DIESEL – Into The Fire

Band: Diesel
Album: Into The Fire
Spielzeit: 47:43 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.roberthart.eu

Mit DIESEL schickt sich ein weiterer Zusammenschluss alter Recken an, die Kasse noch einmal klingeln zu lassen. Den Begriff Supergroup verkneife ich mir aber dennoch dezent, wobei er bei der Liste der Mitwirkenden durchaus greifen könnte. Denn neben Vokalist Robert Hart (MANFRED MANN´S EARTH BAND, BAD COMPANY) ist auch Gitarrist Jim Kirkpatrick (FM) mit von der Partie. Das Line-Up komplettieren Jimmy Copley (drums) und Pat Davey (bass). Als Gäste konnten z.B. Adam Wakeman (keyboards) und Steve Overland (backing vocals) gewonnen werden.

Und so klingen die Songs auf „Into The Fire“ auch sehr amtlich. Auf der anderen Seite wünscht man sich mehr Spontanität und ein wenig mehr Biss, aber das sollen mal die Jungspunde regeln. Nummern wie das knackige „Fortune Favours The Brave“, „Love Under Cover“ (DEEP PURPLE lassen grüßen) oder „Into The Fire“ (könnte aus der Feder von Mikael Erlandsson stammen) rocken doch sehr gefällig los. Aber auch „Brand New Day“ oder „Bitter And Twisted“ hinterlassen ein positives Bild.

Das Debüt von DIESEL ist eine routinierte Angelegenheit, das ist auch schon der größte Kritikpunkt. Die Musiker können auf eine lange Erfahrung zurückblicken und liefern eine gelungene Vorstellung ab. Geboten wird zutiefst britischer Hardrock, der manchmal zu neueren DEEP PURPLE lugt und manchmal in die Richtung der Hauptbands der Hauptprotagonisten tendiert. Schlechte Songs sucht man vergebens, große Hits allerdings auch. Ob „Into The Fire“ unter all den ähnlich gelagerten Projekten herausstechen kann, müssen die Fans entscheiden. Eines stellt das Album aber unmissverständlich klar: man ist nie zu alt um zu Rocken!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Love Under Cover
02. Into The Fire
03. Starting Over
04. Fortune Favours The Brave
05. Brand New Day
06. Bitter & Twisted
07. So What Is Love
08. Let´s Take The Long Way Home
09. Told You So
10. What You See Ain´t What You Get
11. Skin & Bone
12. Coming Home

Stefan

CAPTAIN BLACK BEARD – Before Plastic

Band: Captain Black Beard
Album: Before Plastic
Spielzeit: 39:48 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Dead End Exit Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.captainblackbeard.net

So so, das ist also das zweite Album der Schweden CAPTAIN BLACK BEARD. Captain wer? Leider habe ich von der Band noch nie was gehört. Der Titel „Before Plastic“ hört sich auf jeden Fall schon mal so an, als würden die Jungs auf guten alten Sound stehen. Auf welchen, werden wir gleich einmal erörtern, zuerst aber noch ein paar Fakten zur Band: wann CAPTAIN BLACK BEARD genau gegründet wurden, geht aus der Biographie leider nicht so ganz hervor, der erste Live-Gig war allerdings im Oktober 2009. Das selbstbetitelte Debüt erschien im April 2011 und wurde von David Castillo (OPETH etc.) produziert. Auch für „Before Plastic“ griffen Sakaria Björklund (vocals, guitars), Robert Majd (bass), Victor Högberg (drums) und Christian Ek (guitars) auf seine Dienste zurück. Und so klingen diese 11 neuen Songs rockig – wenn auch nicht zu rau – und haben die nötige Durchschlagkraft im Sound.

Und so beginnt die Platte mit „Please Come Home“ auch recht gut. Bluesige sowie rockige Riffs und kraftvolles Drumming stehen an der Tagesordnung. Allerdings haut mich die Stimme von Sakaria Björklund nicht sonderlich vom Hocker. Auch das Songwriting ist etwas ähem langatmig. Das Solo ist allerdings sehr lebendig und gelungen. „Somebody“ ist der Versuch, eine Radionummer aufzunehmen. Allerdings wurde hier zu viel glatt gebügelt und wieder springt der Funke nicht so recht über. Gleiches gilt auch für „New York City“ und „Bad Girl“, bevor „Music Man“ einen echten Lichtblick bietet. Coole Nummer. Leider wiederholt sich dieser Aha-Effekt nicht mehr. Die restlichen Stücke plätschern so vor sich hin und hinterlassen keinerlei Eindruck.

