THE WINERY DOGS – Unleashed In Japan (Live)

Band: The Winery Dogs
Album: Unleashed In Japan (Live)
Spielzeit: /
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Ear Music
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.thewinerydogs.com

Als Nachschlag zur letztjährigen Veröffentlichung der Supergroup THE WINERY DOGS um den Gitarristen/Sänger Richie Kotzen (Review HIER) erscheint nun die Scheibe „Unleashed in Japan“, die auf der Asien-Tour des Trios mitgeschnitten wurde. Als Bonus, so locken die Verkaufsstrategen, gibt es das formidable Studioalbum noch obendrauf – ein Schelm wer das Ganze anders herum sieht und dabei an Abzocke denkt. Alle die sich die Original CD gekauft haben und nun die Live-Scheibe haben möchten, dürfen sich das Debüt also nochmals in den Schrank stellen. Wem das dann noch nicht zu viel des Guten ist, für den gibt es noch die Super-Duper Deluxe Box „Dog Treats“ mit allerlei Extras wie Demos, einer DVD mit Making of, etc. Und um die Vollbedienung komplett zu machen ist das Package „The Winery Dogs“/“Unleashed In Japan“ ebenfalls auf Vinyl erhältlich. Man fragt sich wer das eigentlich alles kaufen soll?

Uns soll es egal sein, was zählt ist die Musik auf „Unleashed in Japan“ und die hat es in sich (was bei der Besetzung und dem bärenstarken ersten Album in der Hinterhand auch kein Wunder ist). Der Sound des leider recht kurzen 10-Trackers ist schön ungeschminkt und lässt keinen Zweifel daran wer der Held der Formation ist: Richie Kotzen blüht erst auf der Bühne so richtig auf, holt irrwitzige Passagen aus seiner Telecaster und singt so beseelt und mit Soul/Blues in der Stimme wie es nur wenige weiße Rocker können. Die Setllist setzt sich zusammen aus .. Songs der selbstbetitelten ersten Platte, einem Cover der alten Blues-Ballade „Fooled Around And Fell In Love“ sowie jeweils einer Richie Kotzen Komposition aus alten Poison („Stand“) und Mr. Big („Shine“) Tagen. Die Rhythmussektion (Portnoy/Sheehan) spielt gewohnt souverän und erfreulich songdienlich und unterstützt Kotzen bei diversen Soloausflügen und spontanen Jam-Einlagen wie ein klassisches Power-Trio das nun mal macht. Songs wie „Elevate“ oder „Desire“ machen in dieser Form gleich doppelt so viel Spaß und lassen den Wunsch aufkommen das Ganze auf der Mattscheibe zu sehen anstatt nur zu hören. In dem nur mit Stimme und Akustikgitarre vorgetragenen „Stand“ von der unterbewerteten „Native Tongue“ Scheibe (inkl. dezentem aber charmantem Stevie Wonder Zitat) zeigt Kotzen was in ihm steckt und verweist Originalsänger Brett Michaels mal locker auf die Plätze.

„Unleashed In Japan“ ist ein netter Appetithappen für die stetig steigende Fanbasis der WINERY DOGS und untermauert (wenn dies denn nötig ist), dass sich hier 3 Musiker gefunden haben die perfekt miteinander harmonieren und all Ihre Erfahrung und Musikalität für eine gemeinsame Sache in die Waagschale werfen. Wollen wir hoffen, dass die nächste Studioscheibe nicht mehr in allzu ferner Zukunft liegt.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Elevate
02. Criminal
03. Time Machine
04. I’m No Angel
05. Not Hopeless
06. Stand
07. You Can’t Save Me
08. Shine
09. Fooled Around And Fell In Love
10. Desire

Mario

ALICE COOPER – Super Duper Alice Cooper

Band: Alice Cooper
Album: Super Duper Alice Cooper (DVD)
Spielzeit: 127 min
Stilrichtung: Dokumentation
Plattenfirma: Eagle Vision
Veröffentlichung:23.05.2014
Homepage: www.alicecooper.com

Vincent Furnier, geboren 1948 und seit 1964 im Musikgeschäft, ist der Welt nur als ALICE COOPER bekannt, jenem Namen der ursprünglich einer ganzen Band galt und letztendlich doch an dem charismatischen Frontmann hängen blieb. Die Dokumentation „Super Duper Alice Cooper“ beleuchtet die vielen Metal-Fans wohl nicht so bekannte Anfangszeit des Schock-Rock Paten und zeichnet den Weg des jungen Pfarrersohnes vom aufgeschlossenen Teenager über die einschneidenden Bekanntschaften mit berühmten zeitgenössischen Exzentrikern wie Frank Zappa und Salvador Dali bis zum weltweiten Schrecken aller Eltern und Held eines jeden aufmüpfigen Heranwachsenden im Detail nach. Das Team von Banger Films um Scot McFadyen und Sam Dunn hat in der jüngeren Vergangenheit mit u.a. „Iron Maiden: Flight 666“, „Rush: Beyond The Lighted Stage“ oder der Doku-Serie „Metal Evolution“ bereits vielumjubelte Dokumentationen altgedienter Rock-Größen in die Kinos, bzw. auf die heimischen Bildschirme gebracht. Auch mit „Super Duper Alice Cooper“ ermöglichen sie einen tiefen und vor allem zu jedem Zeitpunkt fesselnden Einblick in die zumeist völlig verrückte und entrückte Welt auf, hinter und neben den Rock-Bühnen dieser Welt. „Poison“, „Bed Of Nails“ oder „Hey Stoopid“ kennt wohl jeder (junge) Metal-Fan. Aber da gibt es auch noch „I’m Eighteen“, „School’s Out“, „Welcome To My Nightmare“ oder „No More Mr. Nice Guy“ die zwar aus einem anderen Leben des ALICE COOPER zu stammen scheinen, aber auch heute noch einen deutlichen Widerhall in der Rockwelt erzeugen und allesamt Klassikerstatus innehaben.

