ROCKETT LOVE – Greetings From Rocketland

Band: Rockett Love
Album: Greetings From Rocketland
Spielzeit: 43:32 min
Stilrichtung: Melodic Rock/Metal
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 30.08.2019
Homepage: www.facebook.com/rockettlovesyou

Mit „Greetings from Rocketland“ legen die 2015 gegründeten Schweden ROCKETT LOVE den Nachfolger zum gerade mal 2 Jahre alten Debüt vor. Wenn man die Schlagwörter „Melodic Rock“, „Schweden“ und „Eric Martensson“ (der hier als Produzent fungiert) in die Runde wirft, dann sollte jedem schnell klar sein wie die neue Scheibe der Truppe klingt – nämlich extrem nach Eclipse, W.E.T. und Co. Das muss nichts Schlechtes sein, wenn die Songs denn stimmen. Und hier haben ROCKETT LOVE geklotzt und nicht gekleckert.

Mit den Krachern „Back on my Feet“, „Bite the Bullet“ (mein persönlicher Fave) und „I want out“ wird gleich ein fulminantes Eröffnungstrippel aufs Parkett gelegt, das dem Melodic-Rock/Metal Fan Freudentränen in die Augen treiben dürfte. Ja, das hat man schonmal so oder so ähnlich gehört. Neu ist hieran überhaupt gar nichts. Und die Sounds sind allesamt Industriestandard. Das dürfte dem geneigten Fan aber nicht sauer aufstossen (ich möchte hier auch noch auf die Besprechung von Jannis zur letzten Northtale Scheibe verweisen, bei der dieses Thema sich vor Kurzem schon Bahn gebrochen hat). Ich selber bin ja oft genug ausgesprochener Kritiker solcher Retortenproduktionen, die sich nur im (zumeist billigen) Artwork und der zusammengewürfelten Musikerkonstellation unterscheiden. Das Problem ist halt oft, dass die betreffenden Bands zwar alle benötigten Zutaten in den Topf geworfen haben und es für das Thema Songwriting durchaus allgemein akzeptierte/etablierte Parameter gibt, die sicherstellen, dass gewisse Genre-Regeln eingehalten werden. Die packende Melodie muss man aber trotzdem noch abliefern. Und das kann halt nicht jeder, auch wenn er eine DAW und sein Instrument halbwegs beherrscht. Bei „Greetings from Rocketland“ muss ich aber ein Auge zu- und meine üblichen Meckerreflex unterdrücken, denn die Jungs haben definitiv ein Händchen für zündende Hooklines und perfekt verzahnte Arrangements. Da sitzt so gut wie jede Wendung und die Refrains kommen effektiv und geradlinig auf den Punkt. Zu den oben genannten Tracks möchte ich noch die relativ rockig in Szene gesetzte Ballade „Get ready, go!“ als Anspieltipp nennen. Aber auch wenn die Scheibe hinten raus dezent an Fahrt verliert, so ist das Material doch stark genug um über die gesamte Distanz zu überzeugen.

Nein, ROCKETT LOVE gewinnen mit Ihrem glatten und auf Kommerz gebügelten Sound keinen Originalitätspreis. Aber man muss trotz aller sich anbietenden Kritikmöglichkeiten nüchtern anerkennen, dass die Songs, und darum geht es am Ende des Tages, weitestgehend grossartig sind. Damit gelingt es den Jungs sich zumindest ein wenig von der Konkurrenz abzusetzen. Wer also auf neues Futter im Stile der bekannten Größen ungeduldig wartet, der sollte sich „Greetings from Rocketland“ unbedingt auf den Zettel schreiben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Back on My Feet
02. Bite the Bullet
03. I Want Out
04. Get Ready, Go!
05. Take Me Home
06. King for One Day
07. Writing on the Wall
08. Reaching Out
09. Like an Endless Distant Sky
10. Wait
11. A Heart Without a Soul

Mario

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