SKYSCRAPER – Elevation

Band: Skyscraper
Album: Elevation
Spielzeit: 60:45 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Ghost Dancer Music
Veröffentlichung: 08.09.2014
Homepage: www.skyscraperofficial.com

Gibt es so etwas wie die Gnade der frühen Geburt? Wenn dem so ist, kann das aber auch manchmal ein Fluch sein (und das liegt nicht am Alter). Auf der einen Seite hat man vielleicht AC/DC noch mit Bon Scott gesehen – auf der anderen Seite fühlt man sich mit der heutigen Flut immer neuer Projekte und Bands überfordert. Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass die goldenen Achtziger (und das waren sie wirklich, auch ohne die rosarote Fanbrille) so viele großartige Platten hervorgebracht haben und der Großteil der neuen Bands praktisch nur die alten Einflüsse verarbeitet und immer wieder die gleichen Alben fabriziert, dann ist es vielleicht ein Fluch, all die hervorragende Musik von vor 20 – 25 Jahren zu kennen (oder wenigstens einen Teil davon). Aber was ist mit jungen Fans? Die entdecken vielleicht neue Bands mit denselben Augen wie wir damals Kapellen wie FM, JOURNEY oder BAD ENGLISH samt ihrer nicht so bekannten Kollegen.

Und aus diesem Blickwinkel wollen wir uns heute mal das Debüt des britisch/norwegischen Branchenneulings SKYSCRAPER zu Gemüte führen. Schaut man auf die Liste der Beteiligten, findet man – einmal mehr – bekannte Namen der Szene. Jeder muss sehen, was zum Beißen auf den Tisch zu bekommen und da die Zeiten im Business alles andere als rosig sind, resultiert daraus immer mehr Masse. Und so kommt es, dass ich hier und heute bereits die zweite Platte vor mir liegen habe, die von Martin Kronlund produziert wurde (die erste war die neue SCAR FOR LIFE). Sensationell!

Apropos Masse: da haben sich SKYSCRAPER nicht lumpen lassen, denn sie haben gleich 14 Stück auf „Elevation“ gepackt. Gäbe es noch zu klären, wer denn hinter SKYSCRAPER steckt – bitteschön: neben Sänger Lee Small, der aktuellen Stimme von SHY gehören noch Gitarrist Tor Talle (JOE LYNN TURNER, OVERLAND etc.) und Bassist David Boyce (AIRRACE) zum Line-Up, das komplettiert wird von Gastmusiker Imre Daun (drums, SALUTE). CHICAGO Gitarrist Bruce Gaitsch ist ebenfalls auf der Gästeliste zu finden.

Kommen wir aber endlich zur Musik auf „Elevation“. Und die ist ganz im Fahrwasser der Hauptbetätigungsfelder aller Protagonisten angesiedelt. Eine bessere Umschreibung gibt es wohl nicht. Daraus ergibt sich dann auch, dass alles schon einmal da gewesen ist. Doch der frische Start in Form von „Sail Away“, das klassische „Monday Morning“, das gefühlvolle „Across The Barricades“ (keine Ballade) oder das lockere „Walk Through Fire“ sind durchaus Songs, die Spaß machen. Das einfach benannte „Skyscrapers“ ist ebenfalls gekonnte Melodic-Kunst.

Lassen wir einmal die Tatsache bei Seite, dass das hier schon hunderte Male in ähnlicher Form veröffentlicht wurde, geben SKYSCRAPER eine durchweg gute Figur ab. Ihr typischer Achtziger-Melodic-Rock ist zeitlos und gut produziert, jedoch ohne Ecken und Kanten und der ein oder andere Song will nicht hundertprozentig zünden. Ob in SKYSCRAPER genügend Talent steckt, sollte ein kurzer Blick auf die Liste der Beteiligten beantworten. „Elevation“ ist ein grundsolides Debüt geworden. Recht viel mehr aber leider auch nicht – dafür gibt es zu viele ähnlich gelagerte Releases mindestens gleicher Qualität.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Sail Away
02. Monday Morning
03. Fay Wray
04. Across The Barricades
05. Everybody Cries Sometimes
06. Walk Through Fire
07. Runaway Hearts
08. Skyscrapers
09. Through The Eyes Of Liberty
10. The Sky Is Turning Blue
11. Playing With Fire
12. Sweet Little Sister
13. Where Love Is Waiting (Bonus Track)
14. Runaway Hearts (Acoustic – Bonus Track)

Stefan

GODSMACK – 1000hp

Band: Godsmack
Album: 1000hp
Spielzeit: 51:12 min.
Stilrichtung: Hardrock, Alternative
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 01.09.2014
Homepage: www.godsmack.com

