POWER QUEST – The Sixth Dimension

Band: Power Quest
Album: The Sixth Dimension
Spielzeit: 54:41 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 13.10.2017
Homepage: www.power-quest.co.uk

Der dreizehnte Oktober – seit 2009 internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung und ab 2017 im speziellen der Tag der Vorbeugung der „POWER QUEST releasen nie wieder ein Album“-Katastrophe. Nach einer über drei Jahre langen aus finanziellen Gründen angesetzten Pause verkündete man im Frühjahr 2016 die Reunion, servierte dem Freund fröhlichen Power Metals eine EP und ein paar Konzerte und legt nun, im Herbst 2017, gleich mal das erste vollwertige POWER-QUEST-Album seit 2011 nach. Von Jens Bogren gemastert und mit einem schicken Artwork von Felipe Machado Franco (BLIND GUARDIAN und so) brennt „The Sixth Dimension“ förmlich darauf, bei der nächsten Metalparty auf Dauerrotation zu laufen.
Trotz der insgesamt vier Neuzugänge am Mic, den Gitarren und dem Bass klingen POWER QUEST nach wie vor exakt so, wie man sie auf vergangenen Scheiben erleben durfte, immerhin ist Keyboarder, Mastermind und Ex-DRAGONFORCEler Steve Williams nach wie vor mit an Bord. Mit fast schon naiver und absolut sympathischer Fröhlichkeit hauen POWER QUEST auf „The Sixth Dimension“ neun keyboard-getriebene Songs raus, von denen gerade einmal zwei nicht explizit Dur-dominiert sind.
Schon der Opener „Lords Of Tomorrow“ beruhigt den Fan: Das Keyboardmotiv erinnert in seiner Machart an „Cemetary Gates“, der Refrain geht ins Ohr wie ein aggressiv eingesetztes Wattestäbchen und die Tempowechsel vor und nach dem Mittelteil setzen dem ganzen die Krone auf. „Starlight City“ hält das Niveau und bereichert jedes Live-Konzert der Briten um einen wunderbaren Oooooooh-Mitsingchorus.
„Kings And Glory“ hält als erste Single exakt das, was der Songtitel verspricht, würde dem trven Teil der Metalgemeinde wohl ein verächtliches „Dat is doch Schlager“ entlocken, Anhängern fröhlicher Kitschharmonien jedoch glitzernde Tränchen in die Augen treiben. „Face The Raven“ (Ja, Ashley Edison ist ein großartiger Sänger) und „Coming Home“ könnte man bereits von der „Face The Raven“-EP kennen. Während ersterer verhältnismäßig böse klingt, wird den Die-Hard-Fans der Band mit letzterem ein Zitatfeuerwerk älterer Songs geboten, garniert mit einem herrlichen Keyboardriff und den gewohnt schönen POWER-QUEST-Harmonien.
Während diese beiden Songs auch gerade durch die starken Refrains punkten können, fällt der von „No More Heroes“ eher unspektakulär aus, wächst aber nach ein paar Hördurchläufen zu einem weiteren, an „Children Of the Dream“ erinnernden Ohrwurm heran. „Revolution Fighters“ schafft das bereits nach einmaligem Hören. Der Prechorus, der Refrain, die Keyboards; Eagleheart, was willst du mehr?
Würdiger Abschluss des Albums ist der neun Minuten lange Titeltrack. Der erweist sich als weitgehend in moll gehaltenes Opus, das das Riff aus „Coming Home“ wieder aufgreift und kreativ umarbeitet. Anette Olzon hat einen kleinen Part als Gastsängerin, Richard West von THRESHOLD war an der Komposition beteiligt und das Resultat kann sich zweifelsohne hören lassen. Obgleich progressiver, als man es von POWER QUEST kennt und im Refrain etwas nach MOB RULES klingend, bestätigt der Song noch einmal, was man schon seit dem ersten Track wusste: POWER QUEST sind zurück. Stark wie eh und je und immer noch die Band, die die Fans seit nunmehr 15 Jahren so lieben.

Anspieltipps:
„Lords Of Tomorrow“, „Revolution Fighters“, „Face The Raven“, „Coming Home“ und „The Sixth Dimension“

Fazit:
Was soll man sagen? POWER QUEST haben seit 2002 mit großartigen melodiösen Power-Metal-Alben begeistert und das tut sie auch im Jahr 2017, vielleicht mehr denn je. Wer auch nur marginales Interesse an viel Dur, eingängigen Refrains und exzessivem, live auch ohne übertriebene Backing-Tracks umsetzbarem Keyboard-Einsatz zeigt, sollte „The Sixth Dimension“ als Pflichtkauf eintragen – wohl wissend, somit ein Power-Metal-Highlight des Jahres 2017 sein Eigen nennen zu können.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Lords Of Tomorrow
02. Starlight City
03. Kings And Glory
04. Face The Raven
05. No More Heroes
06. Revolution Fighters
07. Pray For The Day
08. Coming Home
09. The Sixth Dimension

Jannis

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