Als Stilmittel haben Banger Films sich, im Gegensatz zu den bisherigen Werken, einer originellen Idee bedient und vermengen original Film- und Tonaufnahmen, Interviewsequenzen, Kommentare vom Meister himself sowie animierte Passagen zu einem ungewohnten (visuellen) Erlebnis. Es ist faszinierend zuzuschauen wie aus einer schier unerschöpflichen Fülle an alten Fotos und fundierten Hintergrundgeschichten vor dem Auge des Betrachters eine audio-visuelle Collage entsteht die das Gefühl vermittelt mittendrin statt nur dabei zu sein. Da der Film ein besonderes Augenmerk auf die spannenden Anfangszeiten der ALICE COOPER Band legt, gelingt es den Filmemachern dank dem gekonnten Verschmelzen der verschiedenen Quellen und Formate ein authentisches Gefühl zu vermitteln und erlebbar zu machen in welche sozialen und gesellschaftlichen Zeiten Vincent Furnier und seine Mitmusiker mit ihren bahnbrechenden Konzepten, die die recht biedere Musik der frühen Jahre zu der benötigten Attraktivität verhelfen sollten, hineinstießen. Drogen, Alkohol, zerrupfte Hühner sowie Exzesse aller Art – all die bekannten Klischees bietet auch „Super Duper Alice Cooper“ und doch gelingt es dem Film wie sonst nur selten eine Geschichte zu erzählen, die den Zuschauer mitleiden lässt, ihn nachdenklich macht und am Ende versöhnlich den geglückten Neuanfang des ALICE COOPER als Metal Star inmitten der 80er Jahre erleben lässt.

Zuschauer die das übliche Format einer Musikdokumentation gewohnt sind, werden zumindest den Einstieg in den Film als Herausforderung empfinden, denn hier sitzen keine gealterten Stars oder unbedeutende Wichtigtuer bzw. Randnotizen aus der dritten Reihe und erzählen ach so spannende Anekdoten und vom Hörensagen verwässerte Wahrheiten. Vielmehr zollen Regisseur Reginald Harkema und seine Komplizen dem revolutionären Ansatz der Band und des Künstlers ALICE COOPER mit einer gewagten Inszenierung Ihren Tribut und präsentieren Ihre „Dok-Opera“ als kleines Kunstwerk. Wer wissen möchte, wie aus einem kunstinteressierten, intelligenten Querdenker aus einem Detroiter Vorort ein Pionier des Schock-Rock, ein weltgewandter Entertainer, ein bemitleidenswertes Alkoholwrack sowie ein geläuterter Golf-Fanatiker und als Glam-Metal Opa wiederauferstandener Rock-Papst auf Lebenszeit werden konnte, der sollte sich diese sehenswerte und kurzweilige DVD (inkl. diverser Überbleibsel der „Metal Evolution“ Interviews und Outtakes) unbedingt in den Player hieven.

WERTUNG:


Mario

JANINA AND THE DEEDS – II

Band: Janina And The Deeds
Album: II
Spielzeit: 66:13 min
Stilrichtung: Pop-Rock
Plattenfirma: Comand Records / Alive
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.janinaandthedeeds.de

Zu Beginn zwei Schlagworte: STATUS QUO und MATCHBOX TWENTY. Es ist kaum zu glauben, aber diese beiden Bands stehen in enger Verbindung mit der deutschen Gruppierung JANINA AND THE DEEDS. Wie man auf so eine Behauptung kommt? Ganz einfach, haben doch John „Rhino“ Edwards von STATUS QUO den Bass und Matt Beck, der zum Tour-Line-up von MATCHBOX TWENTY zählt, die Lap-Steel-Gitarre und die Mandoline für JANINA AND THE DEEDS‘ neue Scheibe „II“ eingespielt. Das Artwork ist ansprechend designet und das Booklet besticht durch Hochglanzfotos, auf welchen sich Sängerin Janina Dietz gekonnt in Pose setzt.

