DIRT RIVER RADIO – Rock´n Roll Is My Girlfriend

Band: Dirt River Radio
Album: Rock´n Roll Is My Girlfriend
Spielzeit: 41:14 min.
Stilrichtung: Pub Rock
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.dirtriverradio.com

Der Titel ihres Debüt-Albums „Beer Bottle Poetry“ umschreibt die Musik des australischen Quartetts DIRT RIVER RADIO (DRR) nahezu perfekt. Denn die Songs sind dreckig, teilweise melancholisch, dann wieder rockig, aber immer mitreißend! THE ROLLING STONES findet man ebenso wie THE QUIREBOYS (klar!!!) im Sound von DRR wie auch Anleihen von THE POGUES oder den BEATLES. Eines ist die Musik auch auf ihrem zweiten Longplayer „Rock´n Roll Is My Girlfriend“ indes immer: ehrlich.

Hat man das Debüt in Europa in „Come Back Romance All Is Forgiven“ umgetauft, erscheint der Zweitling unter identischem Titel, nur das Cover Artwork ist anders. Es befinden sich 10 Songs darauf, die von Matt Voigt (MIDNIGHT OIL etc.) produziert und von Kevin Beamish gemixt wurden. In ihrer Heimat Australien erschien die Platte schon am 3. August 2012, jetzt ist es endlich auch für Europa so weit.

Am besten funktioniert die Musik von DIRT RIVER RADIO in einem kleinen, schäbigen Club, wo der Schweiß von der Decke tropft und das Bier billig ist. Nicht, dass man die Songs der Australier ohne Stoff nicht ertragen könnte – im Gegenteil – aber ein paar gepflegte Hopfenkaltschalen gehören schon dazu, wenn man Heath Brady (vocals, guitar), Anthony Casey (bass), Blind Mike Saunders (drums) und Danger Alexander (vocals, guitar) zuhört. Das haben Songs wie der drückende Opener „Blackhearted (Gin Drinking And Blue)“, das großartige „New York City“, die melancholischen Stücke „England Skies“ und „Fuck You – I Miss You“ oder die tolle Coverversion „Hard Road“ (im Original von Hary Vanda und George Young) einfach verdient.

Mag es manchem zum Ende hin zu sehr in Melancholie ausarten (die zweite Hälfte der Songs ist nix für depressive Menschen), sollte er sich zuerst eingängig mit den ersten 5 Nummern auseinandersetzen. Nach einger Zeit laufen auch die langsamen Stücke gut rein. Diese Band möchte ich gerne live erleben – aber bitte bitte im oben beschriebenen Etablissement. DIRT RIVER RADIO liefern eine einzigartige Mischung von Stilen ab und hauchen mit diesen 10 Stücken dem Pub Rock Leben ein. Eine Scheibe für besondere Abende!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Blackhearted (Gin Drinking And Blue)
2.New York City
3.Hard Road
4.The Big One
5.Antique Store Girl
6.England Skies
7.Tonight
8.Fuck You – I Miss You
9.All The Good Girls
10.Broken English Baby

Stefan

INDICCO – Karmalion

Band: Indicco
Album: Karmalion
Spielzeit: 42:04 min
Plattenfirma: New Venture Music
Stilrichtung: Hardrock
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.indicco.com

INDICCO ist Musik mit dem „Feel so good“ Faktor.

Sie ist durchdringend, nachhaltig-Gefühlvoll, stark wie ein Löwe und aussagekräftig wie Rock nur sein kann.

Mit dem Album „Karmalion“ gelang der Band mit dem Frontmann Indigo Balboa Grandioses.
Melodien die sofort ins Ohr gehen, eindrucksvolle Riffs, ein Rhythmisch  perfektes Schlagzeug und eine Stimme die Mitreißt.
INDICCO sind eher noch ein kleines Licht im AOR Himmel.
Aber haben durchaus das Potential ganz weit nach oben zu kommen.
In ihren sehr Atmosphärischen Rock Songs verbinden sie gekonnt Spanische Rock  und klassische AOR Elemente.

Die Lieder sind in jeder Hinsicht eingängig.
INDICCO katapultieren das AOR Genre ins 21. Jahrhundert und brechen mit vielen verstaubten Klischees.
Die drei Jahre harte Arbeit haben die beiden Frontmänner Indigo Balboa und Paco Cerezo sehr gut genutzt um ein erstklassiges Team von Gastmusikern für dieses Album zu finden. Jimi Jamison bekannt von SURVIVOR, oder Mark Spiro einer der legendärsten Songwriter der Rock und AOR Szene bilden zusammen mit Tim Pierce und David Palau eine unvergleichliche Kombination von Talenten und Legenden. 

WERTUNG:    

Trackliste:  

1. Crying
2. Days of wine and roses
3. All about you
4. Wrong
5. Feel so good
6. The voice in the wind
7. Leaving me
8. Grateful
9. Moolight
10. Ride the wave
11. Feel the shame

Björn

CHILDREN OF BODOM – Halo Of Blood

Band: Children Of Bodom
Album: Halo Of Blood
Spielzeit: 41.30 min
Stilrichtung: Melodic Death Metal   
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 07.06.2013
Homepage: www.cobhc.com

CHILDREN OF BODOM oder kurz COB braucht man in der Metalwelt nicht mehr vorzustellen. Die melodischen Todes-Metaller bringen ihr mittlerweile achtes Studioalbum auf den Markt; „Halo Of Blood“.

