U.D.O. – Steelfactory

Band: U.D.O.
Album: Steelfactory
Spielzeit: 58:11 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 31.08.2018
Homepage: ww.udo-online.com

Die Mittagspause ist vorbei, alle Arbeiter zurück an die Maschinen. In der Stahlfabrik wird wieder fleißig produziert und mit den höchstqualifizierten Angestellten – Sven, Fitty, Andrey und Udo, dem Chef vom Dienst, können die angefertigten Produkte eigentlich nur eins sein: deutscher Edelstahl, Solingen rostfrei, von bester Qualität. Die Überraschung ist klein, so ist dem auch.
Beeindruckend ist, dass Udo nach einer kaum mehr überschaubaren Menge an Releases in mehr als vierzig Jahren Bühnenhistory auch im Jahr 2018 keineswegs nur unispirierten Kram veröffentlicht, sondern, ganz im Gegenteil, mit “Steelfactory” eines seiner besten Werke der letzten Dekaden mit U.D.O., DIRKSCHNEIDER und ACCEPT locker-flockig aus dem Tarnjackenärmel schüttelt. Die Produktion: verhältnismäßig warm und rund, dabei höchst druckvoll. Die nötige Härte ist absolut vorhanden, wenngleich doch etwas weniger als auf aktuellen ACCEPT-Veröffentlichungen. Es scheint, als habe man weniger versucht, den klassischen 80er-ACCEPT-Sound zu verhärten, sondern eher in die heutige Zeit zu transportieren und auf den aktuellen Stand der Technik zu heben. Der Versuch ist absolut gelungen, der Sound funktioniert hervorragend mit U.D.O.s Songs – und er ist nicht das einzige, das auf “Steelfaktory” funktioniert.
Kurz zusammengefasst: Die Scheibe hat alle Trademarks eines Albums, für das Udo am Mic steht. Der ACCEPT-Faktor ist omnipräsent, was nicht weiter verwunderlich ist. Kombiniert werden diese mit einer Detailverliebtheit innerhalb der einzelnen Instrumente, insbesondere innerhalb der Gitarrenspuren. So erweist sich beispielsweise “Make The Move” als kleiner ACCEPTklassiker-Fanservice, der, neben “Living For Tonight”-Groove und -Riff sowie einem an “Balls To The Wall” erinnernden und einen “Up To The Limit”-Chorus erwarten lassenden Prechorus, im Chorus spektakuläres, modern anmutendes Tapping auffährt und somit einen perfekten Spagat zwischen Udo-Tradition und aktuellen Facetten schafft. “Tongue Reaper”, “Rising High” und “Eraser” agieren in Uptempo-Gefilden, bei “In The Heart Of The Night”, dem Friedensbotschafter-World-United-Track “One Heart One Soul” und den letzten beiden Tracks werden melancholischere (im Fall von “My Way” balladige) Klänge ausgepackt – und der Rest ist feinstes stampfendes Midtempo, das von einer kreativen Gitarrenfraktion, geilen Soloparts, nicht unbedingt komplexen aber größtenteils absolut starken Melodien und besten Achtziger-Riffs beherrscht wird. Udo ist über das komplette Album hinweg in Bestform, mal keifend, mal erstaunlich klar, mal mit dem typischen Udo-Sprechgesang. Auch die Grundstimmungen der Songs variieren. Ob nachdenklich, böse-angepisst oder hymnisch, ob getragener, melodie-orientierter oder aggressiv straight – “Steelfactory” hat, so muss man bewundernd anerkennen, keinen einzigen Lückenfüller am Start. Der German Metal Tank rollt noch und hat zweifelsohne in der “Steelfactory” nochmal ein amtliches Tuning verpasst bekommen.

Anspieltipps:
Freunde, keine Ahnung. Würfelt eine Zahl zwischen 1 und 13 und hört euch den Track dazu an. Kann nichts bei schiefgehen.

Fazit:
Kurz und knapp: Es ist ein U.D.O.-Album, wie man es erwartet, und ein verdammt hochwertiges noch dazu. Kauft Euch am besten noch eine Salbe gegen Nackenschmerzen dazu, der Mitnickfaktor ist enorm.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Tongue Reaper
02. Make The Move
03. Keeper Of My Soul
04. In The Heart Of The Night
05. Raise The Game
06. Blood On Fire
07. Rising High
08. Hungry And Angry
09. One Heart One Soul
10. A Bite Of Evil
11. Eraser
12. Rose In The Desert
13. The Way

Jannis

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