Ich kenne das Debüt der Jungs nicht und bin komplett unvoreingenommen an diese Besprechung herangegangen, aber ich kann mir nicht helfen: „Before Plastic“ hat in weiten Teilen einfach keinen Biss. Die Songs sind nett, aber das ist ja bekanntlich die kleine Schwester von…aber lassen wir das. So schlecht möchte ich die Platte auch nicht machen. Fakt ist aber, dass es da draußen hunderte von Bands gibt, die bessere Songs schreiben können. Daran sollten die Schweden arbeiten, das handwerkliche Geschick und der amtliche Sound lassen jedoch hoffen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Please Come Home
02. Somebody
03. New York City
04. Bad Girl
05. Music Man
06. Aiming For Love
07. Keep On Drivin´
08. Shout
09. Life´s What You Make It
10. Takin´ You Out
11. Listen Up

Stefan

SABATON – Heroes

Band: Sabaton
Album: Heroes
Spielzeit: 36:57 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.sabaton.net

Da ist es nun, das heiß ersehnte siebte Studioalbum „Heroes“ von SABATON. Zur Band brauche ich wohl keine weiteren Worte verlieren, ob man die Schweden nun mag oder nicht, in den letzten Jahren führte kein Weg an der Band vorbei. Neben regelmäßig erstklassigen Veröffentlichungen ist die Band live extrem präsent, egal ob auf Tour oder auf den Festivals. Mittlerweile auch meist von ganz oben im Billing grüßend. Den Status haben sich Joakim Brodén und seinen Mannen auch redlich verdient durch Jahre von hundertprozentigem Einsatz.

Doch 2012 kam der Schock für die Fans, kurz nach dem Release des Vorgängers „Carolus Rex“ zerfiel die Band, von der Urbesetzung sind seither nur noch Sänger Joakim und Basser Pär Sundström übrig. Die restlichen Mitglieder sammelten sich neu und gründeten CIVIL WAR. Die über Jahre erfolgreiche Truppe war zerrissen, umso gespannter warteten nun alle auf das erste Album in der neuen Besetzung. Neu an Bord sind Chris Rörland (Gitarre), Thobbe Englund (Gitarre) und Hannes Van Dahl (Schlagzeug). Würde das neue Team an den bärenstarken Vorgänger anknüpfen können oder ist die Essenz durch den großen Umbruch verloren gegangen?

Ich kann euch beruhigen, SABATON schreiben auch 2014 noch starke Power Metal Hymnen. Allerdings klingen einige Songs doch etwas zu sehr nach Nummer sicher. Die Band war sich der Erwartungshaltung an die neue Besetzung voll und ganz bewusst und das merkt man „Heroes“ phasenweise an. So ist der Opener „Night Witches“ zwar sehr ordentlich, kann aber mit Openern der Marke „Primo Victoria“, „Ghost Division“ oder „Coat of Arms“ nicht ganz mithalten. So verhält es sich dann bei den meisten Songs: SABATON klingen wie SABATON eben klingen. Hochmelodische Ohrwürmer, Refrains zum sofortigen Mitsingen und Joakims markante Stimme. Im direkten Vergleich mit den bärenstarken Vorgängern, besonders „Carolus Rex“ und „The Art of War“, fehlt aber der letzte Kick. Das merkt man speziell bei eher unspektakulären Songs wie „Inmate 4859“, „Far From The Fame“ oder „The Ballad Of Bull“, der ersten durchgängigen Ballade der Bandgeschichte. Besonders schade ist das bei „Inmate 4859“, behandelt der Song doch die Geschichte von Witold Pilecki, dem einzig bekannten Menschen, der sich freiwillig gefangen nehmen ließ um sich ein Bild der Zustände in Auschwitz machen zu können und einer der wichtigsten Zeugen der Verbrechen der Nazis geworden ist. Wenn man so jemandem ein Denkmal setzen will, sollte man sich beim Songwriting doch etwas mehr Zeit nehmen und auch den Text etwas mehr ausfeilen, zumindest in meinen Augen.

Abheben können sich aber ebenfalls einige Songs, besonders „Smoking Snakes“, „Resist And Bite“ und „Hearts of Iron“ haben es mir angetan. Und selbst der bereits bekannte Vorabsong „To Hell And Back“, so kitschig er auch phasenweise klingt, will einem einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sozusagen ein würdiger Nachfolger für „Swedish Pagans“.

