THE NEAL MORSE BAND – The Grand Experiment

Band: The Neal Morse Band
Album: The Grand Experiment
Spielzeit: 52:44 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out Music
Veröffentlichung: 10.02.2015
Homepage: www.nealmorse.com

Dass sich die Besprechung einer Neal Morse Platte mal als so schwierig gestalten würde hätte ich nie gedacht. In der Regel liefert der ehemalige Spock’s Beard Vordenker immer hochwertigen Stoff ab. Da kann man sich drauf verlassen – wo NEAL MORSE drauf steht, ist auch NEAL MORSE drin. Das hat sich bei der ersten Scheibe seiner NEAL MORSE BAND auch nicht wirklich geändert, und doch will sich die große Begeisterung bei „The Grand Experiment“ nicht so richtig einstellen. Begleitet wird MORSE mal wieder von seinem treuen Sidekick Mike Portnoy am Schlagzeug, sowie dem jungen Gitarrist Eric Gillette und Randy George am Bass. Geschrieben und aufgenommen wurde das gesamte Material binnen kürzester Zeit im Studio, ohne Vorproduktion oder irgendeine Vorbereitung – ein Novum und ein bewusster Bruch  der üblichen Routine.

Der stärkste Track der Scheibe ist gleich der Opener „The Call“ bei dem die Spock’s Beard Vergangenheit von MORSE immer wieder durchscheint, gepaart mit einigen sehr geschmackvollen Soli von Herrn Gillette. Der Junge spielt auf dem Album einige wirklich tolle Gitarrenparts, garniert mit einem wunderbaren Sound. Die Krux an der Sache ist, dass Gillette sich sowohl beim Sound als auch bei der Entwicklung seiner Spieltechnik in nicht geringem Maße von Portnoy’s ehemaligen Best Buddy John Petrucci hat inspirieren lassen. Das hinterlässt schon einen leicht befremdlichen Eindruck. Auch der Titeltrack, der anfangs wie ein waschechtes King’s X Cover daherkommt, trumpft im weiteren Verlauf mit diesen herrlichen, typischen MORSE Melodien und Einfällen sowie traumwandlerischem Zusammenspiel der Musiker  auf. Die obligatorische Akustikgitarren-Ballade darf in Form von „Waterfall“ natürlich auch auf keinem NEAL MORSE Album fehlen, ebenso wenig wie der epische, vetrackte Longtrack zum Abschluss des Albums. Der Fan merkt schon – die NEAL MORSE BAND liefert haargenau das ab was man von Ihr erwartet. Und das macht unterm Strich wohl auch einen Teil der „Ernüchterung“ aus, die mir „The Grand Experiment“ bereitet. Objektiv betrachtet ist auch dieses Album ein weiteres starkes Highlight in der ewig langen Diskographie von MORSE. Neues oder Originelles sucht man aber leider vergebens auf der Platte die auch darunter leidet, dass kein echtes Bandgefühl aufkommt. Das ist alles meckern auf hohem Niveau und kommt womöglich negativer rüber als nötig. Ans Herz gewachsen ist mir dieses nach Schema F erarbeitete Album leider trotz mehrmaliger Einfuhr und einer Menge starker Momente jedoch nicht.

Fans von NEAL MORSE sollten sich die Scheibe aber natürlich auf jeden Fall selbst zu Gemüte führen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Call
02. The Grand Experiment
03. Waterfall
04. Agenda
05. Alive Again

Mario

DANKO JONES – Fire Music

Band: Danko Jones
Album: Fire Music
Spielzeit: 36:08 min
Stilrichtung: Rock, Blues, Punk
Plattenfirma: Bad Taste Records/ Soulfood
Veröffentlichung: 06.02.2015
Homepage: www.dankojones.com

