ANKOR – My Own Angel

Band: Ankor
Album: My Own Angel
Spielzeit: 44:33 min
Plattenfirma: STF Records
Veröffentlichung: 28.10.2011
Homepage: www.ankor.es

Nach mehreren Demos und ihrem Debüt „Al Fin Descansar“ in der spanischen Landessprache ist es für ANKOR aus dem schönen Tarragona (Nähe Barcelona) nun soweit, um mit „My Own Angel“ auch international eine Duftmarke zu setzen. Das Sextett bringt dabei einen teilweise recht wilden Stilmix mit, denn neben der klassischen Powermetal-Ausrichtung gibt es auch noch Ausflüge in andere Gefilde. Dazu aber in der Besprechung der einzelnen Songs mehr.

Den Anfang macht „Remaining“ ein schneller Nackenbrecher, der neben Powermetal noch Growls von Gitarrist und Songschreiber David Romeu enthält und mit diversen Stakkattoriffs gut und gerne auch für Freunde gepflegten Metalcores geeignet ist. Mich stören diese Growls total, denn sie passen nicht zum Grundton. Der Refrain und speziell Sängerin Rosa De La Cruz können den Song aber trotzdem rumreißen. „Completely Frozen“ kann aber nicht an die Frische des Openers heranreichen. Zu viele Wirrungen und Windungen innerhalb des Stücks machen es zerissen. Das setzt sich leider fast über das komplette Album fort. Am schlimmsten ist es bei „It Would Be Easier“, „Pride“, „Reborn“ oder „No Matter What“, wo es aus heiterem Himmel eine kurze Black Metal Salve an die Birne gibt. Hier ist kaum mehr von Mittelmaß die Rede. Der Titeltrack kann sich dagegen aber herausheben. Hier wird gediegen gerockt, ja genau: gerockt. Keine Growls, kein vertrackter Um-1000-Ecken-Metal sondern nur gefühlvoll vorgetragen. Das bleibt auch im Kopf.

Aber 2 weitgehend gute Songs reichen bei Weitem nicht aus, um sich international durchsetzen zu können. Auch gleicht die Suche nach dem geeigneten Stil als Irrfahrt über das ganze Album. Stilmix ist ja was schönes, aber dann bitteschön so, dass man nicht alle 2 Minuten meint, ne andere Platte im Player zu haben. Mit der großen Karriere warten wir also noch etwas, denn ein Album wie „My Own Angel“ kann nur unter dem Gesichtspunkt der Instrumentenbeherrschung mithalten. Hier fehlt definitiv ein starker Songwriter.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Remaining
2.Completely Frozen
3.It Would Be Easier
4.Awaiting Your Awakening
5.No Matter What
6.My Own Angel
7.Pride
8.Reborn
9.Against The Ground
10.Starting Over

Stefan

TUFF – What Comes Around Goes Around…Again

Band: Tuff
Album: What Comes Around Goes Around…Again
Spielzeit: 48:47 min
Plattenfirma: RLS Records
Veröffentlichung: 15.03.2012
Homepage: www.tuffcds.com

Stevie Rachelle und seine Rasselbande ist zurück, um die gute alte Zeit revuepassieren zu lassen. Eine Zeit, in der der Sunset Strip in L.A. der Nabel der (Rock´n Roll-)Welt war und Cowboystiefel, zerissene Jeans, Make-Up für die Jungs und auftoupierte Matte zum guten Ton gehörte. Das alles hielten TUFF in ihrem Hit „The All New Generation“ für die Nachwelt fest. Eine Hymne für alle Hairmetal Verrückten, auch heute noch. Das dazugehörige Album „What Comes Around Goes Around“ erblickte 1991 bei Atlantic Records das Licht der Welt, doch schon bald würde alles nicht mehr beim Alten sein, denn die miesepetrigen Herrschaften in Flanellhemden und Selbstmordabsichten übernahmen das Zepter und schon war es nicht mehr angesagt, sich aufzubrezeln wenn es auf die Piste oder nur in den Supermarkt ging. Tja, der Großteil der Menschen folgt halt blind jedem noch so bescheuerten Trend. Dass dieser Livestyle heute ein wahres Revival erlebt, ist jedesmal zu erleben, wenn Bands der alten oder neuen Sleaze-Garde die Bühnen beackern – Back to the Hairmetal-80´s ist der Slogan.

