SPACE VACATION – Cosmic Vanguard

Band: Space Vacation
Album: Cosmic Vanguard
Spielzeit: 44:07 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.spacevacationrocks.com

Ei verbibbsch, da hauen uns die US Metaller SPACE VACATION aber ein unerwartet geschmackvolles Leckerli zum Jahresabschluss auf die Plattenteller. Bereits der letzte Platte („Heart Attack“, 2012) der Band um den ehemaligen Vicious Rumors Gitarristen Kiyoshi Morgan konnte mit einer tollen Mischung aus klassischem Heavy Metal und Hardrock Elementen gefallen. Das nun vorliegende „Cosmic Vanguard” legt aber nochmal in allen Belangen einen drauf.

Auch weiterhin klingen SPACE VACATION wie eine metallische Variante der Hardrocker Vanderbuyst, mit einem unbändigen Drang nach vorne. Mit dem neuen Material setzt sich das Quartett abermals mitten in die Schnittmenge aus Steelwing, White Wizzard oder Enforcer, kann aber gleichzeitig eine eindeutige eigene Duftmarke hinterlassen. Am besten funktioniert die Chose wenn  die Jungs das Gaspedal durchdrücken wie in der Heavy Metal Hymne „More Is More“ oder dem nicht minder packenden „Say My Name“. Da schlägt einem eine solch energische Spielfreude aus den Boxen entgegen, dass man sich fragt warum andere Bands das nicht ebenso überzeugend auf die Kette kriegen. Die Produktion passt zudem wie die Faust aufs Auge (diese arschgeilen Gitarrensounds!) und lässt die Band weder Retro noch modern glattgebügelt klingen, sondern einfach zeitlos und unendlich hungrig. Lediglich die beiden etwas ambitionierter arrangierten „The Living Damned” und “Land Of Steel“ vermögen das hohe Adrenalin-Level des restlichen Materials nicht ganz zu halten, sorgen aber andererseits für ein wenig Abwechslung. Neben der gewohnt erstklassigen Gitarrenarbeit muss auch Sänger Scott Shapiro erwähnt werden, der hier wirklich einen klasse Job abliefert und sowohl den speedigen Tracks als auch den knietief im NWOBHM watenden Songs wie „Cosmic Vanguard“ oder dem mit 1A Thin Lizzy Gedächtnis-Gitarren versehenen „Get Down“ ein ums andere Mal eine schmissige Melodielinie verpasst die es sich gleich im Hirn gemütlich macht.

Mit „Cosmic Vanguard” ist SPACE VACATION ein echtes Hammeralbum gelungen, dass Freunden von britischem (NWOBH) und US Metal wärmstens ans Herz gelegt sei. Daran kann auch das selten gräuerliche “Art”work der Scheibe nichts ändern.

WERTUNG:


Trackliste:

01. On Your Feet
02. More Is More
03. Rolling Thunder
04. Cosmic Vanguard
05. Get Down
06. The Living Damned
07. Say My Name
08. Eye To Eye
09. Witch Wizard
10. Battle Jacket
11. Land Of Steel

Mario

BATTLEAXE – Power From The Universe (Re-Release)

Band: Battleaxe
Album: Power From The Universe (Re-Release)
Spielzeit: 52:35 min
Stilrichtung: Heavy Metal / NWOBHM
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.battleaxemetal.com

Die UK Urgesteine BATTLEAXE galten als eine der hoffnungsvollsten Kandidaten der ursprünglichen NWOBHM Szene. Leider konnte die Band die in sie gesetzten Erwartungen nie in einen greifbaren Erfolg ummünzen und verschwand bereits nach dem zweiten Album „Power From The Universe“ (1984) in der Bedeutungslosigkeit. Immerhin erschienen das Debüt „Burn This Tiwn“ (1983) über Roadrunner Records und der Nachfolger über das angesehene Label Music For Nations – das enorme Potential hatten die Labelbosse damals schon richtig erkannt. Das Comeback Anfang diesen Jahres („Heavy Metal Sanctuary“, http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2014/02/battleaxe-heavy-metal-sanctury.html) hat beim Chris einen guten Eindruck hinterlassen. Sehen wir uns also anlässlich des Re-Releases der zweiten Scheibe der Band mal an, was die Jungs den Kollegen zu Zeiten von „Powerslave“ und „Defenders of the Faith“ so entgegen zu setzen hatten …

