CRAAFT – Craaft (Re-Release)

Band: Craaft
Album: Craaft (Re-Release)
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 28.09.2012
Homepage: www.yesterrock.com

„Second Honeymoon“ erlebte unlängst seinen lange überfälligen Re-Release, denn das zweite Werk der deutschen Hardrocker CRAAFT gehört einfach zum guten Ton einer Sammlung, wenn man auf die 80ger steht. Warum das Label zuerst den Zweitling ins Rennen geschickt hatte und jetzt, genau ein halbes Jahr später, das Debüt aus dem Hut zaubert, muss man zwar nicht verstehen. Wichtig ist ja, dass es überhaupt geschieht, denn wie das ursprünglich 1988 erschienene „Second Honeymoon“ gehört das 1986er Debüt „Craaft“ zu den ewigen Highlights der damaligen Szene und hat auch heute nichts von seiner Klasse verloren.

Der Erstling von Klaus Luley (Ex-TOKYO), Franz Keil und Reinhard Besser war auch lange Zeit mit das Teuerste und Gesuchteste, was ein Sammler in seinem Regal haben konnte. Zumindest war das so, als ich auf der Suche nach diesem Teil auf CD war. „Craaft“ wurde bereits 2003 von einer anderen Firma als Doppel-CD wiederveröffentlicht, wobei sich auf CD 1 das normale Album befand und eine zweite Silberscheibe randvoll mit 16 Demos bepackt wurde. Der erneute Re-Release via Yesterrock enthält neben den 10 Originalstücken noch 8 Bonus Demos. Wie immer im Hause Yesterrock gibt es ein amtliches Remastering obendrauf.

Die Umstände, unter denen dieses Hammerteil entstanden ist, waren echt ziemlich abenteuerlich – vielleicht was das für die damalige Zeit aber auch ganz normal. Die Demos entstanden auf einer 8-Track Maschine und die Drums wurden mit einem Computer eingespielt. Nur, dass das damals noch aufwendiger war als heute. Naja, eine Kassette aufzunehmen war ja auch mehr Arbeit, als ein paar Songs auf den mp3 Player zu ziehen. Die Demos entstanden in Reinhard Besser´s Studio in Frankfurt und erst ein Jahr später flog die Band nach Bearsville in der Nähe von New York, um die Platte in Bob Dylan´s Studio aufzunehmen. Für die Drums war Sandy Gennaro (CINDY LAUPER) zuständig.

„I Wanna Look In Your Eyes“ nennt sich das erste Stück auf „Craaft“, das zwar ziemlich einfach gestrickt ist, aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass wir es hier mit einem Klassiker zu tun haben. Klaus Luley´s Stimme kennt man einfach aus Hunderten heraus und die typischen 80ger Gitarren mitsamt den großflächig angelegten Keyboards sprechen Bände. „Breakin´ Walls Ain´t Easy“ ist ein Megahammer, alleine dieser Song hätte den großen Durchbruch bringen müssen. Wem das nicht genügt, der sollte sich einmal „Hold Me“, „You´re The Best Thing In My Life“ oder „Cool Town Lovers“ anhören, wer nicht spätestens dann den Geldbeutel zückt, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Dazu kommen noch 8 Bonus Songs: „High, High, High“, „Takin´My Time“ und „I´m A Mover“ haben es damals nicht auf die reguläre Veröffentlichung geschafft und „Don´t Wanna Wait“, „Babe, You´re The No.1“, „You´re The Best Thing In My Life“, „Cool Town Lovers“ und „Hold Me“ sind als frühe Demoversion enthalten.

Ich habe es schon bei meiner Rezension zu „Second Honeymoon“ gesagt, eigentlich hätten CRAAFT ganz nach oben schwimmen müssen, wenn nicht mit diesem wirklich herausragenden Debüt, dann aber spätestens mit dem Nachfolger, der zwei Jahre später in die Läden kam. Ach ja, es fehlt ja noch die Geschichte mit dem damaligen Taschengeld (wie in der „Second Honeymoon“ Rezi versprochen): mit 3 Mark wöchentlich kommste halt nicht soweit – und eine Schallplatte hat mindestens 20 Steine gekostet, da musste eben jeder Plattenkauf wirklich sehr gut abgewägt werden. Und da ich erst zum zweiten Rendezvous in die Welt von CRAAFT eingestiegen bin, ließ die Anschaffung dieses Juwels einige Zeit auf sich warten. Aber diese Investition habe ich bis heute nicht bereut. So, und jetzt drehe ich noch ne Extrarunde mit remastered Sound!