So auch bei „What Comes Around Goes Around…Again“, denn das Album ist eine Werkschau durch ein bewegtes Vierteljahrhundert – denn gegründet 1985 existiert die Band tatsächlich schon so lange. Mensch, wie die Zeit vergeht. Los geht´s mit einigen Neueinspielungen vom namensgebenden 1991er Album, und war „Good Guys Wear Black“ vor 21 Jahren noch der Rausschmeißer, haben die Jungs den Song an den Anfang gestellt. Verfeinert wird diese Neuaufnahme von George Lynch (DOKKEN, LYNCH MOB) und Jaime St. James (BLACK´N BLUE). „The All New Generation“ markiert, wie schon beim Original, den zweiten Song. Gepimpt mit einem Solo von Steve Brown (TRIXTER) wurde auch der Text in die Neuzeit transportiert. Denn in der Aufzählung der Bands wurden auch neuere Combos wie VAINS OF JENNA oder CRAZY LIXX nicht vergessen – geil! Es folgen mit „I Hate Kissing You Goodbye“ (früher auf Dauerrotation bei MTV) und „So Many Seasons“ zwei ruhige Stücke, bevor es mit „What Comes Around Goes Around“ wieder in die Vollen geht. Obwohl die Platte so getauft wurde, war der Song damals nicht enthalten sondern landete erst auf der 2000er Compilation“Regurgiation“, allerdings als Demo mit miesem Sound. Heute hat der Song dank der Neuaufnahme ordentlich Power hinzugewonnen. So auch die aktuelle Interpretation von „Put Out Or Get Out“ mit Ex-VAINS OF JENNA Vokalist Lizzy DeVine am Mikro.

Im weiteren Verlauf gibt es einige Demos zu hören, die remastered wurden. Besonders hervorheben möchte ich hier den Gute-Laune-Song „Summertime Goodbye“ (der auch auf der aktuellen SHAMELESS Scheibe Verwendung fand), das lässige „Round ´Em Up“ und das krachende „Ain´t Worth A Dime“. Zu guter Letzt folgt mit „Move Along“ noch die im Jahre 2009 veröffentlichte Single und eine Piano Version von „So Many Seasons“.

Fassen wir mal zusammen: TUFF rufen sich mit „What Comes Around Goes Around…Again“ gekonnt zurück in die Hirne aller Hairmetal-Fans und geben der Meute das, wonach sie dürstet. Räudigen Rock´n Roll, bei dem der Partyfaktor nicht zu vernachlässigen ist. Was mir aber nicht so gefällt ist, dass sich Stevie Rachelle und seine Mannen auf Ihren Lorbeeren ausruhen und ausschließlich Material verwenden, dass es bisher schon in irgendeiner Form gegeben hat. Der ein oder andere neue Song wäre vielleicht schon drin gewesen, oder? Lobenswert ist die gute Bearbeitung der alten Demos, die bisher zwar auf verschiedenen CD´s zu haben waren, zum Großteil aber nur in ziemlich schlechter Soundqualität. Auch die Neueinspielungen können gefallen, bleiben für mich aber etwas hinter den Originalen zurück. Trotzdem kann ich die Scheibe allen Sleazern empfehlen, denn TUFF waren und sind eine der coolsten Überbleibsel der glorreichen Zeit.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Good Guys Wear Black (Feat. George Lynch & Jaime St. James)
2.The All New Generation (Feat. Steve Brown)
3.I Hate Kissing You Goodbye (Feat. Keri Kelli)
4.So Many Seasons (Feat. Michael Raphael)
5.What Comes Around Goes Around (Feat. Stephen Pearcy)
6.Put Our Or Get Out (Feat. Howie Simon & Lizzy DeVine)
7.Round ´Em Up (Remastered Demo)
8.Summertime Goodbye (Remastered Demo)
9.Want Trouble – You Got It (Remastered Demo)
10.Down To Sinner Street (Remastered Demo)
11.Forever Yours (Remastered Demo)
12.Ain´t Worth A Dime (Remastered Demo)
13.Move Along (Bonus Track)
14.So Many Reasons (Piano Version)

Stefan

BOULEVARD – What´s Up (Re-Release)

Band: Boulevard    
Album: What´s Up
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 30.03.2012
Homepage: www.yesterrock.com

Nicht zu verwechseln mit der kanadischen AOR Band gleichen Namens ist diese Combo aus Schweden, die im Jahre 1987 ihr einziges Album „What´s Up“ veröffentlichte. Nach einer Single „On The Line/Still On My Way“, die im selben Jahr das Licht der Welt erblickte, folgte dieses Machwerk, das einem aufgrund des miesen Gesangs von Roy El Hoshy die Ohren bluten lässt. Als auch ein Re-Release der Single im Jahr darauf keinen Erfolg brachte, löste sich die Band auf und hinterließ sicherlich nicht allzu viele trauernde Fans.

Ich weiß nicht, was die Spezialisten von Yesterrock dazu veranlasst hat, dieses Album erneut zum Kauf anzubieten, denn in der Regel kommen in Münschen nur handverlesene Klassiker zu neuen Ehren.

Das kann man im Falle von „What´s Up“ nicht gerade behaputen, denn geht die musikalische Seite noch einigermassen in Ordnung, tut der Gesang einfach nur weh. Gute Riffs werden sofort weggeblasen, das Zeug ist kaum zu ertragen.

