PERFECT VIEW – Red Moon Rising

Band: Perfect View
Album: Red Moon Rising
Spielzeit: 52:59 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.perfectviewtheband.com

Vor knapp 4 Jahren erschien das DebĂŒt der Italiener PERFECT VIEW. „Hold Your Dreams“ konnte mit Leidenschaft und handwerklichem Können punkten, ließ aber Luft nach oben was EigenstĂ€ndigkeit und das Songwriting anging. Freunde von TOTO, JOURNEY und Kollegen waren die Zielgruppe. Und so verschwand die Platte, die zugegebenermaßen nicht schlecht war, irgendwo im Sumpf der vielen Veröffentlichungen. Jetzt wagen PERFECT VIEW mit leicht abgeĂ€ndertem Line-Up bestehend aus Max Ordine (vocals), Francesco Cataldo (guitars), Pier Mazzini (keyboards), Frank Paulis (bass) und Luca Ferraresi (drums) mit ihrem Zweitwerk „Red Moon Rising“ einen neuen Anlauf.

Und mit „Where The Wind Blows“ gelingt dem FĂŒnfer ein guter Einstand. Die Riffs sind rockiger als auf dem VorgĂ€nger, der Sound ist fett und die Arrangements gelungen. Ebenfalls gut ins Gehör rutscht „By My Side“ bevor das progressiv angehauchte „Room 14“ weitere Akzente setzt. Da kann das biedere „Slave To The Empire“ nicht dagegenhalten und leider erreicht man auch nicht mehr das Level der ersten drei Songs. Zwar gibt es mit „Living In Disguise“ oder „In The Blink Of An Eye“ durchaus formidables Material, aber auch dieses muss sich gefallen lassen, dass sich die Italiener nicht von der Konkurrenz abheben können. Eine tiefe Verneigung vor TOTO haben die Jungs mit der abschließenden Coverversion von „Home Of The Brave“ dennoch auf Lager – und hier merkt man auch schlagartig die QualitĂ€tsunterschiede im Songwriting. Hier scheint die Band wie entfesselt.

Mit „Red Moon Rising“ können PERFECT VIEW auf jeden Fall einen Schritt nach vorne machen. Die Platte rockt besser, der Sound hat Biss – aber sie mĂŒssen sich im Klaren sein, dass es unzĂ€hlige Bands und Projekte da draußen gibt, die ebenfalls ein StĂŒck vom Kuchen abhaben wollen. Und so bleibt fĂŒr die zweite Scheibe der Italiener ein „solide“ mit Tendenz nach oben – eingefleischte Genrefans dĂŒrfen dennoch ein Öhrchen riskieren.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Where The Wind Blows
02. By My Side
03. Room 14
04. Slave To The Empire
05. I Will Remember
06. In The Name Of The Father
07. Living In Disguise
08. Dead End Street
09. HoldinÂŽ On
10. In A Blink Of An Eye
11. Home Of The Brave

Stefan

ANCIENT EMPIRE – Ancient Empire

Band: Ancient Empire
Album: Ancient Empire
Spielzeit: 46:22 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Stormspell Records
Veröffentlichung: 29.03.2014
Homepage: www.stormspell.bandcamp.com/album/ancient-empire

SpĂ€rlich sind sie, die Informationen zur selbstbetitelten ersten Platte der US/Bay Area Metaller ANCIENT EMPIRE. Außer der Angabe, dass ehemalige Mitglieder der Bands HellHound, Rapidfire und Shadow Killer mit am Start sind gibt’s nix Wissenswertes mit auf den Weg. Das Netz schweigt sich ebenfalls aus. Nun gut. Let the Music do the talking, also.

Wie schon bei den Label-Kollegen Starblind (Review HIER) ist „Ancient Empire“ mehr als ordentlich produziert und hat ein recht professionell ausschauendes Artwork spendiert bekommen. Das alles rundet den auf 9 Songs verteilten US-Power Metal der Band ansprechend ab und vermeidet das oftmals bei Underground Bands anzutreffende billige Garagen Ambiente. Und was gibt’s auf die Ohren? Typisch amerikanischen Powermetal, mit energischem, nicht zu hohem Gesang, doppelstimmigen Leads, Doublebass Attacken, Speedigen Rhythmus Gitarren und Midtempo-Riffing in den Strophen. Das alles spielen unzĂ€hlige andere Bands auch ganz Ă€hnlich. ANCIENT EMPIRE können mit brauchbaren Hooklines und einem fĂ€higen SĂ€nger dagegen halten. Da stört es dann auch ganz und gar nicht, dass die Songs allesamt nach einem Ă€hnlichen Muster aufgebaut sind und die Soli leicht unspektakulĂ€r durch die Songs flirren. Songs wie der straighte Banger „Ghost Soldiers“, das abwechslungsreiche, mit gutem Spannungsborgen versehene „Valley Of Slaughter“ und der Titeltrack „Ancient Empire“ sollten jedem US-Metal Fan ein LĂ€cheln ins Gesicht zaubern.

