MYSTERY – From Dusk Till Dawn

Band: Mystery
Album: From Dusk Till Dawn
Spielzeit: 52:00 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 28.11.2014
Homepage: www.mysteryrocks.net

Schon gut ein Jahr nach dem offiziellen Debütalbum „2013“ kommen die australischen Jung-Rocker MYSTERY mit einem neuen Longplayer angerauscht. Zum Zeitpunkt ihrer ersten Aufnahmen war Bandleader Rocky Ravic erst 14 Jahre alt, mittlerweile durfte er seine Volljährigkeit feiern. Alle übrigen Mitglieder wurden anscheinend ausgetauscht, denn das Line-Up 2014 besteht neben Ravic (vocals, guitars) aus Izzy Angel (guitars), Ozzy Koshi (bass) und Kei Bland (drums). Schon in der Vergangenheit konnten MYSTERY die Bühne mit MANOWAR, MOTÖRHEAD, IRON MAIDEN und vielen anderen Großen des Heavy Metal Zirkus teilen. Sie waren überall auf der Welt unterwegs und haben wohl größtenteils für offene Futterluken gesorgt.

Gleich 13 neue Songs befinden sich auf „From Dusk Till Dawn“. Wer die Band bereits kennt, der wird bemerkt haben, dass die Promotion Maschinerie bei den Australiern läuft wie geschmiert. Hier wird nichts dem Zufall überlassen und eine neue Platte wird schon mal von einem kompletten Film flankiert, der auch noch in Cannes über die Leinwand flimmert. So geschehen beim letzten Filmfestival in der französischen Glitzermetropole. Die Regler bei den Aufnahmen bediente erneut Stu Marshall (DEATH DEALER). Er hat dem Sound mehr Druck verpasst. Die Jungs haben auf technischer Ebene sicher einiges dazugelernt. Allerdings heben sich meisten der neuen Songs kaum vom Debüt ab, das z.B. mit „Raise Your Fist“ oder „Rock´n Roll Forever Be“ seine stärksten Momente hatte. Was aber immer noch sehr grenzwertig daherkommt, ist der Gesang. Auch die Backing Vocals klingen teilweise komplett schief und haben keine Power.

Klar haben wir es hier mit Jugendlichen zu tun, aber wenn man bei den Großen mitspielen will, muss man sich solche Kritik leider auch anhören. Image und Outfit sitzen perfekt. Die optische Umsetzung ist auf Hochglanz getrimmt, aber vieles auf „From Dusk Till Dawn“ klingt nicht fertig. Vielleicht kommt da das Beispiel gerade recht, dass der beste Song auf dem Album eine Coverversion ist. „I´m A Rocker“ von JUDAS PRIEST ist wirklich gut umgesetzt, wobei „Run To Paradise“ von den CHOIRBOYS, einer recht unbekannten australischen Band eher das Niveau der eigenen Kompositionen hat. Hier stechen vor allem das an POISON angelehnte „Dusk Till Dawn“ oder das vergleichsweise harte „Die Another Day“ heraus, wo die Band eine ordentliche Kostprobe ihres technischen Könnens gibt.

Wenn ich auf die erste Zeit von KISSIN´ DYNAMITE schaue, lag auch das Ein oder Andere im Argen, doch spätestens beim zweiten Album präsentierte man sich viel professioneller. Nach anfänglicher Orientierungslosigkeit in Sachen musikalischer Ausrichtung scheinen die Schwaben jetzt auch hier ihr Glück gefunden zu haben. Diese steht bei MYSTERY von Anfang an fest: Hardrock bzw. Hair Metal, der an frühe MÖTLEY CRÜE oder POISON erinnert. Die Qualität der Songs hat sich leider nicht gesteigert, so leid es mir tut und ich diese junge Band für das bewundere, was sie tut.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Dusk Till Dawn
02. Let It Out
03. Time To Let You Go
04. Wild And Free
05. Fight For You
06. Promised Land
07. Die Another Day
08. The One And Only
09. Looking Back
10. Living On The Road
11. Falling From Grace
12. I´m A Rocker
13. Run To Paradise