SABATON beweisen auch mit der neuen Mannschaft ihre Qualität, zu den Höhepunkten der bisherigen Veröffentlichungen fehlt aber noch ein wenig. Die Fans werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Und zumindest bei mir wäre es nicht das erste Mal, wenn sich anfangs eher unauffällige Songs der Schweden mit der Zeit zu echten Growern entwickeln.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Night Witches
02. No Bullets Fly
03. Smoking Snakes
04. Inmate 4859
05. To Hell And Back
06. The Ballad Of Bull
07. Resist And Bite
08. Soldier Of 3 Armies
09. Far From The Fame
10. Hearts Of Iron

Chris

MEDUSA´S CHILD – Empty Sky

Band: Medusa’s Child
Album: Empty Sky
Spielzeit: 61:46 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Publishing
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.medusaschild.com

Vor kurzem besprach ich das 2010er Debütalbum „Damnatio Memoriae“ der Schweizer Metaller von MEDUSA’S CHILD. Das Debütalbum bescherte uns gut gemachten, teilweise ein wenig ins progressive abgleitende Heavy/Power Metal ganz im Stile von HAMMERFALL und Co. Daher war ich gespannt als ich die Vorankündigung las das die Jungs in Kürze mit einem neuen Album um die Ecke biegen. „Empty Sky“ heißt das gute Stück, welches ich nun in meinen Händen halte.
Stilistisch soll man sich wohl im gleichen Fahrwasser wie das Debüt bewegen, von riffbetonten Mitgröhlnummern über Uptempo Granaten bis hin zu gefühlvollen Halbballaden soll wohl alles vertreten sein, na dann bin ich mal gespannt ob die Promoversprechen eingehalten werden und mich die Jungs wieder überzeugen können.
Als Opener dient „Ipocrisia“. Ein stimmungsvolles Intro welches die Scheibe gut einleitet. Kennt man ja mittlerweile schon zu Genüge.
Direkt im Anschluss folgt dann der Titeltrack „Empty Sky“. Hier merkt man gleich das die Jungs die Linie des Debütalbums gekonnt weiter fahren und auf epische Nummern setzen die in Punkto Melodic und Eingängigkeit aber voll punkten können. Der Titeltrack ist also direkt mal der erste Volltreffer!
Im Anschluss können „Remember You“ und „Seeds i Sow“ erneut durch ihre Eingängigkeit und den starken Refrain punkten. So und nicht anders will ich die Jungs von MEDUSA’S CHILD hören! Geschwindigkeitswunder darf man hier aber nicht erwarten, eben typisch MEDUSA’S CHILD.
Ähnlich stark nur eine Spur flotter ist man da bei „Credi in Dio“ unterwegs, wieder so ein Ohrwurmchorus der sich ohne zu Zögern in die Gehörgänge frisst, einfach geil liebe Leute!
Bei ganzen 12 Tracks sind wir aber noch lange nicht am Ende angelangt, so gibt esin der Folge zwar auch den ein oder anderen etwas schwächeren Songs zu verkraften, „My inner Voice“ oder „Nevermore“ sind so Beispiele, aber man hat natürlich auch noch einige Ohrwürmer parat. Hierzu kann man ganz klar „Slave of Memory“, „Turn back the Time“ oder auch „Beethoven’s Kiss“ zählen.
Im Vergleich zum Vorgängeralbum kann man abschließend sagen, die Hitdichte ist hier auf jeden Fall insgesamt größer und das Ganze ist eine kompaktere Sache geworden.

Anspieltipps:

“Empty Sky”, “Remember You”, “Credi in Dio” sowie “Slave of Memory” kann ich euch dieses Mal ans Herz legen.

Fazit :

Im Vergleich zu den 16 Songs des Vorgängersalbums ist “Empty Sky” mit 12 Songs deutlich kürzer geworden. Das kommt der Scheibe und der Band auf jeden Fall zu Gute! Die Hitdichte, ich erwähnte es schon, ist hier wesentlich höher. Es wirkt einfach alles kompakter als auf dem etwas langatmigen Vorgänger!
Trotzdem kann ich hier noch nicht in den ganz hohen Bereich bepunkten, dafür zünden einige Songs nicht so ganz.
Aber im Großen und Ganzen hat man sich sehr schön gesteigert und deswegen gibt es von mir auch vollkommen verdiente 8 Punkte und eine glasklare Kaufempfehlung für Fans der Band und des Genre noch oben drauf!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Ipocrisia
02. Empty Sky
03. Remember You
04. Seeds i Sow
05. Credi in Dio
06. My inner Voice
07. Slave of Memory
08. Paradise Eternally
09. Turn back the Time
10. Nevermore
11. Beethoven’s Kiss
12. My inner Voice Accoustic (Bonus Track)