Das ist doch mal eine Ansage! Mit 1000 Pferdestärken unter der Haube kann man schon was anfangen. Und seien wir einmal ehrlich: es gibt wohl nichts geileres als den Sound eines richtig dicken V8 Motors. Ob es jetzt ein Hotrod wie auf dem Cover sein muss, ist natürlich Geschmackssache. Dass GODSMACK vier Jahre nach dem letzen Album „The Oracle“, das prompt auf Platz 1 der Billboard Charts landete, Vollgas geben würden, war klar. Die Band vorzustellen, wäre wie Eulen nach Athen zu tragen, immerhin gehören sie neben nicht erst seit gestern zu den Big Playern einer „neuen“ Generation von Rockbands aus den USA.

Auf jeden Fall wäre es bei „1000hp“ von Vorteil, würde man davon eine Vinylversion haben. Denn das Album teilt sich in relativ klassisches GODSMACK Material – der Rest ist für die Verhältnisse der Bostoner Megaseller sehr rockig ausgefallen und teilt die Platte somit sozusagen in zwei Hälften. Und so beginnt die Scheibe mit dem Titeltrack dementsprechend mit Motorengeheul – danach aber mit ungewohnt punkig/rockigem Riffing. Auch der Sound ist organischer als alles, was Sully Erna (vocals, guitars), Tony Rombola (guitars), Robbie Merrill (bass) und Shannon Larkin (drums) jemals veröffentlicht haben. Gleiches gilt auch für die Midtempo Nummer „FML“ oder das melodische „Something Different“ (Radioeinsatz garantiert).

Bei „What´s Next“ schlägt das Härte-Oszillokop schon etwas mehr aus. Der Song könnte als Brücke zwischen den ersten drei Songs und dem restlichen Material fungieren. Wenn da nicht in unmittelbarer Folge das abermals etwas klassisch/rockig angehauchte „Generation Day“ folgen würde. Etwas metallischer tönt „Locked & Loaded“, die Kollegen von METALLICA lassen grüßen.

Mit „Living In The Gray“ bewegen sich GODSMACK schön langsam wieder die Gefilde früherer Platten. Auch der Rest – wie das vertrackte „I Don´t Belong“ oder „Turn To Stone“ – könnten auf einem Vorgängeralbum stehen. Ausnahme bildet hier wohl nur der melodische Refrain von „Nothing Comes Easy“.

Mit „1000hp“ ist GODSMACK ein beachtlicher Sprung über den eigenen Schatten gelungen. Stilistisch enorm zweigeteilt (wären hier vielleicht sogar zwei separate EP´s besser gewesen?) rollen sie sowohl neues Terrain auf und beschreiten altbekannte Pfade. Wie das bei den Fans aufgenommen wird, bleibt abzuwarten. Musikalisch gesehen haben sie sich in eine rockigere Richtung weiterentwickelt, werfen aber in weiten Teilen auch einen Blick in den Rückspiegel.

WERTUNG:


Trackliste:

01. 1000hp
02. FML
03. Something Different
04. What´s Next
05. Generation Day
06. Locked & Loaded
07. Living In The Gray
08. I Don´t Belong
09. Nothing Comes Easy
10. Turning To Stone
11. Life Is Good

Stefan

MACHINAE SUPREMACY – Phantom Shadow

Band: Machinae Supremacy
Album: Phantom Shadow
Spielzeit: 68:23 min.
Stilrichtung: SID Metal, Power Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 25.09.2014
Homepage: www.machinaesupremacy.com

Da sind sie wieder – die schwedischen Videogame-Fanatiker. Vor zwei Jahren hatte ich mit der Besprechung des Vorgängers „Rise Of A Digital Nation“ (Rezi HIER) quasi den Erstkontakt mit dieser Band, die ihrem Power Metal Sounds alter Computer(spiele) beimischen und das alles dann SID Metal nennen. Das mag für manche Ohren erst etwas gewöhnungsbedürftig klingen, gibt dem Sound von MACHINAE SUPREMACY (MaSu) aber auch eine eigene Note, die man so wahrscheinlich nicht mehr finden wird. Und ganz ehrlich – hätten MaSu dieses Erkennungsmerkmal nicht, wären sie wohl eine unter vielen Power Metal Bands. Das soll aber nicht bedeuten, dass die Musik der Schweden beliebig wäre. Schon vor zwei Jahren konnten sie mir damit eine 8-Bewertung abringen.