Stefan

VICTORIUS – Dreamchaser

Band: Victorius
Album: Dreamchaser
Spielzeit: 49:04 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Sonic Attack Records
Veröffentlichung: 16.11.2014
Homepage: www.vic.the-band-cruiser.de

Also das nenne ich mal fleißig! Die deutschen Power Metaller von VICTORIUS haben knapp 1 Jahr nach ihrem Debütalbum „The Awakening“ ein neues Album mit dem Titel „Dreamchaser“ am Start. Schon das Debüt war ein wahres Fest für Power Metalfreunde und ich bin mir sicher auch das neue Album wird sich qualitativ dort einreihen.
Laut Bandankündigung soll das Album noch mehr Power, mehr Geschwindigkeit und eingängige Melodien und Refrains besitzen. Na, ich würde mal sagen dann schauen wir doch direkt mal mit dem Opener „Twillight Skies“ ob das so stimmt. Ganz kurz glaubt man sich in Sicherheit, aber dann brechen die brachialen Gitarrenriffs über einen Hinweg und ein erstklassiger Metalstampfer, der auch so auf dem Debütalbum hätte stehen können, nimmt Fahrt auf. Höhepunkt des Tracks ist natürlich der Chorus, bei dem man so richtig schön mitgehen kann. Ein erster Glanzpunkt also schon mal.
Und viel gibt es auch bei den nächsten Tracks nicht auszusetzen, „Day of Reckoning“ beschreitet den selben Pfad wie der Openersong, „Dragonheart“ klingt wie eine Version eines FREEDOM CALLS Gassenhauers und „Fireangel“ ist dann wunderbar melodisch geworden und überzeugt mit einem abwechslungsreichen Aufbau.
Direkt im Anschluss gibt es dann gleich die nächsten Ohrwürmer auf die Ohren. Der Titeltrack „Dreamchaser“ gräbt sich ebenfalls unaufhaltsam seinen Weg in die Gehörgänge und mit „Battalions of the holy Cross“ gibt es dann eine knackige Power Metalnummer erster Güte. Da freut sich das Fanherz und die Luftgitarre darf ebenfalls geschwungen werden!
Bislang gibt es also wenig negatives hier zu berichten, das bleibt eigentlich auch so gut wie durchgängig bis zum Ende so, einzig „Speedracer“ und „Where Ravens fly“ können den Vergleich nicht ganz standhalten und klingen ein wenig zu gewöhnlich. Wer aber dann weiterhin so Granaten wie „Blood Aliance“ oder den epischen Abschlusstrack „Silent Symphony“ an Bord hat, kann auch ein, zwei etwas schwächere Songs absolut verschmerzen!

Anspieltipps:

Schwierig hier einzelne Songs zu nennen, alles ist auf einem recht hohen Niveau und begeistert von Anfang bis Ende.

Fazit :

Das Debütalbum der Jungs von VICTORIUS war schon echt der Hammer, auf dem neuen Silberling legen die Jungs aber definitiv noch eine Scheibe drauf, alles wirkt einfach griffiger und kompakter. Wären die ein, zwei schwächeren Songs zum Ende der Platte hin nicht, wäre es die Höchstnote geworden! So gibt es einen kleinen Abzug.
Fans der Band und des Genres können hier aber definitiv blind zugreifen, geile Scheibe!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Twillight Skies
02. Day of Reckoning
03. Dragonheart
04. Fireangel
05. Dreamchaser
06. Battalions of the holy Cross
07. Blood Alliance
08. Speedracer
09. Where Ravens fly
10. Black and White
11. Silent Symphony

Julian

MORTICIAN – Shout For Heavy Metal

Band: Mortician
Album: Shout for Heavy Metal
Spielzeit: 41:57 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma:  Pure Underground Records
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.mortician.at