Und eines sei vorneweg schon gesagt – „Halo Of Blood“ ist eine fette Scheibe, welche deine Gehörgänge unaufhaltsam entern wird.
Von den zehn Tracks gibt es keinen, der nicht mit einer gehörigen Portion Power einfährt. Einzig „Dead Man’s Hand On You“ ist eine Ballade, welche die stimmlichen Qualitäten von Alexi Laiho klar hervorhebt. Halb Sprechgesang, halb Scream – die Stimme dominiert diesen Song mehr, als Hailo das bei den anderen Tracks macht. Die Nummer ist prädestiniert um die Fans live kurz etwas zurückzufahren, bevor es in die nächsten Powertracks geht.
Leider müssen wir in der Schweiz noch bis Ende Jahr warten, am 24. Oktober kann man sie im Z7 in Pratteln sehen, am 7. November im Les Docks in Lausanne. Bis dahin müssen wir uns mit dem Album und den diversen Filmen auf ihrer Site zufrieden geben.
Wie bereits gesagt, das Stück Metal aus Finnland ist zwar tierisch fettes Brot, wer aber mitgeht, wird kein Gramm an Körpergewicht zusetzen.
Zwei meiner Lieblingstracks sind „All Twisted“ und „Transference“, beide Songs sind nicht ganz so schnell wie etwa „Halo Of Blood“, gefallen mir aber gerade deshalb. Und wegen der Gitarren. Besonders bei „All Twisted“ können Alex Laiho und Roope Latvala zeigen, wie sie Stahlsaiten und Strom umzugehen vermögen.
„Waste Of Skin“ ist ein klarer Opener. Der Zuhörer erhält eine Portion „sanften Einstieg“ ins Album, damit er auf die kommenden Powerliner vorbereitet wird. Das bedeutet aber nicht, dass die Nummer nicht schon voll abgeht – sie beginnt einfach ziemlich nett.
„Scream For Silence“ ist die zweite „langsame“ Nummer auf dem Album, zusammen mit „Dead Man’s Hand On You“ werden COB ihrem Ruf als melodische Metaller gerecht. Den rest des Albums würde ich schon eher in die Sparte Powermetal einordnen.
Ein Tempohobel der besonderen Art ist „Bodom Blue Moon“. Zuerst steigen die Gitarren mit Hochgeschwindigkeitsriffs ein, dann steigen Bass und Drums ein und Laiho gibt das Stimmsahnehäubchen oben drauf.
Bei „Your Days Are Numbered“ legen die Jungs tatsächlich nochmals einen Zahn zu. Von Beginn weg rasen sie mit 200 Sachen über den Metalhighway. Jedes einzelne Instrument scheint darum zu kämpfen, wer das höchste Tempo vorlegen kann. Hammer!
Mit „Damaged Beyond Repair“ lassen es die Jungs – wenigstens teilweise – etwas langsamer angehen und geben dem geneigten Ohr eine klassische Blastbeat-Orgie mit Gitarrenriffs und Stimme, der man einigermassen folgen mag.
Das Album endet mit „One Bottle And A Knee Deep“, einer weiteren Powernummer. Der Track rundet ein Album ab, an dem es schlicht Nichts auszusetzen gibt. COB vom Feinsten und bestimmt eines der Highlights dieser Albensaison.
Die Scheibe muss man gehört haben, egal ob man COB-Fan ist oder einfach gutgemachten Metal mag!

WERTUNG:

Lineup:
Alexi Laiho (guitars & vocals)
Jaska Raatikainen (drums)
Henkka Blacksmith (bass)
Janne Warman (keyboards)
Roope Latvala (guitars)

Trackliste:
01. Waste Of Skin
02. Halo Of Blood
03. Scream For Silence
04. Transference
05. Bodom Blue Moon (The Second Coming)
06. The Days Are Numbered
07. Dead Man’s Hand On You
08. Damage Beyond Repair
09. All Twisted
10. One Bottle And A Knee Deep

Danny

BLACK SABBATH – 13

Band: Black Sabbath
Album: 13
Spielzeit: 53:33
Releasetermin: 07.06.2013
Plattenfirma: Vertigo / Universal
Stilrichtung: Heavy/Doom Metal
Homepage: www.blacksabbath.com

Endlich! Das Warten hat ein Ende. Nur wenige Veröffentlichungen erzeugen ein solches Medienecho und versetzen Generationen von Metalfans in Vorfreude. Wird es die Legende schaffen die enormen Erwartungen zu erfüllen? Zumal die letzte Veröffentlichung „Never say die!“ in Originalbesetzung aus dem Jahre 1978 stammt. Nun haben Ozzy Osbourne (Gesang), Tony Iommi (Gitarre) und Geezer Butler (Bass) BLACK SABBATH wieder Leben eingehaucht und präsentieren das neue Studioalbum „13“. Nur Bill Ward (Drums) fehlt, offiziell aus gesundheitlichen Gründen, für ihn wurde Brad Wilk (ex-Audioslave, ex-Rage Against the Machine) an Bord geholt.

