AC DC ALL STAR BAND am 26.12.2024 in Wald an der Alz

Als mein Fotograf Fonse Demmelhuber und ich bei der Show von D-A-D waren begleiteten uns zwei Freunde von Fonse, die auch Musiker aus meiner Lokalen Szene sind. Man kam so ins Gespräch und ich erfuhr das einer der beiden Musiker der Gitarrist einer AC DC Cover oder Tribute Band ist und am 26.12.2024 ein Weihnachtskonzert im Wirtshaus zum Bräu in Wald an der Alz geben. Also wurde kurzerhand besprochen das ich mir dieses Konzert gebe und einen Bericht darüber verfassen werde, gesehen habe ich die Show, nun bin ich mit dem Bericht dran. In diesem Wirtshaus spielten auch schon HEADSTONE und wie ich an dem Abend von einem Zuschauer erfuhr sollen SAINTED SINNERS (ich konnte allerdings nichts dazu finden, kann also nicht von mir bestätigt werden) vor kurzem auch in dieser sehr kleinen Gemeinde in Oberbayern im Bräu aufgetreten sein. Also HEADSTONE, die AC DC ALL STAR BAND und wahrscheinlich auch SAINTED SINNERS, Wald fängt an sich zu einem Wallfahrtsort für Rocker zu entwickeln die Live Musik genießen wollen.

Also war ein Abend mit Goasn und Vollgas Rock angesagt, und genau das wurde es auch. Ich weiß es gibt jetzt bestimmt sehr kritische Stimmen die laut aufschreien das eine Cover oder Tribute Band der Stromakrobaten nicht sonderlich innovativ oder wegweisend ist. Sicher kann man dem zustimmen, ich hänge aber ein großes Aber hinzu, warum nicht, eine AC DC Show mag einzigartig sein – mit Sicherheit ja. Aber warum soll man nicht Lokale Musiker unterstützen die sich einen Gig lang den Arsch aufreißen und verdammt gute Stimmung verbreiten, egal ob jetzt mit eigenen Songs oder fremden Federn. Ich selber konnte sehr lange nichts mit AC DC anfangen, erst vor etwa 15 Jahren weckten die Jungs mein Interesse genauer hinzusehen und -hören. Sicher kannte ich von damaligen Discobesuchen die Dauerbrenner „Highway To Hell“, „T.N.T.“, „Hells Bells“, „„You Shook Me All Night Long“ „Who Made Who“, „Touch To Much“, „The Jack“, „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“, „It’s A Long Way To The Top“, „Shoot To Thrill“, „Moneytalks“, „Thunderstruck“ und noch sehr viele mehr, manche gefielen mir sogar aber so richtig wollte der Funke damals nicht überspringen und bei mir zünden. Erst vor etwa 15 Jahren als ein wenig Flaute bei den Veröffentlichungen herrschte sah und hörte ich bei AC DC mal genauer hin, und dieses genau hinhören eröffnete mir sehr viel Varianten des AC DC Sounds und mir gefiel auf einmal was ich hörte, also wurde der ganze Backkatalog der zu finden war erstanden und seitdem gehört AC DC bei mir in jede Playlist. Und genau mit dieser so groovenden Mucke bedient einen die AC DC ALL STAR BAND, und das auf einem verdammt hohen Niveau, ich konnte an diesem Abend keinen Schnitzer ausmachen. Die nette Chaostruppe setzt sich aus Uwe am Mikro, Mark T. Wright an Lead Gitarre, Enrico (Spackolm) nein weder ein Spacko noch ein Olm an der