Na guck mal hier das ging jetzt aber fix! Nachdem die Österreicher MORTICIAN seit ihrer Gründung in den seligen 80igern nicht so viel von sich hören lassen haben und erst 2011 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum um die Ecke bogen, haben sie nun schon das zweite Album „Shout for Heavy Metal“ auf der Pfanne.
Anscheinend ist man des rum sitzens überdrüssig geworden!
Geboten wird uns hier traditioneller Heavy Metal ganz im Stile von ACCEPT oder SAXON, teilweise leicht thrashlastig und mit dem speziellen Organ von Sänger Daniel Khan veredelt. Also ganz wie auch schon das Debüt geklungen hat.
Mal schauen ob man sich auch qualitativ etwas steigern konnte, los geht es mit dem Opener „Shout for Heavy Metal“. Langsam steigen wir in die Nummer ein, bevor dann die knackigen tiefergestimmten Gitarrenriffs das Zepter übernehmen und Daniel zum ersten Mal richtig los röhrt. Eine treibende Nummer entwickelt sich im weiteren Verlauf dessen Glanzpunkt definitiv der Chorus ist. Der Anfang ist also schon mal gut geglückt, weiter geht es direkt im Anschluss ähnlich stark mit „Eagle Spy“, „Promised Land“ sowie „Rock Power“. Gerade beim letzteren Track kann man so richtig schön mitgehen und die Fäuste in die Luft recken, starke Nummer die mit Sicherheit im Liveraufgebot der Jungs stehen wird.
„Black Eyes“ steht dann den ersten Tracks von der Qualität her in Nichts nach, das dazwischen liegende „The Devil you know“ ist aber so gar nicht nach meinem Geschmack, zu gewöhnlich rauscht es ohne großen Höhepunkt an einem vorbei.
Bei den letzten Songs ist aber eigentlich alles wieder im grünen Bereich und speziell das rockige „Wrong Way“ kann nochmal so richtig überzeugen.

Anspieltipps:

Mit “Shout of Metal, “Eagle Spy”, “Rock Power”, sowie “Black Eyes” seid ihr hier am besten bedient.

Fazit :

Zusammenfassend würde ich beim neuen Album von MORTICIAN sagen das man die Qualität des Debütalbums auf jeden Fall gehalten hat, eine kleine Steigerung ist auch erkennbar, für einen richtigen Notensprung muss aber definitiv noch etwas mehr kommen und auch die Spielzeit könnte etwas mehr sein!
Fans der Band werden aber auf jeden Fall nicht enttäuscht und können sich den Silberling blind kaufen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Shout for Heavy Metal
02. Eagle Spy
03. Promised Land
04. Rock Power
05. The Devil you know
06. Black Eyes
07. Inner Self
08. Hate
09. Wrong Way

Julian

BLOODBOUND – Stormborn

Band: Bloodbound
Album: Stormborn
Spielzeit: 46:27 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma:  AFM Records
Veröffentlichung: 21.11.2014
Homepage: www.bloodbound.se

Ah die Schweden von BLOODBOUND kommen auch wieder mit einem neuen Album um die Ecke! Der Titel des neuen Werkes „Stormborn“ lässt Großes vermuten und still und heimlich hat sich die Band auch den Status erarbeitet das man die Vermutung vertreten kann. Denn in den letzten Jahren hat sich das Lineup endlich stabilisiert und der neue Sänger Patrik Johansson (dies ist nicht der ASTRAL DOORS Fronter) wurde gut in das Bandgefüge etabliert. Zusätzlich hatte man mit den letzten Alben „Unholy Cross“ und „In the Name of Metal“ Scheiben am Start die von hinten bis vorne begeistern konnten! Wer sich davon überzeugen will, findet die dazugehörigen Rezis hier bei uns.
Angekündigt wird das neue Album als das bisher beste der Band, na schauen wir mal ob es denn mit meinem bisherigen Highlight der Band „Unholy Cross“ konkurrieren kann?
Gestartet wird das Album mit dem Openersong „Bloodtale“. Dieser ist zwar nur eine instrumentale Einleitung, aber diese ist wirklich äußerst stimmungsvoll und atmosphärisch ausgefallen, sehr cool!
Aber dann legen die Jungs los wie die Feuerwehr, „Satanic Panic“ gräbt sich in bester POWERWOLF Manier, gerade was den Chorus angeht, in die Gehörgänge, das schon als Vorabsong veröffentlichte „Iron Throne“ geht dann ebenfalls richtig gut ins Hirn und die Krone setzen die Jungs dann dem Ganze bei „Nightmares from the Grave“ auf. Hier wird einem so ziemlich alles geboten was man sich als Melodic Power Metalfan so wünscht, inklusive einem Kinderchor! Geile, teils folkige Midtemponummer!
Puuh die ersten Tracks waren schon mal alles nur Volltreffer, geht das jetzt nun so weiter?
Kurz und knapp JA!
Der Titeltrack „Stormborn“ ist ein episches Machwerk erster Güte geworden, das knackige „We Raise the Dead“ und der Stampfer „Made of Steel“ graben sich ebenfalls direkt in die Gehörgänge ein und „Blood of my Blood“ ebnet dann perfekt den Weg in das Abschlussdrittel.
Hier haben wir dann mit „When the Kingdom will fall“ einen Track der stark nach SABATON klingt und mit dem Doppelpack „Seven Hells“ und „When all Lights fail“ einen gekonnten Abschluss einer mehr als beeindruckenden neuen BLOODBOUND Scheiben, ich verneige mich mal ganz tief!