Gingen MaSu auch auf dem letzen Album in Sachen Cover Artwork für sie neue Wege, wurde das für die aktuelle Platte an große Serienblockbuster angelehnt. Und auch die Story ist komplexer und so ist „Phantom Shadow“ definitv als Konzeptalbum zu sehen. Und ein solches beginnt natürlich mit einem bedeutungsschwangeren Intro. „Wasn´t Made For The World I Left Behind“ nennt es sich in diesem Falle. Und schon der erste Song „The Villain Of This Story“ lässt richtig aufhorchen. Hier fehlen die „üblichen“ SID-Effekte – die übrigens von einem alten 8-bit Prozessor des Comodore C64 stammen – fast komplett. Ganz anders bei „Perfect Dark“, einem etwas flotteren Stück. „Europa“ beginnt ruhig und nachdenklich, mausert sich aber im Laufe der Spielzeit von gut sieben Minuten zum epischen Stampfer mit weiblicher Gesangsunterstützung.

“Throne Of Games“ ist ein Nackenbrecher, der wirklich brachial beginnt und nur für die einzelnen Strophen etwas mehr Luft zum Atmen lässt. Nach einem weiteren Einspieler folgt mit dem Titeltrack ein reinrassiger Power Metal Song. Es ist eigentlich überflüssig, die restlichen Stücke einzeln zu besprechen, denn es gibt absolut keine Ausfälle auf diesem Album. Es klingt homogen, ausgereift und mit Liebe zum Detail umgesetzt. Außerdem genießt man die Platte am Besten am Stück, schon alleine um der guten konzeptionellen Umsetzung gerecht zu werden.

MACHINAE SUPREMACY klingen auf „Phantom Shadow“ so erwachsen wie nie. Das fängt mit der ausgereiften Story an, geht über die ausgewogene Balance aus Power Metal Nummern, epischem Pathos und klug eingesetzten Zwischenspielchen, Instrumentals etc. Die SID Prozessoren sind immer noch vorhanden – zum Glück, immerhin ist dieser Sound das Erkennungszeichen der Schweden – wurden aber weiter in die Songs integriert und hören sich nicht an wie Fremdkörper sondern ein Instrument, das wie selbstverständlich zum Metalsound gehört. Wäre „Phantom Shadow“ eine TV-Serie, würde sie sicher das nächste große Ding werden.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Wasn´t Made For The World I Left Behind
02. The Villain Of This Story
03. Perfect Dark
04. Europa
05. Throne Of Games
06. Meanwhile In The Hall Of Shadows
07. Phantom Battle
08. Captured (Sara´s Theme)
09. Renegades
10. Beyond Good And Evil
11. The Second One
12. Redemption Was Never Really My Thing
13. The Bigger They Are The Harder They Fall
14. Versus
15. Mortal Wound (Skye´s Requiem)
16. Hubnester Rising

Stefan

WILL THE THRILL – Sorry To Disappoint Ya

Band: Will The Thrill
Album: Sorry To Disappoint Ya
Spielzeit: 51:21 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: .2014
Homepage: www.willthrillrocks.com

WILL THE THRILL, so nennt sich ein junger amerikanischer Gitarrist und Sänger – und so hat er seine Band auch gleich getauft. Das Trio, zu dem neben dem Namensgeber noch Mojoe Murphy (bass) und Tony Pepper (drums, keyboards) gehören, wurde eigentlich aus der Not heraus geboren. Da es der Initiator einfach satt hatte, im Radio nur die immer gleiche Mucke zu hören und viel lieber PRIEST, MAIDEN, DOKKEN, VAN HALEN, RATT oder die bunte CRÜE im Ohr hätte, versucht er seitdem sein Glück mit seiner Version des 80er Hardrocks.

Das erste Album von 2008 wurde auf den Namen „Thanks For The Support“ getauft und jetzt steht das Trio nach sechs Jahren mit „Sorry To Disappoint Ya“ erneut Gewehr bei Fuß. Eines vorneweg: ganz ernst darf man die Truppe nicht nehmen, denn die Jungs musizieren mehr zum Spaß als ihr Projekt zu verbissen zu nehmen. Und so startet „I Don´t Answer To You“ mit einem Augenzwinkern und mächtig Dampf im Fahrwasser klassischer DOKKEN. Mit „In Your Wildest Dreams“ ist ein recht gefälliger Punkrocker vertreten und bei „Your Worst Nightmare“ geben die Jungs richtig Gas – JUDAS PRIEST lassen grüßen! „This Feeling“ schielt in Richtung DEF LEPPARD und „She´s An Animal“ kommt frühen MÖTLEY CRÜE ziemlich nahe.