Doch nun zum eigentlichen Gegenstand dieser CD-Besprechung, nämlich der Musik. Bereits der Opener „Shock“ resümiert die gesamte Tendenz der Platte: Massen- und radiotaugliche Songstrukturen, bodenstängie Lyrics und großzügiger Einsatz von Synthesizern. Zum Refrain von „Lover“ wünscht man sich schnellstmöglich in das nächstbeste Cabrio, um am Strand entlangzufahren und laut mitzusingen. Dass Frontfrau Janina Dietz Gesang studiert hat, beweist sie spätestens bei der Hookline von „By Your Side“. Locker und leicht kommt „I Surrender“ daher, während bei „Dry Her Eyes“ die Mandoline ausgepackt und zur Abwechslung – man ist ja schließlich vielseitig – ein Country-Song angestimmt wird. Dass die Band zahlreiche Sessions in der Country-Hochburg  Nashville hinter sich gebracht hat, zweifelt ab diesem Zeitpunkt niemand mehr an. Ordentlich Drive weisen „Heavenly Body“, „Heart Of Ice“ sowie „Do You Love Me“ auf und gehen unmittelbar ins Ohr, während „Best Man’s Thing“ in poppigem Gewand mit ausgedehntem Gitarrensolo auftritt. Ein gedankenerfülltes und fast ein wenig melancholisches Gesicht besitzen „Suitcase Of Memories“ und „You Are The One“, während „The Crown Of Life“ die Atmosphäre mysteriös auflädt. Das Stück „Into The Light“ schafft wie auch einige der anderen Songs leider nicht die volle Entfaltung des Potenzials, der nötige Druck dahinter fehlt.

Fazit: JANINA AND THE DEEDS‘ neue Scheibe „II“ ist das ideale Sommeralbum für all jene, die musikalisch eher auf leichte Kost stehen und ansonsten auch lieber konventionelle Radiosender hören. Für ebendiese ist dieses Album konzipiert und prädestiniert. Parallelen zu Bands wie LAMBRETTA oder PARAMORE sind zwar stellenweise zu erkennen, jedoch geht die Truppe leider nicht richtig aus sich heraus, was das Album zum Teil etwas lasch erscheinen lässt. Drücken wir JANINA AND THE DEEDS die Daumen, dass ihnen der Sprung in die Charts gelingt.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Shock
02. Lover
03. By Your Side
04. I Surrender
05. Dry Her Eyes
06. Heavenly Body
07. Best Man’s Thing
08. Suitcase Of Memories
09. Heart Of Ice
10. Do You Love Me
11. You Are The One
12. The Crown Of Life
13. Into Light
14. Shock (Feat. Jenna Sanz-Agero)
15. Suitcase Of Memories (Orchestral  Version)
16. You Are The One (Acoustic Version)
17. Dastard Beasts (Solid Version)

Christoph

NIGHTMARE – The Aftermath

Band: Nightmare
Album: The Aftermath
Spielzeit: 49:38 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.nightmare-metal.com

Über 30 Jahre sind eine lange Zeit….so lange treiben die französischen Heavy Metal Pioniere von NIGHTMARE schon ihr Unwesen in der Heavy Metalszene! Absolutes Markenzeichen der Band ist seit dem Comeback 1999 der stimmgewaltige Frontmann Jo Amore und nach wie vor regiert auf einer NIGHTMARE Platte kraftvoller Heavy Metal der immer wieder mit Thrasheinschüben gewürzt wird. Die düstere, apokalyptische Grundstimmung der Songs konnte man bislang ebenfalls immer auf einem NIGHTMARE Diskus erwarten, nachdem 2012 Diskus „The Burden of God“ nun also erneut französischer Metalstahl mit „The Aftermath“.
Viel mehr gibt es über die Band glaube ich auch nicht zu sagen, wer mehr Hintergrundinfos benötigt dem empfehle ich meine damalige Rezi zu „The Burden of God“ hier auf unserer Seite.
Die Scheibe beginnt, bandtypisch, mit dem atmosphärischen Intro „The Aftermath“ welche der Scheibe den Namen gegeben hat. Über Sinn und Unsinn dieser Tatsache lässt sich streiten, Fakt ist, das das Intro die Scheibe wunderbar einleitet.
Mit den knackigen, typischen NIGHTMARE Riffs beginnt dann mal direkt der Openersong „Bringers of a No Man’s Land“. Hier zeigt die Band mal gleich wo der Hammer hängt und macht eigentlich genau dort weiter wo man beim letzten Album aufgehört hat. Geile, melodische Riffs und ein Bombenchorus das sind, wie so oft, die Merkmale dieser NIGHTMARE Nummer!
Und ohne viel Verschnaufpause legt die Band nach, denn „Forbidden Tribe“ ist ein schöner Metalstampfer geworden, der von Fronter Jo von vorne bis hinten getragen wird und noch dazu erneut über einen genialen Ohrwurmchorus verfügt. Was ein geiles Teil!
Über das pfeilschnelle, im Thrashbereich angesiedelte „Necromancer“ geht es dann in den Mittelteil, der mit „Invoking Demos“ den nächsten Ohrwurm parat hält. Wieder so ein Stampfer der sich ohne Probleme in die Gehörgänge frisst.
Und liebe Leute so geht es eigentlich auch im Anschluss direkt weiter und hier kann ich anspielen was ich will, alles ist ein absoluter Hörgenuss! „I am Immortal“, „Digital DNA“, „Ghost in the Mirror“ oder „The Bridge is burning“ alles richtig geile Songs die jedem Kenner der Band aber auch jedem Heavy Metalfan gefallen sollten.
Mit „Alone in the Distance“ hat man dann einen schönen Abschluss parat, die die Band so zeigt wie wir sie lieben, düster, stampfend und melodisch, erstklassiger Heavy Metal aus Frankreich von NIGHTMARE halt!