Anspieltipps:

Von vorne bis hinten nur Kracher, also nur ein einziger Anspieltipp, die gesamte Platte!

Fazit :

Wow, BLOODBOUND haben mich ja mit ihren letzten Alben schon in Verzückung gebracht, aber was man mir jetzt hier mit “Stormborn” auftischt ist für mich eines DER Highlights des Melodic Powermetal Jahres 2014! Wer hier als Fan des Genre und der Band nicht zuschlägt ist selber Schuld, muss man gehört haben.
Dafür gibt es ganz klar die Höchstnote und jetzt gebe ich mir nochmal eine Runde BLOODBOUND!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Bloodtale
02. Satanic Panic
03. Iron Throne
04. Nightmares from the Grave
05. Stormborn
06. We Raise the Dead
07. Made of Steel
08. Blood of my Blood
09. Wen the Kingdom will fall
10. Seven Hells
11. When all Lights fail

Julian

EWIGHEIM – 24/7

Band: Ewigheim
Album: 24/7
Spielzeit: 46:45 min
Stilrichtung: Dark / Gothic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 06.12.2012
Homepage: www.ewigheim.de

15 Jahre EWIGHEIM. Das will gefeiert werden. Und was eignet sich da besser als ein neues Album? So erscheint nach „Bereue nichts“ (2012) und “ Nachruf“ (2013) nun der dritte Streich im Jahrestakt. Insgesamt ist „24/7“ Studioalbum Nummer fünf. Yantit (Texte, Rhythmusgitarren, Programmierungen), Allen B. Konstanz (Gesang, Schlagzeug), und Schwadorf (Leadgitarren) verbinden auch diesmal Elemente ihrer anderen Spielweisen wie THE VISION BLEACK, EISREGEN, MARIENBAD und wie sie alle heißen, zumindest textlich. Musikalisch gibt es auch auf dem neusten Werk der Thüringer Elektro-Rock / Dark und Gothic Metal zu hören. Eingängig und tanzbar.

Den Start machen fünf neue Stücke, welche alle typischen Trademarks von EWIGHEIM aufgreifen. Alle Songs sind solide, können aber nicht ganz an das Niveau des starken Vorgängers anknüpfen. „Schneemann“ gab es bereits auf der „Dürrer Mann“ EP zu hören, allerdings wurde der Song etwas überarbeitet, wie der Zusatz 2.1 richtig vermuten lässt. Die Vocals erinnern auch gelegentlich stark an Til Lindemann von RAMMSTEIN. Die Texte sind morbide und düster wie man es von EWIGHEIM kennt, harte Gitarrenriffs wechseln sich mit elektronischen Beats und Synthies ab.

