TRANSATLANTIC – The Absolute Universe

Band: Transatlantic
Album: The Absolute Universe
Spielzeit: 64:19 min / 90:24 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out Music
Veröffentlichung: 05.02.2021
Homepage: www.transatlanticweb.com

Ich habe an dieser Stelle schon zahlreiche Alben vorgestellt, die unter Beteiligung von Mike Portnoy entstanden sind. Und die neue Single, bzw. das dazugehörige Video von Liquid Tension Experiment hat (wohl nicht nur) mir ein riesen Grinsen ins Gesicht gezaubert. Besonders freue ich mich aber auch immer wieder auf neues Futter der Prog-Rock Superkapelle TRANSATLANTIC, die im Abstand von einigen Jahren, zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk, hochkarätige Alben veröffentlicht. Diese Konstellation hat einfach das gewisse Besondere, etwas das die anderen Bands in denen Portnoy die Felle verkloppt, alt aussehen lässt. So ist natürlich auch diesmal die Vorfreude groß, zumal es sich die Band nicht hat nehmen lassen das neue Album „The Absolute Universe“ in gleich 2 Ausführungen unter die Fans zu bringen: einmal in einer gut anderthalbstündigen „Extended Version“ Version (das auf den Namenszusatz „Forevermore“ hört) und einmal in der „Abriged“ (sprich, gekürzten) Fassung (unter dem Zusatz „The Breath Of Life“). Bei letzterem handelt es sich aber nicht um eine durch den Rotstift zusammengestrichene Version – vielmehr haben die Jungs einige Tracks in abgeänderten Arrangements (teils sogar mit anderen Sängern) neu eingespielt und Songs hier und da ausgetauscht … unterm Strich haben wir es hier also quasi mit tatsächlichen, alternativen Fakten zu tun 😉

Eigentlich könnte man das neueste Opus mit dem lapidaren Vergleich zu den starken Vorgängern abfrühstücken und wahrheitsgemäß darauf verweisen, dass TRANSATLANTIC einfach immer abliefern. Da erwarte ich ganz ehrlich auch nichts geringeres als ein absolutes Sahnealbum, und das ist „The Absolute Universe“ auch wieder geworden – mit allem was dazu gehört. Anspeltipps herauszupicken ist schwierig – wer sich ein Bild machen will, sollte mal in das durch eine traumhafte Melodieführung und gesunde Härte bestechende „Looking For The Light (Reprise)“ oder den mit tollen Harmoniegesängen verdelten Track „“Higher Than The Morning”“ reinhören. Ganz so Friede-Freude-Eierkuchen ist es dann doch nicht. Die Produktion ist zwar angenehm transparent, klingt aber ziemlich haargenau wie die letzten Alben der Band (da tut sich zwischen den Platten in Sachen Klangentwicklung leider nur wenig bis gar nichts). 90 Minuten geballte Prog-Finesse hält man nicht unbedingt mit voller Konzentration durch, vor allem bei der Detailvielfalt. Bei dem ein oder anderen Song wünscht man sich, dass die Jungs einen festen Sänger definieren würden (der knödelige Gesang in „Solitude“ muss nicht sein) . Und das ganz große Highlight, den einen Song der über alles strahlt sucht man diesmal vergeblich. Aber, sind wir ehrlich, das ist Meckern auf unverschämt hohem Niveau. Ich bleibe bei meiner Aussage , die ich zum letzten Studioalbum gemacht habe („Kaleidoscope„): ich glaube nicht, dass Neal Morse überhaupt einen schlechten Song schreiben kann. Und ich glaube auch nicht, dass TRANSATLANTIC ein nur durchschnittliches Album einspielen könnten. Nach mehrmaligem Durchhören habe ich mich zwar „nur“ auf die gekürzte Variante eingeschossen und auch die wird nicht zu meinem einsame-Inel-TRANSATLANTIC-Album werden. Aber die Konkurrenz muss sich auch nach Album Nummero 5 mit den hinteren Plätzen zufrieden geben.

„The Absolute Universe“ bietet wie gewohnt (oder erwartet) ganz großes Prog-Kino. Man mag monieren, dass die Jungs die Gesangsparts vielleicht etwas zu demokratisch aufgeteilt haben, statt dem stärksten Sängerin ihren Reihen den Vortritt zu lassen. Und das Überraschungsmoment solcher Glanztaten wie „Bridge Across Forever “ oder „The Whirlwind“ fehlt ebenfalls. Dennoch stechen TRANSATLANTIC die Genre-Kollegen wieder gewohnt locker aus und reihen ein weiteres Meisterwerk in Ihre an Meisterwerken nicht gerade arme Diskographie ein. Pflichtveranstaltung für Fans (wobei ich persönlich die gekürzte Version um einiges ansprechender, da kohärent/kompakter) empfinde.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

The Absolute Universe: The Breath Of Life (Abridged Version)

01. Overture
02. Reaching For The Sky
03. Higher Than The Morning
04. The Darkness In The Light
05. Take Now My Soul
06. Looking For The Light
07. Love Made A Way (Prelude)
08. Owl Howl
09. Solitude
10. Belong
11. Can You Feel It
12. Looking For The Light (Reprise)
13. The Greatest Story Never Ends

The Absolute Universe: Forevermore (Extended Version)

1. Overture
2. Heart Like A Whirlwind
3. Higher Than The Morning
4. The Darkness In The Light
5. Swing High, Swing Low
6. Bully
7. Rainbow Sky
8. Looking For The Light
9. The World We Used To Know
10. The Sun Comes Up Today
11. Love Made A Way (Prelude)
12. Owl Howl
13. Solitude
14. Belong
15. Lonesome Rebel
16. Looking For The Light (Reprise)
17. The Greatest Story Never Ends
18. Love Made A Way

Mario

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