Gleich zu Beginn der fett und erstaunlich erwachsen produzierten Scheibe gibt es bereits das unbestreitbare Highlight der Scheibe zu vermelden: der schnelle Headbanger „Chopper Attack“ macht sofort beste Laune und funktioniert auch heute noch formidabel. Hier ist auch gleich die von Chris angesprochene Accept-Ähnlichkeit wieder auszumachen, die sich auch in weiteren Tracks niederschlägt. Gleichzeitig schürt „Chopper Attack“ allerdings Erwartungen, die das restliche Material nicht ganz einlösen kann. Die Songs verlieren mit fortschreitender Spielzeit immer mehr die aggressive Metal Kante und pendeln sich irgendwo im klassischen Riff-Rock der Marke Krokus („Licence To Rock“) ein. Mit „Make It In America” legten BATTLEAXE gar einen lupenreinen US-Stadionrock Song hin, komplett mit Journey-Gedächtnis Backing Vocals und einem dicke Hose Text, der aus heutiger Sicht schon ein wenig ulkig wirkt. Der Unterschied zu den großen des Genres, die es tatsächlich geschafft haben eine lebenslange Karriere aus dem Radau zu machen, liegt wohl unter anderem im Gesang und der Melodieführung von Sänger Dave King der zwar seinen Charme hat, aber weder die unsterblichen, massenkompatiblen Hymnen schreiben kann, noch eine unverwechselbare Stimme aufweisen kann. Dennoch sind Banger wie „Metal Rock” oder der Titeltrack auch heute noch feinster NWOBHM Stoff, den Fans des Genres, nicht zuletzt dank der starken Gitarrenarbeit von Steve Hardy, definitiv im Regal stehen haben sollten.

Da der Chris für „Heavy Metal Sanctuary“ eine 8 gezückt hatte, kann man wohl festhalten, dass BATTLEAXE Ihre Qualität auch 30 Jahre nach der Auflösung haben halten können. „Power From The Universe” ist jedenfalls ein starkes Stück NWOBHM, mit dem ein oder anderen kleineren Makel aber einer Menge überzeugender Argumente. Der aktuelle Re-Release kann zudem noch mit 4 guten Bonustracks aufwarten, was die Entscheidung ebenfalls vereinfachen dürfte. Ein kleiner Klassiker, der es wert ist wiederentdeckt zu werden.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Chopper Attack
02. Metal Rock
03. Licence To Rock
04. Fortune Lady
05. Shout It Out
06. Over The Top
07. Power From The Universe
08. Make It In America
09. Killer Woman (Bonus Track)
10. Radio Thunder (Bonus Track)
11. My Love’s On Fire (Bonus Track)
12. Love Sick Man (Bonus Track)

Mario

KALEDON – Antillius: The King Of The Light

Band: Kaledon
Album: Antillius: The King Of The Light
Spielzeit: 66:42 min
Stilrichtung: Power/Epic Metal
Plattenfirma:  Scarlet Records
Veröffentlichung: 17.11.2014
Homepage: www.kaledon.com