Seit mittlerweile 18 Jahren bekommt man von DANKO JONES, momentan bestehend aus Danko Jones (Gesang, Gitarre), John Calabrese (Bass) und Rich Knox (Schlagzeug), waschechten Rock’n’Roll um die Ohren. Seit Anfang Februar gibt es jetzt auch das neue Album „Fire Music“ zu hören.
Den Beginn hierbei macht „Wild Woman“. Klanglich noch etwas verhalten, jedoch mit schwerwiegendem Text, der vor Bitterkeit zur so strotzt. Mit dem potentiellen Ohrwurm „The Twisted Knife“ nimmt die Platte jedoch Fahrt auf und „Gonna Be A Fight Tonight“ lädt mit seinen Gangshouts zum Mitfeiern und Wut ablassen ein.  Genauso verhält es sich auch bei „She Ain’t Coming Home“ und „Body Bags“, was mit Zeilen wie „I do not forget, I do not forgive“ noch eine Stufe aggressiver daherkommt, bevor man vom melodiösen „Live Forever“ wieder versöhnt wird. „Do You Wanna Rock“ mit seiner übertriebenen Cowbell und „Getting Into Drugs“ mit seinem plumpen Text sollen wohl die Party-Kracher des Albums sein, verfehlen ihr Ziel aber um einige Zentimeter. Dafür rettet das Rockabilly angehauchte „Watch You Slide“ die Ehre wieder und macht vor allem laut richtigen Spaß. „I Will Break Your Heart“ gibt schließlich die Quotenballade, die mich ein bisschen an VOLBEAT denken lässt, und auch wenn sie einen Gang zurückschaltet ist die von einer klassischen Schnulze weit entfernt.

Fazit: Du bist frustriert, aggressiv, möchtest Dampf ablassen und danach wild feiern? Dann ist dieses Album das richtige für dich! Und auch für alle anderen Freunde der Rock-Musik ist „Fire Music“ trotz kleinerer Schwachstellen zur guten Unterhaltung geeignet.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Wild Woman
02. The Twisting Knife
03. Gonna Be A Fight Tonight
04. Body Bags
05. Live Forever
06. Do You Wanna Rock
07. Getting Into Drugs
08. Watch You Slide
09. I Will Break Your Heart
10. Piranha
11. She Ain’t Coming Home

Lotta

ECLIPSE – Armageddonize

Band: Eclipse
Album: Armageddonize
Spielzeit: 43:49 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: www.eclipsemania.com

Erik Martensson hat seine Hitmaschine wieder angeworfen. Im Falle von ECLIPSE wäre es allerdings etwas ungerecht, von einer Ein-Mann-Show zu sprechen, stehen dem Sänger und Gitarristen doch mit Magnus Henriksson (guitars) ein kompetenter Partner für das Songwriting und mit Robban Bäck (drums) sowie Magnus Ulfstedt (bass) eine tolle Rhythmustruppe zur Seite, die ECLIPSE als richtige Band erscheinen lassen. Trotz der Umtriebigkeit des Hauptakteurs bleibt der Projektcharakter hier weitestgehend außen vor.

War der Vorgänger „Bleed And Scream“ schon ein echtes Highlight und hat sich wohl für die Meisten an die Spitze des Schaffens der Schweden gesetzt, waren die Erwartungen an den Nachfolger natürlich enorm. Diesem Druck haben ECLIPSE ganz locker stand gehalten, das muss vorab gleich einmal gesagt werden. Mit einer Top Produktion versehen brennen sie auf „Armageddonize“ ein weiteres Hitfeuerwerk ab. Schon der Opener „I Don´t Wanna Say I´m Sorry“ steht für die Spielfreude und die Energie des kompletten Albums. Der Song glänzt mit enorm starkem Riffing und einem Melodiefestival erster Güte. Gleich darauf folgt mit „Stand On Your Feet“ die nicht minder gelungene erste Singleauskopplung.

„The Storm“ scheint dann aber ein Stück zu sein, das sich irgendwo in den Schubladen versteckt gehalten hat, denn es klingt ein kleines bisschen nach der Massenware anderer Frontiers-Projekte. Mit dem fantastischen „Blood Enemies“ ist dieser kleine Anflug von Reißbrettcharakter allerdings ganz schnell wieder verschwunden. „Wide Open“ ist ein weiterer Melodic-Rocker mit großen Melodien – aber haben die nicht alle Songs auf „Armageddonize“? Klare Sache – die Ballade „Live Like I´m Dying“ verpackt sie geschickt in große Gefühle während Nummern wie der Stampfer „Breakdown“ oder der Uptempo-Kracher „All Died Young“ einfach großartig sind.