Das in Kalifornien ansĂ€ssige Stormspell Records Label bietet dem geneigten Genre-Fan nicht nur eine interessante neue Band, sondern auch ein ansprechendes Paket drumherum. Dass eine Band wie ANCIENT EMPIRE nicht in einem teuren Studio ein fettes Budget verbraten kann ist klar. Umso erfreulicher, dass auch vermeintlich kleine Labels gut klingende Alben unters Volk bringen können. FĂŒr US Powermetal Fans sind ANCIENT EMPIRE (trotz der noch in letzter Konsequenz noch fehlenden zwingenden Hooklines) auf jeden Fall eine Entdeckung wert.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Ancient Empire
02. Ghost Soldiers
03. In The Killing Fields
04. Prophecy Revealed
05. Shadow Of The Cross
06. The Final Day
07. Valley Of Slaughter
08. When Empires Fall
09. Wings Of Steel

Mario

TWILIGHT FORCE – Tales Of Ancient Prophecies

Band: Twilight Force
Album: Tales of Ancient Prophecies
Spielzeit: 37:35 min
Stilrichtung: Epic/Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Black Lodge
Veröffentlichung: 06.06.2014
Homepage: www.twilightforce.com

Falun die Heimatstadt DER Power Metalaufsteiger der letzten Jahre SABATON ist mittlerweile zu einer kleinen GeburtsstĂ€tte von Bands geworden. So auch fĂŒr die Jungs von TWILIGHT FORCE die sich seit 2011 der RĂŒckkehr des wahren epischen Symphonic Power Metals verschrieben haben und diese RĂŒckkehr mit aller Macht beschleunigen wollen. Dazu kombinieren sie kraftvollen Melodien mit orchestralen Elemente und fertig ist der Sound von TWILIGHT FORCE. Hinter der Band stehen die beiden Masterminds Felipe und Daniele (Gitarre und Keyboard), Schlagzeuger Robban (SABATON, ECLIPSE), Bassist Borne sowie SĂ€nger Christian Hedgren.
Auf dem DebĂŒtalbum „Tales of Ancient Prophecies“, welches dieser Tage erscheint, dreht sich alles um fantastische ErzĂ€hlungen aus den Bereichen der Mythen und Sagen. Fans von Fantasy Filmen und BĂŒchern kommen hier also voll auf ihre Kosten.
Und da die Band ja wie schon gesagt aus Falun stammt, verwundert es nicht das sich SABATON Fronter Joakim Broden sowie Ex H.E.A.T SĂ€nger Kenny Leckremo zu GastbeitrĂ€gen hinreißen ließen.
Also, es ist angerichtet, horchen wir daher direkt mal in den Albumopener „Enchanted Dragon of Wisdom“ rein. Und hier geht dann gleich so richtig die Lutzi ab! Alter RHAPSODY OF FIRE Bombast/Symphonic Metal in Reinkultur wird uns hier geboten, ein Fest fĂŒr die AnhĂ€nger dieses Genres. Geiler, starker Beginn!
In ein Ă€hnliches Fahrwasser schlĂ€gt dann auch das anschließende „The Power of the Ancient Force“. Hier muss mal der Fronter Christian besonders hervorgehoben werden, was der Junge fĂŒr eine Range hat, ist schon beeindruckend, Hut ab!
Der Chorus der Nummer gehört mit zu dem Besten was man auf der Platte hören wird, also genießen liebe Leute!
„Twillight Horzion“ ist dann nicht ganz so eingĂ€ngig wie die beiden VorgĂ€ngersongs, ist aber trotzdem auf ganz hohem Niveau und sollte allen munden die auch schon bei den beiden anderen Songs an die Decke gegangen sind.
Tja und nun kommen leider die Sachen die die Scheibe ein wenig kaputt machen, die storytechnischen ZwischenstĂŒcke die in der Folge ein wenig Überhand nehmen und wir somit nur noch „Fall of the Eternal Winter“,mit einer erneut beeindruckenden Gesangsleistung von Fonter Christian, „Forest Destiny“, das epische MANOWAR artige „Made of Steel“ sowie das abschließende „Gates of Glory“, mit dem Gastauftritt von Joakim Broden, als richtige StĂŒcke zu verbuchen haben. Das Ganze geht dann auch ein wenig auf Kosten der Spielzeit die hier abschließend leider nur bei 37 Minuten liegen, ABER das muss man hier auch ganz klar sagen der Großteil der 37 Minuten ist richtig geil gelungen!