WERTUNG:

 Trackliste:

1.I Wanna Look In Your Eyes
2.Breakin´ Walls Ain´t Easy
3.Hold Me
4.You´re The Best Thing In My Life
5.Guess You Are The #1
6.Stranger
7.Don´t Wanna Wait No More
8.Now That You´re Gone
9.Wasted Years
10.Cool Town Lovers
11.High, High, High
12.Takin´My Time
13.Don´t Wanna Wait
14.Babe, You´re The No.1
15.You´re The Best Thing In My Life
16.I´m A Mover
17.Cool Town Lovers
18.Hold Me

Stefan

KLAUS SCHUBERT – Desperados On The Run

Band: Klaus Schubert
Album: Desperados on the Run
Spielzeit: 56:06 min
Plattenfirma: Pure Rock Records
Veröffentlichung: 31.08.2012
Homepage: keine gefunden

Freunde nun haben wir wieder eine Veröffentlichung für wahren Musik Freaks und Sammler. Der österreichische Gitarrist und Hans Dampf in allen Gassen Klaus Schubert blickt auf eine lange Musikkarriere zurück. Alle seine instrumentalischen Ergüssen aus seinen Zeit bei NO BROS, SCHUBERT, TITTY TWISTER BAND oder den ROCK BUNNIES gibt jetzt gesammelt auf der mir nun vorliegenden Complitation „Desperados on the Run“. Eine Art Soundtrack also der von Rock meets Classic bis hin zu schwermetallischen Klängen reicht.
Normalerweise bin ich ja nicht so der Typ für reine instrumentale Alben, aber ich dachte mir, wir geben dem guten Klaus trotzdem mal ein Chance sein Können hier zu präsentieren.
Lasst uns also nicht länger drum herum reden, sondern gleich mit dem ersten Track „Xerxes“ in die Platte einsteigen. Mit verträumten Keyboards geht das Ganze los, bevor ein DEEP PURPLE Gedächtnissound einsetzt. Viel mehr ist über das 1:20 minütige Intro nicht zu sagen.
Wesentlich mehr gibt es beim anschließenden „La Minchia Della Folla“ zu sagen. Herr Gott was schüttelt der gute Klaus den da für ein Anfangsriff aus dem Ärmel! Das Ding gräbt sich wirklich tief ins Hirn ein und macht die Nummer dadurch zu etwas besonderem. Auch sonst kann der gesamte Track durch seine Abwechslung überzeugen.
„Twillight Egos“ ist dann sehr ruhig und experimentell gehalten und fällt mit seinen verzerrten Gitarrenspiel absolut aus dem Rahmen.
Ordentlich Keyboards bekommen wir bei „Back to the Hi-Lands“ am Anfang geboten. Es dauert aber nicht lange und dann setzt das kraftvolle, metallische Spiel von Klaus ein und man ist mitten drin in einer schönen musikalischen Reise zu den Hi-Lands.
Feine, kurze aber einprägsame Nummer.
Das mit ordentlich Synthies unterlegte „Schuberts 8th/The Finish“ überzeugt mich aber irgendwie nicht so wirklich, hier übertreibt man es ein wenig mit der Experimentierfreudigkeit.
Besser und mit ein wenig Gesangsunterstützung läuft „Eye of the Elbish Storm“ rein und auch „Travel by Train“ mit dem stampfenden Rhythmus und der Harmond Orgel weiß absolut zu gefalllen.
Was haben wir noch Gutes zu vermelden? Ach ja den Titeltrack „Desperados on the Run“ mit ordentlich ZZ TOP Feeling, das rythmische „Caffe del Porto“ und den Abschlusstrack „Metal Thanxx“ sollte man auf jeden Fall positiv hervor heben.

Anspieltipps:

Schwierig euch hier einzelne Stücke zu nennen, die Scheibe sollte man als Gesamtes hören, da sich dadurch erst alles erschließt.

Fazit :

Ich tu mich ja immer schwer mit reinen Instrumentalen Alben. Aber der gute KLAUS SCHUBERT hat es mir irgendwie angetan. Er entlockt seiner Klampfe Töne das glaubt man nicht und er lässt manchen Hobbygitarristen mit offenem Munde zurück.
Es sind auch wirklich ein paar erstklassige Songs dabei, die gerade natürlich für die instrumentalen Virtuosen unter uns interssant sein dürften.
Für den Ottonormalverbraucher dürfte das Ganze etwas sperrig sein, aber ich würde mal sagen hört euch dieses echt interessante Instrumental Werk einmal genauer an, ich denke ihr werdet es nicht bereuen.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Xerxes
02. La Minchia Della Follia
03. Twillight Ego
04. Back to the Hi-Lands
05. Ethical Tango
06. Schuberts 8th/The Finished
07. Eye of the Elbish Storm
08. Tornado Vibrato
09. Travel by Train
10. Eyrie (Version 2010)
11. Desperados on the Run
12. Miracle Man
13. (O Capitano) Rough & Rare
14. The Death of a Hungarian Stag
15. Caffe del Porto
16. (Angst) Let me put my Finger
17. Metal Thanxx

Julian

ELVENKING – Era

Band: Elvenking
Album: Era
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 14.09.2012
Homepage: www.elvenking.net