Dennoch gibt es drei Punkte: einen für das ein oder andere coole Riff, einen für die Frisuren auf dem Cover und einen Zusatzpunkt für den Mut, das Ding zum Kauf anzubieten. Sorry Leute, aber da bin ich besseres gewöhnt. FINGER WEG!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Solid As A Rock
2.Fallen Angel
3.On The Line
4.Give Me Love
5.Surrender
6.Im What You Need
7.Heart Of A Stranger
8.Running
9.Still On My Way
10.Bad Lover
11.Millions Of Faces
12.On The Line (Demo) *
13.Still On My Way (Demo) *
14.Running (Demo) *

* = Bonus Track

Stefan

CRAAFT – Second Honeymoon (Re-Release)

Band: Craaft
Album: Second Honeymoon
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 30.03.2012
Homepage: www.yesterrock.com

Ich kann mich noch genau an den Erstkontakt mit der deutschen Hardrockband CRAAFT erinnern. Ich war 13 Jahre alt und es gab da am Samstag nachmittag so eine Fernsehsendung namens „Formel Eins“ (nun ja, bei uns auf dem Land hatte seinerzeit noch kein Schwein einen Kabelanschluß und somit kein MTV). Und dort lief das Video zu „Jane“ von „Second Honeymoon“, eine Ballade, war ja klar – dachte ich damals. Dass mich aber genau dieses Musikstück auch viele Jahre danach noch faszieniert, hätte ich nicht geglaubt. Mehr noch, nachdem ich „Second Honeymoon“ beim Plattendealer angetestet und durchgehend für gut befunden hatte, machte ich mich leider viel zu spät auf die Suche nach dem Vorgängeralbum „Craaft“. Tja, das Taschengeld war damals nicht der Hit und so ein Plattenkauf musste hart kalkuliert werden. Aber das ist eine andere Geschichte, die gibt’s dann zum baldigen Re-Release des Erstlings 🙂

CRAAFT entstand aus den Überbleibseln von TOKYO, bei denen u.a. Sänger und Gitarrist Klaus Luley treibende Kraft war. Zusammen mit Franz Keil (k.), Marcus Schleicher (g.), Thommy Schneider (d.) und Gitarrist und Produzent Reinhard Besser entstand auch dieser Zweitling. Weitere Gastmusiker waren Drummer Curt Cress (u.a. SCORPIONS, JOJO, SAGA), Bassist Ken Taylor (TOKYO) und MÖTLEY CRÜE´s Tommy Lee.

Neben der schon erwähnten Ballade „Jane“ gab es auch noch ein Video zum Opener „Run Away“, einem weiteren Highlight der Scheibe. Auf der Schallplatte, die ich damals gekauft hatte, fehlten im Gegensatz zur CD-Version auch noch 3 gute Songs, denn „Right To Your Heart“ (auch als B-Titel auf der „Jane“ Vinyl Maxi),  „Don´t Stop The Rock“ (als Longversion auf der „Run Away“ Vinyl Maxi) und „Something For Nothing“ waren nicht auf dem Vinylalbum vertreten. Aber der neue Re-Release kann noch mehr, hat er doch noch 3 weitere Bonus Demos zu bieten, von Songs, die bisher nicht zum Einsatz kamen: „Long Long Time“, „Break Away“ und „Take It Easy“. So bringt es „Second Honeymoon“ auf satte 16 Songs, die 3 Demos sind ganz ok, der Sound ist halt dementsprechend, interessant sind sie allemal.

Aber noch einmal zurück zum eigentlichen Album. Das hat neben den schon erwähnten Singleauskopplungen „Jane“ und „Run Away“ noch mehr Songs auf Lager, die jedem 80ger Hardrockfan gefallen müssen: „Chance Of Your Life“, „Are You Ready To Rock“ oder „Gimme What You Got“ sind genau der Stoff, aus dem eigentlich Hardrock-Helden geboren werden. Warum das bei CRAAFT nicht geklappt hat, steht in den Sternen. Denn mit ihrer Mischung aus BONFIRE und den SCORPIONS waren sie am Puls der Zeit.

Wer es also bisher versäumt hat, „Second Honeymoon“ sein Eigen zu nennen oder schlicht und ergreifend die Band nicht kannte, sollte bald zum (Doppel-)Schlag ausholen, denn Yesterrock bietet dieses Album Digital Remastered zu einem vernünftigen Kurs an. Und das Debüt soll ja auch bald erneut ausgegraben werden. Bon Appetit.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Run Away
2.Twisted Up All Inside
3.Chance Of Your Life
4.Jane
5.Gimme What You Got
6.Running On Love
7.Hey Babe
8.Illusions
9.Don´t You Know What Love Can Be
10.Are You Ready To Rock
11.Right To Your Heart
12.Don´t Stop The Rock
13.Something For Nothing
14.Long, Long Time (Demo 1987) *
15.Break Away (Demo 1987) *
16.Take It Easy (Demo 1987) *

* = Bonus Track

Stefan

MIND THE GAEP – Get Ready For Tonight

Band: Mind The Gaep
Album: Get Ready For Tonight
Spielzeit: 65:37 min
Plattenfirma: MTG Records
Veröffentlichung: 23.03.2012
Homepage: www.mindthegaep.com