Anspieltipps:

“Enchanted Dragon of Wisdom”, “The Power of the Ancient Force”, “Twillight Horizon” sowie “Fall of the Eternal Winter” verdienen absolut eure volle Aufmerksamkeit.

Fazit :

Ach schade, nach den ersten Takten und Songs war ich ĂŒberzeugt das wir hier mit dem DebĂŒtalbum von TWILIGHT FORCE eine 9 bis 10 Punkte Scheibe vor Augen haben. Aber leider machen sich die Jungs ihren super Start im Laufe der Scheibe mit den schon angesprochenen ZwischenstĂŒcken die einfach irgendwann ein wenig Überhand nehmen und der daraus resultierenden mickrigen Spielzeit  wieder zu Nichte!
ABER ganz so schlimm wie es jetzt vielleicht klingt ist es dann doch nicht, das beweist ja auch meine mehr als ordentliche Bewertung von 8 Punkten.
Fans der angesprochenen Bands und Genre werden hier auf jeden Fall glĂŒcklich werden und ich bin mir sicher das sich die Band auf ihrem zweiten Album steigern wird und sich die Kritik zu Herzen nimmt, ich freue mich auf jeden Fall schon sehr drauf!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Enchanted Dragon of Wisdom
02. The Power of the Ancient Force
03. Twilight Horizon
04. The Summoning
05. Whispering Winds
06. Fall of the Eternal Winter
07. Forest of Destiny
08. In the Mighty Hall of the Fire King
09. Made of Steel
10. Sword of Magic Steel
11. Gates of Glory

Julian

DIE APOKALYPTISCHEN REITER – Tief.Tiefer.

Band: Die Apokalyptischen Reiter
Album: Tief.Tiefer.
Spielzeit: 38:23 min (Tief) + 36:54 min (Tiefer)
Stilrichtung: Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.reitermania.de

DIE APOKALYPTISCHEN REITER sind eins ganz sicher nicht: langweilig und berechenbar. Musikalische Genreschranken kennen Fuchs (Gesang), Ady (Gitarre), Volk-Man (Bass, Synthesizer), Dr. Pest (Keyboards, Synthesizer) und Sir G. (Schlagzeug, Synthesizer) nicht. Von Black, Death, Thrash, Heavy, Gothic, Industrial und Folk Metal ĂŒber Hardrock und Elektro wurde so gut wie jede Stilrichtung seit der BandgrĂŒndung 1995 irgendwie im Sound der REITER untergebracht. Dabei gelang es jederzeit trotzdem nachvollziehbare, stimmige Songs einzuspielen.
„Falls wir je einem Genre angehört haben, so sind dessen Barrieren endgĂŒltig ĂŒberwunden.“ betont die Band. „Stillstand, Stagnation und Regeln langweilen uns. Alles ist in Bewegung. Die Welt. Das Leben. Die Gedanken.“

Nun liegt das neunte Studioalbum vor, besser gesagt zwei neue Alben. „Tief“ und „Tiefer“ warten mit insgesamt 20 Songs auf. Auch wenn auf „Tiefer“ nur zwei neue Songs vertreten sind (der Rest sind akustische Versionen alter Klassiker), die QuantitĂ€t stimmt schon mal. Wie sieht es also mit der QualitĂ€t aus?

Die ist hoch, entfaltet sich allerdings auch teilweise erst nach dem 3. oder 4. Durchgang. Einige StĂŒcke sind doch sehr poppig, ja radiotauglich – irgendwo zwischen UNHEILIG und RAMMSTEIN, wie etwa „Wir“ oder „Es wird Nacht“. Andere haben eine elektronische Schlagseite und einen tanzbaren Beat („Wo es Dich gibt“, „Was bleibt bin ich“). Gewohnte Reiterkost, falls es sowas ĂŒberhaupt gibt, ist noch am ehesten „Freiheit Gleichheit BrĂŒderlichkeit“.