Werden es die Urväter des Heavy Metal schaffen an ihre früheren Meilensteine (endlich ist dieser Begriff mal zu 100% passend) anzuknüpfen? Produzentenlegende Rick Rubin hat man ebenfalls für das Mammutprojekt gewinnen können, die Stimmung der ersten BLACK SABBATH Alben in einer modernen Produktion einzufangen. Und Rubin macht seinen Job diesmal wieder hervorragend!

„Is this the end of the beginning, or the beginning of the end?“, die erste Textzeile klingt als ob Ozzy die Bandgeschichte vor seinem geistigen Auge Revue passieren lässt. Der gesamte Opener „End of the beginning“ erinnert stark an „Black Sabbath“ und bezeugt eine geglückte Rückkehr in die Anfangstage der Band. Rifflastiger, doomiger Metal und ein Ozzy Osbourne der (fast) klingt, als wäre die Zeit stehengeblieben.

Es folgt die bereits bekannte Single-Auskoppellung „God is dead?“, die mit ihrer hypnotischen Eingängigkeit und einem Gehörgang besetzendem Refrain überzeugen kann.
„Loner“ ist dann ein Heavy-Rocker allererster Güte. Wer nicht unweigerlich mit Fuß und Kopf wippen muss, wenn Ozzy „Come on now“ singt, der ist schon tot.

Es folgt die Ballade „Zeitgeist“, die bei den ersten Klängen unweigerlich an „Planet Caravan“ denken lässt, im weiteren Verlauf aber glücklicherweise genügend Eigenständigkeit entwickelt und besonders Dank Iommis gefühlvollem Gitarrenspiel punktet.

Auch die übrigen Songs liefern alle Markenzeichen von BLACK SABBATH: Heavy Metal durchzogen mit psychodelischem Rocksound und einer kräftigen Priese Doom. Dazu noch Riffs, Riffs und nochmal Riffs. Einzig der blusige Unterton der frühen Werke ist etwas verloren gegangen. Ozzy bietet eine starke Leistung über das gesamte Album, ob nun ein wenig im Studio nachgeholfen wurde juckt mich nicht und tut dem Hörgenuss keinen Abbruch.
Erwähnenswert ist der letzte Song des Albums „Dear Father“, besonders dessen Ende: die letzten Töne verklingen, man hört Regen prasseln, eine Kirchenglocke und Donner. Und schiebt sofort das Debüt ein um von eben diesen Klängen empfangen zu werden. Eine Kleinigkeit, aber trotzdem eine geniale Idee mit Gänsehautfaktor!

Wie bewertet man nun dieses Album? Vergleicht man es mit „Black Sabbath“, „Paranoid“ oder „Master of Reality“? Eigentlich unmöglich, diese Alben haben zu ihrer Zeit gleich mehrere Genres erschaffen und werden daher immer über allen anderen Werken der Band stehen. Vergleicht man „13“ dann mit aktuellen Veröffentlichungen? Also den großen Vater mit den Kindern? Auch sinnlos.

Klingt die Scheibe nach BLACK SABBATH? Ja. Nach einer uninspirierten Selbstkopie zum Geldmachen? Definitiv nein. Hat „13“ meine Erwartungen übertroffen? Aber hallo! Wird das neue Studioalbum nach einigen Durchläufen langweilig? Klares nein. Kann man mehr erwarten? Mir fällt nicht viel ein.
Ich verneige mich vor diesem Bindeglied, welches 43 Jahre Heavy Metal zu einem großen Ganzen verschmelzen lässt. Und vor einer Legende, let the Sabbath beginn (again).

WERTUNG:

Trackliste:

1. End Of The Beginning
2. God Is Dead?
3. Loner
4. Zeitgeist
5. Age Of Reason
6. Live Forever
7. Damaged Soul
8. Dear Father

Chris

CIVIL WAR – The Killer Angels

Band: Civil War
Album: The Killer Angels
Plattenfirma: Despotz Records
Veröffentlichung: 11.06.2013
Homepage: www.civilwar.se

