CALIGULA’S HORSE – Charcoal Grace

Trackliste:

01. The World Breathes With Me
02. Golem
03. Charcoal Grace I: Prey
04. Charcoal Grace II: A World Without
05. Charcoal Grace III: Vigil
06. Charcoal Grace IV: Give Me Hell
07. Sails
08. The Stormchaser
09. Mute

 

 

Spielzeit: 62:02 min – Genre: Progressive Metal – Label: InsideOutMusic – VÖ: 26.01.24 – Page: www.facebook.com/caligulashorseband

 

CALIGULA’S HORSE sind eine der Bands, die ich irgendwann mal sehr gerne gehört habe, dann aber irgendwie aus den Augen verlor Grund genug, die Chance für den Wiedereinstieg zu nutzen und die Rezension ihres neusten Albums „Charcoal Grace“ zu übernehmen. Und jetzt? Jetzt hör ich sie wieder sehr gerne.
Man kennt die Band für ihren nicht allzu harten und sehr melodieorientierten Progressive Metal, der nicht selten auf softe, geradezu zarte Parts zurückgreift und dabei äußerst schön ist. Ein paar elektronische und orchestrale Elemente dazu, noch etwas Klavier, Songs mit guter Länge (Sieben Minuten sind auch hier wieder der Durchschnitt) und eine hervorragende Leistung aller Beteiligten. Nicht zuletzt liegt der Fokus der Musik von CALIGULA’S HORSE eher auf der Erzeugung von Atmosphäre als auf der Demonstration von musikalisch-technischem Knowhow, sodass man auch ohne einen Abschluss in Musikwissenschaft Freude an ihren Platten haben kann.
Und all das ist der Fall auf „Charcoal Grace“. „The World Breathes With Me“ startet mit beachtlichen und kurzweiligen zehn Minuten Spieldauer, nimmt sich die ersten anderthalb davon Zeit für einen atmosphärischen Einstieg und gibt angemessen Gelegenheit, sich emotional ins Album einzufinden. „Golem“ darf anschließend noch etwas mehr zur Sache gehen und „I Prey“ ist mit seinem ruhigen elektronischen Intro, der HAKENigen Feierlichkeit, der ganz ruhigen Strophe und dem Klavier und den miesen Bassdrones ein klarer Favorit.
„III Vigil“ bleibt subtil, aber intensiv, bevor mit „IV Give Me Hell“ fast durchgängig ein gutes Drucklevel bietet. Nicht wirklich aus der Reihe fällt „The Stormchaser“, der mit seiner merkwürdigen Groove-Art aber dennoch ein kleines ungewöhnliches Highlight darstellt.
Viel Ruhe, einiges an Druck, viel Melodie, Emotion und Dichte, mit sehr schönen Kompositionen. Das erwartet man von CALIGULA’S HORSE und das bekommt man auf „Charcoal Grace“ in sauberer Produktion.
Einziger Kritikpunkt sind wohl die kleinen Bassdrops, die an sich echt cool sind, auf der Platte aber echt etwas inflationär auftreten und damit ihren Reiz verlieren und zeitweise ein wenig nerven. Was jetzt zugegebenermaßen auch kein großes Drama ist.

Fazit:
Wer CALIGULAS HORSE bereits kennt, kann „Charcoal Grace“ blind kaufen. Wer auf melodieorientierten Progressive Metal in hoher Qualität steht, der sich mit ruhigen Parts nicht zurückhält und einen einfach eine Stunde vor den Lautsprechern paralysiert, ebenso. Und wer das noch nicht tut, der könnte das Ding ja mal als Einstiegsdroge in Betracht ziehen!

Anspieltipps:
„I Prey“, „The World Breathes With Me“, „The Stormchaser“ und „III Vigil“

Jannis