Julian

NECRODEATH – The 7 Deadly Sins

Band: Necrodeath
Album: The 7 Deadly Sins
Spielzeit: 42:01 min
Stilrichtung:  Thrash / Black / Death Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 12.05.2014
Homepage: www.necrodeath.net

Highspeed-Thrash-Attacken mit viel Zorn im Bauch und Dampf auf dem Kessel haben in Italien Tradition. 1984 als GHOSTRIDER gegründet, nannte man sich ein Jahr später um in NECRODEATH. Unter diesem Namen ging es dann weiter bis zur Auflösung 1990. Acht Jahre später fand man allerdings wieder zusammen. Seither stehen die Italiener für kompromisslosen Thrash Metal mit Ausflügen in Black und Death Metal Gefilde und liefern in regelmäßigen Abständen solide bis starke Scheiben ab.

Nun liegt mit „The 7 Deadly Sins“ Studioalbum Nummer elf vor. Bei dem Namen ergeben sich die Titel der Songs von alleine: Sloth, Lust, Envy, Pride, Wrath, Gluttony und Greed. Dazu gibt es dann noch zwei „Bonustracks“ um das zahlende Publikum auch mit etwas mehr teuflischer Raserei zu versorgen.

„Sloth“ feuert zum Start aus allen Rohren und zeigt gleich an, wo der Hammer hängt. „Lust“ ist eher im Midtempo angesiedelt und eignet sich perfekt um die Mähne kreisen zu lassen. „Envy“ zieht wie der Opener gleich voll vom Leder, wandelt sich dann in eine groovende und bärenstarke Nummer, die besonders bei den Gitarren an SLAYER erinnert. „Wrath“ macht seinem Namen alle Ehre und erhebt sich zu absoluter Raserei, eine knackige Abrissbirne allererster Güte. Und so geht es weiter, Geschwindigkeit ist Trumpf, „The 7 Deadly Sins“ kracht und knallt an allen Ecken und Ende ohne dabei groovende und melodische Breaks zu vernachlässigen und auf diese Weise für die richtige Mischung sorgt. Wer seine tägliche Dosis Thrash voll auf die Zwölf will, ist bei NECRODEATH nach wie vor bestens aufgehoben.

Neben dem Sound von SLAYER finden sich Parallelen zum Sound von alten DESTRUCTION, KREATOR oder auch CELTIC FROST und DESASTER. Nur sind NECRODEATH eben keine Kopie sondern ihrem Sound aus Anfangstagen im Großen und Ganzen treu geblieben.

Somit bleibt festzuhalten: NECRODEATH machen sich eindeutig schuldig. Sie frönen der Wut, versprühen dabei eine kraftvolle Lust auf Thrash und scheinen zudem unersättlich. Aber wie sagt man: so schön kann Sünde sein. Also, ab in die Kutten, lasst uns sündigen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Sloth
02. Lust
03. Envy
04. Pride
05. Wrath
06. Gluttony
07. Greed
08. Thanatoid
09. Graveyard Of The Innocents

Chris

Timo Tolkki´s AVALON – Angels Of The Apocalypse

Band: Timo Tolkki‘s Avalon
Album: Angels of the Apocalypse
Spielzeit: 52:25 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 20.05.2014
Homepage: www.tolkki.org