Mit dem letzten Album der Jungs von KALEDON „Altor: The King’s Blacksmith“ konnte ich mich nur bedingt anfreunden. Nun 1 ½ Jahre nach dem letzten Werk ist man mit dem neuen Diskus namens „Antillius: The King Of The Light“ wieder zurück auf der Bildfläche.
Beim letzten Album bemängelt ich den Mangel an Überhits die eine Scheibe einfach ausmachen und von der grauen Masse abheben. Mal schauen ob das bei der neuen Scheibe besser ist, an der Bandbesetzung hat sich nichts geändert, werfen wir also flugs mal einen Blick auf den Opener „In Aeternum“. Wie immer ist das Ganze nur ein stimmungsvolles Intro welches die Platte einleiten soll. Musikalisch natürlich absolut verzichtbar.
Das anschließende „The Calm before the Storm“ beginnt dann eigentlich so wie man es von den Jungs her gewohnt ist mit viel Epic und dem richtigen Schuss Melodic der natürlich im Refrain gut rüberkommt. Ein ordentlicher Opener, der jeden Fan des Genre zufriedenstellen sollte.
Danach müssen wir aber direkt mal eine kleine Durststrecke durchschreiten, denn bei „Friends will be Enemies“ kommt man nicht direkt auf den Punkt und eiert den gesamten Song über ziemlich rum, „Elisabeth“ ist dann trotz weiblichem Gastgesang auch kein wirklich Lichtblick und „New Glory for the Kingdom“ ist dann vom Aufbau sehr merkwürdig gehalten da kann auch der ordentliche Chorus nicht mehr helfen.
Bislang also nur ein richtig, starker Track, bin gespannt ob das so durchschnittlich hier weitergeht….
Nun ja „The Party“ ist zwar ziemlich poppig gehalten, geht aber doch direkt ins Ohr, „The Evil Conquest“ braucht zwar ein bisschen um in Fahrt zu kommen, ist dann aber endlich mal wieder ein kleiner Lichtblick und „Light after Darkness“ schneidet im Vergleich dann wieder eher mittelmäßig ab.
Puuh also bislang bin ich ziemlich ernüchtert, ich dachte die Band hätte sich ein bisschen mehr gesteigert im Vergleich zum letzten Mal, teilweise ist aber genau das Gegenteil der Fall!
Und dieser Gesamteindruck bleibt dann eigentlich leider auch bis zum Schluss der Scheibe bestehen. Einziger Lichtblick ist das überlange, epische und abschließende „The Fallen King“ wo die Band endlich mal zeigt was in ihr steckt, warum passiert so was nicht öfters?

Anspieltipps:

Mit “The Calm before the Storm”, “The Evil Conquest” und “The Fallen King” habt ihr hier schnell die besten Tracks ausgemacht.

Fazit :

Ich hatte mir definitiv mehr erwartet von der neuen Scheibe von KALEDON. Leider muss ich mich bei der Kritik hier wiederholen, ähnlich wie bei der Vorgängerscheibe sind hier viel zu wenig Highlights vertreten und zusätzlich ist die Platte wesentlich länger geraten, was das Ganze noch zäher macht.
Leider ist “Antillius: The King Of The Light” nur etwas für Genrefanatiker geworden!

WERTUNG:


Trackliste:

01. In Aeternum
02. The Calm before the Storm
03. Friends will be Enemies
04. Elisabeth
05. New Glory for the Kingdom
06. The Party
07. The Evil Conquest
08. Light after Darkness
09. The Angry Venegeance
10. My Will
11. The Glorious Blessing
12. The Fallen King

Julian

HAREM SCAREM – 13

Band: Harem Scarem
Album: 13
Spielzeit: 39:29 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.haremscarem.net

Irgendwie war es von Anfang an klar: HAREM SCAREM werden zurückkommen. Nach dem vollmundigen Abschied nach dem 2008er Album „Hope“ kehrte Sänger Harry Hess bereits 2010 mit dem Projekt FIRST SIGNAL wieder zurück und legte eine Scheibe vor, die gar nicht so weit weg war von dem, was er mit HAREM SCAREM gemacht hatte. Und speziell sein 2012 Soloalbum „Living In Yesterday“ knüpfte dort an wo seine Band aufgehört hatte. Als dann im letzten Jahr mit „Mood Swings II“ eine ziemlich überflüssige Neueinspielung des Klassikers von 1993 erschien, waren die Weichen gestellt.

