DA OIDE SCHLOG – Aufn 12er

Trackliste:

01. Aufn 12er
02. Prachtweib
03. Magda – Der Stern Von Weiden
04. Klosterschwester
05. Pumuckl
06. Kinder
07. Faschingsprinz
08. Nachtschicht
09. Landsknecht
10. Amawanz
11. Woipatinger
12. Da Traum
13. Mei Heisl

Spielzeit: 52:26 min – Genre: Rock N Boarisch – Label: Eigenproduktion – VÖ: irgendwann Anfang 2023 – Page: www.facebook.com/daoideschlogmusik

 

Als ich DA OIDE SCHLOG in der Redaktionsliste sah dachte ich erst „Was is den Des“ und hab mich für die Rezi eingetragen. Dann nach dem Erhalt der Promos auf die Titelliste geschaut und gedacht da kommt nichts Vernünftiges bei Raus. Fast trifft die Befürchtung zu, aber wirklich nur fast.

Als erstes von einem Bayern zum anderen „Buam da hobts ma wirkle oan ei gschenkt!“ Ze Fix das Ding geht ab und wie, wie ein Chilitorpedo im Hintern. Die Songs haben Hummeln im Hintern und beweisen das Mundart Rock auf bayerisch eigentlich ganz gut klingen kann.

Aber erst mal von Anfang an, beim letztjährigen und soviel ich weiß auch das letzte LA Rocks Festival in Landshut traten die Jungs auf, und damals hörte ich nur mit einem Ohr zu und achtete nicht wirklich auf die Buam, sondern wartete auf MICHAEL BORMANN’s JADED HARD. Aber jetzt nach dem Genuss des Albums ist ein zweites Ohr angebracht. Zu den aus Landshut stammenden Comedy Lederhosenrocker gehören Stefan Breu am Mikro, Bass, Tenorsax und Pauke, Stefan Kolbeck ebenfalls Mikro, Gitarre und Trompete, Fabian Vicedom an Gitarre und Alexander Ritzler am Schlagzeug.

Die Chaoten Lederhosenrocker nehmen sich selber nicht wirklich ernst, die Texte sind voll von Klischees, über Landleben in der Provinz, Frauen und Saufgelage, alles mit einem Augenzwinkern und auf Gaudi getrimmt. Über Sinn oder Unsinn der Texte lässt sich bis in alle Ewigkeit diskutieren aber irgendwie sind sie Witzig und erzeugen unzählige Lacher beim Genuss. Wer auf nicht ernst gemeinte Texte die teilweise voll und ganz Sinnfrei sind und auf den bayerischen Dialekt steht ist hier genau richtig und kommt sowas von auf seine Kosten. Mich erinnert der Sound an eine Mischung aus nicht ganz so rollige SPIDER MURPHY GANG, härteren HANS SÖLLNER, HEADSTONE mit bayerisch Texten die auch ohne Probleme von der EAV stammen könnten. Im Gegensatz zur EAV gehen die Jungs rockiger zu Werke und mischen alles mit Bläser und sehr viel guter Laune.

Es wird auch an allen Ecken und Enden zitiert, oder es kommt mal der Pumuckl, die kleine Wanze oder der Landsknecht in der eigenen Interpretation dran, wie oben schon geschrieben alles mit einem Augenzwinkern sehen und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Einfach zuhören und Genießen. Den Vogel schießt die Band aber mit da „Klosterschwester“ ab.

Da Balle vergibt den Status eines Geheimtipps für DA OIDE SCHLOG!

„Aufn 12er“ geht mit einem Riff los was Laune macht, der Opener ist flott und cool geworden, in dem sich die Band und den Song energisch vorstellt. „Prachtweib“ Schmarrn Text trifft auf Bläser und harte Gitarren. „Magda – Der Stern Von Weiden“ wäre ein Trinklied fürs Oktoberfest, „Klosterschwester“ was für ein Song auf den Text muss man erst mal kommen. „Pumuckl“ Meister Eder und sein Klabautergnom auf Dope, „Kinder“ geht voll nach vorne. „Faschingsprinz“ hier muss ich an „Märchenprinz“ von der EAV denken, „Nachtschicht“ mit viel Bläsern, passt erstaunlich gut zum Grundsound der Bayern. „Landsknecht“ hier wird eine Mittelalterklassiker gekonnt ins Hier und Jetzt geklont, können andere auch nicht besser, „Amawanz“ auf der Mauer auf der Lauer, ja genau richtig gelesen der olle Schulkalauer wird hier mit harten Riffs zum Besten gegeben. Und was darf in Bayern auf keinen Fall fehlen, dass Nationalheiligtum der „Woipatinger“ Gitarren und Bläser komisch aber Geil. Bei „Da Traum“ beweisen die Boys noch Gefühl und das sie nicht nur Krawall und Laut können, ich bin mir nicht sicher ob mit „Mei Heisl“ und den Bläsern nicht ein wenig in Richtung Stefan Mross, der im Nachbarlandkreis Mühldorf beheimatet ist, geschossen wird.

Balle