Zum Schluss geben sich einige namenhafte Kollegen die Klinke in die Hand und interpretieren ältere Songs von EWIGHEIM neu. LAIBACH nehmen sich „Heimweg“ vor, die SOKO FRIEDHOF macht „Die Augen zu“ während „Der Tanz der Motten“ von SUN OF THE SLEEPLESS getanzt wird. Die NEUE WELTORDNUNG wartet auf das „Morgenrot“ und BLUTER senden den „Nachruf“.
Diese Coverversionen und Remixe sind sehr vielseitig, was zugleich Stärke als auch Schwäche ist. Einerseits sorgen sie für Abwechslung, andererseits sind mir persönlich die Originale lieber und besonders der sehr elektronische „Morgenrot“ Remix trifft nicht so wirklich meinen Geschmack.

Unterm Strich bekommt man hier keinen richtigen Langspieler, eher ein Jubiläumsfest mit Freunden, ein Tribut an sich selbst. Bei einer dreiviertel Stunde und fünf neuen Stücken können Fans aber getrost zugreifen und werden sicherlich nicht enttäuscht. Wer EWIGHEIM kennenlernen will, sollte zu einem der früheren Werke greifen, besonders der starke Vorgänger sei hier empfohlen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Tanz Um Dein Leben
02. Nicht Mehr
03. 24/7
04. Wir, Der Teufel & Ich
05. Gloria
06. Schneemann 2.1
07. Laibach – Heimweg (Remix)
08. Sun Of The Sleepless – Der Tanz Der Motten (Coverversion)
09. Soko Friedhof – Die Augen Zu (Remix)
10. Neue Weltordnung – Morgenrot (Remix)
11. Bluter – Nachruf (Remix) (Digipak Bonus Track)

Chris

MACHINE HEAD – Bloodstone & Diamonds

Band: Machine Head
Album: Bloodstone & Diamonds
Spielzeit: 70:59 min
Stilrichtung: Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 07.11.2014
Homepage: www.machinehead1.com

MACHINE HEAD sind zurück. Von vielen herbeigesehnt, wird nun mit „Bloodstone & Diamonds“ das achte Studioalbum der Jungs aus Oakland geliefert. Rob Flynn und seine Männer spalten seit jeher die Szene. Das starke Debüt „Burn my Eyes“ machte die Band über Nacht zur großen Hoffnung der Neo-Thrash Szene. Dann folgte die Anbiederung an die damals alles überrollende Nu-Metal Welle. Tiefpunkte: „The Burning Red“ und „Supercharger“. 2003 folgte dann mit „Through the Ashes of Empires“ für viele Fans der ersten Stunde die Wiederauferstehung der Amis. Die letzten beiden Scheiben stießen im Großen und Ganzen ebenfalls auf einige Gegenliebe.

Mir hat sich der Hype um MACHINE HEAD nie so richtig erschlossen. Klar, das Debüt ist ein Groove Metal Monster, allein „Davidian“ ein echter Klassiker. Aber was unterscheidet MACHINE HEAD von anderen Bands? Die Wucht? Die krachenden Riffs? Das konnten PANTERA oder SEPULTURA auch. Technische Spielereien? Im Thrash Metal auch wahrlich keine Seltenheit. Eingängige Melodien und Refrains? So könnten wir ewig weiter machen. Für mich sind MACHINE HEAD nicht die Heilsbringer, sondern eben eine Band unter vielen, die sich dem modernen Thrash/Groove Metal verschrieben hat.

Also gehen wir ganz nüchtern und sachlich an „Bloodstone & Diamonds“ ran. Nach dem ersten Durchlauf fällt auf, MACHINE HEAD waren nie abwechslungsreicher. Alle Phasen der Bandgeschichte finden sich auf dem Album wieder, inklusive sehr Nu-Metal lastiger Momente wie etwa bei „Ghosts Will Haunt My Bones“. Treibenden Groove und tonnenschwere Riffs bekommt man beim Opener oder „Eyes Of The Dead“ zu hören. Rasende Wildheit bietet „Night Of Long Knives“. Doch leider verlieren sich die Songs meist in zu langen Spielzeiten bei denen die Spannung immer wieder verloren geht.