Manchmal passieren schon merkwürdige Dinge in unserer Metalwelt. Bei den Senkrechtstartern SABATON hieß es eines Tages auf einmal wie aus heiteren Himmel Mastermind Joakim Broden und Pär Sundström trennen sich von den restlichen Bandmitgliedern. Insgesamt vier Mannen wurden also aus der Band geschmissen und durch neue Mitstreiter ersetzt. Ob dies nun schlechter Stil ist oder nicht, darüber zu urteilen überlasse ich anderen. Fakt ist aber, hätte es diesen Rausschmiss nicht gegeben, gebe es die Band CIVIL WAR nicht!
Denn die gechassten Mitstreiter, mit Namen Rikard Sunden (Gitarre), Daniel Mullback (Schlagzeug), Daniel Myhr (Keyboards) und Oskar Montelius (Gitarre) fackelten nicht lange und gründeten eine neue Band, eben jene CIVIL WAR um ihre Version des Metals weiter zu verbreiten.
Allerdings musste man die offenen Positionen des Bassisten und des Sängers ersetzen und nach kurzer Suche und Überlegung kam man auf zwei nicht unbekannte Musiker. Mit dem ASTRAL DOORS Frontman Patrik Johansson und Bassist Stefan ‚Pizza‘ Erikkson (VOLTURYON) fand man zwei Musiker die die Lücken perfekt ausfüllen sollten.
Mit der EP „Rome is falling“ hat man denke ich schon mal einen guten Vorgeschmack des Sounds der Band bekommen, es geht natürlich auch etwas in die SABATON Ecke. Nicht verwunderlich, bei der Anzahl von Ex SABATON Mitgliedern finde ich.
Das mir nun vorliegende Debütalbum „The Killer Angels“, benannt nach einem Roman von Michael Shaara über die Schlacht von Gettysburg, führt den musikalischen Weg der EP weiter.
Wie das klingt können wir uns direkt mit dem ersten Track der Platte „King of the Sun“ anhören. Mit einer kleine orchestralen Einleitung startet die Nummer, bevor ein treibender Rhythmus den Midtempotrack weiterführt. Sänger Patrik erklingt und schon ist man mitten drin im Track. Die Nummer ist als Opener schon mal richtig ordentlich fett, dazu tragen auf jeden Fall auch der packende Chorus und die schicke Keyboarduntermalung bei. Ein absolut gelungener Auftakt würde ich sagen!
Das anschließende „Fist to Fight“ ist ein wenig gewöhnlich geworden muss ich sagen, nein hier kann man mich nicht mit begeistern, mal schauen ob man es mit dem anschließenden „Saint Patricks Day“ besser machen kann?
Aber hallo und wie muss ich hier sagen! Die Nummer geht aufgrund des Rhythmus mächtig ins Ohr und auch der Chorus ist hier absolut gelungen. Die Riffs sind schön griffig und sitzen perfekt. Geiler Track, bitte weiter so!
Mit dem schon von der EP her bekannten Track „Rome is falling“ geht es dann richtig gut weiter, die Nummer ist und bleibt ein absoluter Überhit. So und was kommt jetzt?
Ordentlich Schmackes kommt jetzt, denn mit „Sons of Avalon“ und „I will rule the Universe“ gibt es zwei mächtige und kraftvolle Ohrwürmer auf die Ohren. Klasse wie die Jungs hier das bisher gezeigte Level spielerisch halten können, sehr stark!
Danach geht es mit „Lucifers Court“ und „Brother Judas“ ebenfalls recht ordentlich weiter, ganz an die Vorgänger kommt man hier aber nicht heran. Vom einem Ausfall sind die Nummern aber immer noch weit, weit entfernt.
Bockstark präsentiert sich dann wieder das flotte „My own worst Enemy“, bevor es mit dem Epos „Gettysburg“ eine atmosphärische, epische Nummer erster Güte auf die Ohren gibt. Besser hätten SABATON das auch nicht hinbekommen!
Als Abschluss bekommt man noch das melodische „March across the Belt“ serviert, welches die Platte zwar gut abrundet, ansonsten aber nicht besonders auffällt!

Anspieltipps:

Dieses Mal gibt es von mir hier “King of the Sun”, “Saint Patricks Day”, Rome is falling”, “I will rule the Universe” und “Gettysburg” mit auf den Weg.

Fazit :

Was habe ich mich auf dies Platte gefreut! Auch ich war dem SABATON Wahn verfallen und auch die Jungs von ASTRAL DOORS gehören zu meinen absoluten Lieblingsbands! Als ich hörte das die ehemaligen Jungs von SABATON und ASTRAL DOORS Fronter Patrik Johannson gemeinsame Sachen machen würden, tja das war dann für mich natürlich wie Ostern und Weihnachten zusammen!
Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht, hier schwingt natürlich ganz klar ein bisschen SABATON mit, aber ich finde die Jungs kopieren nicht nur den alten Sound, sondern haben auch genug eigene Ideen. Man merkt hier auf jeden Fall das keine Anfänger am Werk sind und das das Album absolut kein Schnellschuss war, sondern sehr gut ausgearbeitet wurde!
Fans der erwähnten Bands können hier auf jeden Fall bedenken los zuschlagen und auch sonst sollte hier jeder Melodic/Power Metaller bestens bedient werden!

WERTUNG:

Trackliste:

01. King of the Sun
02. First to Fight
03. Saint Patricks Day
04. Rome is falling
05. Sons of Avalon
06. I will rule the Universe
07. Lucifers Court
08. Brother Judas
09. My own worst Enemy
10. Gettysburg
11. March across the Belt

Julian

MASTERPLAN – Novum Initium

Band: Masterplan
Album: Novum Initium
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.masterplan-theband.com