Na, da war aber einer fleißig! Nicht mal ein Jahr nach Veröffentlichung des ersten Teils „Land of new Hope“ des TIMO TOLKKI‘S AVALON Metalopernprojektes steht nun schon das zweite Album mit dem klangvollen Namen „Angels of the Apocalypse“ in den Läden. Erneut hat der gute Timo jede Menge Gastmusiker um sich gescharrt um sein Metalopernprojekt fortzuführen. Darunter natürlich erneut jede Menge Gastsänger(innen). Elize Ryd (AMARANTHE) und Caterina Nix sind schon vom Debütalbum bekannt, neu hinzugekommen sind mit Floor Jansen (NIGHTWISH), Simone Simons (EPICA), Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE), David DeFeis (VIRGIN STEELE) sowie Zachary Stevens (SAVATAGE, CIRCLE II CIRCLE) nicht weniger namenhafte Mikroschwinger.
Nachdem das Debütalbum polarisierte und ziemlich unterschiedliche Bewertungen erhielt hat sich Mastermind Timo aber nicht nur auf der Gesangsposition eindeutig stärker aufgestellt, nein er holt sich sogar einen Teil des klassischen STRATOVARIUS Line Ups ins Haus, Antti Ikonen und Tuomo Lassila spielten die Keyboards bzw. die Schlagzeugspuren ein. Erneut eingebettet in eine epische Hintergrundgeschichte, die gerne auf der Homepage nachgelesen werden kann, möchte man nun auf dem zweiten Album einen gewaltigen musikalischen Schritt nach vorne machen
Ob das gelungen ist, finden wir nun zusammen heraus.
Der Opener „Song for Eden“ ist ein reiner Gesangssong, der irgendwie komplett an einen vorbei geht, was soll das hier? Finde ich absolut deplatziert!
Aber diese Scharte kann man mit den nächsten Songs „Jerusalem is falling“, „Design the Century“ und vor allem „Rise of the 4th Reich“ mehr als wett machen. Was hier direkt in den ersten Minuten der Scheibe geboten wird ist Power Metal in Reinkultur und zehnmal besser als alles was auf dem Vorgängeralbum zu finden war!
Gerade letzterer Song ist mit David DeFeis grandios besetzt, geil!
Der nächste Knallersong lässt aber nicht lange auf sich warten und folgt direkt auf dem Fuße mit „Stargate Atlantis“. Typisch Tolkki würde ich sagen und typisch stark.
Der Mittelteil reißt mich mit den beiden, mit weiblichen Hauptgesang ausgestatteten, „The Paradise Lost“ und „You’ll bleed forever“ nicht wirklich vom Hocker, aber bei „Neon Sirens“ bei dem der gute Zachary Stevens zu seinen Ehre kommt ist wieder alles im grünen Bereich!
Dies gilt ebenso für den epischen Titeltrack „Angels of the Apocalypse“ bei dem so ziemlich alles aufgefahren wird was man sich bei einem epischen Power Metalsong vorstellen kann.
Mit der Ballade „High Above Me“ und dem instrumentalen Abschluss „Garden of Eden“ hat man aber auch hier wieder zwei nicht so gelungene Tracks am Start.

Anspieltipps:

Glasklar muss ich euch hier “Jerusalem is falling”, “Design the Century”, “Rise of the 4th Reich”, “Neon Sirens” sowie “Angels of Apocalypse” nennen.

Fazit :

Schade, schade die Vorzeichen, mit der größeren Gastsängerschar und den beteiligten Musikern waren gut und auch die ersten Songs ließen sehr großes erhoffen. Ab dem Mittelteil mischen sich aber leider zu viele belanglose Songs unter die Ohrwürmer, gerade die langsameren Balladensongs können nicht wirklich komplett überzeugen.
So muss ich sagen bleibt es bei der 8,5er Bewertung die auch schon das Debütalbum eingefahren hat.
Vielleicht einfach das nächste Mal ein Jahr länger Zeit lassen und noch ein bisschen an den Songs feilen, wem das Debütalbum aber auch schon zugesagt hat, oder eine Faible für Metalopernprojekte hat, der kann hier auch wieder ohne Probleme zugreifen! Denn schlecht ist das Ganze trotz der Kritikpunkte natürlich nach wie vor nicht.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Song for Eden
02. Jerusalem is falling
03. Design the Century
04. Rise of the 4th Reich
05. Stargate Atlantis
06. The Paradise Lost
07. You‘ll bleed forever
08. Neon Sirens
09. High Above Me
10. Angels of the Apocalypse
11. Garden of Eden

Julian

IQ – The Road Of Bones

Band: IQ
Album: The Road Of Bones
Spielzeit: 53:08 min
Genre: Progressive Rock
Plattenfirma: Giant Electric Pia
Veröffentlichung: 19.05.2014
Homepage: www.iq-hq.co.uk