Die Texte wirken noch persönlicher, noch offenherziger als bisher. Phasenweise vielleicht auch ein wenig kitschig, und das ist nicht mal negativ gemeint.

Interessant war in diesem Zusammenhang auch der Auftritt am diesjĂ€hrigen Out & Loud Festival vor ein paar Tagen. So ungewöhnlich die neuen Songs stellenweise auch klingen, live fĂŒgen sie sich nahtlos in das Set der REITER ein. Von daher, nehmt euch Zeit fĂŒr die Scheibe und lasst die Scheuklappen auf jeden Fall daheim.

„Tiefer“ ist ebenfalls eine sehr interessante Scheibe geworden, klingen die bekannten Songs doch völlig anders als gewohnt. Besonders auffĂ€llig ist dies bei „Friede sei mit Dir“ und „Der Wahnsinn“.

Wie lautet nun das Fazit bei einem solchen Album? -„Tief.Tiefer.“ fordert. Eineiige Zwillinge. Nur scheinbar gleich. Grundverschieden. Nicht bequem und leicht. Aber aufregend und neu. – Besser kann man es nicht beschreiben, darum ĂŒbernehme ich das einfach mal vom Promozettel. Wer wirklich alle Schranken hinter sich lassen kann, wird große Freude mit „Tief.Tiefer.“ haben. Wem die Entwicklung der letzten Jahre bei den APOKALYPTISCHEN REITERN schon zu bunt war, wird hier wohl endgĂŒltig auf der Strecke bleiben. Da bleibt nur eins: hört euch die Scheibe an und entscheidet selbst. Ich kann dem neuen Doppelalbum auf jeden Fall einiges abgewinnen.

WERTUNG:


Trackliste:

Tief (CD 1)

01. Freiheit Gleichheit BrĂŒderlichkeit
02. Wir
03. Wo es Dich gibt
04. Was bleibt bin ich
05. Ein leichtes MĂ€dchen
06. Ein Vöglein
07. Es wird Nacht
08. Die Wahrheit
09. 2 Teufel
10. Die Welt ist tief
11. So fern

Tiefer (CD 2)

01. Die Zeit
02. Der Weg
03. Friede sei mit Dir
04. Flieg mein Herz
05. Das Paradies
06. Die Leidenschaft
07. Auf die Liebe
08. Der Wahnsinn
09. Terra Nola

Chris

KADAVAR – Live In Antwerp

Band: Kadavar
Album: Live In Antwerp
Spielzeit: 72:32 min
Stilrichtung: Retro-Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 06.06.2014
Homepage: www.facebook.com/KadavarOfficial

Die Berliner Rocker von KADAVAR sind mit ihrem 2013er Werk „Abra Kadavar“ richtig durchgestartet. Eine ausgedehnte Tour sorgte fĂŒr eine weitere Steigerung des Bekanntheitsgrades und von Seiten der Fans gab es immer wieder die Anfrage wann es den intensiven Livesound endlich auch fĂŒr die heimische Anlage gĂ€be. Also Schnitt man 2013 einige Konzerte mit und der Auftritt in Antwerpen setzte sich letztendlich durch.

Wer die Band noch nicht kennt: KADAVAR stehen fĂŒr 70er Jahre Rock, angereichtet mit psychodelischen Momenten, etwas Krautrock und jeder Menge mĂ€chtiger Riffs, die sich durch die Songs wĂ€lzen. Die EinflĂŒsse reichen von BLACK SABBATH, PENTAGRAM ĂŒber BLUE CHEER, DEEP PURPLE bis hin zu HAWKWIND.

„Unser Sound auf der BĂŒhne ist ein anderer als der auf den Studioalben“. Diese Aussage der Band ist mal keine leere Phrase, wie sie heutzutage so oft zu Promotionzwecken von den Bands getĂ€tigt werden. Die Produktion klingt nach einer absolut authentischen Liveaufnahme, ohne glattgebĂŒgelten und im Studio bearbeitetem Sound. Auch das MischverhĂ€ltnis zwischen Ansagen, Publikum und den Songs bringt den Hörer vom Sofa direkt in den Club. Die Songs sind dreckiger als auf den Studioalben, haben mehr Ecken und Kanten, was „Live In Antwerp“ einen ganz eigenen Charme verleiht.