Anspieltipps:

Mit “Bringers of a No Man’s Land”, “Forbidden Tribe”, Invoking Demons”, “Ghost in the Mirror” und “Alone in the Distance” macht die Band hier absolut keine Gefangenen.

Fazit :

Habe ich beim letzten Album der Jungs von NIGHTMARE noch die schwankende Qualität der Songs bemängelt, gelingt es dieses Mal wesentlich besser das Qualitätlevel gleichbleibend hoch zu halten. Von ein, zwei Ausrutschern mal abgesehen liefern die Jungs aus Frankreich eine bockstarke Leistung ab, die von mir auch mit einer ganz starken 9ner Wertung belohnt wird.
Mit Sicherheit ist “The Aftermath” eines der besten Alben der jüngeren Bandgeschichte, Fans der Band MÜSSEN hier zugreifen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Aftermath (Intro)
02. Bringers of a No Man‘s Land
03. Forbidden Tribe
04. Necromancer
05. Invoking Demons
06. I am Immortal
07. Digital DNA
08. Ghost in the Mirror
09. The Bridge is burning
10. Mission forGood
11. Alone in the Distance

Julian

KENZINER – The Last Horizon

Band: Kenziner
Album: The Last Horizon
Spielzeit: 54:48 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.kenziner.net

Der Mai scheint der finnische Monat bei Power Prog zu sein, nach ADAMANTRA haben wir nun die Power Metaller von KENZINER die uns ihr neues Album „The Last Horizon“ präsentieren. Dieses ist das erste Album seit dem 1999er Werk „The Prophecies“ und seit dem pausierte die Band. 2012 entschied man sich dazu die Band wieder zu reaktivieren. Mastermind und Gitarrist Jarno Keskinen suchte sich neue Bandmitglieder um die Geschichte von KENZINER weiter zu schreiben und fand diese in Markku Kuikka (Gesang,  STATUS MINOR, THE RAGGED SAINTS), Jukka Karinen (Keyboard, THUNDERSTONE, STATUS MINOR) , Make Lievonen (Schlagzeug) und Jupi Hjelt (Bass).
Nun ist man also wieder ready to rock und haut uns erneut die KENZINER Version des Neo Classic Power Metals um die Ohren.
Gestartet wird das Album mit der ersten Singleauskoppelung „Run for your Life“. Ein flotter Midtemposong der jedem Melodic Power Metalfan direkt gefallen sollte. Alles da was man sich wünscht, knackige Riffs, sanfte Keyboardunterstützung und ein melodischer, eingängiger Chorus den man schon nach kurzem mit trällern kann, so kann es bitte weitergehen!
Das folgende „Our Times“ braucht dann zwar ein bisschen und bewegt sich eher im Power/Prog Metalbereich, kann dann aber durchaus auch glänzen, wobei ich sagen muss das mir der Vorgängersong wesentlich besser gefallen hat.
Die Jungs geben uns aber keine großartige Möglichkeit um zu verschnaufen, sondern drücken uns mit „Heroes Ride“ direkt die nächste Ohrbombe rein. Hier orientiert man sich wieder mehr am Openersong und das gefällt dem Melodic Powermetalohr wieder mehr!
Über die ähnliche gelagerten „Devour the World“, „End of an Era“ und „Keep the Flame alive“ geht es dann im Mittelteil ebenfalls recht ordentlich zur Sache, obwohl man festhalten muss das einzig letzterer richtig überzeugen kann, alles andere ist zwar ganz ok aber nichts weltbewegendes halt.
Auf den letzten Metern hat man aber mit „I Am Eternal“ und dem Titeltrack „The Last Horizon“ noch zwei weitere Killertracks auf der Pfanne, so das der abschließende Gesamteindruck dann doch absolut im positiven Bereich landet. Der eher im Mittelmaß angesiedelte Mittelteil war also eher ein Ausrutscher, der nicht für die gesamte Qualität der Platte steht!

Anspieltipps:

Mit “Run for your Life”, “Heroes Ride”, “Keep the Flame alive” und “The Last Horizon” fährt man hier definitiv am Besten.