Gut Ding will Weile haben. Während sich viele etablierte Bands aufgrund anderweitiger Verpflichtungen oder permanenter Ideenlosigkeit lange Jahre zwischen ihren Releases Zeit lassen, blasen viele Newcomer jährlich zum Sturm und nicht selten bleibt dabei die Qualität auf der Strecke. Nicht so bei MIND THE GAEP (benannt nach der „berühmten“ Ansage in der Londoner U-Bahn), denn die Band wurde schon 2006 ins Leben gerufen, kann aber erst jetzt ihr Longplay-Debüt vorweisen. Zwar hat der Vierer aus Frankfurt/Main schon diverse Demoaufnahmen und eine EP „Rock´n Roll Decadence“ auf dem Kerbholz, aber diese datierte auch schon von 2008. Mit „Get Ready For Tonight“ steht dieser Tage also der Erstling in den Läden und laut Info hat das Quartett keinerlei Berührungsängste musikalischer Art, denn neben weiblichen Backgroundchören gibt es auch ein bisschen Hammond-Orgel, Saxophon, Piano und Sitar auf die Lauscher. Trotzdem dominieren die 4 wichtigsten Instrumente im Rock´n Roll, und das sind nun mal die Stromgitarre (Stephan „Branko“ Ebert), das Schlagzeug (Fabian „Boozey“ Ortkamp), der Bass (Vjeran Wertag) und eine tolle Stimme (Matthias „Matt“ Diener). Wer jetzt aufgepasst hat, kann erahnen, dass es sich bei MIND THE GAEP nicht um den x-ten Abklatsch einer Band Y handelt. Bei MIND THE GAEP ist also nicht nur der Bandname anders.

Der Titeltrack tönt dennoch sehr partytauglich und massenkompatibel aus den Boxen. Wie der Titel schon verspricht macht die Musik auf „Get Ready For Tonight“ ordentlich Laune und verbindet moderne Rock-Elemente mit einem klassischen Solo und anderen Farbtupfern. „Reckless Driver“ hat noch mehr Zunder unterm Arsch und tendiert in die Punkrichtung. „Sister Sister“ ist ein lässiger Rocker mit jeder Menge Ohrwurmcharakter. Das ruhigere „Out Of Reach“ lässt eine kurze Verschnaufpause zu und erinnert mich ein wenig an TITO & TARANTULA. Bei „Miss J“ drehen die Jungs die Verstärker wieder voll auf, hier gibt es auch  starke Female Vocals von Florencia Giorgi (INVERSION) zu hören. Der „Bourbon Blues“ wartet mit jeder Menge Feeling und Power auf und setzt mit seinen Mundharmonika-Einsätzen Akzente. „Chicago“ rockt straight nach vorne und „Cum On Babe“ ist ein schleppender, harter Song. Auf „Femme Fatale“ lassen es die Frankfürter so richtig krachen, werfen dem Hörer aber einen ganz schönen Brocken hin, der nicht beim ersten Hördurchgang zu verdauen ist. „What Does Love Mean“ hört sich ganz nach Ballade an, und es ist auch eine – hier können MIND THE GAEP eine ganz andere Seite von sich zeigen. Das abschließende „Midnight Dance“ lässt einen (nicht nur) in Gedanken tanzen, der Name ist Programm. Stellt Euch eine leere Tanzfläche vor, kurz bevor der Schuppen schließt, es ist schon das ein oder andere Bier geflossen. Macht die Augen zu und genießt die Musik, spätestens bei den Saxophon-Klängen hebt Ihr ab, ich versprechs Euch! Ihr habt Euch schon gewundert, warum die Spielzeit bei 11 Songs über eine Stunde beträgt? Nun, das liegt daran, dass nur ein Song kürzer als 4 Minuten ist und, weil es am Schluß noch eine schöne Akustikballade als Hidden Track gibt. Ich persönlich halte sowas immer für Quatsch, könnte man den Song ja einfach regulär mit auf die Platte packen (hier würde er sogar ins Konzept passen), aber egal.

MIND THE GAEP haben auf ihrem Debüt „Get Ready For Tonight“ eine ziemliche Bandbreite an musikalsichen Einflüssen aufgefahren, ich distanziere mich hier auch ganz klar von irgendwelchen Vergleichen, denn der Vierer macht sein ganz eigenes Ding, und das will eben Weile haben. Starker Einstand!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Get Ready For Tonight
2.Reckless Driver
3.Sister Sister
4.Out Of Reach
5.Miss J
6.Bourbon Blues
7.Chicago
8.Cum On Babe
9.Femme Fatale
10.What Does Love Mean
11.Midnight Dance