Es ist echt schwer, jedes Mal schreiben zu „müssen“, dass die hier vorliegende Platte die beste der jeweiligen Band ist. Und obwohl das jede Kapelle immer vom aktuellen Werk behauptet, ist es bei ECLIPSE einfach so. Nach dem bockstarken „Bleed & Scream“ legen die Schweden mit „Armageddonize“ noch eine Schippe oben drauf und bewegen sich ohne Umwege auf das perfekte Album zu. Respekt für diese Leistung und für „Armageddonize“, mit dem die Schweden einen neuen Höhepunkt in ihrer eigenen Karriere setzen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. I Don´t Wanna Say I´m Sorry
2. Stand On Your Feet
3. The Storm
4. Blood Enemies
5. Wide Open
6. Live Like I´m Dying
7. Breakdown
8. Love Bites
9. Caught Up In The Rush
10. One Life – My Life
11. All Died Young

Stefan

H.E.A.T. – Live In London

Band: H.E.A.T.
Album: Live In London
Spielzeit: 67:42 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: ear Music
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: www.heatsweden.com

Die Schweden H.E.A.T. werden als Retter des guten alten Melodic Rock gefeiert. Und das in Zeiten, in denen sich kaum mehr ein Mensch vom heimischen Sofa erhebt um ein Rockkonzert zu besuchen oder gar eine CD kauft. Dass ihnen dabei auch manche alten Recken gehörig im Nacken sitzen, kennt man dem jungen Quintett überhaupt nicht an. Keine Spur von Nervosität aber auch keine Spur von jugendlicher Naivität – H.E.A.T. sind eine bestens geölte Rock´n Roll Maschine, der nicht einmal der Weggang ihres Sängers Kenny Leckremo im Jahr 2010 etwas anhaben konnte. Kurzerhand wurde mit dem Swedish Idol Gewinner Eric Grönwall kompetent nachgerüstet. Dieser sang sich bald in die Herzen der Fans und lässt so langsam vergessen, dass er der Neue ist. Keine Spur des Brian-Johnson-Syndroms, der wohl auf ewige Zeiten der „neue“ Sänger von AC/DC ist.

Vielleicht liegt es daran, dass Eric Grönwall eine absolute Rampensau ist. Vielleicht auch daran, dass er zu einem Zeitpunkt in die Band kam, wo sie zwar schon recht bekannt war und zwei richtig gute Platten auf dem Kerbholz hatte, sich mit den beiden folgenden Releases mit Grönwall am Mikrofon noch einmal steigern konnte und mit ihm schon einige Hits abgeliefert hat.

Davon gibt es auf dem aktuellen und ersten offiziellen Konzertmitschnitt „Live In London“ eine ganze Menge. Natürlich ziehen die Schweden speziell bei neueren Songs wie „A Shot At Redemption“, „Mannequin Show“, „Inferno“ oder dem prächtig in Szene gesetzten „Point Of No Return“ alle Register. Nicht zu vergessen natürlich die Überhits des 2012 Longplayers „Address The Nation“ („Better Off Alone“, „Breaking The Silence“ und natürlich die Hymne „Living On The Run“, das kurzerhand als Rausschmeißer und letzter Höhepunkt fungiert). Daneben findet man die Single „1000 Miles“, mit der H.E.A.T. 2009 in den nationalen Ausscheidungen zum Eurovision Song Contest angetreten sind.

Die beiden ersten Alben „H.E.A.T.“ und „Freedom Rock“ werden allerdings sträflich vernachlässigt und mit nur einem Song „Late Night Lady“ vom 2008er Debüt erwähnt. Schade, denn auch hier hätten sich einige klasse Songs gefunden, die den Fans sicher Spaß bereitet hätten.

Aber auch so ist „Live In London“ eine Hochglanz-Livescheibe erster Güte, die von der Frische und Perfektion der Band lebt. Einziger Knackpunkt ist eben das Fehlen älteren Materials. Wen aber nicht stört, dass „Live In London“ keineswegs den Anspruch erhebt, eine komplette Werkschau der doch noch recht übersichtlichen Diskografie der Schweden zu sein, für den ist das hier eine wirklich lohnende Sache.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. Point Of No Return
2. A Shot At Redemption
3. Better Off Alone
4. 1000 Miles
5. It´s All About Tonight
6. Inferno
7. The Wreckoning/Tearing Down The Walls
8. Mannequin Show
9. Late Night Lady
10. In And Out Of Trouble
11. Downtown
12. Enemy In Me
13. Emergency
14. Breaking The Silence
15. Living On The Run

Stefan

LAST AUTUMN´S DREAM – Level Eleven

Band: Last Autumn´s Dream
Album: Level Eleven
Spielzeit: 50:09 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: www.facebook.com/last-autumns-dream

Mit dem vor fast genau zwei Jahren erschienenen „Ten Tangerine Tales“ konnten LAST AUTUMN´S DREAM (LAD) das erste Mal so richtig überzeugen – zumindest mich. Bisher hatten die Scheiben des schwedischen Workaholic-Projektes von Mikael Erlandsson eher Fahrstuhlmusik-Charakter. Viele werden mich für diese Worte steinigen, aber bis zu diesem Album konnte mich keines ihrer neun vorangegangenen Werke so richtig gefangen nehmen.