Die Folk/Power Metaller ELVENKING aus Italien konnten mich auf ihrem letzten Album „Red Silent Tides“ welches 2010 erschien, nicht vollends überzeugen. Das Album war zwar ok, aber mit einem Glanzlicht des Genres hatten wir es dort nicht zu tun. Das neue Album hört auf den Namen „Era“ und es heißt nicht umsonst so, will man doch wieder zurück zu den Anfängen der Band im Jahre 1997 kommen und man hat dazu den Folk Anteil auf dem neuen Werk etwas in die Höhe geschraubt und ein wenig an den catchigen Melodien und den Metalanteillen der letzten Platten gearbeitet. Also eine Mischung aus den letzten Alben und der guten alten Zeit.
Passend dazu hat man auch ein wenig am Line Up geschraubt und kann nun als neue Mitglieder Jakob am Bass sowie Symohn am Schlagzeug begrüßen. Dazu kommen noch die „alten“ Mitglieder Damna (Gesang), Aydan (Gitarre), Rafahel (Gitarre) und Lethien (Violine).
Als Gastmusiker hat man sich dieses Mal jemanden ganz großes geangelt. Ex SAVATAGE und JON OLIVIA’S Pain Jon Olivia gibt hier bei zwei Stücken sein stell dich ein.
Dann lasst uns mal mit ELVENKING zusammen auf eine Reise in die neue „Era“ gehen. Gestartet wird die Scheibe mit dem melodischen „The Loser“, bei dem die Jungs gleich mal zeigen wo es lang geht. Die Folk Einflüsse sind zwar auch vorhanden, je doch ordentlich gewürzt mit Melodic und Härte. Dazu noch der passende, eingängige Chorus und fertig ist der perfekte Opener!
Das folgende „I’am the Monster“ ist dann langsamer und melancholischer gehalten und hier kommt dann auch Gastsänger Jon Olivia zu Ehren. Eine absolut gelungene Nummer die gefällt und auch perfekt zu Jon passt.
Wesentlich mehr Folkeinflüsse hören wir dann wieder bei „Midnight Skies, Winter Sighs“. Aber auch die melodischen Metaklänge und ein Schuss Progressive Metal schlägt uns hier entgegen. Garniert natürlich wieder mit einem absoluten Ohrwurmchorus.
Durch den Mittelteil geleiten uns „We, Animals“, „Through Wolf’s Eyes“ sowie das  harte „Walking Dead“ die ganz ordentlich sind aber nicht ganz an die bärenstarken Vorgänger heran kommen.
Bei „Forget-Me-Not“ drücken die Jungs ordentlich auf die Tränendrüse und zeigen das sich auch so gut wie ohne Folk auskommen und auch die ruhige Töne drauf haben. Ein schöne Ballade zum träumen und nachdenken.
Im letzten Abschnitt können uns dann noch „Poor Little Baroness“ und „Chronicles of a Frozen Era“ begeistern und runden somit das Album gekonnt ab.

Anspieltipps:

Diese Mal kann ich euch den Opener “The Loser”, “The Monster”, “Midnight Skies, Winter Sighs”, “Forget-Me-Not” und “Chronicles of a Frozen Era“ ans Herz legen.

Fazit :

Wie schon gesagt war ich beim letzten Album der Jungs von ELVENKING nicht restlos überzeugt. Ganz schaffen es die Italiener auch dieses Mal wieder nicht, bzw. ganz in die vorderen Ränge reicht es nicht. Aber man kann hier ganz klar von ihrem besten Album bislang sprechen und ihnen einen gehörige Steigerung im Vergleich zum letzten Album bescheinigen. Das Ganze wirkt einfach etwas kompakter und griffiger als beim Vorgänger. Die Folkelemente sind immer noch das Markenzeichen der Band und sind auch eine willkommende Abwechslung.
Fans der Band müssen hier auf jeden Fall zu schlagen, aber auch Power Metal Freaks, denen Folkeinflüssen kein Angstschweiß auf die Stirn treibt, sollten hier mal mehr als ein Ohr riskieren!

WERTUNG:

Trackliste:

01. The Loser
02. I’am the Monster
03. Midnight Skies, Winter Sighs
04. A Song for the People
05. We, Animals
06. Through Wolf’s Eyes
07. Walking Dead
08. Forget-Me-Not
09. Poor Little Baroness
10. The Time of your Life
11. Chronicles of a Frozen Era
12. Ophale

Julian

REVERENCE – When Darkness Calls

Band: Reverence
Album: When Darkness Calls
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Razar Ice Records
Veröffentlichung: 12.05.2012
Homepage: www.reverencemetal.com