Stefan

DARK NEW DAY – New Tradition

Band: Dark new Day
Album: New Tradition
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Goomba Music
Veröffentlichung: 06.04.2012
Die Band DARK NEW DAY besteht aus Musiker verschiedener Bands und Stilrichtung. Man könnte hier also von einer Fusion sprechen. Die Jungs musizieren seit 2005 unter dem Namen DARK NEW DAY. Im gleichen Jahr erschien auch ihr Debütalbum „Twelve Year silence“ welches bei dem Majorlabel Warner Bros. Records veröffentlicht wurde.
Nach einer recht erfolgreichen Tour nahm man schnell die Arbeiten zum zweiten Werk „Hail Mary“ auf. Aufgrund einiger personeller Änderungen beim Label wurde die Band aus ihrem Vertrag geworfen und das Album blieb unveröffentlicht. Enttäuscht von diesem Verhalten zogen die einzelnen Musiker die Konsequenzen und gingen alle ihrer Wege. Es gingen mehrere Jahre ins Land bis man sich 2011 wieder zusammenraufte und beschloss das Album „Hail Mary“ gewürzt mit ein paar neuen Ideen und Songs zu vollenden und zu veröffentlichen.
Mit neuem Label im Rücken und mit ihrer fantastischen Fanbase, will man wieder zur alten Stärke zurückfinden.
Ach ja die Jungs von denen ich hier die ganze Zeit spreche sind übrigens namentlich, Clint Lowery (SEVENDUST, Gitarre), Will Hunt (EVANESCENCE, Schlagzeug), Troy McLawhorn (EVANESCENCE, Gitarre), Brett Hestla (VIRGOS MERLOT, Gitarre/Gesang) und Corey Lowery (STEREMUD, EYE EMPIRE, BASS).
Dann werfen wir doch mal geschwind einen Blick auf das neue Heavy Rock Werk der Jungs.
Eröffnet wird die Scheibe durch „Fist from the Sky“. Eine einprägsame Heavy Rock Nummer, die sich vor allem durch den aggressiven Gesang von Fronter Brett und den guten Chorus auszeichnet. Hier geht es ganz schön zur Sache gleich zum Anfang.
Etwas rhythmischer geht es beim anschließenden „Come Alive“ zu. Mir gefällt die Nummer auf jeden Fall besser als der schnelle Opener, weil man hier auch etwas mehr Wert auf den Chorus legt, der super zum mitsingen geeignet ist. Klasse Song!
Schön rockig und knackig geht es dann auch bei „I don’t need you“ zu. Interessant sind die zwischendrin eingeschobenen Pausen die die Nummer besonders machen.
Vom Chorus her sind wir hier auf jeden Fall auch im oberen Level angesiedelt.
Der Titeltrack „New Tradition“ geht wieder ein wenig gemäßigter zur Sache, hier wird mehr Wert auf die Melodic gelegt. Gefällt mir auf jeden Fall gut.
Relativ in der Mitte der Platte ist die Halbballade „Sorry“ angesiedelt. Recht radiokompatibel schleicht man sich durch die Nummer, auf jeden Fall erreicht man hier auch das obere Level der Wertungsskala.
Bislang hielt man die Qualität der Nummer recht gut aufrecht, das lässt leider zum Ende hin ein wenig nach. Mit „Sunday“, „Breakdown“ und „Burn your eyes“ hat man aber auch dort gute Nummern zu bieten.
Anspieltipps:
Hier kann man auf jeden Fall das starke “Come alive”, “New Tradition”, “Sorry” und “Breakdown” nennen.
Fazit :
Ja was soll ich sagen, DARK NEW DAY waren mir zuvor kein Begriff. Liegen sich doch mit ihrem, teilweise radiotauglichen, Heavy Rock nicht ganz auf meiner Wellenlänge. Die Jungs machen ihre Sache aber ganz ordentlich und ich bin mir sicher das Fans solcher Bands wie EVANESCENSE, NICKELBACK und Konsorten hier ordentliches Futter finden.
Im letzten Teil lassen die Jungs ein bisschen nach wie ich finde und für meinen Geschmack ist das Album ein bisschen zu lang. Aber das ist Geschmacksache.
Persönliche Note von mir, ist abschließend ein gut.
WERTUNG:

Trackliste:
01. Fist From The Sky
02. Come Alive
03. I Don’t Need You
04. New Tradition
05. Tremendous
06. Sorry
07. Straightjacket
08. Take It From Me
09. Caught In The Light
10. Sunday
11. Fiend
12. Breakdown
13. Burns Your Eyes
Julian