Ach ja MASTERPLAN die Spielwiese des Ex HELLOWEEN Gitarristen Roland Grapow, gibt es nun auch schon seit über 10 Jahre. 2002 gründete er die Band und ich weiß noch genau, die ersten beiden Alben schlugen ein wie eine Bombe in der Metalszene. Kein Wunder hatte er doch mit dem norwegischen Sänger Jorn Lande einen der gefragtesten und besten seines Faches in seinen Reihen. Aber auch der Rest der Mannschaft konnte sich mit Jan S Eckert am Bass oder Uli Kusch an den Drums ebenfalls gut sehen lassen. Nicht zu vergessen natürlich Keyboarder Axel Mackenrott der mit Roland heute immer noch in der Band aktiv ist. Auf allen anderen Posten gab es immer mal wieder Besetzungswechsel, Mike DiMeo oder Mike Terrana gehörten hier zu den bekanntesten Teilzeitmitgliedern.
Nun, der gute Jorn ist nach seinem Wiedereinstieg auf dem letzten Album „Time to be King“ von vor drei Jahren erneut wieder draußen. Laut Roland wollte man endlich wieder live spielen, was vermutlich unter anderem am übervollen Terminkalender von Jorn ein ums andere Mal scheiterte. Ersetzt wird Jorn durch den AT VANCE Shouter Rick Altzi, den ich für eine absolut gute Wahl halte!
Die restlichen Posten sind auch wieder vergeben, DEVILS TRAIN Bassist Jani Kainulainen und CRADLE OF FITH Drummer Martin Skaroupka gehören mit zum neuen Line Up.
Musikalisch bleibt man natürlich seinem Stil treu und präsentiert uns Melodic Metal mit Finesse und Esprit.
So, viele Infos, jetzt legen wir aber direkt mit dem Openerintro „Per Aspera Ad Astra“ los. Eine nette Einleitung, mehr ist das Ganze leider nicht geworden. Gehen wir also direkt weiter zum ersten richtigen Track „The Game“ und hier legen die Jungs direkt richtig schön kraftvoll los! Schneidende Riffs paaren sich mit druckvollen Drums und Neusänger Rick legt auch super los. Ein sehr schöner Melodic Metaltrack der ordentlich Dampf hat, aber auch im Chorus schön melodisch rüber kommt. Fein, fein!
Das folgende „Keep your Dream alive“ dürfte schon als Videotrack bekannt sein, hier lassen es MASTERPLAN ein wenig ruhiger angehen, was Rick sehr zu gut kommt, kann er doch hier zeigen das er auch ein großartiger Sänger ist und zu Recht hier hinter dem Mikro steht! Die Nummer ist schön eingängig und besitzt auch die notwendige Spur Heavyness. Sehr gut.
Im Mittelteil unterhalten uns dann das kraftvolle „Black Night of Magic“, das epische „Betrayal“ und das melodische „Pray on my Soul“ recht ordentlich. Hier kommt auf jeden Fall schon mal keine Langeweile auf!
Bei elf Tracks bewegen wir uns so langsam auf das Ende der Platte zu, mit „Return from Avalon“ beginnt der letzte Abschnitt schon mal recht schwungvoll und auch die beiden folgenden Tracks, das langsame aber druckvolle „Through your Eyes“ und als Abschluss der überlange Titeltrack „Novum Initium“ wissen absolut zu gefallen und somit wird eine gute, neue MASTERPLAN Platte recht amtlich und ordentlich abgeschlossen.

Anspieltipps:

Hier seien auf jeden Fall “The Game”, “Keep your Dream alive”, “Black Night of Magic”, “Pray on my Soul” und “Novum Initium” genannt.

Fazit :

Was soll ich sagen? Bei MASTERPLAN wird es auf jeden Fall nie langweilig! Ich hoffe jetzt mal, das nun Mastermind Roland endlich seine Stammformation gefunden hat, denn was die Jungs hier zusammen auf die Beine gestellt habe, lässt sich super hören und auch Sänger Rick fügt sich super ein!
Alles wirkt hier sehr kompakt und aus einem Guss und auch ein paar Mördersongs gibt es hier zu bestaunen. Welcome back sage ich da nur!
Viel richtig gemacht, wenig falsch gemacht, ich denke MASTERPLAN sind wieder voll auf den Weg hin zu den alten Glanztaten der ersten beiden Alben die wirklich überragend waren und zu richtigen Klassiker des Melodic Metal avanciert sind.
Melodic Metal sowie MASTERPLAN Fans machen mit dem Kauf von “Novum Initium” definitiv nichts falsch!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Per Aspera Ad Astra
02. The Game
03. Keep your Dream alive
04. Black Night of Magic
05. Betrayal
06. No Escape
07. Pray on my Soul
08. Earth is going Down
09. Return from Avalon
10. Through your Eyes
11. Novum Initium

Julian

WALLENBERG´S WHISKEY HELL – Booze´n´ Boogie

Band: Wallenberg´s Whiskey Hell
Album: Booze’n’Boogie
Spielzeit: 54.4 min   
Plattenfirma: Keller Records / NMD
Veröffentlichung: 17.05.2013
Homepage: www.facebook.com/whiskeyhell