Zudem gibt es auch unendliche Langeweile, etwa bei „Sail Into The Black“, das nach viereinhalb Minuten überhaupt mal einigermaßen in die Gänge kommt. So hofft man zumindest. Doch der Song dümpelt über acht Minuten bedeutungslos durch die Walachei. Ebenfalls nicht wirklich überzeugend ist der teilweise schon poppige Gesang bei „Beneath The Silt“. „Damage Inside“ ist dann sowas wie eine Ballade, doch auch hier vermisse ich jegliche Atmosphäre.

Die Produktion ist makellos, leider sind die Songs deutlich schwächer als auf den Vorgängern. „Bloodstone & Diamonds“ klingt nach einem Selbstbedienungsladen für Anhänger aller Phasen von MACHINE HEAD und wirkt daher reichlich orientierungslos. Beim besten Willen, ich kann der Scheibe auch nach mehreren Durchgängen nichts abgewinnen. Es wird aber genug Leute geben, welche auch diesen Langspieler abfeiern werden. Ich gehöre definitiv nicht dazu, in meinen Ohren absolute Zeitverschwendung. Und jetzt dürft ihr mich gerne steinigen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Now We Die
02. Killers & Kings 4
03. Ghosts Will Haunt My Bones
04. Night Of Long Knives
05. Sail Into The Black
06. Eyes Of The Dead
07. Beneath The Silt
08. In Comes The Flood
09. Damage Inside
10. Game Over
11. Imaginal Cells
12. Take Me Through the Fire

Chris

ASTRALION – Astralion

Band: Astralion
Album: Astralion
Spielzeit: 68:14 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma:  Limb Music
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.astralion.org

Ja ja unser Nachbarland Finnland ist immer wieder ein wahres Geburtsbecken für melodische Power Metalbands. So auch für die, vor drei Jahren vom Schlagzeuger Tom Wallen, Hank J. Newman und Sänger Ian E Highhill, gegründeten ASTRALION. In einem Affenzahn fand man weitere Bandmitglieder und schrieb die ersten Songs. Diese gipfelten dann in dem ersten Demo mit dem Namen „Roadside Rose“.
Bevor man aber so richtig durchstarten konnte, musste man den Abgang von Gründungsmitglied Tom Wallen verkraften, der aber nach kurzer Suche durch den aktuellen Drummer Arnold Hackmann ersetzt wurde.
Nun war man wieder ready to rock, spielte viele Livegigs und wurde dann mit der Unterzeichnung des Plattendeals bei den Power Metalspezialisten Limb Music belohnt. 3 Jahre nun nach dem Start der Band steht uns nun das selbstbetitelte Debütalbum ins Haus auf dem man ganz im Stile der großen Vorbilder SONATA ARCTICA, THUNDERSTONE, HAMMERFALL oder STRATOVARIUS 1 A Melodic Power Metal zockt.
Also spitzen wir mal gebannt die Ohren und horchen in den Opener „Mysterious & Victorious rein. Schnell und mit ordentlich Keyboardunterstützung bahnt sich die Nummer ihren Weg. Der Gesang von Fronter Ian ist im angenehmen Bereich und auch der Chorus ist schön eingängig. Typischer Finnischer Melodic Power Metal irgendwie, für den Anfang auf jeden Fall schon mal sehr ordentlich!
Es folgt mit „The Oracle“ ein Track der eindeutig im langsameren, stampfenden Bereich angesiedelt ist, an sich eine ganz gute Nummer, im Vergleich zum Vorgänger aber ein kleiner Rückschritt.
Diesen Ausrutscher bügelt man aber beim anschließenden „At the Edge of the World“ wieder mehr als aus. 1 A Mucke für den Melodic Metaller unter uns der viel Wert auf Keyboards und einen eingängigen Chorus legt. Bislang die beste Nummer!
Der Mittelteil der Scheibe wird durch den Stampfer „We all made Metal“ und dem epischen, überlangen „Black Sails“ geprägt. Hier wird der Hörer gut unterhalten und bekommt was er erwartet.
Die anschließende Quotenballade „To Isolde“ ist dann aber nicht das Gelbe vom Ei, so was haben wir auch schon stärker gehört und auch das schnelle „Computerized Love“ kann mich nicht vollständig überzeugen, irgendwie zu gewöhnlich und zu sehr Standardware.
Zum Abschluss bekommt man dann wieder etwas besser die Kurve hat man doch vor allem mit dem überlangen, epischen Schlusstrack „Last Man on Deck“ einen weiteren Anspieltipp in der Hinterhand.