Ob man nach zwei Langspielern bereits ein Livealbum auf den Markt bringen muss ist sicher eine Frage die man sich stellen kann. In diesem Fall beantworte ich sie mit einem klaren „Ja“ und kann eine Kaufempfehlung aussprechen, die Scheibe lohnt sich wirklich!

Zu bekommen ist „Live In Antwerp“ als Doppel-LP oder als Beilage zur „Abra Kadavar“ Special Edition, welche ebenfalls am 06.06. via Nuclear Blast erscheinen wird.

WERTUNG:


Trackliste:

01. All Our Thoughts
02. Living In Your Head
03. Doomsday Machine
04. Black Sun
05. Eye Of The Storm
06. Broken Wings
07. Come Back Life
08. Purple Sage
09. Creature Of The Demon
10. Goddess Of Dawn
11. Forgotten Past

Chris

ENFARCE – Superheroes Diaries Part I

Band: Enfarce
Album: Superhero Diaries Part I
Spielzeit: 45:07 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 30.04.2014
Homepage: www.enfarce.com

ENFARCE ist eine ganz neue finnische Power Metalband die erst seit Sommer 2013 existiert. Die Vorbilder der Jungs sind schnell ausgemacht, Genretypisch können das nur HELLOWEEN, GAMMA RAY oder EDGUY sein.
In Rekordzeit seit der GrĂŒndung, kann man uns schon dieser Tage das erste Album „Superhero Diaries Part I“ prĂ€sentieren auf dem es um den nicht menschlichen Superheld Steel Enforcer geht, den es auf die Erde verschlĂ€gt und der sich dort mit allerlei menschlichen Problemen (Arbeitslosigkeit, Trinkerei) rum schlagen muss. Eine also nicht ganz ernst gemeinte Konzeptgeschichte also.
Die Jungs scheinen also eine Menge Humor zu haben, das merkt man auch wenn man sich deren Webseite genauer anschaut, es gibt kein offizielles Bandbild sondern nur ein paar Comiczeichnungen der Jungs, mein Interesse war da auf jeden Fall geweckt und so können wir uns heute mit dem Album beschÀftigen.
Los geht es mit einem absolut genretypischen Intro namens „Anthem“. Passt auf jeden Fall sehr gut zum Thema, ist aber ansonsten nicht weiter erwĂ€hnenswert.
Der erste richtige Track „I’m a Hero“ startet dann mit recht kraftvollen Riffs und kann auch mit einem recht gelungen Chorus ĂŒberzeugen, der sich ohne Probleme ins Hirn brennt. Was definitiv gewöhnungsbedĂŒrftig ist, ist der extrem hohe Gesang des Fronters, nicht jedermanns Geschmack denke ich!
Sehr cool ist dann das 80iger Cover „Holding out for a Hero“ umgesetzt. Mit Sicherheit einer der Ohrwurmsongs des Jahrhunderts, wer erinnert sich nicht an die etwas schlĂŒpfrige Werbung im Fernsehen : – ), der auch im Metalgewand nichts von seiner Magie verloren hat. Hat irgendwie was.
Das die Jungs aber wie auch schon beim ersten Song eher im HELLOWEEN Bereich daheim sind beweisen sie dann im Mittelteil. Dieser ist mit dem schnellen „Unware“, dem melodischen „Redeemer from the Stars“ und dem stampfenden „Dawn Damage“ sehr stark besetzt. Beim letzterem Track sollte man mal genau auf den Text achten, hier zeigt sich wieder der Humor der Jungs.
Eine solide Leistung liefert man dann auch im letzten Teil der Scheibe ab, die aber leider zu keiner Zeit an die starke erste HĂ€lfe der Platte anknĂŒpfen kann. Der Abschlusstrack „Another Star Lights the Sky“ ist hier noch am ehesten nennenswert.

Anspieltipps:

Mit “I’m a Hero”, “Unware” und “Redeemer from the Stars” fĂ€hrt man hier am Besten.