Egal, wie viel Whiskey die Jungs brauchen – gebt ihnen, was sie wollen. Hauptsache, die spielen dann immer so wie auf ihrem Debut „Booze ‚n’ Boogie“! Zugegeben, ich war bereits nach dem ersten Song besoffen und überzeugt davon, dass da ein scharfes Stück Blues-Rock-Folk-und-was-auch-immer liege, das mir von Anfang bis Ende Freude bereiten würde. Und es ist so!
„Natural Born Bad Boy“ ist ein Südstaaten-Rock der besseren Sorte. Da deutet der Herr Wallenberg an, was er stromrudermässig drauf hat. Fette Riffs wechseln sich mit schnellen, präzisen und coolen Sololäufen ab. Dahinter und darunter verrichten treibende Drums und ein grooviger Bass ihre Arbeit. Es ist erstaunlich, wie viel Druck das Trio hinkriegt.
Absurd ist hingegen der Bandname – Whiskey Hell. Was hat Whiskey mit Hölle zu tun? Höchstens doch, dass ein achtzehnjähriger Macallan höllisch gut schmeckt oder eben himmlisch. Andererseits, die Hölle muss ja auch ein heisser Ort sein, sinnlich und lüstern. Also doch nicht so verkehrt, der Name.
Ich bin bekennender Slow-Blues-Liebhaber und mit „Dark Our Blues“ liefert mir Wallenberg beinahe fünf Minuten Wohltat. Etwas zügiger geht „She’s Ready“ ab, Texas Blues wie er sein soll und wie wir ihn von den frühen ZZ TOP kennen. Wallenberg zeigt auf dem Album, dass er nicht nur die Saiten sondern auch die Stimmbänder im Griff hat.
Im positivsten ZZ TOP-Stil tritt auf „Braking Bad“ auf, ein mittelschneller Blues mit wimmernd-verzerrter Gitarre und viel Druck, die ideale Nummer für Menschen, die gerne Blues-Rock hören.
Und wenn wir schon bei den Blueskrachern sind; die Hammernummer schlechthin heisst „Back To The Swamp’s“ – die geilsten Sololäufe liefert Wallenberg bei diesem Track.
Und wenn es noch etwas bräuchte, um einen pingeligen, rockversessenen Gruftie auf seine Seite zu ziehen – Wallenberg’s Whiskey Hell holen dafür den Klassiker „Black Betty“ von RAM JAM aus der Schublade und hauchen ihm neues, verdammt powervolles Leben ein. Nur wegen dieses Covers würde ich das Album nicht kaufen, es ist aber so etwas wie ein Goodie…das es nicht zwingend bräuchte. Das Originalmaterial Wallenberg’scher Prägung genügt voll und ganz. Aber es ist halt schon geil, wie seine Finger bei der Betty über die Saiten flitzen.
Ein paar Worte möchte ich noch zu „Whiskey Hell“ verlieren. Das ist der Ausguss aus dem Schmelztiegel aller Elemente, welche die vorliegende Musik prägen. Irish Folk gemischt mit Blues und Rock, beinahe schon blastende Drum-Beats, wimmernde Süd Staaten Gitarre und jede Menge Lebensfreude.
„Whiskey Hell“ hat auch diese Art von Hookline, von der du denkst, du hättest sie schon tausendmal gehört; „das war doch der Song von – wie heissen die schon wieder?“
So, what the hell soll man mit dieser Scheibe tun? Ganz einfach; in die Anlage schieben, Menschen aus der Gefahrenzone entfernen, Whiskey einschenken zurücklehnen und dann Gas geben – Volume knapp unter dem Maximum!

WERTUNG: 

Lineup:
Olly Wallenberg, Guitars, Vocals
Bubi Blacksmith, Drums
Carsten Sharky Meyer, Bass

Trackliste:
1. Natural bad boy
2. Respect, truth & family
3. Whiskey hell
4. Dickle me up
5. Cocaine cowboys
6. Darkest hour blues
7. Braking bad
8. Back to the swamps
9. She’s ready
10. Planet of snakes
11. Black Betty
12. Wouldn’t you like to know me
13. Highway song

Danny

ROSES ÖF FUCK – Bigger Than Jesus (EP)

Band: Roses Öf Fuck
Album: Bigger Than Jesus‘ (EP)
Spielzeit: 16:38 min
Stilrichtung: Arschtritt-Rock
Plattenfirma: Dingleberry Records
Veröffentlichung: 09.05.2013
Homepage: www.facebook.com/roses-öf-fuck