Die logische Konsequenz war ein komplett neues Album der kanadischen Hardrocker, das jetzt mit „13“ erscheint. Und das hat mit „Garden Of Eden“ einen enorm starken Einstieg parat. Die Pause hat Harry Hess (vocals), Pete Lesperance (guitars, bass, keyboards) und Creighton Doane (drums) anscheinend sehr gut getan. So frisch wie bei „Live It“ haben die kanadischen Vorzeigerocker schon lange nicht mehr musiziert. Und auch das harte „Early Warning Signs“ oder das leicht vertrackte  „Saints And Sinners“ zeigt, dass die Jungs Überzeugungstäter sein müssen. Mit „All I Need“ hat man mal eben den lässigsten Song der neueren Zeitrechnung aufgenommen und auch das radiotaugliche „The Midnight Hours“ kann gefallen. Für die Balladenfreunde haben HAREM SCAREM „Whatever It Takes“ und „Never Say Never“ in petto und das abschließende „Stardust“ ist gesegnet mit raffinierten Arrangements. Bleibt nur noch „Troubled Times“ zu erwähnen – hier gibt es abermals gewohnte Kost mit großen Hooks.

HAREM SCAREM machen das, was sie am besten können: knackigen, hochmelodischen Hardrock mit eigener Note. Der Sound ist zeitgemäß aber nicht zu modern. Die Kanadier besinnen sich auf all ihre Stärken und legen mit „13“ eines ihrer besten Alben vor. So muss ein Comeback klingen! Willkommen zurück…

WERTUNG:


Trackliste:

01. Garden Of Eden
02. Live It
03. Early Warning Signs
04. The Midnight Hours
05. Whatever It Takes
06. Saints And Sinners
07. All I Need
08. Troubled Times
09. Never Say Never
10. Stardust

Stefan

MICHAEL JESSEN – Memories

Band: Michael Jessen
Album: Memories
Spielzeit: 40:00 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.mjessen.com

Wem der Name MICHAEL JESSEN bisher nichts sagt, der sollte die Ohren aufsperren. Zumindest wenn er auf melodischen Hardrock steht. Nachdem der Däne 2013 eine EP in Eigenregie aufgenommen und veröffentlicht hat, wurden Massacre Records auf das Werk aufmerksam und nahmen Jessen kurzerhand unter Vertrag. Dass er mit seiner Musik eher ein Exot im Roster des Labels ist, könnte sogar ein Vorteil sein. Die 4 Tracks der EP stehen ebenso auf „Memories“ wie auch 6 neue Stücke. Alles eingesungen von keinem Geringeren als Göran Edman (YNGWIE MALMSTEEN, JOHN NORUM, STREET TALK etc.).

Die Songs auf „Memories“ klingen modern und dennoch klassisch. Der Opener „Broken Heart“ spiegelt perfekt wieder, mit welcher Spielfreude die Beteiligten zu Werke gehen. Die aktuelle Single „My Own Funeral“ tönt etwas nachdenklicher – abermals ein starker Track. Generell gibt es auf „Memories“ keinen schlechten Song. Herausheben sollte man aber das prägnante „Everything Comes To An End“, das etwas flottere „Runaway“ oder die gefühlvolle Ballade „The Rose“. EUROPE Gitarrist John Norum konnte für einen Gastauftritt bei „Blackwater“ gewonnen werden.

Ein wenig an den deutschen Untergrundhelden Oliver Hartmann (AT VANCE, AVANTASIA) erinnert dieses Album schon. MICHAEL JESSEN legt auf seinem Debüt gut vor und verbindet dabei gekonnt die Vergangenheit mit der Gegenwart. Große Hits sucht man zwar vergeblich, gutes Songwriting darf dem Dänen dennoch attestiert werden. Für Genrefans auf jeden Fall eine Entdeckung wert.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Broken Heart
02. My Own Funeral
03. Everything Comes To An End
04. Blackwater
05. The Rose
06. Runaway
07. Prisoner
08. Dreams Die Hard
09. Lost In L.A.
10. Freefall