Als „Ten Tangerine Dreams“ wie ein Komet auf meinen Schreibtisch und in meine Musikwelt einschlug, war auf einmal alles anders – dementsprechend waren auch die Erwartungen an das neue Album „Level Eleven“, das nach einer Pause von zwei Jahren ungewöhnlich lange auf sich warten ließ.

Mit „Kiss Me“ starten LAD dann allerdings genau so, wie ich es befürchtet hatte. Mit netten Melodien und ziemlich wenig zwingender Power. Genau das Gegenteil ist beim folgenden „Follow Your Heart“ der Fall. Ein Song, der locker an die Klasse des Vorgängeralbums heranreicht. So will ich LAD hören. Mit „Fight The World“ haben die Schweden eine schöne Ballade am Start und „I´ll B There 4 U“ liegt wohl irgendwo zwischen den Welten, ist also weder Ballade noch Rocksong. Bei „Losing You“ bietet man lockeren AOR während „Go Go Go – Get Ready For The Show“ nicht wirklich überzeugen kann. Auch im weiteren Verlauf bieten LAD einen Mix aus Interessantem („Made Of Stone“, „Star“) und Verzichtbarem („Stick Around“, „PLZ“) und liefern ganz nebenbei erneut eine tadellose musikalische Gesamtleistung ab – neben Chefdenker und Sänger Mikael Erlandsson beteiligen sich bekannte Namen wie Nalle Pahlsson (bass) und Jamie Borger (drums) sowie der neu hinzugekommene Peter Söderström (guitars) an diesem Werk.

„Ten Tangerine Dreams“ ist und bleibt das einzige Album von LAD, das man haben MUSS. Der aktuelle Output „Level Eleven“ reiht sich aber im mittleren Oberfeld der eigenen Disco ein und hat durchaus Songs an Bord, die richtig gut sind. Als Gesamtes ist diese elfte Langspielplatte der Schweden aber bei Weitem nicht so stark wie der Vorgänger. AOR Fans dürfen zugreifen, wer von der Power des 2013er Meisterwerks begeistert war, dem wird ein vorheriger Probedurchlauf empfohlen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Kiss Me
2. Follow Your Heart
3. Fight The World
4. I´ll B There 4 U
5. Losing You
6. Go Go Go – Get Ready For The Show
7. Delirious
8. Made Of Stone
9. Stick Around
10. Star
11. PLZ

Stefan

WHYZDOM – Symphony For A Hopeless God

Band: Whyzdom
Album: Symphony for a Hopeless God
Spielzeit: 68:47 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma:  Scarlet Records
Veröffentlichung: 17.02.2015
Homepage: www.whyzdom.com