WILL THE THRILL sind eigentlich eine Tribute-Band, ohne den Anspruch zu haben, einzigartig zu sein. Nur eben mit eigenen Songs. Diese sind mal echt gelungen, aber im Laufe der Scheibe wiederholt sich schon mal das ein oder andere Lick oder eine Melodiefolge, was nicht sonderlich prickelnd ist. So zum Spaß taugt „Sorry To Disappoint Ya“ aber allemal und das Cover Artwork ist herrlich trashig!

WERTUNG:


Trackliste:

01. I Don´t Answer To You
02. She´s An Animal
03. Better Off Dead
04. Little Miss Treater
05. In Your Wildest Dreams
06. Someday
07. Say Goodbye
08. This Feeling
09. Now It´s Broken
10. Your Worst Nightmare
11. Thirst For Your Blood
12. Sociopath
13. Sorry To Disappoint Ya

Stefan

LEHMANN – Lehmanized

Band: Lehmann
Album: Lehmanized
Spielzeit: 39:36 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 27.06.2014
Homepage: www.facebook.com/lehmannproject

Wenn einem der Begriff LEHMANN zu Ohren kommt, denkt man zwangsläufig zuerst an Fußball oder deutsche Literatur. Doch das, was hier mit der PR-Mail ins Haus geflattert ist, steht mit alldem in keiner Beziehung. Matt Lehmann, seines Zeichens Italiener und musikalisches Multitalent, ist der kreative Kopf hinter dem Projekt. Das aktuelle Werk „Lehmanized“ gewährt alleine schon durch seine Bezeichnung einen kleinen Einblick in die Psyche ebendieses Künstlers. Da Musik allerdings bekanntlich immer noch Geschmackssache ist und man als Liebhaber stets unvoreingenommen an Neuerscheinungen herangeht, werden zunächst keine voreiligen Schlüsse gezogen.

Doch bereits das erste Stück irritiert: „Equilibrium“ erinnert mit seinem Synthie-Intro und dem markanten Gitarrensound sofort an RAMMSTEIN. Und auch „The Secret“ ist bei Weitem nicht so geheimnisvoll, wie der Titel verheißt. „Like A Rock“ und „Gemini“ treiben mit hohem Tempo voran, während die Halbballade „Let Me Pray“ etwas Ruhe in die Songabfolge bringt. Der Namensgeber „Lehmanized“ hebt sich von allen anderen Songs ab. Es ist abwechslungsreich sowie äußerst mitreißend – Anspieltipp! Neben letztgenanntem kann sich lediglich noch „Sunday I’ll Be Dead“ profilieren. Durch den Double-Bass-Beschuss und die astreinen Shouts im Chorus erfühlt das Lied die mittlerweile entstandene Erwartungshaltung nicht und sorgt für den notwendigen Umbruch. Den Abschluss macht das äußert radiotaugliche Stück „Laid So Low“.

Resümee: Gregorianische Synthesizer-Choräle treffen auf relativ simple Songstrukturen. Technisch ist das Album zweifelsohne einwandfrei umgesetzt und auch die Produktion lässt nichts zu wünschen übrig, lediglich ein klein wenig mehr Abwechslung und Kreativität beim Songwriting ist LEHMANN für die (hoffentlich) folgenden Werke zu empfehlen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Equilibrium
02. The Secret
03. Like A Rock
04. Lehmanized
05. Let Me Pray
06. Gemini
07. Sunday I’ll Be Dead
08. Laid So Low

Christoph

ASTRAL DOORS – Notes From The Shadows

Band: Astral Doors
Album: Notes from the Shadows
Spielzeit: 49:12 min
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 29.08.2014
Homepage: www.astraldoors.com