Das britische (Neo) Prog Rock Urgestein IQ kann auf eine beachtliche Diskographie zurückblicken, die einige Sternstunden des Genres wie z.B. „The Wake“, „Tales From The Lush Attic“ oder „Subterranea“ beinhaltet. Dennoch ist es der Band um Sänger Peter Nicholls, die vor allem in den Anfangsjahren oft und gerne als einfallslose Kopie der englischen Prog Urahnen Genesis und Yes abgetan wurde, nie gelungen den ganz großen Durchbruch zu schaffen. In Prog Kreisen genießt das Quintett aber seit jeher einen sehr guten Ruf und hat sich eine kleine, treue Fan-Basis erspielt. Die Vita der Band ist aber nicht nur von musikalischen Höhen und Tiefen durchzogen, auch so mancher Wechsel im Line-Up hat über die Jahre hinweg seine Spuren hinterlassen. Das neue und (so viel sei schon verraten) starke Album „The Road Of Bones” wurde in der Besetzung Nicholls,  Tim Esau (Bass), Neil Durant (Keyboards), Mike Holmes (Gitarre) und Paul Cook (Drums) eingespielt.

Für IQ Verhältnisse ungewöhnlich ruppig gestaltet sich der Einstieg mit den beiden großartigen Tracks „From The Outside In“ und „The Road Of Bones“. Während ersterer mit hartem, straighten Riffing und einer guten Hookline überzeugen kann, kombiniert der Titeltrack raffiniert dezente Pop-Zutaten à la Keane oder Tears For Fears mit erneut erfreulich rockigen Passagen und einer abermals überaus gelungenen Melodieführung und geschmackvollen Drum/Bass Grooves. Dreh- und Angelpunkt der Scheibe ist das fast 20minütige Opus „Without Walls“ in dem IQ alle Facetten des abwechslungsreichen Genres ausloten. Laufen die ersten Tracks noch relativ widerstandslos rein, so ist hier ein wenig mehr an Einarbeitung erforderlich um den Zugang zu finden. Nach einigen Durchgängen entfaltet „Without Walls” aber eine ungeheuer fesselnde Kraft. Ein echter Grower also. Natürlich können auch IQ Ihre Wurzeln nicht verleugnen und so blitzen (immer in unauffälligen, homöopatischen Dosen) Reminiszenzen an z.B. Marillion (das Gitarrensolo in „Without Walls“) oder die üblichen klassichen UK-Prog Bands wie YES & Co. auf. Fans von Vintage Dream Theater („Images And Words“ Ära) werden an dem ebenfalls gelungenen Rausschmeißer „Until The End“ Ihre helle Freude haben.

Die neue Scheibe der Herren im gesetzten Alter hat mich ehrlich gesagt sehr positiv überrascht, denn neben gewohnten Trademark Sounds setzen gerade die ungewohnt energischen Parts willkommene Akzente. Dass die Jungs gute Songs schreiben können war bekannt, die durchgehend hohe Qualität (auch der schön natürlich gehaltenen Produktion) von „The Road Of Bones“ überrascht dann aber schon. Ein richtig starkes Spätwerk einer oft verkannten Formation das auch als schicke Special Edition mit zusätzlichen 6 neuen Songs (!) auf einer Bonus CD richtig was fürs Geld bietet. Prog Fans sollten unbedingt zuschlagen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. From The Outside In
02. The Road Of Bones
03. Without Walls
04. Ocean
05. Until The End

Mario

CASTLE – Under Siege

Band: Castle
Album: Under Siege
Spielzeit: 33:40 min
Stilrichtung: Heavy / Doom Metal
Plattenfirma: Ván Records / Soulfood
Veröffentlichung: 16.05.2014
Homepage: www.heavycastle.com

Bei San Francisco denkt man sofort an eine Stilrichtung: Bay Area Thrash Metal. Doch das Dreigespann von CASTLE belegt, dass die Umgebung auch für andere Spielarten ein perfekter Nährboden ist. Sängerin und Bassistin Elizabeth Blackwell, Mat Davis (Gitarre) und Al McCartney (Schlagzeug) legen mit dem aktuellen Werk „Under Siege“ bereits den dritten Langspieler vor und bleiben ihrem Stil treu, so dominiert auch diesmal traditioneller Heavy / Doom Metal.

Kommen wir also zum komplizierten Teil, der Betrachtung des neuen Werkes. Die Musik an sich ist nicht das Problem, eher die Frage was man bei der gefühlt hundertsten Veröffentlichung aus der Retro-Ecke in den letzten Jahren noch Schreiben soll? Allein 2014 dürfte das etwa die fünfzehnte Scheibe aus dem Bereich sein, die auf meinem Tisch landet. Ich steh ja wirklich auf diesen Oldschool-Sound – sich wieder und wieder neue Beschreibungen aus den Fingern zu saugen, wird nun aber doch irgendwann schwer. Versuchen wir es also Schritt für Schritt: Einflüsse? Na klar, BLACK SABBTATH, MERCYFUL FATE und IRON MAIDEN entdeckt man im Sound von CASTLE. Zudem baut man auf eine Dame hinterm Mikro, durch Bands wie JEX THOTH oder AVATARIUM ist das aber auch keine weltbewegende Neuheit mehr in dem Sektor.

