit und der tolle Sound, der der Band den Sprung auf die nächste Qualitätsstufe ermöglicht.  Dolles Ding.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Confession Saves Blood
02. Burn Them All
03. Call The Banners
04. Black Desert Demon
05. Bounded Surface
06. Death On Demand
07. Self-Denial
08. Servant Of State
09. The Pale Messengers
10. Second Peace Of Thorn

Mario

HIRAX – Immortal Legacy

Band: Hirax
Album: Immortal Legacy
Spielzeit: 38:06 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.blackdevilrecords.com

Unglaublich aber wahr. Seit 1984 sind HIRAX mittlerweile im Geschäft, neben zahlreichen EP’s und Split-Veröffentlichungen legen die Kalifornier mit „Immortal Legacy“ erst den fünften Langspieler vor.

Die Ausrichtung ist wie gewohnt 100% Oldschool, im Vergleich zu den bisherigen Langrillen sind viele Songs stärker im Midtempo angesiedelt und melodischer. „Victims Of The Dead“ und „The World Will Burn“ sind erstklassig groovende Banger, „Tied to the Gallows Pole“ entwickelt gar ein gewisses Ohrwurmpotential.

Aber keine Sorge, die Jungs frönen auch weiterhin dem gepflegten Geballer. Der Opener „Black Smoke“ macht keine Gefangenen und der Titel „Violence of Action“, hält was er verspricht, ein typisches HIRAX-Highspeed-Geschoss.

Die Produktion ist sehr gelungen und wohl die beste mit der HIRAX bisher aufgewartet haben, verantwortlich dafür zeichnet sich Bill Metoyer (SLAYER, ARMORED SAINT, W.A.S.P., SACRED REICH) mit dem die Band bereits auf den ersten beiden Veröffentlichungen gearbeitet hat. Fronter Katon W. de Pena liefert eine seiner besten Leistungen ab, die beteiligten Musiker machen ebenfalls einen starken Job.

Was bleibt also festzuhalten? Wo HIRAX drauf steht ist auch HIRAX drin, kompromisslos, voll auf die Zwölf. Fans der Band machen also auch mit „Immortal Legacy“ nichts verkehrt, in diesem Sinne: 3, 2, 1 – Mosh!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Black Smoke
02. Hellion Rising
03. Victims of the Dead
04. Thunder Roar, The Conquest, La Boca de la Bestia – The Mouth of the Beast
05. Earthshaker
06. Tied to the Gallows Pole
07. Deceiver
08. Immortal Legacy
09. S.O.W. (intro)
10. Violence of Action
11. Atlantis (Journey to Atlantis)
12. The World Will Burn

Chris

BATTLEAXE – Heavy Metal Sanctury

Band: Battleaxe
Album: Heavy Metal Sanctuary
Spielzeit: 47:07 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.battleaxemetal.com

Kennt noch jemand die Alben „Burn this town“ (1983) und „Power of the Universe“ (1984)? Mit diesen beiden Werken hinterließen die Briten von BATTLEAXE ihre Abdrücke in der Geschichte des NWOBHM. Kurz darauf verschwand die Band von der Bildfläche um nun 31 Jahre nach dem Debüt mit „Heavy Metal Sanctuary“ wieder aus der Versenkung aufzutauchen.

Das aktuelle Line-Up besteht aus den Original-Mitgliedern Dave King (Vocals) und Brian Smith (Bass) sowie Mick Percy (Gitarre) und Paul Atkinson (Drums).

Der eröffnende Titeltrack entpuppt sich als kräftig rockende Metal-Hymne der alten Schule und ist zugleich der in meinen Augen beste Song der Scheibe. Neben dem britischen Einschlag hört man auf diesem Stück auch immer wieder ACCEPT durch. Diese teutonische Note durchsetzt den kompletten Silberling, gelegentlich fühlt man sich auch an alte Werke von GRAVE DIGGER erinnert, besonders bei „Revolution“.

Vom klassischen Midtempo-Banger („Shock and Awe“, „Give it more“) über flott nach vorne gehende Stücke („Hail to the King“, „Too Hot For Hell“, „Spirits of the Fallen“) bis hin zur Halbballade „Kingdom Come“ ziehen BATTLEAXE alle Register und versorgen den traditionsbewussten Metaller mit allem was das Herz begehrt.
„Heavy Metal Sanctuary“ hält ein überdurchschnittliches Niveau ohne die ganz großen Highlights, macht aber auf jeden Fall ordentlich Spaß und lädt zum Mitgrölen und Headbangen ein.

Aufgenommen wurde „Heavy Metal Sanctuary“ in den Trinity Heights/Pillarbox/Sound Inc Studios in Newcastle, gemischt und gemastert von Fred Purser (ex-TYGERS OF PAN TANG).

Im direkten Vergleich mit den letztjährigen Alben der NWOBHM Kollegen von BLITZKRIEG oder SATAN können BATTLEAXE zwar nicht ganz mithalten, Fans der alten Schule werden aber trotzdem Spaß mit „Heavy Metal Sanctuary“ haben. Zu sehen gibt es die Jungs übrigens beim diesjährigen Keep it True Festival.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Heavy Metal Sanctuary
02. Shock and Awe
03. Hail to the King
04. Rebel with a Cause
05. Give it More
06. Too Hot For Hell
07. Revolution
08. A Prelude To Battle / The Legions Unite
09. Spirits of the Fallen
10. Devil Calls
11. Kingdom Come
12. Romeo

Chris