NEW EDEN – Solving for X

Band: New Eden
Album: Solving for X
Spielzeit: 47:34 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 30.03.2012
Die US Metaller NEW EDEN wurden bereits 1993 vom STEEL PROPHET Gitarrist Horacio Colmenares gegründet. Bislang brachte man es bis heute auf drei Alben, das letzte Album „Stagnant Progression“ wurde vor fast 10 Jahren veröffentlicht. Während der gesamten Zeit war der Sängerposten immer eine Art Schleudersitz gewesen. So illustre Namen wie James Rivera (HELSTAR) oder Rick Mythiasin (STEEL PROPHET) sind darunter und auf dem neuen Werk hat man ebenfalls wieder einen neuen Man hinterm Mirko, dazu etwas später mehr.
Nun ist man also mit dem neuen Album „Solving for X“, welches gleichzeitig das Labeldebüt bei Pure Steel Records darstellt, zurück um zu zeigen das man es auch im neuen Jahrtausend noch absolut drauf hat.
Und nicht nur das Label und der Sänger sind neu, nein denn NEW EDEN haben auch eine kleine Kurskorrektur in Sachen Stil vorgenommen. War es auf den ersten Alben noch den lupenreinen US Metal der durchgeschimmert ist, sind es heutzutage mehr melodische Power Metal Klänge die uns um die Ohren fliegen.
Nun zum Lineup, das liest sich aktuell so, Rod Arias (Ex RECON, Gesang), Horacio Colmenares (STEEL PROPHET, Ex AXEHAMMER, Gitaren), Luis Sandoval (Bass) und Jimmy Schultz (PSYCHOSIS, Schlagzeug).
Jetzt werfen mir aber mal schnell einen Blick auf das neue Werk und beginnen mit dem Opener „Anthem of Hate“. Dieser legt furios mit Doublebass Drumming und fetzigen Riffs los als gebe es kein Morgen mehr. Der neue Sänger Rod müht sich recht tapfer gegen die extreme Soundwand, das Durchkommen gelingt ihm leider nicht immer. Der Chorus des Songs ist aber durchaus gelungen, so dass man hier von einem krachenden, guten Opener sprechen kann.
Das folgende „Flames for Hades“ ist ein ganz anderes Kaliber. Zwar hat die Nummer auch ordentlich Druck, wird aber doch etwas melancholischer eröffnet. Diese Melancholik ist aber schnell Geschichte, denn danach regiert wieder das schnelle, das kraftvolle Spiel der Jungs.
Danach folgt mit „Brainless“ eine eher durchschnittliche Nummer, bevor mich das folgende „The Not Self“ ordentlich packt. Hier ist die Geschwindigkeit mal nicht ganz so hoch was den Jungs und der Nummer richtig gut tut. Klasse Track!
Im Mittelteil regiert leider ziemlich der Durchschnitt, da kann mich keine Nummer so richtig packen.
Erst „Watcher“ im letzten Teil der Platte kann mich mit Abstrichen überzeugen. Der Rest ist leider absolut mittelmäßig gehalten.
Schade, stark angefangen aber auch leider richtig stark nachgelassen Jungs!
Anspieltipps:
Hier muss man auf jeden Fall den Opener „Anthem of Hate“, „Flames for Hades“ und „The Not Self“ nennen.
Fazit :
Das neue Album „Solving for X“ von NEW EDEN ist eine zwiespältige Angelegenheit. Mal packen einen die Nummern so richtig, mal zünden sie aber überhaupt nicht. Das liegt zu einem an der extremen Soundwand die teilweise die Balance in den Songs einfach zerstört, zum anderen aber auch daran das viele Songs nicht so gut strukturiert sind. Manchmal fehlt einfach ein wenig der rote Fade. Fronter Rod kann einem manchmal echt leid tun, der Junge müht sich redlich, kommt aber oft nicht gegen die Lautstärke der instrumentalen Fraktion an.
Auch lässt die Qualität ab dem Mittelteil doch ziemlich nach…so verschenkt man ordentlich Punke, Probehören ist hier auf jeden Fall Pflicht!
WERTUNG:

Trackliste:

01. Anthem of Hate
02. Flames for Hades
03. Brainless
04. The Not Self
05. Unsolved Aggressions
06. Life not Death
07. Searching the Loss
08. Crawling Erect
09. Infecting the Lie
10. Watcher
11. Three Words
Julian