Bleibt eigentlich nur eine Frage: sticht „Under Siege“ aus der Masse an Retro-Rock und Okkult-Metal Bands dieser Tager heraus? Ich finde ja. Die Songs sind perfekt produziert, kraftvoll und auf der Höhe der Zeit ohne den Geist der 70/80er Jahre zu vernachlässigen. Sängerin Liz Blackwell macht einen verdammt guten Job und hat eine markante Stimme mit Wiedererkennungswert. Musikalisch ist auch alles im grünen Bereich und das Songwriting überzeugt ebenfalls. Egal ob bei schleppend-düsteren Stücken mit leicht progressiver Note wie „Powersigns“, oder epischen Doomsongs der Marke „Temple of the Lost“, die Amis machen stets eine gute Figur.

CASTLE gelingt es, sich aus der Masse hervorzuheben dank einer tollen Sängerin und wirklich starken Songs. Retro-Anhänger sollten sich „Under Siege“ nicht entgehen lassen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Distant Attack
02. Be My Ghost
03. A Killing Pace
04. Pyramid Lake
05. Powersigns
06. Labyrinth Of Death
07. Temple Of The Lost
08. Evil Ways

Chris

JOHNNY CRASH – Fight The Cause

Band: Johnny Crash
Album: Fight The Cause
Spielzeit: 49:57 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Alister Records
Veröffentlichung: 12.04.2014
Homepage: www.johnnycrash.de

Es gibt so Kapellen, die hat man irgendwann aus den Augen verloren. Das dachte ich mir sofort, als ich diese Scheibe von JOHNNY CRASH auf den Schreibtisch bekam. Und da der Schreiber dieser Zeilen alterstechnisch ziemlich akut an der vorderen Vier bastelt, freute er sich über ein Comeback der Amis, die mit „Neighbourhood Threat“ 1990 eine richtig flotte Sohle aufs Parkett gezaubert haben. Aber Pustekuchen, denn diese JOHNNY CRASH kommen doch tatsächlich aus Deutschland, genauer gesagt aus Hessen, und legen mit „Fight The Cause“ bereits ihr zweites Werk vor. Das Debüt von 2012 hörte auf den Namen „Beyond The Highway To Hell“ und beinhaltete ausschließlich Coverversionen des großen JOHNNY CASH im Stile von AC/DC oder ROSE TATTOO. Nun, diesen Release habe ich wohl verpasst und so steige ich ganz frisch, fromm, fröhlich und frei und vor allem unvoreingenommen bei dieser Platte ein.

“Fight The Cause“ beinhaltet nicht wie sein Vorgänger ausschließlich Songs des amerikanischen Liedermachers sondern vereint auch Eigenkompositionen und Stücke anderer Künstler, die ordentlich auf Down Under Rotz´n Roll getrimmt wurden. Das Grundprinzip ist gleich geblieben, aber mit dem Titeltrack rocken die Jungs mit einem eigenen Song gleich mal in bester AC/DC Manier los. Nicht innovativ, aber kurzweilig. Auch das schleppende „37408 (Get Laid)“ ist sehr gelungen, während „Mary Jane“ etwas beliebig klingt. Das bügeln „Rock´n Roll Generation“ und „Rhythm Stick“ aber wieder aus.

Bei den Adaptionen von JOHNNY CASH stechen ganz klar „Ghost Riders In The Sky“ und „Ain´t No Grave“ sowie „Man In Black“ heraus. Aber auch SHERYL CROW´s „Redemption Day“ und U2´s „One“ wurden prächtig umgesetzt. Einzig „Personal Jesus“ der Elektronik-Popper DEPECHE MODE hätte man sich sparen können.