Fazit :

KENZINER schaffen auf jeden Fall mit “The Last Horizon” ein ordentliches Comeback, welches beweist das die Jungs noch lange nicht zum alten Eisen gehören! Von den zwei, drei etwas schwächeren Songs mal abgesehen bewegen wir uns hier auf der gesamten Platte im absolut grünen Bereich und Fans des Neo Classic Metal die auch vor Power und Melodic Metal nicht halt machen, werden hier auf jeden Fall bestens unterhalten!
Da kann man nur sagen willkommen zurück KENZINER, Daumen nach oben für dieses gelungene Comeback!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Run for your Life
02. Our Times
03. Heroes Ride
04. Devour the World
05. End of an Era
06. Keep the Flame alive
07. I Am Eternal
08. No Turning Back
09. The Last Horizon
10. Perfect Moment (Bonus Track)

Julian

ADAMANTRA – Act II Silent Narratives

Band: Adamantra
Album: Act II Silent Narratives
Spielzeit: 63:29 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.adamantra.com

Ah mal wieder eine Power/Progressive Metalband aus Schweden, die Jungs von ADAMANTRA sind nach ihrem Debütalbum „Revival“ von 2009 mit ihrem zweiten Album „Act II Silent Narratives“ zurück. Bislang waren die Jungs ein Geheimtipp in diesem Bereich und waren nur Insidern bekannt, dies möchte man nun natürlich ändern. Das Zeug dazu haben die Jungs auf jeden Fall, das Debütalbum kam bei Fans und Presse gut an und vom Stil her können sich Fans von KAMELOT, SYMPHONY X und DREAM THEATER auf einen ganz besonderen Happen freuen.
Finnen sind ja bekanntlich schweigsam, deswegen gibt es nicht mehr an Infos zu erzählen. Gut für uns können wir uns deswegen doch ausführlich der Musik widmen.
Als Opener fungiert das überlange „Lionheart“. Mit 18 Minuten gibt es hier direkt mal das erste Prog Metal Geschütz erster Güte, welches so ziemlich alles aufbietet was man sich als Fan so wünscht. Epische Teilstücke, melodische Passagen und ein klasse Chorus. Direkt also beide Daumen nach oben für diesen mächtigen Einstieg!
Etwas knackiger kommt dann das anschließende „Three“ aus den Boxen. Beim Chorus aber packt man im Vergleich zum epischen Vorgänger mindestens zwei Schippen drauf, das Ding frisst sich gerade zu in die Gehörgänge und bleibt dort ewig haften.
Das erneut ein wenig mehr ins epische abdriftende „In the Shadow of the Cross“ folgt dann direkt als Nächstes. Der Song braucht ein wenig um in Fahrt zu kommen, ist dann aber nicht mehr zu stoppen und entwickelt sich ebenfalls zu einem wahren Ohrwurm, der die Songlinie gekonnt weiterführt.
Im Mittelteil hätten wir dann das etwas härtere „The Oracle“, das eher in die Powerballadenecke tendierende „Angel of Music“ und das an ein Zwischenstück erinnernde „Red Death“. Keines dieser Stücke kommt leider an die starke erste Hälfte des Albums ran, so das wir hier leider einen kleine Qualitätsbruch haben.
Mit dem melodischen „Wicked Chain of Events“ findet man aber schnell wieder zurück in die Erfolgsspur und diese wird auch mit den beiden letzten Tracks „Circle of Sorrow“ und „On Ember Remains“ bis zum Ende hin sauber durchgehalten.
Hier zeigen die Jungs nochmal so richtig was sie drauf haben und abschließend dürften alle Fans der Band und des Genre durchaus zufrieden sein!

Anspieltipps:

Dieses Mal gibt es von mir “Lionheart”, “Three”, “In the Shadow of the Cross”, “Wicked Chain of Events” und “Circle of Sorrow” für euch als Zuckerle.

Fazit :

Also den Status des Geheimtipps haben sich die Jungs von ADAMANTRA redlich verdient! Dies beweisen sie mit ihrem zweiten Album „Act II Silent Narratives“ absolut. Jetzt kann man nur hoffen das die Band die Aufmerksamkeit bekommt, welche sie verdient.
Bis auf den kleinen Aussetzer im Mittelteil, ist hier nämlich alles im grünen Bereich und Fans der Band sowie des Genre können hier ohne Bedenken zugreifen, ganz klare Kaufempfehlung von meiner Seite!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Lionheart
02. Three
03. In the Shadow of the Cross
04. The Oracle
05. Angel of Music
06. Red Death
07. Wicked Chain of Events
08. Circle of Sorrow
09. On Ember Remains

Julian

21 OCTAYNE – Into The Open

Band: 21 Octayne
Album: Into the Open
Spielzeit: 55:08 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.21octayne.com