Neulich schlurfe ich durch die dunklen, verwinkelten Gassen der schönen Stadt Trier. Dort, wo die Mama und der Papa einen früher nicht hingelassen haben. Porta Nigra ist auch irgendwann langweilig und der Weg durch die Unterwelt war halt kürzer … Während ich so gedankenverloren meines Weges gehe, vorbei an stinkenden Pubs und rauchenden Ruinen, nähert sich mir eine geduckte Gestalt, erst langsam, dann immer zielstrebiger. Mein Puls fängt an zu rasen, der Mund wird trocken, ich hör‘s schon schlagen (mein letztes Stündlein) als der Unbekannte, mit einem Trenchcoat Bemantelte, rasch an mich herantritt und mir konspirativ ins Ohr flüstert „He, Du!“. „Wer, ich?“, sag ich. „Psssst!“ gemahnt mich der Fremde, „genaaaaau … Möchtest du ein V kaufen?“ wobei er langsam eine Mantelseite öffnet und sich mir ein mitleiderregender Anblick bietet: Es ist eine Schallplatte, noch klein von Wuchs, die dort, hilflos und traurig ans Futter geheftet, ihrer Befreiung harrt. Sie steckt in einem unscheinbaren, schwarzen Pappcover mit der Aufschrift ROSES ÖF FUCK und in kleineren Lettern stehen da auch noch die Worte „Bigger Than Jesus’“. Noch nie von gehört, denke ich mir. Aber der Bandname ist ja schon mal so was von Latte … DENNOCH – Mein Interesse ist geweckt. Wer bist Du? Wo kommst Du her? Und (die Frage der Fragen) was ist auf Dir zu hören? Das Cover gibt leider auch bei näherer Betrachtung nicht viel zu Band und Musik preis (außer einem leidlich ulkigen schwarz/weiß Foto der Musiker auf der Rückseite ist da nichts Brauchbares zu finden). Nun war mein angeborener Hunger nach Vinyl, gerne auch ordentlich rockend, wohl schon von weitem an meiner Nasenspitze abzulesen, denn ich habe, wie mir gerade auffällt, bereits den bald herrenlosen Zehner achtlos aus der Hosentasche gefischt und halte ihn dem dunklen Dealer achtlos hin. Es gibt halt Dinge, da schaltet die Vernunft auf Durchzug …

Zuhause angekommen wird das erfreulich schwere Stück Vinyl, auf dessen Vorder- und Rückseite sich laut den (spärlichen) Coverangaben jeweils 3 Songs tummeln sollen, dem Plattendreher anvertraut und siehe da … Es rockt! Der Opener „RÖF“ gibt nach kurzem Vorgeplänkel ordentlich auf die Zwölf. Die unbändige Energie vom ersten G N‘ R Album, den Rotz früher AC/DC und (bei 1:30 min Dauer) ein leicht punkiger Anstrich – man hat schon schlechtere Kombinationen gehört. „I Don’t Wanna Say …“ haut in dieselbe Kerbe, beansprucht mit seinem effektiven Refrain Nackenmuskulatur und Stimmbänder gleichermaßen und macht ordentlich Laune auf die nächste Party. Wer „Ivan“ ist, erschließt sich mir auch nach mehrmaligem Hören des nach ihm benannten Tracks nicht, solange er aber so gelungene Songs inspiriert ist mir das auch ziemlich egal. „Gasoline“ schrotet im Anschluss rocknrollig durch die Botanik während der recht traditionelle Hardrock Song „Livin‘ On The Road“ im Mittlteil die spielerischen Qualitäten der Jungs aufblitzen lässt bevor wieder ordentlich losgeholzt wird. Lediglich das abschliessende „Give It To Me“ kann gegen den Rest des feste zupackenden Albums nicht anstinken und langweilt mit behäbigem Groove, vorhersehbaren Akkordfolgen und 08/15 Soli. Da reissen auch die letzten 30 Sekunden Uptempogeknüppel nichts mehr rum.

Frei nach dem Motto „let the Music do the talking“ servieren die ROSES ÖF FUCK eine gelungene EP für Freunde gepflegten „Arschtritt-Rock“. Bis auf die (starke) Musik gibt’s hier nicht viel zu entdecken, Cover wie Hintergrundinfo zu dem Trierer Quartett sind spärlich. Für eine Eigenproduktion wartet die 6-Track 10´´ EP aber mit einem mehr als ordentlichen Sound auf und kann durchweg Freude bereiten. Die Scheibe, der neben der 10‘‘ Vinyl EP auch noch eine CD beiliegt (mit den 6 Tracks plus einer Coverversion von Iron Maiden’s „Fear Of The Dark“ als Bonus) kann für faire 9,90 EURO hier (www.tanteguerilla.com/Roses-OEf-Fuck-Bigger-Than-Jesus-10-EP-CD-Bonus-Track) bezogen werden. Tja, Freunde der Nacht, dann schlagt mal zu und unterstützt das heimische Wildgewächs solange es kein anderer tut.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. RÖF
02. I Don’t Wanna Say …
03. Ivan
04. Gasoline
05. Livin’ On The Road
06. Give It To Me

Mario

MARKONEE – Club Of Broken Hearts

Band: Markonee
Album: Club Of Broken Hearts
Spielzeit: 47:52 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: New Venture Music
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.markonee.com

Italiens Rocker und Metaller sind wirklich äußerst umtriebig. Gefühlt 120 Releases landen jeden Monat auf meinem Schreibtisch, eine wahre Flut also. Leider hat sich in der letzten Zeit ein enormer Abwärtstrend abgezeichnet, was die Qualität angeht. Und so verwundert es nicht sonderlich, dass ein gewisser Nervfaktor mitspielt, wenn im Info als Herkunft das Land Italien steht.