Fazit :

Die Vorbilderbands der Jungs von ENFARCE sind ja aller Ehren wert und auf ihrem DebĂŒtalbum sind auch gute AnsĂ€tze erkennbar, aber leider bleibt es ĂŒber die gesamte Spielzeit gesehen auch bei den selbigen. Ein paar starke Tracks machen halt noch keine Überplatte!
ZusĂ€tzlich ist der Gesang des Frontmanns noch recht gewöhnungsbedĂŒrftig und dĂŒrfte nur Kiske und HELLOWEEN Fans so richtig aus dem Sessel hauen.
Zusammenfassend also eine solide Leistung von ENFARCE, nicht mehr aber auch nicht weniger!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Anthem
02. I’m A Hero
03. Gift of Prophecy
04. Holding Out For A Hero (Bonnie Tyler Cover)
05. Unaware
06. Redeemer From The Stars
07. All Hope Is Lost
08. Dawn Damage
09. Delusions of Reality
10. Moment of Darkening
11. Another Star Lights The Sky

Julian

RIOT HORSE – This Is Who We Are

Band: Riot Horse
Album: This Is Who We Are
Spielzeit: 65:09 min
Stilrichtung: Southern Rock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.riothorse.com

Das Ziel Nille SchĂŒttmans war es, eine Band im Stile von GrĂ¶ĂŸen wie LED ZEPPELIN oder BLACK SABBATH zu grĂŒnden. Und was soll man großartig sagen? Es hat einwandfrei funktioniert! Mit SĂ€nger Andreas Sydow, Bassist Joacim Sandin und Drummer Jonas Langebro hat der skandinavische Gitarrist eine Combo der Superklasse zusammengestellt. Und „This Is Who We Are“ schlĂ€gt ein wie eine Bombe!

Das Album beginnt mit dem simulierten Knistern und Knacken einer gerade aufgelegten Schallplatte – und dann geht es auch schon ordentlich zur Sache: Hier wird nicht lange gezögert, mit „Get Your Hands Up“ bekommt der Hörer sofort ordentlich was auf die Ohren. Man mĂŒsste die Kerle mal fragen, ob sie heimlich Kontakt zu Ozzy Osbourne pflegen, denn „Bring ‘em On“ klingt einfach so dermaßen nach BLACK SABBATH
 Der Song „Miss Mississippi“ lĂ€sst sich nicht nur nach zwei Bier lediglich noch schwerlich artikulieren, sondern bringt den Geist der SĂŒdstaaten auch noch wunderbar zum Ausdruck. Und das, obwohl die Musiker RIOT HORSE in Schweden beheimatet sind – erstaunlich! Beinahe psychedelische SphĂ€ren werden in „Didn’t See It Coming“ und „Shine“ eröffnet, wĂ€hrend das Quartett mit „My Mountain“ eine geradewegs zeppelineske AttitĂŒde an den Tag legt. „Hold Me“ schlĂ€gt in eine andere Kerbe: Zu Beginn sind durchaus Anleihen  von „Ain’t No Sunshine“ auszumachen, aber jedes Album braucht schließlich eine Quotenballade, nicht wahr? SchwerfĂ€llig und gleichzeitig mitreißend walzt „Torn“ durch die GehörgĂ€nge und „Medicine Man“ bahnt sich wuchtig seinen Weg. „Took My Soul Away“ könnte genauso gut aus der Feder Robert Plants stammen. Als Anspieltipp ist „Starlight“ zu empfehlen: Anspruchsvolle Gitarrenarbeit, eingĂ€ngige Riffs und ein Rhythmus, bei dem man mit muss!

ResĂŒmee: Von RIOT HORSE dĂŒrfen keine großartigen Schnörkel erwartet werden: Die Combo hat einfach Bock zu rocken – geradlinig und zielgerichtet. Das Erbe ihrer großen Helden ist schwierig zu verwalten und viele Bands scheitern daran, indem sie in das Kitschige und Klischeehafte abrutschen. Das kann den Skandinaviern nicht passieren: Beim großen Genre-Hype Anfang der 1970er Jahre hĂ€tten sie ebenfalls ganz oben auf der Welle schwimmen können. Reinhören lohnt sich!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Get Your Hands Up
02. Bring ‘em On
03. Miss Mississippi
04. Didn’t See It Coming
05. My Mountain
06. Going Undercover
07. Shine
08. Hold Me
09. Torn*
10. Took My Soul Away*
11. Starlight
12. Medicine Man

*Originalbezeichnung laut Trackliste; auf der CD sind diese beiden Songs allerdings vertauscht (d.h. 09. Took My Soul Away & 10. Torn).

