UNHERZ – Mainstream

Band: Unherz
Album: Mainstream
Spielzeit: 65:52 min
Stilrichtung: Deutschrock / Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 10.01.2020
Homepage: www.unherz.com

UNHERZ veröffentlichen ihr mittlerweile 8. Studioalbum mit dem bezeichnenden Titel „Mainstream“. Wollen die Jungs aus Worms jetzt sichergehen, dass jeder den Inhalt des Albums versteht oder soll es sich doch um versteckte Gesellschaftskritik handeln? Wir werden sehen.
Musikalisch ist das Quartett zwar um einiges härter als die Urgesteine BOEHSE ONKELZ oder die unsäglichen FREI.WILD, aber textlich unterscheidet sich – bis auf die stellenweisen eingeschobenen englischsprachigen Passagen – nicht viel. Schon der Titeltrack „Mainstream“ lässt den geneigten Hörer nicht unbedingt aufhorchen, eher gefällig als nachdenklich stimmend. In diesem Stil geht es dann auch weiter. Mit „Beichtstuhl oder Sündenpfahl“ wird die x-te Version von Religionskritik vorgetragen, ein Song, der leider auch musikalisch nicht wirklich hängen bleibt. „König ohne Krone“ ist da schon eingängiger, aber auch hier fehlt die Tiefe für einen wirklich guten Song.
Wie auf jedem UNHERZ-Album darf eine Ballade nicht fehlen. Die Ballade diesen Albums ist „Leben am Limit“, ein doch eher radiotaugliches Stück und daher genau dem entsprechend, was man nicht sein will – „Mainstream“. Die eingeschobenen englischen Zeilen nerven hier etwas und der Text lässt mich innerlich dann doch eher aufheulen. „Leben am Limit – this is my way of life. My fucking way of life…” Mehr muss ich dazu wohl nicht sagen. Doro kann die Verknüpfung von Deutsch und Englisch definitiv besser.
Was mir auf „Mainstream“ fehlt, ist ein kleiner Lichtblick, irgendetwas positives. Und wenn es nur mal ein richtiges Trinklied ist. Denn auch der nächste Song „Ihr wisst es nicht“ versucht wieder kritisch zu sein, aber textlich ist es einfach platt. Leider wird es auch in der zweiten Hälfte nicht wirklich besser. „Hornhaut am Arsch“ hätte wunderbar auch von den ONKELZ kommen können, was es jetzt nicht unbedingt besser macht. Vor 25 Jahren wäre so ein Song noch ein Novum gewesen, 2020 ist es eher banal.
Mit „F.I.F.A.“ sprechen UNHERZ mal ein Thema an, welches doch eher selten den Weg auf eine Deutschrock-Platte finden. Ein kleiner Lichtblick immerhin.
Den Abschluss bilden das rockige „Fluch der Zeit“, welches einen schon leicht versöhnlich stimmen kann. Vor allem musikalisch geht es mal wieder voran und auch textlich klingt es schon optimistischer als die vorherigen düsteren Songs. Mit „Marie“ gibt es dann endlich mal eine richtig geile Mitgröhl-Hymmne, die einen zum abfeiern einlädt und bei dem endlich mal so richtig fett angestoßen werden kann. Leider kommt dieser Song zu spät und es hätte mehr davon geben sollen.

Fazit: Fans der Band werden auf Ihre Kosten kommen, denn UNHERZ haben sich nicht viel verändert. Live werden sie vermutlich auch wieder auf die Kacke hauen und eine mitgehende Performance abliefern, aber für mich fehlt auf „Mainstream“ einfach zu viel, um hier eine gute Bewertung abzugeben. Die Texte sind stellenweise zu platt und klingen so, als hätte man es so oder so ähnlich schon bei x-beliebigen anderen Bands gehört. Vielleicht haben sich UNHERZ mit 8 Alben in nur 11 Jahren nicht unbedingt einen Gefallen getan. Auch die unzähligen Gastmusiker (z.B. Steffen Kiederer von KING KONGS DEOROLLER oder Jörn Rüter von den KNEIPENTERRORISTEN) als Verstärkung hauen es nicht mehr raus.
Sorry Jungs, mehr als 5 gut gemeinte Sterne von 10 sind hier leider nicht drin.

WERTUNG:

 

 

 

Trackliste:

01. Intro
02. Mainstream
03. Beichtstuhl oder Sündenpfuhl
04. König ohne Krone
05. Schreie in der Nacht
06. Hänsel und der Nachbar
07. Leben am Limit
08. Ihr wisst es nicht
09. Unsere Art
10. Hornhaut am Arsch
11. F.I.F.A.
12. Eigene Legende
13. Drachenflügel
14. Fluch der Zeit
15. Marie

Tänski

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