Mit 21 OCTAYNE betritt eine neue Melodic Rock Band aus Deutschland die Metal und Rockbühne um uns ihre Version des Genre zu präsentieren. Hinter der Band stehen die beiden Masterminds Marco Wriedt (AXXIS) und Alex Landenburg (RHAPSODY) sowie der mir unbekannte Sänger Hagen Grohe und Andrew „The Bullet“ Lauer (PAUL GILBERT). Eine illustre Mannschaft die mit Sicherheit nicht zu den Anfängern zu zählen ist. Die Band steht für den Klang des 21. Jahrhunderts von eingängigen Pop/Rock Songs bis hin zu härteren Klängen. Die Band nimmt das Beste des Jahrhunderts und macht es sich auf ihre ganz eigene Art und Weise zu eigen. Man lässt sich hier also nicht gerne in irgendwelche Schubladen stecken und ich denke genauso so aufgeschlossen sollte man auch bei dem mir nun vorliegenden Debütalbum „Into the Open“ sein.
Dies merkt man dann auch direkt beim Albumopener „She’s killing me“. Groovige Rockriffs erwarten uns direkt zu Beginn. Schmuckstück ist hier der Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann, der aber auch ansonsten noch einiges zu bieten, was die Nummer direkt ins Blut übergehen lässt. Cooles Ding direkt zu Beginn.
Bei „Dear Friend“ gibt es eine kleine Einleitung, bevor die Nummer erneut mit satten Gitarrenriffs startet. Sehr cool sind hier die pumpenden Bassläufe, die hier noch satter rüber kommen als beim Vorgängersong. Abwechselnd bekommen wir hier langsame und schnellere Passagen um die Ohren gehauen, welche die Nummer auf jeden Fall nie langweilig werden lassen. Ein wenig mehr Eingängigkeit hätte dem Song aber gut getan.
Dieses gibt es dann aber dafür in voller Dröhnung beim anschließenden AOR lastigen „Turn the World“, welches sich einfach nur zuckersüß in die Gehörgänge schleicht.
Und die Qualität wird auch bei den folgenden Songs schön hochgehalten, „Don’t run away“ ist ein radiokompatibler Rocksong, der einfach nur Laune macht, bei „My Teddy Bear“ muss man einfach mitgehen so schön fetzig knallt die Nummer aus den Boxen und „Into the Open“ lässt einem dann mal ein wenig Zeit um zu verschnaufen. Gerade bei letzterer Nummer kann der guten Hagen zeigen, das er nicht zu Unrecht schon mit Joe Perry (AEROSMITH) die Bühne geteilt hat.
Danach gibt es zwar auch den ein oder anderen etwas schwächeren Song zu überstehen, „Me Myself and I“ ist so ein Beispiel, aber keine Bange man hat noch genug Volltreffer und Ohrwürmer in der Hinterhand!
Hier runter fallen definitiv das eingängige „The Heart (Save me), das gefühlvolle „I will always be right there“ und das abschließende „Come Alive“.

Anspieltipps:

Dieses Mal gibt es von mir “She’s killing me”,”Turn the World”, “Don’t run away”, “The Heart (Save me) sowie “Come Alive” als Empfehlung mit auf den Weg.

Fazit :

Auf das Debütalbum von 21 OCTAYNE haben viele Fans und Schreiberlinge da draußen gewartet. Zu groß wurde die Scheibe im Vorfeld angepriesen und was soll ich sagen, die Lobpreisungen waren mehr als gerechtfertigt!
Ohne Problem schafft man es hier ein abwechslungsreiches Melodic Rock Album zu kreieren welches sich vor den großen internationalen Top Acts nicht zu verstecken braucht!
Ganz klar eine absolute Kaufempfehlung für die Rockfreaks da draußen die von den ganzen Mainstreamkapellen die Schnauze voll haben, 21 OCTAYNE ein neuer Stern am Rockhimmel, den ich gerne auch mal im Radio hören würde!

WERTUNG:


Trackliste:

01. She’s killing me
02. Dear Friend
03. Turn the World
04. Don’t turn away
05. My Teddy Bear
06. Into the Open
07. Me Myself and I
08. The Heart (Save me)
09. Your Life
10. I will always be right there (Digipack Bonus)
11. Leave my Head (Digipack Bonus)
12. Come Alive (Digipack Bonus

Julian

GOD´S ARMY A.D. – God´s Army A.D.

Band: God’s Army A.D
Album: God’s Army A.D
Spielzeit: 39:23 min
Stilrichtung: Modern Melodic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.facebook.com/Godsarmymusic