Neues aus Frankreich von den Symphonic Metallern von WHYZDOM. Nach „Blind?“ aus dem Jahre 2012 kommt nun das neue Album „Symphony for a Hopeless God“ auf uns zu.
Mit dem neuen Werk geht man mehr in die Ecke Cinematic Symphonic Metal, schraubt also ordentlich am Orchesterfeeling und hat dazu auch gleich mal eine neue Sängerin an Bord. Neu dabei ist die Sopranistin Marie Rouyer, sie ersetzt die langjährige alte Sängerin Elyne Lorient. Warum, weshalb und wieso keine Ahnung, aber mal schauen wie die neue Dame zur etwas anderen Ausrichtung der Band passt.
Mit „While the Witches Burn“ wird das Album gestartet. Eine siebenminütige Nummer die direkt mal aufzeigt wo der neue Weg der Band hingeht, weg vom Symphonischen Power Metal hin zu mehr Soundtrackartigen Songs. Ob diese Kurskorrektur so passt, nun wir werden es im weiteren Verlauf herausfinden. Der Track braucht auf jeden Fall ganz schön um in die Puschen zu kommen, Neusängerin Marie ist auf jeden Fall facettenreicher als die Vorgängerin aber mir gefällt dieser opernhafte Gesang einfach nicht! Wenn die Dame losrockt gefällt es mir besser. Der Einstieg ist also ein wenig zwiegespalten und recht voll gepackt.
Ein bisschen krankt auch der folgende Song „Tears of a hopeless God“ an den Macken des Vorgängersong. Aber im Großen und Ganzen geht die Nummer besser ins Ohr, ist aber erneut recht mächtig geworden.
Besser kommt „Let‘s Play With Fire“ um die Ecke, endlich schraubt man das ganze Soundtrackartige Zeuch mal etwas zurück und konzentriert sich auf das wesentliche im Song. Es keimt Hoffnung auf, das nach dem etwas verpatzten Start nun alles besser wird.
Bei den nächsten Tracks wird diese zarte Hoffnung aber gleich wieder zerstört, Komplexität die sich auch nach dem xten Durchlauf nicht wirklich erschließt, viel zu viel drumherum und gesanglich findet man auch keine klare Linie. Mal ist es eher opernhaft und dann wieder klarer Gesang. Ne das ist nix liebe Leute!
„The Mask“, „Wake up the Titans“ sowie „Where are the Angels“ sind noch ganz in Ordnung das war es aber auch schon im weiteren Verlauf. Zusammenfassend bleibt eine ganz schöne Enttäuschung übrig, wie man nach der zweiten, starken Scheibe musikalisch so eine Kehrtwende machen kann und sich dann so verzettelt.

Anspieltipps:

Mit “Tears of a hopeless God”, “Let’s Play with Fire”, “The Mask” sowie “Where are the Angels” macht ihr hier nicht viel falsch.

Fazit :

8,5 Punkte gab es von mir für die letzte Scheibe von WHYZDOM, dieses Mal werden es leider weniger werden, denn die Neuausrichtung der Band empfinde ich als eine Art Rückschritt. Gesanglich hat man jetzt zwar mehrere Facetten drauf, aber musikalisch verzettelt man sich das ein ums andere Mal und kommt einfach nicht zum Punkt! Man legt einfach zu viel Wert auf die Komplexität und klangliche Gestaltung der Songs, als auf den Song selbst. Es bleibt einfach zu wenig hängen!
Somit gibt es nur solide 6 Punkte und das aber auch nur weil hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde, von den Songs her ist das hier gezeigte einfach zu wenig!

WERTUNG:


Trackliste:

01. While the Witches Burn
02. Tears of a hopeless God
03. Let‘s Play with Fire
04. Eve‘s last Daughter
05. Don‘t try to blind me
06. The Mask
07. Asylum of Eden
08. Waking Up the Titans
09. Theory of Life
10. Where are the Angels
11. Pandora‘s Tears

Julian

WIND ROSE – Wardens Of The West Wind

Band: Wind Rose
Album: Wardens of the West Wind
Spielzeit: 52:40 min
Stilrichtung: Symphonic Power Metal
Plattenfirma:  Scarlet Records
Veröffentlichung: 17.02.2015
Homepage: www.windroseofficial.com

