PYOGENESIS – A Silent Soul Screams Loud

Band: Pyogenesis
Album: A Silent Soul Screams Loud
Spielzeit: 39:56 min
Stilrichtung: Alternative Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 24.01.2020
Homepage: www.pyogenesis.com

Ich bin ja, euphemistisch ausgedrückt, das aktuellste Modell in der Garage. Alternativ könnte man auch sagen, dass ich in der Garage das BobbyCar unter den Autos bin. Wie auch immer, ich bin der Jüngste in der Runde und so ist es nicht verwunderlich, dass ich von einigen allgemein bekannten Bands noch nie im Leben (mehr als) einen Song gehört habe. So unter anderem mit Pyogenesis, von denen ich bislang einen Song kannte, nicht so mochte und die Truppe (die älter ist als ich) deshalb weitgehend ignoriert habe. Zeit, das zu ändern und mal einen Blick auf den dritten Teil ihrer 19.-Jahrhundert-Trilogie mit dem Namen “A Silent Soul Screams Loud” und dem unendlich geilen Cover-Artwork zu werfen.
Kurz ist die Platte der Stuttgarter Alt-Metaller. 40 Minuten, mit acht Tracks, von denen sieben unter fünf und vier unter vier Minuten lang sind. Die Produktion ist fett und definiert, insbesondere die Snare knallt unmenschlich befriedigend, Backing Vocals werden smart eingesetzt, Synths ebenso. Sänger Flo hat eine passende Stimme, rau und etwas gequält klingend, Eindruck hinterlassend. So weit alles im grünen Bereich.
Die Songs an sich beweisen schon nach dem ersten Hördurchgang einen hohen Wiedererkennungswert. Der Opener “Survival Of The Fittest” ist eine gelungene Mischung aus Geholze in den Strophen und Disco-BummZapp-Beat im Refrain, der, wie die anderen Refrains auf “A Silent Soul Screams Loud”, hymnisch ausfällt, dabei (in diesem Fall) aber recht abgespeckt. “Mother Bohemia” zitiert fröhlich die Moldau, garniert mit ein paar Growls und beständigem Snare-Gehacke und “I Can’t Breathe” ist in einen Prolog und einen Monolog aufgeteilt; ersterer eher zurückhaltend mit zappeligen Drums und Synth-Pad, letzterer ein totaler Downtempo-(?)-Banger mit hammerhart druckvollem Chorus, der in höchstem Maße von der Qualität der Produktion profitiert – Bassdrop inklusive.
“High Old Times” beginnt wie ein SLASH-Song und wird dann ein ziemlicher Feelgood-Sommerhit, während “Modern Prometheus” etwas nachdenklicher, poppiger komponiert und ein wenig balladig ausfällt. Mit “Will I Ever Feel The Same” geht das Tempo dann wieder hoch, Growls und cleane Vocals wechseln sich in der Strophe ab und dem fetten Chorus folgt eine echt schöne Gitarrenmelodie.
Und was wäre ein Metalalbum ohne einen über 14 Minuten langen Song über Karl Marx am Ende? Der liefert hier in Form von “The Capital” eingängige Melodien, einen ruhigen Mittelteil und gegen Ende absoluten Bombast und ist ebenfalls gelungen, auch wenn seine Bestandteile in einem Zehn-Minuten-Song doch etwas knackiger ausgefallen wären.

Fazit:
Ich habe die Rezension der neuen PYOGENESIS hauptsächlich übernommen, weil ich die allgemeine Rezeption dieser Band kenne und ihnen noch eine Chance geben wollte. Was soll ich sagen? Chance genutzt, ich bin begeistert. Ein Punkt Abzug für den etwas langatmigen Endtrack und die ansonsten kurze Spieldauer, ansonsten ein brutales Ding!

Anspieltipps: “High Old Times”, “Survival Of The Fittest” und die “I Can’t Breathe”-Tracks

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Survival Of The Fittest
02. Mother Bohemia
03. I Can’t Breathe (Prologue)
04. I Can’t Breathe (Monologue)
05. High Old Times
06. Modern Prometheus
07. Will I Ever Feel The Same
08. The Capital (A Silent Soul Screams Loud)

Jannis

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