UNCHOSEN ONES – Sorrow Turns To Dust

Trackliste:

01. Far Beyond The Thunderdome
02. The World Is Ours To Take
03. Infinite Gear
04. Sorrow Turns To Dust
05. The Accursed Moon
06. Kill The Night
07. Too Late
08. Shadow Dancer
09. Ashen Wasteland
10. The Call Of The Rain
11. True Warrior

Spielzeit: 43:45 min – Genre: Power Metal – Label: Blood Fire Death – VÖ: 21.04.2023 – Page: www.facebook.com/profile.php?id=100072179466913

 

Manche Bands haben schon in einem ganz frühen Entwicklungsstadium die große universelle Wahrheit verstanden: Mehr Synthesizer = mehr geil. Gut, das mag nicht jeder so sehen, aber es gibt doch eine dankbare Zielgruppe, zu der ich mich zähle, die sich freut, wenn der melodische Heavy/Power Metal durch viel Keyboard-Spaß angefröhlicht wird. Das wäre dann auch die Zielgruppe von UNCHOSEN ONES aus Spanien, die sich erst vor drei Jahren gegründet haben und nun mit „Sorrow Turns To Dust“ das erste Album präsentieren.
So fröhlich ist das Ding dabei gar nicht, es gibt doch schon verstärkt melancholische oder düstere Melodieelemente, wenngleich die Power-Metal-typischeren positiven natürlich nicht fehlen. Und ja, bei der Truppe spielen Synths eine dominante Rolle, was angesichts der unter „Für Fans von „ aufgeführten BATTLE BEAST und H.E.A.T. nicht übermäßig überrascht. Jeder Song verwendet welche, jeder Song verwendet zum Teil gefühlt ein Dutzend unterschiedliche Sounds, von kleinen Arpeggios, die nicht mehr als eine Sekunde andauern, über Sequencer im Hintergrund, druckvolle AOR-Shots und -Pads, Lead-Synthesizer, kleine elektronische Drum-Elemente etc.
Die Traditionalisten unter uns können „Sorrow Turns To Dust“ hiermit generell erstmal zur Seite legen, aber wer Freude an diesem Plastik-Cheese (im positiven Sinne) hat, der mag gerne dranbleiben.
Was man sagen muss: Nicht selten überspielt jener Tasten-Überfluss, dass die Platte in musikalischer Hinsicht eher konventionell ausfällt. Würde man die Band auf Gitarren, Drums, Bass und Vocals reduzieren, wär die Sache um einiges unspektakulärer, und obgleich einzelne Parts schon extremes Ohrwurmpotenzial haben, sind es keine, die man so im Leben noch nicht gehört hätte. Das kann man groß bemängeln, aber dafür gibt es ja die zusätzliche Ebene, auf der sich UNCHOSEN ONES so richtig austoben. Und halten wir an dieser Stelle fest: Mit der macht das Album ziemlich Spaß, nicht nur für ein Debütalbum. Auf ein wenig mehr Endpolitur und Schliff an der Produktion sei für die Zukunft dennoch zu hoffen. Die Produktion holt einzelne Sounds gut in den Vordergrund, während andere eher erahnbar hinter dem Rest der Band sind. Und hin und wieder wirkt die Gesamtmenge nicht ganz plausibel, wenn ein in einem Song noch nie gehörter Synth-Sound plötzlich in der zweiten Hälfte des zweiten Prechorus erstmalig einsetzt. Diese Art von Musik benötigt gerade auf der „elektronischen“ Ebene ein hartes Maß an Politur und Struktur, und die lässt „Sorrow Turns To Dust“ doch noch manchmal missen.

Fazit:
Klingt jetzt nach einigem an Kritik. Aber ich kann noch so lange kritisieren und muss doch entspannt anerkennen, dass mir „Sorrow Turns To Dust“ echt viel Spaß gemacht hat. Klar, UNCHOSEN ONES sind eine junge Band, die mit der Zeit ihren Kompositionsstil definieren und weiter ausarbeiten und ihr Klangbild optimieren werden und sollten. Aber pack die gesamte Platte (abzüglich des orchestralen „The Accursed Moon“ und der Ballade „True Warrior“) auf die nächste Metal-Party-Playlist, und jeder Song wird die Stimmung einwandfrei obenhalten!

Anspieltipps:
„Far Beyond The Thunderdome“, „Sorrow Turns To Dust“, „Kill The Night“ und „Too Late“

Jannis

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