„Shadows Over Lothadruin“ das Debütalbum aus dem Jahre 2012 der Italiener von WIND ROSE ist mir noch sehr gut in Erinnerung. Die Jungs hatten damals ein astreines Fantasykonzeptalbum zusammengezimmert, welches Fans des Genre in absolute Verzückungen versetzt hat. Nun, nachdem man mit so Bands wie EPICA oder WINTERSUN die Livebühnen dieser Welt unsicher gemacht hat, hat man für uns das zweite Album „Wardens of the West Wind“ im Gepäck.
Auf diesem führt man den musikalisch eingeschlagenen Weg des Debüts fort, 1 A orchestrale Inszenierungen mit einer epischen Atmosphäre und über allen thront das ausdrucksstarke Organ von Fronter Francesco Cavalieri.
Fans des ersten Werk können sich also auf eine weitere Reise in die Welt der Mythen und Fantasy freuen. Standesgemäß eröffnet das Intro „Where Dawn and Shadows Begin“ das neue Album. Atmosphärisch super getroffen, öffnet es den Weg zu der Fantasywelt von WIND ROSE.
Bei „Age of Conquest“ geht es dann direkt richtig zur Sache, knallharte Riffs treffen auf einprägsame Melodien und über allem thront der Gesang von Francesco. Klasse Nummer, die richtig schön satt aus den Boxen kommt.
Das anschließende „ Heavenly Minds“ braucht zwar ein bisschen um in Fahrt zu kommen, bahnt sich dann aber direkt seinen Weg in unsere Gehörgänge. Hier setzt man ebenfalls wieder auf satte, mehrstimmige Gesänge und Refrains und somit haben wir hier direkt den nächsten Volltreffer zu verzeichnen.
Im folgenden Mittelteil fahren WIND ROSE aber nochmal so richtig auf! Knallharte Riffs und abwechselnder Gesang wie beim epischen „The Breed of Durin“, klassischer Symphonic Power Metal bei „Ode to the West Wind“ oder Piratenfeeling beim Stampfer „Skull and Crossbones“. Hier ist alles vertreten was man bislang an der Band geliebt hat. Ein klasse Abschnitt, der den Weg in den letzten Abschnitt wunderbar ebnet.
Dort haben wir dann erst das atmosphärische Vorspiel „The Slave and the Empire“ welches auf das folgende „Spartacus“ einstimmt. Und der Titel kommt hier nicht von ungefähr, man wägt sich geradezu in einem Historieschinken zurückversetzt, so abwechslungsreich und atmosphärisch dicht ist die Nummer. Ausgestattet mit einem Ohrwurmrefrain schafft es die Nummer spielend sich festzusetzen.
Zum Abschluss präsentiert man uns noch den Videotrack „Rebel and Free“ der ebenfalls schön abwechslungsreich und eingängig gehalten ist und die Platte stark abschließt.

Anspieltipps:

Richtig, schlechte Tracks muss man hier mit der Lupe suchen, das ganze Album ist ein einziger Anspieltipp!

Fazit :

Wie schon geschrieben hat mir das Debütalbum der Jungs von WIND ROSE ja schon richtig gut gefallen. Auf “Wardens of the West Wind” lässt man die, zwar atmosphärisch ordentlichen, Zwischenstücke des ersten Albums weg und gewinnt so eindeutig nochmal an Qualität. Das Album wirkt wie aus einen Guss ist zwar auch recht vielseitig und komplex, wird aber niemals zu sperrig und lässt sich gut hören.
Dazu noch starke Songs die einen fast sofort ins Blut übergehen sowie ein geiler Sänger, Symphonic Power Metalherz was willst du mehr? Kaufen!!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Where Dawn and Shadows Begin
02. Age of Conquest
03. Heavenly Minds
04. The Breed of Durin
05. Ode to the West Wind
06. Skull and Crossbones
07. The Slave and the Empire
08. Spartacus
09. Born in the Cradle of Storms
10. Rebel and Free

Julian

BEYOND THE BLACK – Songs Of Love And Death

Band: Beyond the Black
Album: Songs of Love and Death
Spielzeit: 56:19 min
Stilrichtung: Gothic/Epic Metal
Plattenfirma:  We love Music
Veröffentlichung: 13.02.2015
Homepage: www.facebook.com/beyondtheblackofficial