ASTRAL DOORS gehören zu dieser Art Bands die mich eigentlich noch nie enttäuscht haben! Seit den Anfängen im Jahr 2003 verfolge ich die Band und obwohl die Meilensteine der Band „Of the Son and the Father“ oder „Astralism“ schon eine ganze Zeit zurückliegen, hat die Band nie ihre Klasse verloren und dies auch wieder zuletzt mit den beiden Alben „Requiem of Time“ 2010 und „Jerusalem“ 2012 unter Beweis gestellt.
Dazu konnte ich auch schon die Live und Interviewqualität der Band testen und muss sagen wer als Heavy Rock Fand diese Band noch nicht kennt hat schlicht weg was verpasst und sollte dies schleunigst nachholen!
Das neue, siebte, Album hört auf den klangvollen Namen „Notes from the Shadows“ und präsentiert die Band mal von ihrer etwas düsteren, mystischen Seite.
Die richtige Vertonung dieser Songs dürfte Fronter Nils Patrik Johansson mit Sicherheit spielend gelingen, gehört der Gute doch stimmlich zu einer der vielen sehr nahen DIO Erben unserer Zeit.
Aber genug gesabbelt, steigen wir in den neuen Diskus mal direkt mit dem Opener „The Last Temptation of Christ“ ein. Und hier zeigen die Jungs einen direkt wo der Hammer qualitätsmäßig auf dem neuen Album hängt, verdammt hoch! Absolut typisch rockt man sich durch die Nummer, der Chorus ist zum dar niederknien und Patrik singt außerirdisch gut! Hammer Opener!
Das anschließende „Disciples of the Dragon Lord“ gehört mit absoluter Sicherheit zu den besten Songs die ASTRAL DOORS je hervorgebracht haben, alleine schon der geile Einstieg mit dem geflüsterten Teil ist hervorragend umgesetzt und wenn der Song dann noch erneut mit einem absoluten Ohrwurmchorus und einer genialen Orgeluntermalung überzeugen kann, dann hat man glaube ich relativ viel richtig gemacht!
Und ohne euch jetzt zu langweilen oder mit Jubelstürmen zu überhäufen aber auch die nachfolgenden Songs sind allesamt allererste Sahne!
Egal ob man die flotten Rocker „Walling Wall“, „Walker the Stalker“, „Name of Rock“ oder die etwas epischeren, atmosphärischen Nummern „Shadowchaser“, „Die Alone“, „Southern Conjuration“ ancheckt alles hier hat Hand und Fuß und präsentiert die Jungs sicherlich auf dem Höhepunkt ihres Schaffens auch wenn ich das schon das ein oder andere Mal auf einem der vorherigen Alben dachte, man steigert sich hier wirklich noch mal im Vergleich zum letzten Album!
Sehr interessant ist das recht poppige „Desert Nights“, eine etwas andere Seite der Band, die aber genau so gut ist wie die gewohnte.
Mit „Confessions“, welches wieder wunderbar von den Orgelklängen untermalt wird, beschließt man dann ein Album was sicherlich irgendwann zu den ASTRAL DOORS Alltimeklassikern gezählt werden wird!

Anspieltipps:

Wie auch schon beim letzten Album “Jerusalem” schlechte Songs sucht mach hier vergebens, das gesamte Album ist ein einziger Anspieltipp!

Fazit :

Ich glaube ich brauche hier nicht viele Worte zu verlieren, ASTRAL DOORS bleiben ASTRAL DOORS wie wir sie kenne und lieben und wer hier als Fan der Band und Verfechter des Heavy Rocks nicht zuschlägt ist wirklich selbst Schuld! Selten klang die Band so stilecht und rockig.
Fronter Patrik ist sowieso über alle Zweifel erhaben und ist für mich eh der einzig wahre DIO Erbe, zusätzlich ist er ein absolut sympathischer Zeitgenosse was ich nun schon das ein oder andere Mal bei einem persönlichen Interview feststellen durfte.
Gratulation ASTRAL DOORS zu einem der Heavy Rocks Highlights 2014, auf das ihr uns noch lange mit solchem Ohrenschmaus verwöhnt! Zugreifen Leute!!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Last Temptation of Christ
02. Disciples of the Dragon Lord
03. Wailing Wall
04. Shadowchaser
05. Die Alone
06. Hoodoo Ceremony
07. Southern Conjuration
08. Walker the Stalker
09. Desert Nights
10. In the Name of Rock
11. Confessions

Julian

CREATION´S END – Metaphysical

Band: Creation’s End
Album: Metaphysical
Spielzeit: 60:15 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 29.08.2014
Homepage: www.creationsend.net