Rhythmus Gitarre, Markus an Bass und Mike an den Drums zusammen. Uwe macht am Mikrofon einen sehr guten Job, er raunzte, grunzte, schrie und fauchte genau wie Bon Scott oder Brian Johnson ins Mikro das man fast einen Ohrgasmus bekam. Uwe kam mit einer Baskenmütze auf die Bühne und sah in manchen Momenten auch wie das Lichtdouble von Brian Johnson persönlich aus. Mark T. auch mit Baskenmütze bewaffnet sieht aus wie der größere Zwillingsbruder von Angus dem Young, wer von beiden die schlimmere Hühnerbrust hat kann und will ich nicht beurteilen – bedeckt sollten beide bleiben. Zu Mark T. kann man nur eins sagen, der Typ hat voll einen an der Waffel, was der auf der Bühne, in einer samtigen Schuluniform abgezogen hat war schon fast ein Spektakel und nicht von dieser Welt. Angefangen bei seiner rum rennerei auf der doch sehr begrenzten Bühne, was ihn aber nicht zu stören schien. Über die Gesichtsnervenverdrehungen bringt selbst Angus vom Young nicht besser hin, bis zur Optik und Ähnlichkeit könnte er ein Zwillingsbruder von Angus sein. Fast das selbe Gesicht die selben Muskelverzerrungen, nur ist Mark T. einen Kopf größer als Angus. Enrico (Pommes Frites) verausgabte sich an der Rhythmus Gitarre und gab alles, am Ende des Gigs sah er doch arg mitgenommen aus, aber was der Knabe an der Gitarre zauberte ist eine Verneigung wert. Von mir aus hätten Enrico und Mark die die Backing Vocals perfekt hinlegten ruhig öfters nach vorne kommen können, leider befanden sich beide wenn keine Backing Vocals gebraucht wurden ein wenig im Hintergrund – an den Instrumenten aber nicht wirklich leise. Markus am Bass und Mike an den Drums traten von Hinten in den Allerwertesten von jedem der an dem Abend dabei war. Markus am Bass machte Druck und bediente den Tieftöner fehlerlos. Mike an den Drums trieb alle vor sich her, der Typ ist ein Tier an den Sticks. Der Sound des Böhsen Onkelz wie sich der Tonmann selber nannte hatte Druck ohne Ende und sorgte in allen Frequenzen für einen volles Klangbild. Uwe und Co spielten ca. 2,5 Stunden Vollgas unter Volldampf einen Power Set – mit wirklich allen AC DC Klassikern, alten und neuen Hits – der jedem Rocker, AC DC Anhänger und Biker schmecken sollte ohne das es auch nur einen klitzekleinen Kritikpunkt gab den man finden konnte. Die Jungs im doch schon fortgeschrittenen Alter ließen sich dieses nicht an kennen, Wie junge Bullen die voll im Saft stehen wurde das Set abgerackert und dabei eine Stimmung im Publikum erzeugt die schon als hervorragend betitelt werden darf. Eine Anmerkung zum Publikum, die Fraktion Ü 40 war klar in der Überzahl, ich sah viele Gesichter die ich von den Discos in meiner Umgebung aus der Vergangenheit kannte. Wer sich selber einen Gefallen tun möchte und kein Kritiker von Cover oder Tribute Bands ist die AC DC ALL STARS sehr talentierte Musiker und die Lokale Szene in Südost Bayern unterstützen wollen unbedingt mal Live ansehen es lohnt sich.