Wenn sich die Macher des Wacken Festivals und ein Musikproduzent zusammen tun kann dabei eigentlich nur Gutes herauskommen! Die Rede ist hier von Thorsten Brötzmann und Thomas Jensen und Holger Hübner. Bei einer feucht fröhlichen Runde zückt der gute Thorsten auf einmal Aufnahmen einer jungen deutschen Band, die beiden Wacken Chefs sind ganz aus dem Häuschen ob der Klänge und so kommt eins zum anderen und BEYOND THE BLACK treten wenig später, ohne ein einziges Album in der Hinterhand zu haben, auf dem größten Metal Festival der Welt auf! Selbst redend das sie dort eine gute Figur abgaben und somit kommen wir heute in den Genuss ihres Debütalbums „Songs of Love and Death“.
Die Truppe zockt female fronted Metal der irgendwo in der Schnittmenge zwischen Gothic und Epic Metal zu suchen ist. Immer im Vordergrund dabei das beeindruckende Organ der 19 jährigen Frontfrau Jennifer Haben, die die Band vor 10 Jahren auch mit ein paar studierten Mitmusikern in Mannheim gegründet hatte und selbst Klavier, Gitarre sowie Saxophon spielt.
Alles also super Voraussetzungen, ob die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind finden wir nun heraus indem wir den Klängen des Openertracks „In the Shadows“ lauschen. Episch und atmosphärisch ist der Beginn des Tracks und recht schnell geht die zuckersüße Melodie einen ins Blut über. Zusammen mit dem angenehmen Gesangsorgan von Jennifer und dem packenden Chorus kann man hier direkt mal den ersten Volltreffer landen.
Daran anschließend fräst sich dann direkt der Titelsong „Songs of Love and Death“ in die Gehörgänge. In der Schnittmenge, Epic/Gothic und Symphonic Metal pumpt man sich hier stampfend durch die Nummer und beschert dem Hörer gleich den nächsten Ohrorgasmus.
Die folgende kraftvolle Halbballade „Unbroken“ führt sich, ohne großartig zu glänzen, in die bisherige Songstruktur ein. Einfach ein guter Song, der zwar nicht großartig auffällt, ich aber auch auf jeden Fall schon mal schlechter gehört habe!
Von ganz anderem Kaliber sind dann die Tracks des Mittelteils. „When Angels Fall“ ballert euch den Staub aus den Boxen, schöner, kraftvoller Symphonic Metal halt, die folkige Ballade „Pearl in a World of Dirt“ bietet dann wunderschönen Wechselgesang und eine verträumte Atmosphäre und mit „Hallejuah“ hat man wieder einen abwechslungsreichen, melodischen Symphonc Metalhammer an Bord.
Bislang gibt es also fast nur Volltreffer zu bestaunen, bleibt das so? Ja fast, es gibt zwar auch ein zwei etwas schwächere Songs im weiteren Verlauf zu vermelden, „Numb“ und „Afraid of the Dark“ sind dafür Beispiele, aber ansonsten glänzt man mit so Perlen wie „Running to the Edge“, „Drowning in Darkness“ oder „Fall into the Flames“ um die Wette und mit der abschließenden Halballade „Love Me Forever“ setzt man dann einen gekonnten Schlusspunkt unter ein beeindruckendes Debütalbum, welches mal wieder zeigt das gute Newcomerbands immer wieder ans Tageslicht kommen.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall solltet ihr hier “In the Shadows”, “Songs of Love and Death”, “When Angels Fall”, “Pearl in a World of Dirt” sowie “Drowning in Darkness” an checken!

Fazit :

Wow ,ich muss schon sagen da haben die Herrn Produzenten mal wieder einen starken Newcomer ausgegraben! BEYOND THE BLACK haben megastarke Songs im Gepäck, die sich größtenteils direkt nach der ersten Note festsetzen. Zusätzlich hat man mit Frontfrau Jennifer eine beeindruckende, angenehme Stimme in seinen Reihen.
Aus dem Stand stößt man somit bei uns in den obersten Punktebereich vor, eine geile Scheibe die sich Genrefreunde nicht entgehen lassen sollten!

WERTUNG:


Trackliste:

01. In the Shadows
02. Songs of Love and Death
03. Unbroken
04. When Angels Fall
05. Pearl in a World of Dirt
06. Hallelujah
07. Running to the Edge
08. Numb
09. Drowning in Darkness
10. Afraid of the Dark
11. Fall into the Flames
12. Love me forever

Julian

ERADICATOR – Slavery

Band: Eradicator
Album: Slavery
Spielzeit: 42:54 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Yonah Records
Veröffentlichung: 31.01.2015
Homepage: www.eradicator.de

Neues Thrashfutter aus Nordrhein-Westfalen! Die Jungs von ERADICTOR legen ihren dritten Langspieler „Slavery“ vor. Bereits die beiden Vorgänger „The Atomic Blast“ (2009) und „Madness Is My Name“ (2012) fanden im deutschen Underground ordentlich Zuspruch.

Das neue Langeisen zeigt die Band weiter gereift. Musikalisch siedelt man nach wie vor sehr nahe an der Bay Area, bindet aber auch ein paar teutonische Thrashwurzeln in den Sound ein. Bei Songs wie etwa „Two Thousand Thirteen“ fühlt man sich mehr als einmal an METALLICA zu ihren Glanztagen erinnert. Doch ERADICTOR kopieren nicht nur die alten Helden, sondern geben den Songs eine eigene Note, klingen dabei frisch und authentisch. Mit „Bloodbath“ hat man auch einen absoluten Killer am Start, der Song knallt ohne Ende, geht voll auf die Zwölf, groovt und rockt. Ganz starke Nummer! Schade nur, der Song bringt es gerade mal auf eineinhalb Minuten Spielzeit. „Manipulhate“ ist ein erstklassiger Midtempo-Banger, bei Songs wie „Smash The Masquerade“ oder „Evil Command“ zeigen die Jungs, dass auch technisch einiges an Potential in der Band steckt.