2010 gründete sich die US Power Metalband REVERENCE. Diese besteht aber wahrlich nicht aus absoluten Newcomern, sondern hat mit Bryan Holland (Gitarre, TOKYO BLADE) und Todd Michael Hall (Gesang, JACK STARRS’S BURNING STAR) zwei alte Hasen als Gründungsmitglieder. Sie wollten einfach etwas komplett neues machen und fanden in Steve Wacholz (Schlagzeug, Ex SAVATAGE), Ned Meloni (Bass, JACK STARRS’S BURNING STAR) und Pete Rossi (Gitarre, LYNCH MOB) die geeigneten Mitglieder um ihre Vorstellungen umzusetzen. Die Jungs haben natürlich zusammen dermaßen viel Bühnen und Studioerfahrung, das man mit Spannung warten konnte was dort in Form des Debütalbums „When Darkness Calls“ auf uns zurollt.
An die Promo heranzukommen war etwas schwierig, da es das Album bei uns in Europa aktuell nur als teuren Import gibt, aber mit ein bisschen hin und her schreiben mit dem Managment war auch dieses kein Problem, die interessierte Käuferschaft sollte sich die Scheibe am Besten über die Bandhomepage besorgen.
Aber ich schweife ab, bevor ihr euch die Scheibe eventuell zulegt, sollte wir vielleich erstmal klären ob sie sich überhaupt lohnt.
Dazu springen wir jetzt direkt mal zum ersten Track, dem Titeltrack „When Darkness Calls“. Recht düster geht das Ganze los, spätestens wenn die Melodien einsetzen ist es aber vorbei mit dem düsteren Charakter. Die Nummer geht gut nach vorne und besitzt einen Chorus der uns nur gerade recht kommt und direkt ins Ohr geht. Als Opener ist die Nummer wirklich wie geschaffen.
Zum folgenden Track „Bleed for me“ wurde auch ein Video gedreht, welches ihr auf der Bandhomepage anchecken könnt. Geboten wird uns hier eine BRAINSTORM mäßige Nummer die wieder durch ihren Chorus und den gelungenen Melodien auffällt. Nix weltbwegendes, aber äußerst solide gemacht.
Das schnelle „Phantom Road“ spinnt den Faden gekonnt weiter und hält uns schön bei Laune. Hier haben die Jungs mal wieder einen absolut eingängigen Track zusammengezimmert, der mit zu dem Besten gehört was wir auf dem gesamten Album geboten bekommen. Klasse Power Metal Nummer!
In der Mitte des Albums finden wir dann mit „Too Late“ den nächsten Videotrack, der recht ruhig und melancholisch beginnt, sich aber schnell zu einem bärenstarken Metal Stampfer wandelt. Sitz, passt wackelt und hat Luft, gut gemacht.
Danach geht den Jungs leider ein bisschen die Linie flöten, denn so ganz können die nächsten Nummern nicht mehr überzeugen.
Erst mit „Revolution Rising“ findet man wieder zurück in die Spur die man dann auch über die letzten Tracks „After the Leaves have fallen“ und „Vengeance is mine“ beibehält.

Anspieltipps:

Ihr solltet euch auf jeden Fall den Titeltrack “When Darkness Calls”, den Videotrack “Bleed of me”, “Phantom Road”, “Too Late” und “Revolution Rising” genauer anhören.

Fazit :

Manchmal lohnt es sich halt doch hartnäckig zu bleiben und einer Promo hinterher zu jagen. Das Debütalbum von REVERENCE ist wirklich gut geworden, bis zum absolute Überhammer fehlt aber noch ein bisschen was, dazu schwankt die Songqualität doch noch ganz schön. Ist der erste Teil der Scheibe noch bärenstark, schleichen sich im zweiten Teil doch einige Füller ein und die Qualität sinkt ein wenig. Man bekommt mit den letzten Tracks zwar gerade noch die Kurve, aber ein schaler Beigeschmack bleibt etwas. Denn wenn man sich die Qualität Anspieltipps anschaut, wäre hier bestimmt noch ein bisschen mehr drin gewesen.
Trotzdem, sollten sich Power Metal Fans “When Darkness Calls” nicht entgehen lassen und es sich über die gängigen Importeure oder der Band selbst ordern.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. When Darkness Calls
02. Bleed for me
03. Phantom Road
04. Devil in Disguis
05. Too Late
06. Gatekeeper
07. The Price you pay
08. Monster
09. Revolution Rising
10. After the Leaves have fallen
11. Vengeance is mine

Julian

BONRUD – Save Tomorrow

Band: Bonrud
Album: Save Tomorrow
Spielzeit: 44:01 min
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 21.09. 2012
Homepage: www.bonrud.com

BONRUD sind eine Band, die in Seattle ins Leben gerufen wurde. Ganz im Gegensatz zu dem typischen Sound, den man mit Seattle verbindet, ist es eine Truppe, die sich auf Melodic spezialisiert hat. Das Line-up besteht aus Paul Bonrud (Gitarre und Bass),Rick Forsgren (Gesang) und Paul Higgins (Schlagzeug), also eher minimalistisch gehalten, ohne große Schnörkel (eben doch Seattle).

Das Cover von „Save Tomorrow“ ist alles andere als sexistisch, denn zur Rettung Seattles schwebt eine Art spärlich bekleidetes Superwoman über den Dächern der Stadt. Und siehe da – sie ist nicht mal blond, sondern schwarzhaarig!

Der Sound ist, wie schon oben angemerkt, so gar nicht typisch für Seattle, aber es muss ja auch nicht immer alles dasselbe sein. Das Trio hört sich gut eingespielt an und die Simme von Rick Forsgren ist recht vielseitig. In den Höhenlagen nervt sie mich allerdings ab und zu ein wenig.