Anspieltipps:

“Mysterious & Victorious”, “At the Edge of the World”, “We all made Metal” sowie “Last Man on Deck” tönen hier am Besten.

Fazit :
Auf dem Debütalbum von ASTRALION halten sich Licht und Schatten eigentlich ziemlich gut die Waage. Es gibt starke Tracks die jedem Melodic Power Metaller gefallen sollten und es gibt auch Songs die nicht so ganz gelungen sind und wenn überhaupt erst beim zweiten oder dritten Mal ins Hirn wollen.
Nichtsdestotrotz kann man den Jungs eine starke Leistung auf ihrem Debütalbum bescheinigen, Fans des Genre sollten zufrieden sein und ich bin gespannt wo die Reise der Band noch hingehen wird!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Mysterious & Victorious
02. The Oracle
03. At the Edge of the World
04. When Death comes knocking
05. We all made Metal
06. Black Sails
07. To Isolde
08. Computerized Love
09. Mary (Bloody)
10. Five Fallen Angels
11. Last Man on Deck

Julian

AVATARIUM – All I Want (EP)

Band: Avatarium –
Album: All I Want (EP)
Spielzeit: 31:11 min
Stilrichtung: Doom Metal, Psychedelic Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.avatariumofficial.se

Nach dem 2013 erschienen überragenden Debüt „Avatarium“ legen die Schweden um Kreativkopf Leif Edling (u.a. CANDLEMASS, KRUX), Marcus Jidell (ex-EVERGREY) und Superstimme Jennie-Ann Smith ein kleines Appetithäppchen in Form der EP „All I want“ nach.

Enthalten sind mit dem Titeltrack und „Deep Well“ zwei neue Stücke, von denen letztgenannter „All I want“ in meinen Augen sogar die Show stiehlt. Beide Songs hätten auch auf dem Erstling eine sehr gute Figur gemacht. Der Doom Anteil ist ein wenig in den Hintergrund gerückt, aber natürlich vorhanden. Dazu liegt dieser Leif auch einfach zu sehr im Blut. Die psychedelischen Rockelemente sind etwas stärker, „Deep Well“ begeistert zudem mit einer verträumten Atmosphäre, ganz starke Nummer. Aber ich wiederhole mich. Neu an Bord ist auch Micheal Blair (Percussion), welcher bereites mit Größen wie TOM WAITS und LOU REED zusammen gearbeitet hat. Seine Ideen fügen sich perfekt in das Klangbild von AVATARIUM.

Neben den beiden neuen Stücken gibt es drei Liveaufnahmen vom Debüt, aufgenommen auf dem 2013er Roadburn Festival. Unglaublich aber wahr, damals erst der zweite Auftritt von AVATARIUM überhaupt!

Viele EP’s sind heutzutage ihr Geld nicht wert, „All I want“ macht in meinen Augen hier eine Ausnahme. Die beiden neuen Stücke halten das Niveau des Debütalbums locker und die drei Liveversionen sind eine feine Dreingabe. Daher, klare Kaufempfehlung!

WERTUNG:


Trackliste:

01. All I want
02. Deep Well
03. Pandoras Egg (live)
04. Tides of Telepathy (live)
05. Bird of Prey (live)

Chris

CARCASS – Surgical Remission – Surplus Steel (EP)

Band: Carcass
Album: Surgical Remission – Surplus Steel (EP)
Spielzeit: 17:40 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 14.11.2014
Homepage: www.facebook.com/officialcarcass

Nach dem starken Comeback Album „Surgical Steel“ im letzten Jahr, verkürzen die Englänger von CARCASS die Wartezeit bis zum nächsten Langeisen mit der EP „Surgical Remission – Surplus Steel“.