LONEWOLF – Army of the Damned

Band: Lonewolf
Album: Army of the Damned
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 30.03.2012
Mit LONEWOLF kehrt eine französische Power Metal Institiution wieder zurück auf die Bildfläche.
Seit Mitte der Neunziger treiben die Jungs nun schon ihr Unwesen im Metal Kosmos und sind nun mit ihrem neuen Werk „Army of the Damned“ zurück im Scheinwerferlicht. Geboten wird uns auf dem neuen Werk lupenreiner Power Metal Stoff der die Jungs noch mal ein gutes Stück voran bringen soll und die Metalleiter noch ein gutes Stück nach oben klettern soll. Wir werden später mal schauen ob das den Jungs gelungen ist.
Zuvor noch die Basisinfos. Gegründet wurde die Band bereits 1991 und 1996 lösten sich die Jungs schon wieder auf. In der Zwischenzeit schafften man es leider nicht eine komplette CD auf den Markt zu werfen. Mit der ersten eigen produzierten CD „March into the Arena“ im Jahr 2000 kehrte man wieder zurück ins Rampenlicht. In der Folge wurden drei weitere Alben veröffentlicht, das letzte im Jahr 2009 mit dem Titel „The Dark Crusade“.
Nun sind die Jungs also mit ihrem neuen Label Napalm Records im Rücken zurück und präsentieren uns ihr neues Album.
Aktuell liest sich das Lineup wie folgt, Jens Börner (Gesang, Gitarre), Alex Hilbert (Gitarre), Rikki Mannhard (Bass) und Tonio Bussiere (Schlagzeug).
Genug Infos, steigen wir gleich mit dem Bandtrack „Lonewolf“ in die neue Platte ein. Recht episch wird die Nummer eingeleitet und man fühlt sich zurückversetzt in das frühe Mittelalter. Danach entwickelt sich aber eine flotte Power Metal Nummer die den Banger auffordert seine Mähne zu schwingen. Gewöhnungsbedürftig ist nach wie vor der Gesang von Fronter Jens, der sich irgendwo bei Ober GRAVE DIGGER Chris Boltendahl einsortiert. Absolut passend ist aber der Chorus der einfach perfekt passt. Guter Opener!
Das folgende „Crawling to Hell“ kommt direkt zur Sache und bangt sich fleißig durch unsere Gehörgänge. Leider bleibt es dort nicht gerade kleben, klingt das Ganze doch zu abgedroschen und schon tausendmal gehört.
Der Titeltrack „Army of the Damned“ ist aber wieder schön episch und Power Metal/True Metal Ware aller erster Güte. Volltreffer, genialer Titeltrack!
Im Mittelteil hat man mit „Soulreapers“ und „The last Defenders“ zwei ordentliche Tracks gepackt, so dass man den Hörer bei Laune hält.
Leider gibt es zwischen drin auch einige Ausfälle und die ziehen sich leider auch durch den Endteil, indem nur noch „The One you never see“ zu gefallen weiß.
Anspieltipps:
Mit dem Opener “Lonewolf”, dem Titeltrack “The Army of the Damned”, “Soulreapers” und “The One you never see” hat man schnell die stärksten Tracks ausgemacht.
Fazit :
Ein bisschen Durchwachsen kommt das neue Album von LONEWOLF daher. Es finden sich richtig starke Tracks, aber auch einige Totalausfälle auf dem Album. Dazu kommt noch der etwas ausgelutschte Pfad des Power/True Metal, den ich leider woanders auch schon stärker gehört habe. Die sehr eigene Stimme von Fronter Björn tut ihr übriges das es “The Army of the Damned” schwer haben wird in der Veröffentlichungsflut zu bestehen. Die Mission die Leiter etwas hochzusteigen, konnte leider nicht erfüllt werden.
Power und Tru Metal Freaks sollten aber auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren, sie werden nicht enttäuscht werden.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Lonewolf
02. Crawling To Hell
03. Army Of The Damned
04. Hellbent For Metal
05. Soulreapers
06. Celtic Heart
07. The Last Defenders
08. Cold
09. The One You Never See
10. Tally Ho
11. One Second In Eternity
Julian

SIR REG – A Sign Of The Times

Band: Sir Reg
Album: A Sign of the Times
Spielzeit: 42:05 min.
Plattenfirma: Heptown Records
Veröffentlichung: 28 Oktober 2011
Homepage: www.sirreg.se

Eine schwedische Band, die Celtic Punkrock spielt. Nur der Sänger ist ein echter Ire, der aber schon seit Jahren in Schweden lebt. Wahrhaft multikulti. Die bunte Truppe setzt sich aus den folgenden Musikern zusammen: Brendan Sheehy (Akkustik Gitarre & Gesang), Karin Ullvin (Geige), Erik Dahlquist (Schlagzeug), Jimy Glava (E-Gitarre), Juba Nurmenniemi (Bass) und Mats Lindström (Bouzouki). Auch das letztgenannte Instrument, das Bouzouki passt eindeutig in das Multikulti-Konzept, denn dieses, eine Langhalslaute, ist in Griechenland zu Hause. Ihr zweites Album, „A Sign of the Times“, verdient es, intensiv angehört zu werden.

Das Cover erinnert an Fantasy-Lyric. Ein Uhrenglas, in dem die grünen Wiesen Irlands, eine Hütte und geheimnisvoller Nebel sowie verschwommene Gestalten sind. Irland, das Land der Feen und Geister, Trolle und Kobolde. Das passt natürlich sehr gut zusammen und harmoniert mit dem Titel „A Sign of the Times“.

Die Stimme Brendan Sheehys ist sehr angenehm und die Musik macht richtig gute Laune. Das lustige Gefiedel passt gut zu den restlichen Tönen und man ertappt sich, wie gern man einen irischen Tanz dazu sehen oder aufführen möchte. Die Musik ist eine absolut runde Sache und schwer zu vergessen. Einmal gehört, bleibt es als Ohrwurm im Kopf. Man wird die Musik nur noch schwer los. Eine sehr schöne Mischung aus punkigen Tönen und Irish Folk.

Mit dem Titelsong „A Sign of theTimes“ ist der richtige Einstieg gefunden. Er macht direkt neugierig auf den nächsten und könnte durchaus ein richtiger Mitgröhl-Song werden. „Dying to Rebel“ hebt sehr schön das Gefiedel der Geige hervor und wird keine Sekunde langweilig. Es wird deutlich, dass Geige nicht nur ein Klassikinstrument sein muss, sondern vielseitig eingesetzt werden kann. Etwas schwächer wird die Leistung dann bei „How the Hell can you sleep“ und „This Country’s for Sale“. Diese beiden muten ein wenig öde an und als Hörer hofft man, das die Band ihre Kreativität und Power nicht verpulvert hat. Ein schöner Mitsing-Song mit seinem eingängigen Text ist dann aber schon wieder der Folge-Song „Far Away“, ist Sänger Sheehy ganz wehmütiger Ire. Die Instrumente passen sich ein wenig traurig und herzzerreißend an. Die weiteren Songs bekommen dann ihren fröhlichen Touch zurück und versetzen den Hörer wieder in Party- und Gute Laune-Stimmung. Allerdings überzeugt „I’ll jeave for New York“ nicht mit Aufbruchstimmung. Wäre ja auch schade, eine so interessante und originelle Band in Europa zu haben und sie dann womöglich nach New York zu verlieren. Zum Abschluss noch ein ruhiger und fast romantischer Song mit „Dublin City“, der eine kleine Liebeserklärung an Dublin ist.