Christoph

RIVAL SONS – Great Western Valkyrie

Band: Rival Sons
Album: Great Western Valkyrie
Spielzeit: 46 min
Stilrichtung: Classic Rock
Plattenfirma: Earache Records
Veröffentlichung: 06.06.2014
Homepage: www.rivalsons.com

Je öfter ich das mittlerweile fĂŒnfte Album der RIVAL SONS anhöre, desto begeisterter bin ich. ‚Great Western Valkyrie‘ glĂ€nzt mit Abwechslungsreichtum, Rhythmen, die einen zum Tanzen bringen und der genialen Stimme von SĂ€nger Jay Buchanan, der eine ordentliche Portion Soul mitbringt.
Etwas in die LĂ€nge ziehen sich die Songs zwar manchmal, aber trotzdem passt es zur Musik und zur Stimmung.
Mit dem Opener ‚Electric Man‘ wird man erstmal in Fahrt gebracht, bevor es weiter geht mit ‚Good Luck‘, welches mich stark an THE DOORS erinnert. ‚Play The Fool‘ hat ein herausstechend hartes Riff und steht völlig im Gegensatz zu ‚Good Things‘, bei dem ganz deutlich der oben genannte Soul herauskommt und mit seiner coolen Bassspur und dem bodenstĂ€ndigen Text einer meiner Favoriten ist. ‚Belle Star‘ ist im Vergleich zu den anderen Songs relativ langweilig, aber dafĂŒr wird man mit dem ruhigen, sentimentalen ‚Where I’ve Been‘ entschĂ€digt. Wer ein Fan von BAD COMPANY ist, wird diesen Song lieben.
WĂŒsste man nicht, dass SĂ€nger Jay Buchanan, Gitarrist Scott Holiday, Bassist Dave Beste und Schlagzeuger Michael Miley wahrscheinlich zu jung sind um schon in den 70ern bekannt gewesen zu sein, wĂŒrde man wahrscheinlich denken es mit Kollegen von LED ZEPPELIN, JIMI HENDRIX und BAD COMPANY zu tun zu haben. TatsĂ€chlich mĂŒssen sich die vier Herren aus Kalifornien hinter diesen GrĂ¶ĂŸen nicht verstecken, denn sie sind durchaus wĂŒrdige Nachfolger.

Fazit: FĂŒr Freunde von stadionfĂ€higem Classic Rock ist diese Band ein Volltreffer. Ob zum In-Der-Sonne-Liegen, Autofahren, Tanzen oder In-Herzschmerz-Versinken – fĂŒr jede GefĂŒhlslage ist ‚Great Western Valkyrie‘ der richtige Soundtrack.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Electric Man
02. Good Luck
03. Secret
04. Play The Fool
05. Good Things
06. Open My Eyes
07. Rich And The Poor
08. Belle Star
09. Where I’ve Been
10. Destination On Course

Lotta Craze

KXM – KXM

Band: KXM
Album: KXM
Spielzeit: 57:26 min
Stilrichtung: Hardrock / Alternative Metal
Plattenfirma: Ear Music
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.facebook.com/KXMofficial

KXM, das sind Ray Luzier (Drums / Korn), Dug Pinnick (Bass, Gesang / King’s X) und George Lynch (Gitarre / Lynch Mob) die sich auf einer  Fete in Luzier’s Haus getroffen haben und dort spontan beschlossen sich frei von bindenden Verpflichtung zum lockeren Jammen zu treffen. 10 Tage spĂ€ter stand das erste Album in seinen GrundzĂŒgen fest und wird nun als neues großes Ding angepriesen. Supergroups sind ja mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme und werden gerne von Labels auf dem Papier entworfen und dann ins Studio gescheucht um den ein oder anderen schnellen Euro zu machen. Uns interessiert also weniger die offizielle Hintergrundgeschichte sondern wie diese doch recht ungewöhnliche bzw. mutige Konstellation funktioniert.

WĂ€hrend Dug Pinnick in seiner Karriere Stil-Grenzen oft und gerne missachtet hat, ist George Lynch bisher weniger durch große Experimentierfreudigkeit aufgefallen. Spannend ist also die Frage ob Lynch seine traditionellen Trademark Riffs auspackt oder die Chance nutzt um neue Wege zu gehen. Da 50% des Bandsounds (Gesang und Bass) aus der King’s X Ecke kommen, klingt die Chose dann auch oftmals wie die Prog-Kauze aus Missouri. Pinnick’s charakteristischer Knurr-Bass und Luzier’s Drumming harmonieren prĂ€chtig, auch wenn der typische Korn Drum-Stil etwas gewöhnungsbedĂŒrftig in dieser im klassischen Riffrock verwurzelten Musik anmutet. Die Gitarrenarbeit von Lynch ist tatsĂ€chlich, zumindest fĂŒr Dokken Fans, eine Überraschung. Sein so herrlich verschrobener eigener Stil ist ein wenig auf der Strecke geblieben – allerdings gibt er sich hörbar MĂŒhe den Songs kreative Farbtupfer hinzuzufĂŒgen. Fans des Saitenakrobaten mĂŒssen sich wohl einfach an den geĂ€nderten Stil des Meisters gewöhnen (das ausgedehnte Solo in „I’ll Be Ok“ macht dafĂŒr einiges wieder wett). Insgesamt klingen die 3 Herren in toll ausgearbeiteten Rockern wie „Rescue Me“, „Faith Is A Room“ oder „Burn“ schon ganz schön souverĂ€n und eingespielt und der bereits 64 jĂ€hrige Pinnick hat immer noch ein HĂ€ndchen fĂŒr eindringliche Texte („Sleep“) die er mit gereifter, gewohnt emotionaler Stimme auslebt.