Der ehemalige GALLOW’S POLE Sänger und AT VANCE/ Bassist John A.B.C. Smith gründete GOD‘S ARMY A.D. 2004. Er begann sofort damit, Material zu schreiben und machte sich auf die Suche nach den richtigen Musikern, um eine überzeugende Band auf die Beine zu stellen.
Zwei seiner langjährigen Freunde und Gitarristen, Ian O‘Sullivan und Don Amiro, stiegen kurz darauf bei ihm ein und Ende 2004 begannen sie erste Songs aufzunehmen.
In Mai 2005, traf John den Drummer Mark Cross (METALIUM, KINGDOM COME, FIREWIND), dieser stieg dann auch kurzer Hand in die Band ein, nachdem man sich direkt sympathisch war.
Aufgrund des Einstiegs von Drummer Mark 2007 bei FIREWIND kamen die Arbeiten am Debütalbum von GOD’S ARMY A.D erstmal zum erliegen, dazu kam noch ein schwerer Autounfall von Mastermind John der ihn bis ihn Jahr 2012 daran hinderte die Band richtig in Fahrt zu bringen.
Erst nachdem es ihm wieder besser ging und auch Drummer Mark wieder zur Verfügung stand machte man sich daran das mir nun vorliegende, selbstbetitelte Debütalbum einzuspielen.
Geboten wird uns hier Melodic Metal der alten Schule, der einfach zeitlos ist aber durchaus mit modernen Elemente gewürzt ist.
Ich war auf jeden Fall gespannt und so horchen wir doch mal direkt in den Openertrack „The World that never was“ rein. Und hier geht es direkt zur Sache, keine große Einleitung, kein Rumgeklimper. Hier bestimmen direkt die knackigen Riffs das Geschehen. Quasi ein RAMONES Gedächtnissong : – ).
Der Song ist aber leider nicht so eingängig wie gewünscht, bietet aber trotzdem einen guten Einblick in das was uns hier erwartet. Weiter geht es dann mit „City Lights“, hier wird ebenfalls direkt drauf los geholzt, diese Mal aber zum Glück ein wenig songdienlicher und mit mehr Refrain. Gefällt mir auf jeden Fall wesentlich besser als der Openersong.
Aber dann bei „God’s must be cracy“ geht die Partie so richtig ab! Der Song brettert quasi aus den Boxen in euer Wohnzimmer, beschallt euch mit einem geilen Refrain und lädt absolut zum mitbangen ein. Der Partykracher schlecht hin auf dem Album, sehr geil!
Mit dem anschließenden „Waiting for the Miracle“ und vor allem dem pfeilschnellen „Hear your Scream“ unterhält uns die Band ganz ordentlich, ganz an den bockstarken Vorgängersong kommt man hier aber nicht ran, gut gemacht ist das Ganze aber trotzdem noch.
Aber auch langsame Songs haben die Jungs durch aus drauf, das beweisen sie eindrucksvoll bei „Coming back to Life“, ich denke mal die Nummer spielt auf den schweren Unfall von Mastermind John an und ist der Band ebenfalls gut gelungen.
Mit der abschließenden Bandhymmne „God’s Army“ wird das Album dann zwar standesgemäß abgeschlossen, die stärksten Songs des Albums sind aber ganz klar in der ersten Hälfte zu suchen, die Jungs lassen zum Schluss leider ein bisschen nach.

Anspieltipps:

“City Lights”, God’s must be cracy”, “Waiting for the Miracle” sowie “Hear your Scream” sind hier zu nennen.

Fazit :

Das selbst betitelte Debütalbum der Jungs von GOD’S ARMY ist auf jeden Fall eins, absolut mitreißend was die Geschwindigkeit angeht! Man brettert hier quasi in knappen 40 Minuten durch das Album und findet kaum Zeit zum verschnaufen. Ein wenig bleibt bei der ganzen Hatz zum Ende hin die Qualität und Eingängigkeit auf der Strecke, aber für ein Debüt ist das Ganze auf jeden Fall absolut in Ordnung!
Modern Metal Freaks mit einem Hang zu schnellen, kraftvollen Songs sollten hier definitiv mal ein Ohr riskieren!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The World that never was
02. City Lights
03. Gods must be crazy
04. Waiting for the Miracle
05. Hear your Scream
06. Coming back to Life
07. Running around in Circles
08. God’s Army

Julian

MARTY FRIEDMAN – Inferno

Band: Marty Friedman
Album: Inferno
Spielzeit: 48:55 min
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Prosthetic Records
Veröffentlichung: 27.05.2014
Homepage: www.martyfriedman.com

Den meisten Metalheads dürfte MARTY FRIEDMAN wohl als Ex-Megadeth Flitzefinger, Saite an Saite mit Dave Mustaine, bekannt sein. Auf Klassikern wie „Rust In Peace“ oder „Countdown To Extinction“ sorgte er mit exotischen Soli und ultra-tightem Spiel für so manches Highlight und lies Gitarristen Weltweit mit der Zunge schnalzen. Nach seinem Ausstieg bei Megadeth im Jahre 2000 wurde es um den sympathischen Lockenkopf und Asien-Fan zwar im internationalen Hartwurst Sektor ruhig, FRIEDMAN hat aber seither weiterhin in schöner Regelmäßigkeit Soloalben veröffentlicht die sich in erster Linie auf dem Japanischen Markt eines beachtlichen Zuspruchs erfreuen können. Mit „Inferno“ soll der gute Marty nun auch wieder weltweit hoffähig gemacht werden. Was liegt da näher als hierzu eine ganze Riege an interessanten Gastmusikern ins Studio zu bitten um der Platte einen internationalen Anstrich zu verpassen. So geben auf der vorliegenden neuen Scheibe u.a. die Flamenco-Querköpfe Rodrigo Y Gabriela, Danko Jones und Alexi Laiho von Children Of Bodom ein Stelldichein.