„A Sign of the Times“ ist ein schönes, sorgloses Album und es ist zu hoffen, dass von den schwedischen Iren-Punks noch mehr zu hören sein wird.

Anspieltipps: „A Sign of the Times“, „Dying to Rebel“, “Far Away”, “Dublin City”

Fazit :  Wer originelle, aus der Art geschlagene Musik mag und offen für Neues ist, wird dieses Album mögen. Es ist speziell – wie irischer Whiskey und schwedisches Smorrebrod. Keine große Überraschung zum Vorgänger, der seit 2010 in den Musikläden steht, aber möchte man die wirklich haben?!

WERTUNG:

Trackliste:

1.A Sign Of The Times 3:57
2.Dying To Rebel 2:37
3.How The Hell Can You Sleep? 4:17
4.This Country’s For Sale 4:49
5.Far Away 4:59
6.Bolloxology 2:35
7.I’ll Leave For New York 3:25
8.Living On The Moon 2:44
9.Ah Just Leave Me Alone 2:57
10.Frustration 4:03
11.Dublin City 5:42

Sandra

H.E.A.T. – Address The Nation

Band: H.E.A.T.
Album: Address The Nation
Spielzeit: 42:31 min
Plattenfirma: Ear Music/Edel
Veröffentlichung: 23.03.2012
Homepage: www.heatsweden.com

Tränen flossen beim Abschied von Sänger Kenny Leckremo, als er nach 2 tollen Alben vor einiger Zeit eine der hoffnungsvollsten AOR-Bands der Rock´n Roll Welt verließ. Als Nachfolger wurde der Gewinner einer Castingshow (Swedish Idol 2009) bekanntgegeben. Ganz ehrlich gesagt, zählte ich mich auch zu den Zweiflern, ohne aber gehässige Kommentare loszuwerden (was es leider immer wieder gibt) oder Erik Gronwall keine Chance zu geben. Schon von seinem Erscheinungsbild her passte dieses Milchgesicht so gar nicht zur übrigen Gang, aber alles war umsonst. Die ganze Aufregung, wo geht die Reise hin usw…

H.E.A.T. machen ihrem Namen alle Ehre und präsentieren mit „Address The Nation“ genau das Album, was sich wohl jeder Fan gewünscht hat. Erik Gronwall hat die perfekte Stimme mitgebracht und ersetzt den guten Kenny wirklich gut. Eigentlich könnte ich an dieser Stelle diese Rezi mit den Worten „Kauft Euch diesen Überflieger“ beenden und alles wäre gut. Aber wir wollen doch ein bisschen tiefer graben und dieses dritte Album näher beleuchten.

Grammygewinner Tobias Lindell konnte als Produzent gewonnen werden und er hat „Address The Nation“ den richtigen Touch verpasst. Melodiöser AOR/Hardrock ganz im Fahrwasser der 80ger Jahre, der erneut an die große Zeit von EUROPE, BON JOVI oder auch JOURNEY erinnert. Und eines haben die Jungs auch gelernt: ein knackiger 10 Tracker ist immer besser als 13 oder 14 Songs auf dem Album zu haben aber davon nur 1 oder 2 Füller. Auf „Address The Nation“ gibt es definitiv keinen Song, der nicht unverzichtbar wäre. 10 Volltreffer zieren diese Platte. Leider haben sich die Zeiten geändert, denn früher wären die Schweden spätestens mit diesem Album eine ganz große Nummer geworden, die sicher in einem Atemzug mit ihren Vorbildern genannt werden würden.

Genug der großen Worte – Superlative habe ich mir extra gespart. Es wird wohl schwer sein, dieses Jahr noch eine bessere AOR Scheibe entdecken zu können, obwohl speziell der Underground und die kleinen Firmen in den letzten Jahren gut zugelegt haben an hochwertigen Releases und neue, richtig gute Gruppen ein Publikum bedienen, das auch ein wenig am Wegesrand Ausschau halten. „Address The Nation“ aber liegt mitten auf dem breiten Highway und ist wohl der feuchte Traum aller Rockfans – Go and get your copy, NOW!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1.Breaking The Silence
2.Living On The Run
3.Falling Down
4.The One And Only
5.Better Off Dead
6.In And Out Of Trouble
7.Need Her
8.Heartbreaker
9.It´s All About Tonight
10.Downtown

Stefan