Der erste Song, der Einsteiger, ist „We Collide“. Dieser powert ordentlich. Die Leadgitarre dudelt fein und am Schlagzeug gibt Paul Higgins alles. „Bullet In The Back“, der Titel hört sich eher an wie ein Western-Song, aber der Sound klingt völlig anders. Für mein Empfinden eine leichte Fehlbesetzung für eine Melodic-Band, klingt aber insgesamt nicht übel. „American Dream“ ist wieder so ein Ding, dass man sich leicht merken kann. Geht nicht aus dem Gehörgang raus. Hier stimmt alles. Schönes Gitarrengedudel zwischendurch. Dem Titelsong „Save Tomorrow“ fehlt meiner Meinung nach das „gewisse Etwas“, dass ein Titelsong haben sollte. Schöner dagegen „Liquid Sun“ (was immer eine flüssige Sonne ist – Selbstbräunungscrème?). „I’d Do Anything“ geht wieder gut ab. Da steckt Power hinter! Eine Wohltat für die Ohren! Es schließt sich „Last Sunrise“ an, wo auch ordentlich was hinter steckt, was ordentlich rockt. „Torn Up“ ist so ganz anders, eher im ruhigen Stil gehalten. Dabei sehr rhythmisch. „Dominos“ ist ein guter Song, die Höhenflüge von Fosgrens Stimme halten sich hier dankenswerterweise in Grenzen. Ein schöner Gitarrenbeginn bei „You’re The One“, dazu dann Bass… Entgegen der Erwartungshaltungshaltung des Balladentitels ist es keine. „End Of Days“ ist ein nettes, ruhiges Ballädchen und kein Endzeit-Lied.

Eine gute Scheibe. Die Stimme von Rick Fosgren ist sicherlich Geschmackssache; meiner Meinung nach sollte er die höheren Tonlagen meiden. Sympathisch ist, dass BONRUD scheinbar eine Band sind, die nicht jede Erwartungshaltung erfüllen, sondern durchaus für Überraschungen gut sind.

Anspieltipps: „American Dream“, „Liquid Sun“, I’d Do Anything“, “Last Sunrise”, “You’re The One For Me”

Fazit :  Ein gutes Album, dass seine Highlights hat, ansonsten eher „in Ordnung“ ist. Kein Fehlkauf, aber auch kein Höhepunkt einer Sammlung.

WERTUNG:

Trackliste:

1.We Collide 3:45
2.Bullet in the Back 3:32
3.American Dream 2:59
4.Save Tomorrow 3:35
5.Liquid Sun 5:14
6.I’d Do Anything 3:31
7.Last Sunrise 3:59
8.Torn Apart 3:41
9.Blinded 3:04
10.Dominoes 4:00
11.You’re the One 4:38
12.End of Days 4:43

Sandra

VIOLET GIBSON – American Circus

Band: Violet Gibson
Album: American Circus
Spielzeit: 46:64 min
Plattenfirma: Atomic Stuff
Veröffentlichung: 24.04.2012
Homepage: www.violetgibson.biz

Und wieder eine starke Waffe aus Italien! Die Band VIOLET GIBSON, deren Motto: “So Load The Gun And Start To Roll… Set Your Sights And Rock ‘Em All!!!” ist, wurde 2007 ins Leben gerufen. Durch Eigeninitiative haben VIOLET GIBSON bereits eine Demo-CD herausgebracht, die leider im Untergrund der Musikwelt blieb. Aber diese wurde nun professionell aufgenommen und wir bekommen mächtig was zu hören. Mitglieder der Band sind: Michelangelo Naldini (Schlagzeug),Tony La Blera (Bass), Matteo Brozzi (Gesang), Gabriele Tassara (Gitarre) und Giovanni Marchi (Gitarre).
Ihr Cover ist eine verdampfte Glasscheibe, auf der sich drei Paar Hände entlang tasten.

Ein starkes Stimmchen hat Matteo Brozzi aufzuweisen und auch seine Kollegen an den Instrumenten verstehen sich auf ihr Handwerk. Diese Band hat Spaß und spielt gern zusammen, kann man sagen.

„Go Ahead“ ist ein hervorragender Opener, der mich an Nirvana-Zeiten erinnert. Pur gespielt, ohne große Schnörkel. Dafür braucht man Können, keine Effekte. Vom Rhythmus allein geht man schon mit. „American Circus“ ist ein mächtiges „Bamm-Bamm“, rockt, geht ab. Brozzis Stimme klingt rotzig. „Original Sinner“ ist auch so ein Stück, dass einfach rau und straight gespielt wird. „She Feels Alive“ ist eine süße Ballade, die mit Matteo Brozzis rauer Stimme einfach unvergleichlich ist und unter die Haut geht. Da rieselt ein Schauer über den Rücken. Dazu die passenden musikalischen Klänge, zärtlich gestreichelte Instrumente, denen sanfte Töne herausgekitzelt werden. Cooles bass-orientiertes Stück mit „Superstitious“. Supercooles kurzes Gitarrensolo bei „In My Head“ (obwohl ich ja sonst immer vorsichtig bin, bei dem, was in anderer Leute Köpfe vor sich geht). Akkustisches Gitarrenspiel bei „Forget About The Rain“. Auch ein richtiger Rocksong und nicht unbedingt auf Regen bezogen, sondern wird ja gern als Synonym für Beziehungen benutzt. Tokk-tokk-tokk spielen die Drums bei dem nächsten Stück, „Game Of Sorrow“. Starke Stimme, geile Musik! „I Wish I Could“, ein wunderbarer Song, rockig – und was man sich nicht alles wünschte, tun zu können… Nach einem ruhigeren Stück, „From The Moon To Your Feet”, geht es bei „Your Balls On Fire” wieder richtig ab. Auch, wenn man die Echtheit des Titels ja keinem wünscht, ein Hammer-Song. Und das letzte Stück will wieder das Erste sein, also noch mal von vorn nach „The Reason To Be God“, dem stark in den Bass-Tiefen gespielten Song.