Die erstaunlich harten Songs knallen dank Jens Bogren Produktion zeitgemäß und modern aus den Boxen. Besonders der sehr punchige Gitarrensound (seltsamerweise oft der Haken bei Gitarren-Frickelalben) kann begeistern und gewinnt durch die Hochglanz-Politur deutlich an Substanz. Nachdem Friedman im Opener „Inferno“ ein ebensolches von der Leine lässt und sich dabei durch halsbrecherische Soli pflügt, wird das Adrenalinlevel auch im weiteren Verlauf auf hohem Niveau gehalten: in „Wicked Panacea“ liefert Friedman sich ein interessantes Duell mit dem großartigen Flamenco-Duo Rodrigo y Gabriela, Shining‘s Jorgen Munkeby am Saxofon bereichert das Frickelige „Meat Hook“ mit Lines zwischen Freejazz und entspannter Melodik. Die Highlights des Album sind aber der von Danko Jones mit vollem Einsatz rausgehauene straighte Rocker „I Can’t Relax“ und das mit FRIEDMAN‘s altem Kumpel Jason Becker gemeinsam komponierte „Horrors“, das Erinnerungen an alte Cacophony Zeiten aufleben lässt. Lediglich der mit Alexi Laiho eingeshredderte Track „Lycanthrope” und das stilistisch unpassende „Undertow“ sind etwas blutarm geraten und erscheinen fehl am Platze.

Das Konzept instrumentale Saitenakrobatik mit straighten Metal-Songs zu kombinieren geht weitestgehend auf, der Flow des Albums kommt allerdings hier und da aufgrund der Gesangbeiträge etwas ins Stocken. Die Zielgruppe dürfte sich aber trotz der guten Songs mit Gesang auf Fans von Gitarrenmusik beschränken. Die bekommen bei MARTY FRIEDMAN allerdings Gitarrenarbeit der Extraklasse geboten, eingespielt von einem absoluten Könner der über eine ganz eigene Stimme auf dem Instrument und eine immer wieder überraschende Notenauswahl verfügt.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Inferno
02. Resin
03. Wicked Panacea (feat. Rodrigo y Gabriela)
04. Steroidhead (feat. Keshav Dhar)
05. I Can’t Relax (feat. Danko Jones)
06. Meat Hook (feat. Jorgen Munkeby)
07. Hyper Doom
08. Sociopaths( feat. David Davidson)
09. Lycanthrope (feat. Alexi Laiho & Danko Jones)
10. Undertow (feat. Gregg Bissonette & Tony Franklin)
11. Horrors (co-written by Jason Becker)
12. Inferno (Reprise)

Mario

MONTAGE – Montage

Band: Montage
Album: Montage
Spielzeit: 31:46 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Secret Entertainment
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.montage.fi

Kennt ihr dass, wenn ihr eine Scheibe ganz gut findet und eigentlich nicht so genau wisst warum? Wenn objektiv betrachtet so einiges daran schief zu sein scheint, das Endergebnis dann aber doch irgendwie gefällt? Als ich das selbstbetitelte Debüt der Finnen MONTAGE zum ersten Mal hörte war ich ziemlich baff – den quäkigen Gesang von Fronter Mikko Heino, der zwar entfernt an Donald Fagen erinnern mag, zu keinem Zeitpunkt aber das Charmante, Lässige des Steely Dan Genies rüberbringt, konnten die nicht wirklich ernst meinen, oder? Auf der anderen Seite ist der musikalische Unterbau, wenn nicht spektakulär, so doch gar nicht mal so übel. Nach unzähligen Durchläufen bleibt zuerst mal die Verwunderung, dass jemand sich traut solchen Gesang zu veröffentlichen (und dann auch noch mit recht guter Musik hintendran).

Aber der Reihe nach. Das Quintett bezeichnet seine Musik als Hardrock mit leichten Prog und Pop-Einflüssen. Das kann man so stehen lassen und ist schon nach dem ansprechenden, akustischen instrumental gehaltenen Opener „Other Voices“ verwundert über die weitere Marschrichtung von MONTAGE. „Trapeze“ baut auf einem schrägen Gitarrenriff auf, „Misty High“ ist cooler Westcoast Rock mit guter Melodie und Toto-artigen Akkordteppichen, in „Mammoth“ gibt’s ein tolles, angejazztes Gitarrensolo von Roni Seppänen zu bestaunen und bei „Reborn Identity“ kommen dann die angesprochenen Pop-Basics durch, die mehr als einmal Richtung Steely Dan schielen. Mit „Devil’s Whip“ gibt es dann noch eine astrein gespielte bluesige Akustiknummer zu hören. Eine Menge gelungene Highlights also, die von dem Gejaule ganz schön konterkariert werden. Dabei singt Mikko Heino noch nicht mal schief (naja, zumindest eher selten) sondern hat nüchtern betrachtet einfach eine extrem nervige, völlig unangenehme Stimme.

Dieser Gesang! Jungs, es tut mir leid, aber damit kickt ihr euch selber (mindestens) eine Liga tiefer als nötig. Kann die Musik auf „Montage“, die zwar ohne Innovationen oder wirklich originelle Ideen um die Ecke kommt, über weite Strecken überzeugen, fragt man sich warum die Band keinen anderen Sänger verpflichtet – vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass der Rest der Band 1A Backingvocals eingesungen hat. Tja, knapp vorbei ist auch daneben …

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Other Voices (Introduction)
02. Trapeze
03. Misty High
04. Mammoth
05. Reborn Identity
06. Shine
07. Devil’s Whip
08. Strawberry Skies

Mario