Mike DiMeo ist den meisten von uns als Sänger von RIOT und MASTERPLAN bekannt. Das der Gute Mike aber seit ein paar Jahren auch Teil einer amerikanischen Progband mit Namens CREATION’S END ist, das wussten mit Sicherheit die wenigstens. So erging es auch mir als ich die Promoinfo des neuen Albums „Metaphysical“ eben jener besagten Band CREATION’S END das erste Mal in die Hand nahm.
2010 brachte die Truppe ihr Debütalbum „A new Beginning“ auf den Markt und nun folgt also Streich Nummer Zwo.
Geboten wird uns hier Progressive Metal der ein gängigeren, melodischen und song dienlicheren Art. Die Songstruktur ist dabei aber trotzdem nicht von schlechten Eltern und das Keyboard kommt auch relativ häufig zum Einsatz um einfach eine gewisse Atmosphäre zu schaffen.
Fans von DREAM THEATER und Co sollten nun also mal genauer lesen was einem hier erwartet.
Als Opener fungiert der Song „Ohm“, ein stimmungsvolles Sci Fi Intro, mit gesprochener Geschichte.  Das anschließende „The Chosen One“ kommt direkt wunderschön mit der Keyboardbegleitung aus den Boxen. Schon nach kurzer Zeit nimmt der charakteristische Gesang von Fronter Mike das Zepter in die Hand und es entwickelt sich ein atmosphärischer Midtemposong der vor allem aufgrund seines Chorus hervorsticht.
Mit dem kurz darauf folgenden „This Heart“ hat man dann gleich direkt den nächsten Ohrwurm am Start auch wenn es hier nicht ganz so melodisch zu geht wie beim benannten Vorgängersong. Hier überwiegt ganz klar der progressive Anteil.
Genau in die gleiche Kerbe schlägt dann das anschließende „All i have“. Gut gemacht ja, überragend nein.
Aber nun im Mittelteil fahren CREATIONS END endlich die ganz schweren Ohrwurmgeschütze auf! „Part of you“ ist eine wundervolle Mischung aus Melodic und Progressive Metal, „Surrendered“ bietet dann Gänsehautatmosphäre pur und „Push“ ist dann wieder ein wenig zwingender, eingängiger gehalten.
Hier gehen also abschließend alle Daumen nach oben und auch der letzte Teil der Scheibe weiß noch mit so Songs wie „Bring to Life“ oder „Constructing a Savior“ zu überzeugen. Mit „Turn away“ sowie dem Schlusssong „Singularity“ hat man hier aber auch erneut zwei schwächere Songs am Start.

Anspieltipps:

“The Chosen One”, “Part of you”, “Surrendered” so wie “Bring to Life” stechen hier am ehesten hervor.

Fazit :

Ganz aus dem Sessel haut mich das neue Album von CREATIONS END nicht komplett. Es bietet aber genug gute Ansätze um von einer guten bis starken Scheibe zu sprechen. Die Jungs wissen auf jeden Fall wie man eingängige, melodische aber doch progressive Songs schreibt! Ein ums andere Mal verlässt man den qualitativ hochwertigen Pfad und verschwindet ein bisschen in der Mittelmäßigkeit, aber ansonsten gibt es hier nicht so viel zu meckern und Fans der Band sowie Anhänger des futuristischen Progressive Metal können hier auf jeden Fall mal mehr als ein Ohr riskieren!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Ohm
02. The Chosen None
03. Bivariate
04. This Heart
05. All I have
06. Part of You
07. Surrendered
08. Push
09. Turn Away
10. Bring to Life
11. Constructing a Savior
12. Singularity

Julian

VOLTRAID – Enter The World

Band: Voltraid
Album: Enter The World
Spielzeit: 44:17 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.voltraid.com

Wer meint, im bayrischen Ingolstadt ist rockmäßig nichts geboten außer die allseits bekannten BONFIRE, der irrt gewaltig. Die Stadt hat trotz ihres sehr beschränkten Interesses für gute Rockmusik (unlängst verirrten sich auf das Konzert der Hardrocker HEAVEN & EARTH gerade mal 8 unerschrockene Nasen, von denen 2 auch noch aus Holland (!!!) angereist sind) doch einige gute (neue) Bands zu bieten. Zwar hat dieser Silberling hier schon über ein Jahr auf dem Buckel, aber wenn uns die Anfrage einer vielversprechenden Nachwuchscombo erreicht, schreiten wir selbstverständlich zur Tat und nehmen die Platte auseinander. Und das hat nichts mit der unmittelbaren geografischen Nachbarschaft des Rezensenten zu tun.

VOLTRAID stammen, wie Ihr sicher schon erahnt habt, aus Ingolstadt und wurden 2010 gegründet. Bereits im April 2013 wurde das hier vorliegende Debütalbum „Enter The World“ veröffentlicht und seitdem beackert man fleißig die Region um die Band bekannter zu machen. Auch eine Vorstellung in der Kultsendung „Nightlife“ auf Bayern 3 mit Tom Glas (seines Zeichens Drummer von HOTWIRE, einer weiteren – leider ehemaligen – Hoffnung der Ingolstädter Rockszene) konnte man schon verbuchen. Im Vergleich zu einer internationalen Karriere natürlich kleine Brötchen. Nach kleinen Brötchen klingt „Enter The World“ aber so gar nicht.