Geiles Ding, verschwindet bloß nicht wieder im Untergrund! Solche Musik muss an der Oberfläche bleiben!

Anspieltipps: „Go Ahead“, „Original Sinner“, „She Feels Alive“, “The Reason To Be God”

Fazit :  Hört Ihr es?! „Kauft mich, kauft mich!“, sagt das Album. Ihr legt Euer Geld gut an, ehrlich!

WERTUNG:

Trackliste:

1. Go Ahead 4:01
2. American Circus 4:44
3. Original Sinner 2:35
4. She Feels Alive 3:08
5. Superstition 3:47
6. In My Head 3:30
7. Forget About The Rain 3:51
8. Game Of Sorrow 3:23
9. I Wish I Could 3:10
10. Parasite 3:43
11. From The Moon To Your Feet 4:13
12. Your Balls On Fire 3:02
13. The Reason To Be God 5:57

Sandra

THE DARKNESS – Hot Cakes

Band: The Darkness
Album: Hot Cakes
Spielzeit: 53 min
Plattenfirma: Rough Trade
Veröffentlichung:
Homepage: www.theactualdarkness.com

Gegründet wurde die Band bereits 1999, es dauerte aber noch ein Weilchen, bis die Engländer komplett waren. In ihrer Heimat sind THE DARKNESS auch sehr erfolgreich. „Hot Cakes“ ist das nun das dritte Album. Wir werden sehen, was Dan Hawkins (Gitarre), Frankie Poullain (Bass), Ed Graham (Schlagzeug) und Justin Hawkins (Gesang und Leadgitarre) sich haben einfallen lassen. 
   
Auf dem Cover sind einige Comic-Bikini-Schönheiten zu sehen, die sich gerade auf Keksen in Sauce wälzen.
   
Ich muss zugeben, dass der erste Song „Every Inch Of You“ mich etwas gelangweilt und genervt hat, zumal Justin Hawkins mit seiner Stimme doch sehr hohe Töne erreichte. „Nothin’s Gonna Stop Us“ geht einem nicht mehr aus dem Kopf. Hört sich für mich aber mehr poppig an anstatt rockig. Auch hier teilweise eine doch sehr hohe Stimmlage. Hoffnungsfroh bei „With A Woman“, das mit knarrzenden Gitarren beginnt, dann Bass und Schlagzeug, die sich dazu gesellen. Auch der Rest klingt wesentlich mehr wie Rock. Alter guter Rock wie aus den 70er Jahren. „Living Each Day Blind“ ist eine nette Ballade. Klingt wie “großes Kino”. Passt alles gut zusammen, sowohl Musik als auch Stimme. Mit „Everybody Have A Good Time“ schließt sich ein richtiger “alter Rocker” an. Hervorragend, dabei hat man eine gute Zeit! Im Old School-Rhythmus gehalten. Bei „Forbidden Love“ schlagen zuerst die Drumsticks aneinander. Dann beginnt sanfte Musik und Justin Hawkins singt wunderschön und mitreißend! Gleich zwei hervorragende Balladen auf einer Scheibe! Bei „Concrete“ spielen die Instrumente hervorragend, mir geht aber schon wieder ein wenig die hohe Stimmlage Hawkins auf die Nerven. „Street Spirit“ ist tatsächlich wie Straßen-Sound. Zwar etwas zu zahm, aber ein nettes Stück. „I Can’t Believe It’s Not Love“ ist so Lagerfeuer-Mucke. Ebenso wie die Accoustic-Version von “Love Is Not The Answer”, die ich mir wesentlich lieber anhöre als die vorherige Version. Die Gitarren klingen einfach cool und der Gesang ist sehr rein. Kann ich mir gut bei einem Sit-In am Strand bei Feuer und Rotweit aus der Flasche vorstellen. Angenehme Entspannung. Ein netter Abschluss mit „Cannonball“. Ein echter Knaller (trotz hoher Stimmlage), der auf keiner Party fehl am Platze ist.

Ein Album, dass man sich gut anhören kann. Stimmlich klar und gut zu verstehen, aber mir eben etwas zu hoch zum Teil. Erinnert mich etwas an die schwächeren Songs von Queen. Viele Stücke sind auf jeden Fall auf der Scheibe, so dass man durchaus „etwas bekommt für sein Geld“.