www.facebook.com/acdcallstarband

Setlist:

Rock N Roll Damnation
Back In Black
Hell Ain’t A Bad Place To Be
Shoot To Thrill
Flick Of The Switch
Sin City
Stiff Upper Lip
Demon Fire
Shot In The Dark
Thunderstruck
Hail Ceasar
The Jack
Hels Bells
If You Want Blood (You’ve Got It)
Rock N Roll Train
You Shook Me All Night Long
High Voltage
Dirty Deeds Done Dirt Cheap
Whole Lotta Rosie
Highway To Hell
T.N.T.
Let There Be Rock
Live Wire
Up To My Neck
Shot Down In Flames
Gilrs Got The Rhythm
Hard As A Rock

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

AC/DC – Power Up

Band: AC/DC
Album: Power Up
Spielzeit: 41:06 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Columbia/Sony Music
Veröffentlichung: 13.11.2020
Homepage: www.acdc.com

6 lange Jahre gingen ins Land seitdem es neue Mucke der erfolgreichsten Hard Rock Band des Planeten gab! In diesen 6 Jahren ist viel passiert, leider nicht viel positives für die Aussies von AC/DC. Der Tod des Gründers und Rhythmusgitarristen Malcom Young, die Gehörerkrankung von Sänger Brian Johnson die Justizschwierigkeiten von Schlagzeuger Phil Rudd oder der Ausstieg von Bassist Cliff Williams. Alles unglaubliche Schläge, die das Bandgefüge aushalten musste und man wähnte die Band schon im Jenseits und aufgelöst, aber weit gefehlt! Das letzte verbliebene Gründungsmitglied, Lead Gitarrist Angus Young, scharrt nochmal alle vorhin angesprochene Mannen um sich plus Cousin Stevie Young der Malcom ersetzt und zimmerte ein Album ein was vermutlich zu den besten Alben gehört die man in den letzten Jahrzehnten auf die Fans los gelassen hat! So viel sei schon mal vorweggenommen.
Auf dem neuen Album finden sich noch viele Songs an die Malcom noch mitwirkte, das verspricht auf jeden Fall interessant zu werden!
So, genug der Vorreden, steigen wir direkt mit dem Albumopener „Realize“ ein. Ein geiler „Thunderstruck“ Vipe weht hier zu Beginn durch die Boxen und direkt mit den ersten Takten wird klar, das gute Stück ist frisch und groovt wie die Hölle! Und ganz ehrlich, wer wie Brian Johnson mit fast 73 Jahren noch so geil röhrt, der hat viel richtig gemacht mit dem Gesangstraining.
Einfach genial die Nummer die direkt zeigt das die Jungs es definitiv noch draufhaben. Einer der besten Opener seit zig Jahrzehnten der Band!
„Rejection“ nimmt den Groove bestens auf, ohne großartig zu glänzen, schafft aber die perfekte Überleitung zur Vorabsingle „Shot in the Dark“ die mittlerweile so gut wie jeder Rock Fan auf diesen Planeten kennen sollte und die sich aufgrund ihrer Qualität vermutlich schon meterdick in die Gehirnwindungen eingeprägt haben sollte.
Das fluffige „Through the Mists of Time” kann dann den Vergleich nicht ganz standhalten, auch wenn es zu den besten Blues angehauchten Songs der Jungs der letzten Zeit zählt.
Aber hey, wer dann so ein Groove und Riffmonster wie „Kick you when you`re Down“ in der Hinterhand hat, der kann sich auch mal einen etwas schwächeren Song leisten! Was ein Track! Der Refrain wird euch lange begleiten das verspreche ich euch!
„Witches Spell“ im Anschluss braucht ein paar Durchläufer um seine ganze Klasse zu zeigen, „Demon Fire“ ist dafür umso eingängiger und groovt wieder wie die Hölle und „Wild Reputation“ ebnet erdig den Weg in das letzte Drittel der Scheibe.
Hier sind zwar nicht mehr ganz so viele Hits anzutreffen wie zu Beginn der Platte, aber man liegt hier trotzdem qualitativ weit vor den musikalischen Ergüssen des Vorgängers „Rock or Bust“ Mit „No Man`s Land“ hat man hier noch eine geile Kreuzung aus dem Besten von „Caught with your Pants Down“ und „Safe in New York City“ am Start.

Anspieltipps:

„Realize“, „Shot in the Dark”, “Kick you when you`re Down”, “Demon Fire”, und “No Man`s Land”.

Fazit :

Ich bin etwas zu jung um die glorreichen Anfangstage der Band mit bekommen zu haben, aber seit „Flick of the Switch“ gehöre ich auch zu den beinharten Fans der Aussies!
Mit den letzten Scheiben war ich auch nicht immer komplett auf einer Wellenlänge und auch der vollkommen unnütze „Versuch“ Axel Rose als Fronter zu präsentieren fand ich einfach nur schrecklich!
Aber ich hätte nie gedacht das die Jungs sich nochmal so zurückkämpfen nach den ganzen Nackenschlägen in der letzten Zeit und uns ein Album präsentieren was stark nach den ganz großen Tagen der Band riecht.
Natürlich bleiben so Götteralben wie „Back in Black“ unerreicht aber „Power Up“ ist meilenweit besser als alle Outputs der Jungs der 2000er Ära!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Realize
02. Rejection
03. Shot in the Dark
04. Through the Mists of Time
05. Kick you when you`re Down
06. Witch`s Spell
07. Demon Fire
08. Wild Reputation
09. No Man`s Land
10. Systems Down
11. Money Shot
12. Cod Red

Video zu “Shot in the Dark”:

Julian