Stefan

SILVER – Idolized

Band: Silver
Album: Idolized
Spielzeit: 48:50 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: InAkustik
Veröffentlichung: 24.10.2014
Homepage: www.kidroom-music.de

Michael Voss hat Kriegsbemalung angelegt und bläst zum Sturm. Nach knapp 10 Jahren erscheint ein neues Album der ehemaligen Supergruppe SILVER. Warum ehemalig? Ganz einfach, die neue Langrille „Idolized“ wurde komplett von Voss selbst eingespielt, eingesungen und auch produziert. Dabei stammen sämtliche Songs von Andreas Broon (alias Bruhn), dem ehemaligen Bassisten der Band. Als Gastsängerinnen konnten Lisa Middelhauve (ex-XANDRIA) sowie erneut Michaela Schober gewonnen werden. Als i-Tüpfelchen gibt es eine Bonus-CD, auf der 15 Songs der ersten 5 Alben als Best Of zusammengefasst wurden und natürlich mit bester Soundqualität aufwarten.

Wer die Diskographie von SILVER einigermaßen im Kopf hat weiß, dass die beiden ersten Scheiben „Silver“ von 2001 und „Dream Machines“ von 2002 richtige Kracher waren. „Intruder“ (2003) war ein gutes Album während „Addiction“ (2004) und speziell „Gold“ (2005) abfielen. Der Sound wandte sich immer öfter ab vom klassischen AOR/Melodic Rock und die Qualität der Songs war nicht mehr durchgängig hoch wie in den Anfangstagen. Bleibt die Frage, woher die Songs für „Idolized“ stammen. Handelt es sich um neue Ideen oder Überbleibsel aus der Schublade? Eine Antwort findet sich hier leider nicht.

Gehen wir also mal ganz unvoreingenommen an die Sache heran. Das Cover von „Idolized“ schließt nahtlos an die ersten vier Artworks an und bedeutet anscheinend eine Rückbesinnung zu alter Tradition. Und auch der Opener „Sarah“ tönt nach Läuterung. Zu hören gibt es reinrassigen Melodic Rock in typischer Voss-Manier. Allerdings vermisst man etwas die Trademarks alter SILVER, zu denen Vokalist Gary Barden nun mal zählte. Das zweite Stück „She Said“ klingt dramatischer und tendiert wieder – nicht zuletzt aufgrund der weiblichen Gastvocals – etwas in die Gothicrichtung. Auch „Trust Me“ ist ein eher getragener Song. Wer auf ein weiteres Melodic Rock Album gehofft hat, wird am Anfang vielleicht etwas enttäuscht sein. Aber es gibt mit dem straighten „Hope“ auch eine Nummer im Fahrwasser der Frühphase. Auch „You Gave It Away“ sollte Erwähnung finden – ein Song, der hochmelodisch und modern zugleich ist. Das atmosphärische „Rooms“ glänzt mit ausgefeilten Arrangements.

“Idolized“ markiert keine Zeitreise zurück zum viel gelobten Debüt. Das mag auf der einen Seite schade sein, war aber auch abzusehen. Unter dem Strich bleiben 10 Songs, die ein abwechslungsreiches Bild abgeben. Mal im klassischen SILVER Sound, mal modern. Es sollte für jeden Fan der Band etwas dabei sein. Ein weiterer Kaufanreiz wird natürlich aufgrund der üppig gefüllten Bonus-CD geboten, die dann doch noch zurückblicken lässt und so manchen Höhepunkt zu Tage fördert.