Anspieltipps: „With A Woman“, „Everybody Have A Good Time“, „Forbidden Love“, “I Can’t Believe It’s Not Love” (Accoustic), „Love Is Not The Answer (Accoustic)“

Fazit :  Vollkommen in Ordnung und für Old School-Glam-Fans sicher ein Muss.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Every Inch Of You 3:04
2.Nothin’s Gonna Stop Us 2:45
3.With A Woman 3:42
4.Keep Me Hangin’ On 3:01
5.Living Each Day Blind 5:07
6.Everybody Have A Good Time 4:48
7.She Just A Girl, Eddie 3:47
8.Forbidden Love 3:49
9.Concrete 3:52
10. Secret Spirit (Fade Out) 3:08
11.Love Is Not The Answer 3:40
12. I Can’t Believe It’s Not Love (Accoustic) 3:41
13. Love Is Not The Answer (Accoustic) 3:44
14.Pat Pong Ladies (Demo) 3:56
15. Cannonball (Long Version) 4:16

Sandra

TANTARA – Based On Evil

Band: Tantara
Album: Based On Evil
Plattenfirma: Indie Recordings
Veröffentlichung: 24.08.2012
Homepage: www.facebook.com/TantaraThrash

TANTARA haben lange Zeit ihren old school-Trash Metal im Untergrund der Musikszene gespielt und bereits eine EP veröffentlich. Das Album „Based On Evil“ ist ihr Debütalbum. Die Band ist aus Norwegen und hat ihr Album in Kopenhagener Studios eingespielt. Die Mitglieder TANTARAs sind Fredrik Bjerkø (Rhythmus Gitarrre und Gesang), Per Semb (Lead Gitarre und Backgroundgesang) Stian Sannerud (Schlagzeug) und Max Warnby (Bass).
Auf dem Albencover sind eine Pyramide und darüber, in der abgetrennten Spitze dieser, das ewige Auge zu sehen.
Musikalisch gesehen sind TANTARA eine typische Trash Metal-Band wie aus den 90ern entsprungen. Dort liegen ihre Wurzeln und das betonen sie.

„Based On Evil“ ist ein typischer Trash-Song mit einer schrillen, schreienden Stimme und viel „Bumm Bumm“-Geklampfe und Gehämmer. Zwischendurch ein nettes Gitarrensolo. Ebenso bei „Mass Murder“. Durch den dritten Song „Neglibible Souls“ jagen TANTARA am Anfang ziemlich durch und das Tempo hält sich auch später. In dem Stil der vorherigen Stücke ist auch „Human Mutation“ gehalten. Bei „Trapped In Bodies“ diverse Zwischenrufe im Hintergrund wie Schlachtrufe. „Prejudice Of Violence“ beginnt mit Effekten (vom Keyboard?), legt dann aber mit Bass, Schlagzeug und Gitarre in Trash-Manier los. „Killing Of Mother Earth“ ist ein eher nachdenklicher Song mit klaren Gitarrenklängen am Anfang. Es schließen sich dann hektische Gitarren und manisches Getrommel an sowie die normale Schreierei Fredrik Bjerkøs. Ein gekonntes Gitarrensolo rundet das Lied ab.

Versetzt einen ein wenig in die Zeiten vor Metallicas „Black Album“.

Fazit :  Absolutes Muss für jemanden, der den alten Trash der 90er Jahre mochte. Für Liebhaber anderer Musikrichtungen vielleicht nicht unbedingt interessant.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Based On Evil 6:36
2. Mass Murder 8:00
3. Negligible Souls 6:36
4. The Debate
5. Human Mutation 6:12
6. Trapped In Bodies 8:06
7. Prejudice Of Violence 9:43
8.Killing Of Mother Earth 6:06

Sandra

SUICIDE BOMBERS – Criminal Record

Band: Suicide Bombers
Album: Criminal Record
Plattenfirma: Suicide Records
Veröffentlichung: .2012
Homepage: www.thesuicidebombers.com

Mit einer Mischung aus „High Noon“ und „Terminator“ bzw. „Total Recall“ beginnt das Debüt der Norweger SUICIDE BOMBERS. Das Intro „History Is About To Begin“ offeriert 4 intergalaktische Superstars, die aus der Zukunft zurück in die Gegenwart geschickt wurden, um uns zu zeigen, wie gerockt wird. OK, eigentlich brauchen wir niemanden aus der Zukunft, denn es gibt auch so genügend geile Bands, aber wollen wir mal nicht so sein und den Besuchern eine Chance gönnen.

Und die Kamikaze-Flieger starten mit „Let´s Rock´n Roll“ unmissverständlich und ziemlich amtlich in ihr Debüt. Fetter Sound, coole Stimme von Chris Damien Doll, jede Menge große Chöre und eine Grundstimmung, die einfach zum Party machen und saufen einlädt. „Easy Access“ ist ein Midtempo-Song mit großartigen Hooks weitab von einer Sicherheits-Nummer. „Napalm Heart“ hat wieder etwas mehr Punk-Flair und „Smoke & Mirrors“ offenbart fast schon eine AOR Seite der Schweden. Das ist aber bei „High On Explosives“ und „Electric Fire“ gleich wieder vergessen. „Bombers En Vogue“ ist ein weiteres Highlight dieser kriminell guten Platte. Beinharte Riffs mit den oben schon genannten Vorzügen lassen kein Auge trocken. Wer jetzt denkt, „Cindy“ muss eine Ballade sein, der hat nicht mit den SUICIDE BOMBERS gerechnet, denn solch überflüssiger Kram befindet sich schon mal gar nicht auf dieser Scheibe. 2 weitere Songs rotzt uns das Quartett aus Oslo noch vor die Füsse und dann ist Zeit für ein Resümee.