ERADICTOR gehören nicht erst seit „Slavery“ zum Besten was die deutsche Retro-Thrash-Gemeinde zu bieten hat. Wer auf knackigen, melodischen Thrash Metal der alten Schule steht, kommt an der Scheibe nicht vorbei.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Intro
02. Of Ashes And Sand
03. Evil Command
04. Two Thousand Thirteen
05. Scars
06. Bloodbath
07. One Man Jury
08. Manipulhate
09. The States Of Atrocity
10. Smash The Masquerade
11. Slavery

Chris

CHALICE – Overyears Sensation

Band: Chalice
Album: Overyears Sensation
Spielzeit: 53:17 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Keiler Records
Veröffentlichung: 13.02.2015
Homepage: www.chalice.de

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah ist? Das könnte wohl die Devise sein, wenn es um Rockmusik aus Deutschland geht. OK, der Abstand zwischen dem Wohnort des Rezensenten und der Band beträgt immerhin 722 Kilometer (wenn man dem Navigationsgerät trauen darf), trotz allem muss die heimische Musikszene gepflegt werden. Und dass Hamburg nicht nur eine tolle Stadt ist sondern auch hervorragende Metalbands beheimatet, dürften ein paar wenige Beispiele belegen: HELLOWEEN, RUNNING WILD und IRON SAVIOR sollen nur exemplarisch stehen für eine Vielzahl bekannter Kapellen aus der Hansestadt. Leider findet man den Namen CHALICE nicht unter den Big Playern der Szene. Warum das so ist, muss nicht immer an Qualität liegen. Das ist wie im wahren Leben (oder im Fussball). Da entscheidet nicht immer die Leistung sondern kommt oft eine ganze Stange Glück hinzu und das hat man oder aber auch nicht.

Im Falle von CHALICE könnte man behaupten, dass sie bisher kein Glück hatten. Trotz einiger wirklich guter Alben, einer tollen Live-Show und großem Engagement sind sie immer noch nicht so bekannt, wie sie es eigentlich verdient hätten. Vielleicht kann das nach über 20 Jahren Bandbestehen das neue Album „Overyears Sensation“ ändern?! Das Promo-Info verspricht härtere Riffs, reifere, treibendere Beats und noch eingängigere Melodien als je zuvor, da können wir uns ja auf was gefasst machen.

In der Tat beginnt das mittlerweile siebte Studioalbum des Hamburger Quartetts mit kurzweiligem Hardrock-Entertainment in Form des ersten Songs „You Better Get Used To It“. Knackig dargeboten mit ein paar progressiven Elementen, die der Band gar nicht schlecht zu Gesicht stehen. Weitaus straighter rocken CHALICE beim folgenden Titeltrack, der das Zeug zum Ohrwurm hat. „Rock´n Roll Machine“ beginnt mit Funky Beats und mündet in einem weiteren sehr guten Refrain. Bisher schlagen sich CHALICE sehr gut, wenngleich die Keyboard- bzw. Hammondeinsätze im weiteren Verlauf bei einigen Songs etwas deplaziert wirken (z.B. „Glorious Again“). Versöhnlich stimmen aber gute Stücke wie „Chasing The Wind“ oder die schöne Ballade „Shake The Earth“, die den positiven Gesamteindruck mehr als bestätigen.

Ob der große Durchbruch mit „Overyears Sensation“ gelingen kann, wage ich nicht vorauszusagen, aber mit ihrem neuen Album haben die Hamburger Hardrocker CHALICE ein weiteres starkes Argument auf ihrer Seite, um ihre Fans zu begeistern. Auch 2015 ist mit CHALICE zu rechnen, so viel steht fest.

WERTUNG:


Trackliste:

1. You Better Get Used To It
2. Overyears Sensation
3. Rock´n Roll Machine
4. Chasing The Wind
5. Glorious Again
6. All About Your Love
7. Turn Away
8. Shake The Earth
9. Sign Of The Times
10. Taste It
11. Don´t Tell Me Lies
12. Last Wish

Stefan