WERTUNG:


Trackliste:

CD 1 “Idolized”:
01. Sarah
02. She Said
03. Trust Me
04. Hope
05. Drag Us Down
06. You Gave It Away
07. Wave
08. Rooms
09. Counting
10. And If You´re Leaving

CD 2 „The Best Of“:
01. Silver
02. Sister Love
03. Christine
04. Head Or Heart
05. Never Again
06. Forever
07. Bleed
08. Drowning
09. I Don´t Love You Anymore
10. Angeline
11. This Is My Life
12. You Are Mine
13. All That I Wanted
14. Easy
15. Daydream Believers

Stefan

BAILEY – Long Way Home

Band: Bailey
Album: Long Way Down
Spielzeit: 56:27 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.bailey-rocks.com

Mit THREE LIONS (Rezi HIER) hat Sänger Nigel Bailey ein hörenswertes Melodic Rock Album herausgebracht. Jetzt möchte er sich auch abseits seiner Band mit seinem eigenen Projekt profilieren. Weitere Mitwirkende sind dabei Haus- und Hofproduzent Alessandro Del Vecchio (keyboards, producer), Mario Percudani (guitars) und Alessandro Mori (drums).

Der Sound auf „Long Way Down“ ist etwas härter ausgefallen und teilweise auch moderner. Das kommt beim Opener „Feed The Flames“ noch nicht so zum Tragen. Trotz kernigem Riffings ist die Nummer ziemlich klassisch im Fahrwasser von härteren FOREIGNER angesiedelt. Ein durchaus gelungener Start mit guten Melodien. „In The Name Of The King“ gerät – wie erwähnt – etwas härter. Moderne, tiefergestimmte Gitarren bestimmen das Gesamtbild. Die Melodieführung ist allerdings herrlich Old-School. Was den Songs allerdings fehlt, ist Eigenständigkeit. Das besondere Etwas. BAILEY liefern hier guten Melodic Rock ab, aber ähnliche Silberscheiben haben wir alle zur Genüge im Regal stehen.

Daran können auch gute Songs wie „Dirty Little Secrets“ oder „Love Falls Down“ wenig ändern. BAILEY musizieren gekonnt und sehr britisch. Aber die Stücke klingen oft etwas angestaubt und zu konstruiert („Bad Reputation“, „Spend The Night“, „Ticket To Yesterday“ etc.). Oder wie würde man im Auto-Jargon sagen? Das hier klingt nach Fließband, nicht nach Manufaktur. Letztendlich wird „Long Way Down“ ein Melodic Rock Album unter vielen sein. Schade eigentlich…

WERTUNG:


Trackliste:

01. Feed The Flames
02. In The Name Of The King
03. Dirty Little Secret
04. Bad Reputation
05. Stay
06. Somewhere In Oslo
07. Long Way Down
08. Spend The Night
09. Love Falls Down
10. Ticket To Yesterday
11. Dirty Angel

Stefan

HARMONY – Theatre Of Redemption

Band: Harmony
Album: Theatre of Redemption
Spielzeit: 51:15 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Ulterium Records
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.harmonymetal.com

Seit dem Jahr 2000 existieren die Jungs von HARMONY. Bislang hatte ich nicht so viel von der Band gehört, was daran liegt das die beiden einzigen Alben bereits 2002 und 2008 veröffentlicht wurden. Die beiden Masterminds hinter der Band Markus Sigfridsson (Gitarre) und Tobias Enbert (Schlagzeug) sind ebenfalls bei EMPIRE 21 bzw. DARKWATER aktiv was die wenigen Veröffentlichungen erklären.
Zwischenzeitlich musste auch immer wieder Bandmitglieder ersetzt werden, besonders auf dem Gesangsposten hatte man einen ordentlich Verschleiß, aktuell übernimmt Daniel Heiman (Ex LOST HORIZON) diesen Part und man kann der Band nur wünschen das der gute Daniel dort lange bleibt, hat er doch ein beeindruckendes Organ.
So, bislang gab es eigentlich auf jeden Album eine Steigerung der Band, mal schauen ob das auch auf dem neuen Werk so sein wird, versprochen wird auf jeden Fall schon mal viel.
Der Opener „The Window of my Soul“ war schon als Vorabtrack hörbar und bestätigt direkt die Versprechungen die man gemacht hat, Melodic Metal pur! Geiler, steigender Aufbau, ein packender Refrain und dezente Keyboardunterstützung. Perfekt, besser geht es nicht. Dazu kommt noch ein Daniel Heiman der einfach nur unglaublich gut singt.
Das anschließende „Inhale“ ist dann wieder ähnlich gestrickt, langsamer Aufbau bis zum packenden Refrain, alles nach dem selben Muster wie auch schon beim Vorgänger, also auch genau so genial!
„Crown me King“ geht dann schneller und auch ein wenig progressiver zu Werke, begeistert dann aber ebenfalls wieder mit diesem traumhaften Chorus dem man sich wohl nicht entziehen kann, „Son of the Morning“ ist ebenfalls epischer und progressiver angelegt und könnte ein Filmsoundtrack sein, so schön spielt man hier mit der Atmosphäre.
Puuh, bis jetzt also nur Volltreffer, und auch in der Folge hauen einen HARMONY buchstäblich aus dem Sessel! Nehmen wir nur mal „What if“ welches eigentlich total unaufgeregt und simpel beginnt aber dann im Chorus wieder so richtig explodiert, der abwechslungsreiche, Filmscore artige Titeltrack „Theatre of Redemption“ oder die zarte Ballade „You Are“, die Jungs sind dermaßen vielseitig veranlagt, das dem Hörer hier definitiv nie langweilig wird!
Dem nicht genug haut man uns zum Abschluss noch das knackige „Hands of Time“ und das wunderbar, melodische „In Search of“ um die Ohren und beweist damit auch das man das bärenstarke Niveau der gesamten Platte bis zum Ende hin hoch halten kann, klasse!