Geboten wird klassischer Riff-Rock mit druckvollem, für eine Eigenproduktion sehr ordentlichem, Sound. Da können sich so manche Labels eine Scheibe von abschneiden. Die Musik ist natürlich nicht innovativ, macht aber einfach Spaß! Und mit der Bandhymne „Voltraid“, dem sehr guten Einsteiger „Ride Out“, dem launigen „Saturday Night“ oder „Hot Stuff“ hat man auch richtig gutes Songmaterial an Bord. Mit Florian Jung hat man einen Sänger, der VOLTRAID eine eigene Note gibt – weitab von den üblichen AC/DC-Klonen. „Highway Stop“ schließt den Longplayer kraftvoll ab.

Eine Dreiviertelstunde feinen Riff-Rock bieten VOLTRAID auf ihrem Debüt „Enter The World“. Hier klingt nichts angestaubt, die Songs haben Kraft und der Sound ist super. Was will man mehr?

WERTUNG:


Trackliste:

01. Ride Out
02. Hot Stuff
03. I Am
04. Born From Rock´n Roll
05. Saturday Night
06. Voltraid
07. Enter The World
08. Cash
09. What I Want
10. Highway Stop

Stefan

RICHIE KOTZEN – The Essential

Band: Richie Kotzen
Album: The Essential
Spielzeit: 95 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: ear Music
Veröffentlichung: 29.08.2014
Homepage: www.richiekotzen.com

Viele Flitzefinger, die in den 80er Jahren ins Rampenlicht gespült wurden und auf atemberaubende Pyrotechniken auf dem Griffbrett setzten, mussten im Zuge des Grunge sich und Ihren Stil komplett auf links drehen. Wer das nicht konnte ging mit seinem antiquierten Geshredder in den Untergrund und trauerte vergangenen Zeiten nach. Leider schmissen einige dieser ehemaligen Helden zusammen mit Ihrem alten Musikstil auch gleich Ihre spieltechnischen Fertigkeiten in die gelbe Tonne und entdeckten unisono Ihre „alte Liebe“ zum Blues wieder, was sich oft in inhaltslosem Geschrabbel und uninspiriertem Songwriting äußerte. RICHIE KOTZEN hingegen legte seinen Schwenk zum R&B geschwängerten Blues/Funk Rock hin ohne seine spielerischen Fähigkeiten unter den Teppich zu kehren. Ob bei Mr. Big, Poison, den Winery Dogs oder Solo – was der Mittvierziger aus dem Instrument rausholt lässt Gitarristen auf Schnappatmung umstellen, trotz ungemein songdienlicher Herangehensweise (man höre sich nur das Outro-Solo in „Fooled Again“ an !).

Die aktuelle Songsammlung „The Essential“ ist vom Meister selbst zusammengestellt worden und summiert die Songs, die, nach Auffassung des Meisters himself, den Musiker RICHIE KOTZEN am besten widerspiegeln. KOTZEN kann immerhin auf 18 (!!) Soloalben zurückgreifen – angefangen bei seinem selbstbetitelten Shrapnel Einstand als 18jähriger Wundergitarrist (1989) bis zu der letzten Solo Scheibe aus dem Jahr „24 Hours“ („2011“). Als Schmankerl gibt es noch 2 brandneue (und gewohnt starke) Songs obendrauf sowie unplugged Versionen, Bootleg Aufnahmen und Demo Versionen. Für Fans und Sammler also durchaus eine interessante Angelegenheit.

Nun darf man natürlich darüber diskutieren ob Kotzen heute der Gitarrist wäre der er ist ohne Alben wie „Fever Dream“ oder „Electric Joy“ eingespielt zu haben. Ich denke nicht und daher ist es schade, dass eine „The Essential“ betitelte Werkschau diese alten Scheiben, auf denen KOTZEN noch relativ typischen Instrumental-Metal spielte, ausspart. Es mag interessant sein zu wissen was ein Künstler selbst als essentiell an seinem Schaffen betrachtet, den unverklärteren Blick hat zumeist wohl ein Außenstehender. Daher krankt „The Essential“ ein wenig an der Tatsache, dass KOTZEN die hier enthaltenen Songs selber ausgewählt hat. Andererseits hat die Scheibe dadurch einen stilistischen Flow der keinen Bruch erkennen lässt und das Durchhören enorm erleichtert. Im Endeffekt ist es aber relativ egal welche Songs auf dieser Kompilation vertreten sind und welche ausgespart wurden – RICHIE KOTZEN hat einen solch hohen und in der Qualität gleichbleibenden Output, dass man eigentlich immer Gutes Material bekommt. Um die Wartezeit auf das für 2015 angekündigte 20. Soloalbum zu verkürzen taugt „The Essential“, das neben den 2Cds auch noch eine DVD enthält, aber allemal.