Wenn 3 so eigenwillige KĂŒnstler aus eigenem Antrieb gemeinsame Sache machen, kann dabei eigentlich weder Mainstream noch Langeweile rauskommen. Die teils ĂŒberschwĂ€nglichen Reaktionen im Netz kann ich zwar nicht ganz teilen. Das DebĂŒt von KXM ist aber dennoch ein Ă€ußerst interessantes und kurzweiliges Album geworden. Man merkt der Scheibe noch ein wenig die Suche nach dem eigenen Stil an. Wenn dabei aber so starke Songs wie die oben genannten herauskommen, hört man Pinnick & Co. gerne bei der Selbstfindung zu.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Stars
02. Rescue Me
03. Gunfight
04. Never Stop
05. Faith Is A Room
06. I’ll Be Ok
07. Sleep
08. Love
09. Burn
10. Do It Now
11. Human Friction
12. Tranquilize

Mario

BLOODY HAMMERS – Under SatanÂŽs Sun

Band: Bloody Hammers

Album: Under Satan’s Sun
Spielzeit: 45:51 min
Stilrichtung: Okkult-Rock / Doom / Gothic
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 30.05.2014
2012 erblickten BLOODY HAMMERS aus North Carolina das Licht der Welt. Seither kam im Jahrestakt ein neues Album, folgerichtig legt die Band um Mastermind Anders Manga 2014 mit „Under Satan’s Sun“ den dritten Langspieler vor. Das selbstbetitelte DebĂŒt und „Spiritual Relics“ sind ordentliche Alben, denen es in meinen Augen aber an einem echten EigenstĂ€ndigkeitsmerkmal fehlt. Dem gewissen Etwas.
Diese Wahrnehmung bleibt auch bei „Under Satan’s Sun“ unverĂ€ndert. Die Zutaten sind weiterhin 70er Jahre Okkult-Rock, eine doomige Heaviness und Gothic-Elemente irgendwo zwischen HIM, TYPE O NEGATIVE und A PALE HORSE NAMED DEATH. GrundsĂ€tzlich keine schlechte Mischung, irgendwie laufen die Songs aber selbst nach einigen DurchgĂ€ngen grĂ¶ĂŸtenteils an mir vorbei. Auch Live haben die StĂŒcke von „Under Satan’s Sun“ am Wochenende beim Out & Loud Festival nur eine begrenzte Wirkung entfalten können, und das schien nicht nur mir so zu gehen. 
BLOODY HAMMERS dĂŒrften daher weiter eher als Tipps fĂŒr Leute gelten, die nach wie vor jede Veröffentlichung aus der aktuell arg aufgeblĂ€hten Retro-Welle aufsaugen. Wer wie ich mittlerweile schon ziemlich ĂŒbersĂ€ttigt ist von diesem Sound und daher sehr kritisch gegenĂŒber den neusten Werken aus dieser Ecke ist, fĂŒr den dĂŒrften BLOODY HAMMERS unter „nett aber nicht weltbewegend“ laufen. Eine Empfehlung kann ich nur an Fans des letztjĂ€hrigen A PALE HORSE NAMED DEATH Langspielers „Lay My Soul to Waste“ aussprechen, hier sind doch einige Ähnlichkeiten zu verzeichnen.
WERTUNG:


Trackliste:
01. The Town That Dreaded Sundown
02. Spearfinger
03. Death Does Us Part
04. The Moon-Eyed People
05. Second Coming
06. Welcome To The Horror Show
07. Under Satan’s Sun
08. Dead Man’s Shadow On The Wall
09. The Last Alarm
10. The Necromancer
Chris