Anspieltipps:

Von vorne bis hinten eine geile Platte!

Fazit :

Ja was soll ich groß sagen? Auf die Jungs von HARMONY ist einfach Verlass! Leider kommt die Band definitiv zu selten mit einem neuen Langspieler um die Ecke, sonst würden wir öfter in den Genuss von so einem Referenzwerk des Melodic Metals kommen. Denn nichts anderes haben wir hier vor uns liebe Freunde!
Fans des Genre sollten schnell zu schlagen und sich dieses späte Juwel des Jahres nicht entgehen lassen und ich hoffe das die Band jetzt etwas aktiver sein wird!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Window of my Soul
02. Inhale
03. Crown me King
04. Son of the Morning
05. What if
06. Theatre of Redemption
07. Bloodbound
08. You Are
09. Hands of Time
10. In Search of

Julian

AXENSTAR – Where Dreams Are Forgotten

Band: Axenstar
Album: Where Dreams are forgotten
Spielzeit: 50:15 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.axenstar.com

Die schwedischen Power Metaller von AXENSTAR sind nun auch schon seit 1998 aktiv und haben es bis dato auf fünf Veröffentlichungen gebracht. Das letzte Album „Aftermath“ erschien 2011. Seit je her sind die Jungs für ihren ordentlichen Mix aus Power und Melodic Metal bekannt und dies soll bei der neuen Veröffentlichung „Where Dreams are forgotten“ nun auf die qualitative Spitze gebracht worden sein. Man spricht also mal wieder von der typischen besten Leistung der Band bislang.
Ob dem so ist klären wir nun, indem wir uns mal dem Opener „Fear“ widmen. Dieser beginnt direkt mal recht zackig und knackig. Die Drums sind schön druckvoll und auch die Gitarrenriffs kommen fett aus den Boxen geballert. Einen melodischen Chorus gibt es dann noch oben drauf und fertig ist der perfekte melodische Power Metalopener!
„Inside the Maze“ schlägt dann eigentlich in die selbe Kerbe, ist nur vielleicht einen Ticken epischer ausgefallen. Richtig in die Vollen geht man dann aber beim mitreißenden „My Sacrifice“ bei dem man einfach seine Füße nicht mehr stillhalten kann! Grund hierfür sind der eingängige Chorus aber vor allem das kraftvolle, exakte Drumming, eine geile Nummer!
Wesentlich epischer ist dann das folgende „Curse of the Tyrant“ angelegt, welches die Brücke zum Mittelteil der Scheibe schlägt, der dann mit so Ohrbomben wie „Demise“ und „Annhilation“ aufwarten kann. Gerade bei letzterer Nummer beweisen die Jungs das sie auch schön variabel sind.
Was haben wir denn noch im Angebot? Auf jeden Fall im Anschluss „Greed“ welches ebenfalls absolut satt aus den Boxen kommt und keinem Fan des Genre enttäuschen sollte, gerade die Gitarren und Schlagzeugarbeit ist hier erneut hervorzuheben. Einfach eine Bank die Jungs an den Instrumenten!
Und auch im letzten Teil der Platte hält man das Niveau schön hoch, egal ob man das melodische „The Reaper“, das knackige „This False Imagery“ oder das abschließende, etwas langsamere „Sweet Farewell“ anspielt, alles ist absolut hörbar, wenn auch die stärksten Song hier auf „Where Dreams are forgotten“ im Mittelteil zu finden sind.