Die Songs entstammen den Aufnahmen zu „Surgical Steel“ und wurden teilweise bereits als Bonustracks der Japan Edition bzw. der Digipak-Version veröffentlicht. Nun haben die Jungs aus Liverpool diese nicht verwendeten Stücke also gebündelt und den Fans zugängig gemacht. Und die EP lohnt sich durchaus, zwar halten nicht alle Stücke das Level des letzten Langspielers, sind aber weit davon entfernt überflüssig zu sein. So dürften Fans beim groovigen „A Wraith In The Apparatus“ oder dem Stampfer „Intensive Battery Brooding“ (der am Schluss kräftig die Thrash-Keule schwingt) voll auf ihre Kosten kommen.

„Surgical Remission – Surplus Steel“ hält die Spannung oben und macht Lust auf mehr. Hoffentlich dauert es nicht solange bis CARCASS wieder neues Material auf Albumlänge unters Volk jagen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. A Wraith In The Apparatus
02. Intensive Battery Brooding
03. Zochrot
04. Livestock Marketplace
05. 1985 (Reprise)

Chris

KOBRA AND THE LOTUS – High Priestess

Band: Kobra And The Lotus
Album: High Priestess
Spielzeit: 45:17 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Titan Music
Veröffentlichung: 21.11.2014
Homepage: www.kobraandthelotus.com

Die kanadische Sängerin Kobra Paige und Ihre Band legen nun Ihr 3. Studioalbum unter dem Banner KOBRA AND THE LOTUS vor. Nachdem es vor allem für das selbstbetitelte  Vorgängerwerk aus dem Jahr 2012 eine Menge Lob gegeben hat geht es jetzt darum den Vorschuslorbeeren auch gerecht zu werden. Um nichts dem Zufall zu überlassen hat diesmal niemand geringerer als Johnny K (u.a. Megadeth, Three Doors Down, Disturbed) auf dem Produzentensessel Platz genommen und der der Band einen schön rauen, modernen Anstrich verpasst hat, der dem klassischen Heavy Metal der Band bestens zu Gesicht steht.

Dass die gute Frau Paige singen kann ist nach einigen Minuten schnell klar – dass sie sich aber derart gekonnt in ein Soundbild integriert welches traditionell eigentlich immer von Männern geprägt wird, ist dennoch erstaunlich. Nicht viele Sängerinnen (vor allem wenn sie klassisch geschult sind) schaffen den Spagat zwischen Theatralik und Aggressivität sondern landen leider allzu oft im seichten Tralala-Valhalla oder aber machen auf ulkige Weise dem Krümelmonster Konkurrenz. Nicht so die gute Kobra, die Songs wie den Banger „Warhorse“, das schnelle „I Am, I Am“ oder den Mitgröhler „Soldier“ nicht nur singt, sondern in bester Halford Manier zelebriert. Ihre Mitstreiter ziehen sich ebenfalls mehr als kompetent aus der Affäre, besonders die zahlreichen, flinken Gitarrensoli lassen aufhorchen. Das Songmaterial ist durch die Bank hochklassig sowie abwechslungsreich und es gibt von vorne bis hinten gepflegt auf die Mütze. Lediglich beim letzten Track „Lost In The Shadows” (das abschließende Highlight der Scheibe) wird das Rezept zugunsten eines epischen, langsameren Songs ebenso erfolgreich verändert.

„High Priestess” macht ganz vorzüglich Laune und es ist dem Energiebündel Kobra Paige und Ihrer Band zu wünschen, dass sich die Arbeit und Freude die sie offensichtlich in Ihre Musik stecken auch entsprechend bezahlt machen. Wer auf klassischen Heavy Metal in zeitgemäßem Sound steht sollte definitiv in die neue KOBRA AND THE LOTUS Scheibe reinhören.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Warhorse
02. I Am, I Am
03. Heartbeat
04. Hold On
05. High Priestess
06. Soldier
07. Battle Of Wrath
08. Visionary
09. Willow
10. Lost In The Shadows

Mario