Musikalisch gesehen hat man den Stil von JOHNNY CRASH schon 100 mal gehört. Allerdings ist die Idee, JOHNNY CASH Songs derart zu interpretieren, eine coole Sache. Live werden die Hessen sicher abgehen wie viel zitierte Katze von Frau Schmidt. Und auch als Konserve kann „Fight The Cause“ ob seiner Abwechslung von Coverversionen und meist sehr guten Eigenkreationen punkten. Und auch wenn ich anfangs etwas enttäuscht war, dass es sich hier nicht um eine Re-Union der amerikanischen Namensvettern handelt, hat mich diese Scheibe prächtig unterhalten.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Fight The Cause
02. Ain´t No Grave (Coverversion Johnny Cash)
03. Redemption Day (Coverversion Sheryl Crow)
04. Rock´n Roll Generation
05. Man In Black (Coverversion Johnny Cash)
06. 37408 (Get Laid)
07. Ghost Riders In The Sky (Coverversion Johnny Cash)
08. Mary Jane
09. One (Coverversion U2)
10. Rhythm Stick
11. Personal Jesus (Coverversion Depeche Mode)
12. Get Rhythm (Coverversion Johnny Cash)
13. Next In Line (Coverversion Johnny Cash)

Stefan

HOLY SHIRE – Midgard

Band: Holy Shire
Album: Midgard
Spielzeit: 55:01 min
Stilrichtung: Symphonic/Epic Metal
Plattenfirma: Bakerteam Records
Veröffentlichung: 13.05.2014
Homepage: www.holyshire.com

2009 gründete sich die italienische Symphonic Metalband HOLY SHIRE. In der italienischen Clubszene ist man schon recht bekannt, die 6 Track EP die dort bereits veröffentlicht wurde tat dazu ihr übriges. Nun wagt man also den Schritt in die Internationalität und veröffentlicht dieser Tage das Debütalbum „Midgard“ welches gespickt ist mit lyrischen Einflüssen der Bücher Game of Thrones und Lord of the Rings. Nun den das Ganze ist natürlich nichts außergewöhnlich, aber was außergewöhnlich an der Band ist, ist die Tatsache das man mit gleich zwei weiblichen Sängerinnen plus Flötenunterstützung an den Start geht. Die geballte Frauenpower bekommen wir hier also geboten. Auf was und ob wir uns überhaupt freuen können finden wir jetzt zusammen heraus.
Los geht es mit dem Openertrack „Bewitched“. Eine kleine instrumentale Einleitung und direkt legen die zwei Frontdamen gekonnt los. Die eine ein wenig rauer und die andere ein wenig mehr in die Opernrichtung hinein, das klingt eigentlich ganz ordentlich. Der Song an sich ist zwar recht einfach strukturiert, entfaltet aber trotzdem irgendwie seinen eigenen Charme und gefällt auf Anhieb.
Epischer und gefühlvoller geht es dann beim folgenden „Winter is Coming“ zu, hier passt auch die Flöte wesentlich besser. Auch ein Song der direkt punktet. Bislang ziehen sich HOLY SHIRE also ganz ordentlich aus der Affäre mal schauen ob das so bleibt.
Nicht ganz, „Gift of Death“ und auch „Overlord of Fire“ verhallen ziemlich belanglos, besser klappt es dann wieder beim Bandtrack „Holy Shire“, hier ist wieder alles im grünen Bereich und der Song schraubt sich ohne Probleme in die Gehörgänge.
Danach geht es wieder ein bisschen auf und ab was die Songqualität angeht, für ein Debütalbum ja nichts ungewöhnliches, können ja nicht nur Volltreffer drauf sein!
Ganz klare Gewinner hat man aber auch im zweiten Teil der Scheibe noch mit „Holy War“ und „Midgard“ in der Hinterhand.
Für ein Debütalbum ist die geboten Leistung also hier auf jeden Fall insgesamt in Ordnung!

Anspieltipps:

Mit “Bewitched”, “Winter is Coming”, “Holy Shire” und “Holy War“ seit hier am Besten bedient.

Fazit :

Für ein Debütalbum liefern HOLY SHIRE hier auf jeden Fall, wie schon gesagt, eine ordentliche, solide Leistung ab. Ganz nach vorne reicht es hier aber noch nicht, die Band braucht einfach noch ein wenig Feinschliff um Ohrwürmer wie die von mir angegebene Tipps am Fließband zu produzieren.
Die musikalische Mischung aus Epic und Symphonic Metal ist aber aufgrund der beiden Sängerinnen und der Flötenunterstützung gut gelungen, also weiter so liebe Freunde dann klappt es beim nächsten Mal auch mit einer höheren Bewertung!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Bewitched
02. Winter is Coming
03. Gift of Death
04. Overlord of Fire
05. Holy Shire
06. The Revenge of the Shadow
07. Beyond
08. Holy War
09. Midgard
10. Greensleeves (Bonus Track)

Julian