Anspieltipps:

“Fear”, “My Sacrifice”, “Demise”, “Annhilation” sowie “Greed” tönen hier definitiv am Besten.

Fazit :

Die Jungs von AXENSTAR liefern hier mit Sicherheit ihre bislang stärkste Leistung ab! Das Album kommt richtig schön kompakt und rund aus den Boxen und dürften jeden Fan des Melodic Power Metal sofort zufrieden stellen. Ausfälle gibt es so gut wie keine, der Mittelteil ist bärenstark und somit schrammt man nur ganz knapp an einer Bewertung im absoluten Topbereich vorbei. Weiter so Jungs und beim nächsten Mal kracht es dann so richtig!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Fear
02. Inside the Maze
03. My Sacrifice
04. Curse of the Tyrant
05. The Return
06. Demise
07. Annihilation
08. Greed
09. The Reaper
10. This false Imagery
11. Sweet Farewell

Julian

AIR RAID – Point Of Impact

Band: Air Raid
Album: Point of Impact
Spielzeit: 34:54 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 21.11.2014
Homepage: www.facebook.com/AirRaidOfficial

ENFORCER, STEELWING, RAM, PORTRAIT. Schweden ist derzeit Geburtsort unzähliger erstklassiger Metal Bands, die sich den frühen Tagen der von uns allen so geliebten Musik verbunden fühlen. Und die Schweden haben das nächste Ass im Ärmel, AIR RAID. Nach einem Demo (2011), der „Danger ahead“ EP (2012) und dem Debüt „Night of the Axe“ (2012) legen die Jungs nun ihren zweiten Langspieler vor.

Einen wichtigen Besetzungswechsel gab es auf dem Zweitling „Point of Impact“ auch. So steht nun Arthur W. Andersson am Mikro, Michael Rinakakis ist Geschichte. Hier ist etwas Magie verloren gegangen. Arthur macht einen starken Job, keine Frage, aber es fehlt ihm das gewisse Etwas. Und das hatte sein Vorgänger.

Die Songs sind absolut klassische Heavy Metal Kost. Wenig innovativ, dafür frisch und durch die Bank wirklich starke Nummern. Melodische und einprägsame Riffs, technisch feine Soli, Mitsingpassagen – alles was das Herz eines traditionsbewussten Metalfan höher schlagen lässt. Besonders hervorheben möchte ich den Opener „Bound To Destroy“, das flotte „Vengeance“ und die Hymne „The Fire Within“.

Für Fans der neuen Garde des Heavy Metal Sektors sind AIR RAID der nächste Kracher, auch wenn zu den Landsmännern von ENFORCER noch eine Ecke fehlt. Sei’s drum, „Point of Impact“ macht auf jeden Fall Laune und hebt sich von der Masse der Retro-Metal-Kapellen ab. Wenn die Jungs beim nächsten Album noch eine Schippe drauflegen können, schließen sie auch endgültig zur Speerspitze der „jungen Wilden“ auf.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Bound To Destroy
02. Madness
03. Victim Of The Night
04. Wildfire
05. Flying Fortress
06. Vengeance
07. The Fire Within
08. We Got The Force

Chris