WERTUNG: Ohne Wertung

Trackliste:

01. War Paint
02. Walk With Me
03. Love Is Blind
04. Go Faster
05. Fooled Again
06. OMG (What’s your Name?)
07. Help Me
08. Bad Situation
09. Lie To Me
10. Fear
11. You Can’t Save Me
12. Doing What The Devil Say to Do
13. Remember (Reprise)
14. What is (2014)
15. High (2014)
16. Change (2014)
17. Special (2014)
18. Paint it on (Acoustic)
19. Holding On (Acoustic)
20. Until You Suffer Some (Fire and Ice) (Acoustic)
21. The Road (Acoustic)
22. Regret (Original Demo Version)
23. Damaged (Original Demo Version)

Mario

THE RANDOM RIOTS – Vintage Violence

Band: The Random Riots
Album: Vintage Violence
Spielzeit: 34:37 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 02.06.2014
Homepage: www.facebook.com/therandomriots

Also was sagt man denn dazu? Da hat mir doch wirklich ein Kollege meinen Anfang geklaut! Da schaut man nach dem Niederschreiben der eigenen Meinung mal nach, was denn der Rest der Schreibtischtäter zu ner Platte sagt, und siehe da: hatte tatsächlich noch wer die gleiche Idee bzw. den selben Aufhänger zu seiner Story (die ja schon online war, im Gegensatz zu meiner). Zum Glück hab ich´s noch gemerkt – und trotzdem werde ich meine Rezi nicht verändern. Vorsichtshalber distanziere ich mich aber schon mal von allen Plagiatsvorwürfen 🙂
Und los geht´s:

Alkohol ist in Schweden schweineteuer! Und trotzdem treffen sich viele Musiker oft zum heftigen Umtrunk mit ihren Gesinnungsgenossen. Ich weiß nicht, wie oft ich das nun schon in den Beipackzetteln gelesen habe, aber auch bei der schwedischen Hardrockkapelle THE RANDOM RIOTS soll es so gewesen sein, dass sich Reverend Nick Riot (vocals, guitars) und Mr. G Riot (guitars) bei einem der erwähnten Gelage näher gekommen sind. Also in musikalischer Hinsicht natürlich. Und so entstand zusammen mit Dr. Danny (bass) und Sir Max (drums) – muss ich erwähnen, dass beide ebenfalls den Zusatz „Riot“ im Künstlernamen tragen? Besagte Nacht fand übrigens bereits im Jahr 2004 statt und erst jetzt kommen die Jungs mit ihrem Debüt „Vintage Violence“ daher.

Wie sagt man so schön? Gut Ding will eben Weile haben. Der erste Blick auf Bandfotos, Albumtitel und das Cover-Artwork lassen eine weitere Combo im Fahrwasser der grassierenden Retro-Welle vermuten. Aber THE RANDOM RIOTS befassen sich auf diesem 10-Tracker lieber mit wilden Riff-Rockern bzw. Rock´n Roll, der AC/DC angelehnt ist, aber nie in stupides Nachspielen ausufert. Vielmehr vermengen die Schweden die gerade genannten Vorbilder hier und da mit modernen Einflüssen im Riffing („Playin´ For Lucifer“, „“) oder einfach mal mit brachialer Gewalt („She Tricks Me“, „Go Baby Gol“). „The Devil´s Boogie“ tendiert zwischen THE QUIREBOYS und AC/DC und „Rebel Rouser“ spielt sogar mit dem Prädikat Ohrwurm. Dazwischen finden sich aber noch andere feine Stücke („Tonight“, „A Dangerous Catch“).

Beim ersten Hören hat mich der Opener überhaupt nicht angesprochen, aber bezogen auf das komplette Album muss ich sagen, dass wir es hier mit einem echt ansprechenden Rock´n Roll Scheibchen zu tun haben, das gerne mal auf die Tube drückt und ohne Vorwarnung aus dem sprichwörtlichen Nichts kommt, auch wenn es 10 Jahre gedauert hat, bis THE RANDOM RIOTS ihr Debütalbum unter die Leute bringen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. She Tricks Me
02. Playin´ For Lucifer
03. The Devil´s Boogie
04. Don´t Want It
05. Long Time Coming
06. Damn Good Deal
07. Riot Rouser
08. Go Baby Go
09. A Dangerous Catch
10. Tonight

Stefan