„Criminal Record“ ist echt eine große Überraschung und macht einem schlagartig klar, welch toller Jahrgang 2012 in Sachen Rock´n Roll doch ist. Und auch wenn wir nicht mehr mitten in den 80gern stecken lebt die Szene. Ob in Norwegen oder anderswo – es sind einfach nur weniger Fans geworden. Aber großartige Bands gibt es nach wie vor, und dazu zählen auch die SUICIDE BOMBERS: Chris Damien Doll (v., g.), der auch alle Songs geschrieben hat, Lazy Leather (g.), der für die grafische Umsetzung der CD und des Internetauftritts zuständig ist, James Nero (b.) und T-Bone (d.). „Criminal“ Record“ ist ein äußerst starkes Debüt, das nur so vor Kraft und Selbstvertrauen strotzt. Well done boyz! „…over and motherfucking out!“

WERTUNG:

Trackliste:

1.Intro – History Is About To Begin
2.Let´s Rock´n Roll
3.Easy Access
4.Napalm Heart
5.This Time Tomorrow
6.Smoke & Mirrors
7.High On Explosives
8.Electric Fire
9.Bombers En Vogue
10.Teenage Breakdown
11.Cindy
12.Princess Socialite
13.Riot
14.Outro – …over & motherfucking out!

Stefan

WILD MACHINE – II

Band: Wild Machine
Album: II
Plattenfirma: Perris Records
Veröffentlichung: 06.05.2012
Homepage: www.myspace.com/wildmachine

„It´s A Long Way To The Top – If You Wanna Rock´n Roll“. Dieser Spruch bewahrheitet sich immer wieder und auch die Griechen WILD MACHINE müssen dies auf ihre Weise erfahren. Denn die Gründung liegt schon 12 Jahre zurück und bisher konnte man nur ein 3-Track Demo vorweisen, das auch schon 2005 veröffentlicht wurde. Begonnen hatte die wilde Fahrt aber noch unter dem Banner WAR MACHINE, jenem Song von KISS, der auf „Creatures Of The Night“ zu finden ist. 2004 entschloss man sich allerdings dazu, fortan unter WILD MACHINE die Bühnen unsicher zu machen. Mit „II“ gibt es jetzt endlich das Debüt zu hören, das aber schon seit ein paar Jahren fertig ist. Nach einem Line-Up Wechsel (auf meinem Demo steht noch Gitarrist Spider  Lee, der jetzt von John Sinnis ersetzt wird) hat man in Perris Records jetzt wohl den geeigneten Partner gefunden, um durchzustarten.

„Glam From Hell“ steht in der Biographie als Bezeichnung, und das ist echt eine treffende Umschreibung. Der Gesang von Johny Mercedess Hott ist wohl am ehesten mit David Robbins (X-SINNER) oder Vicki James Wright (JOHNNY CRASH) zu vergleichen und geht echt in ziemlich hohe Screams, die manchmal auch bei BRITNY FOX oder frühen KROKUS zu finden sind.

Mit „Straight To Hell“ startet der 9-Tracker sehr ungestüm und rebellisch. Die Drums scheppern vor sich hin und ich möchte nicht wissen, wie der Song mit ein bisschen mehr Bums in der Produktion klingen würde – wahrscheinlich würde er alles wegfegen, was im Weg steht. Dass der Sound aber trotzdem passt, zeigt „Teez Teezah“, das ein wenig langsamer ausgefallen ist und ziemlich eingängig daherkommt. „Addicted“ kennt man schon vom erwähnten Demo, eine Kick-Ass Nummer, die auch heute noch zündet. Leider kommt erst wieder bei „Dirty Motel Room“ wieder so richtig Freude auf, denn „Gimme Action“ und vor allem „Nasty, Oild´n Spoild“ haben nicht die Klasse des bisher gehörten Materials. „Suicide“ – ebenfalls wie „Vicious Luv“ schon vom 2005er Demo – ist der wohl härteste Track auf „II“, hier wird die Vorliebe für ACCEPT´s „Fast As A Shark“ deutlich. „Vicious Luv“ ist das komplette Gegenteil: eigentlich schade, dass der Song so weit hinten zu finden ist, denn für mich ist es mit der stärkste Titel überhaupt. Den Abschluss macht „Star Attraction“ – hier gibt es auch einige Passagen im Gesang, der an FASTER PUSSYCAT erinnert. Ein gelungener Ausstand.

WILD MACHINE sind eine Undergroundband, die sich nicht um Verkaufszahlen oder Hochglanzproduktionen kümmert. Aber sie machen ehrliche Mucke, und das ist ein echter Pluspunkt. „II“ bietet also eine gute Mischung aus Glam und Punk, die gelegentlich mit einer Prise Metal gepimpt wird. „Glam From Hell“ eben.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Straight To Hell
2.Teez Teezah
3.Addicted
4.Gimme Action
5.Nasty, Oild´n Spoild
6.Dirty Motel Room
7.Suicide
8.Vicious Luv
9.Star Attraction

Stefan