MARKONEE sind dabei keine neue Band, „Club Of Broken Hearts“ ist schon der dritte Longplayer von Stefano Peresson (Ex-DANGER ZONE) und seinen Mannen. Bereits 1999 gründete er die Band zusammen mit Carlo Bevilacqua (guitars) und heute gehören neben den beiden noch Luigi Frati (bass), Ivano Zanotti (drums) und der neue Sänger Alessio Trapella zum Line-Up. Trapella sprang 2011 für Gabriele Gozzi ein. Auf dem 2006er Debüt sang Emiliano Gurioli. Der Posten des Mikrofonschwingers scheint also eine wackelige Geschichte zu sein bei MARKONEE. Aber auch sonst hat sich den Anfangstagen einiges getan in der Besetzung der Italiener. Bis auf die beiden Gründer wurde munter durchgetauscht. Jetzt scheint man aber eine stabile Basis gefunden zu haben.

Was gleich zu Beginn positiv auffällt ist die druckvolle Produktion und die internationale sprich amerikanische Ausrichtung des Openers, obwohl dieser „Native European“ heißt. Auf Anhieb macht Alessio Trapella klar, dass er mit seiner kraftvollen Stimme ein Gewinn für den Fünfer aus Bologna ist und er mit Abstand bisher beste Vokalist von MARKONEE. Ganz nebenbei gibt der Song auch einen tollen Einstand das Dutzend neuer Songs. Leider kann „I Say No (To The V Words)“ diesen Standard nicht ganz halten. Schade, aber beim folgenden Titeltrack ist die kleine Enttäuschung wie weggeblasen. Ein endsgeiler Midtempostampfer mit tollem Chorus. Kopfschütteln dann beim folgenden „Piper Sniper“, das wie einer dieser unsäglichen Italo-Dance Nummern der 80er beginnt und auch so ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Die Ballade „Never Ever Loved Me“ schwebt irgendwo im Mittelmass dahin bevor bei „Snake Charmed“ endlich wieder amtlich und vor allem gut gerockt wird. „Angel, She Kept Me Alive“ ist erneut einer der Songs, die man sich leichter gespart hätte. Das trifft ebenso für „Big Blue Iceberg“ zu. Nach dem recht erträglichen „Rock City“ macht das Rausschmeißer-Trio „Shaken´n´Stirred“, „It´s 25, Beth!“ und „J.E.S.U.S.“ eine ganz andere Figur. Ist „Shaken´n´Stirred“ noch etwas zaghafter, geht „It´s 25, Beth!“ richtig ins Blut. Locker lässig schütteln die Italiener einen großartigen Song aus dem Ärmel und setzen mit „J.E.S.U.S.“ gleich noch einen drauf, obwohl der Anfang etwas an „Rock You“ von HELIX erinnern.

Mir ist absolut unklar, warum man einige der stärksten Stücke am Ende der Platte versteckt hat. Immerhin gibt es im Verlauf von „Club Of Broken Hearts“ einige unterirdische Nummern, die manchen potentiellen Käufer derart abschrecken dürften, dass er beim antesten entnervt aufgibt. Auf jeden Fall solltet Ihr die komplette Scheibe anhören, bevor Ihr Euch ein Urteil bildet. Mein Fazit ist etwas schwierig: MARKONEE haben Talent – soviel steht fest. Und sie haben ein tolles Gespür für richtig geile Songs. Leider ist auf „Club Of Broken Hearts“ einiges an Füllmaterial, sonst könnte das hier ein richtiger Kracher sein.

WERTUNG: 

 Trackliste:

1.Native European
2.I Say No (To The V Words)
3.Club Of Broken Hearts
4.Piper Sniper
5.Never Ever Loved Me
6.Snake Charmed
7.Angel, She Kept Me Alive
8.Big Blue Iceberg
9.Rock City
10.Shaken´n´Stirred
11.It´s 25, Beth!
12.J.E.S.U.S.

Stefan

VOODOO SIX – Songs To Invade Countries To

Band: Voodoo Six
Album: Songs To Invade Countries To
Spielzeit: 59:28 min.
Plattenfirma: Spinefarm Records
Stilrichtung: Hardrock
Veröffentlichung: 31.05.2013
Homepage: www.voodoosix.com

Steve Harris hält große Stücke auf diese Band. Nicht umsonst haben IRON MAIDEN die Landsmänner von VOODOO SIX (V6) zu ihrer aktuellen Europa-Tour eingeladen, um die Meute auf Betriebstemperatur zu bringen. Die Aktivitäten der Briten begannen mit dem 2006er Debüt „Feed My Soul“, das prompt 2 Jahre später noch einmal mit neuem Cover und unter dem Titel „First Hit For Free“ wiederveröffentlicht wurde. Nach dem 2010 erschienenen „Fluke?“ ist „Songs To Invade Countries To“ somit das regulär dritte Album in der Discographie der Herrschaften um Ex-DIRTY DEEDS Bassist Tony Newton, der die Band zusammen mit seinem damaligen Kollegen Dave „Grav“ Cavill (drums) 2003 aus der Taufe hob. Mittlerweile besteht das Line-Up aus Sänger Luke Purdie, Bassist Tony Newton, Gitarrist Chris Jones, Gitarrist Matt Pearce und Drummer Joe Lazarus.

Aber die Tour mit Mighty Maiden ist nicht das erste große Los, denn immerhin stand man mit Größen wie DIO, GUNS´N ROSES oder FAITH NO MORE auf der Bühne und spielte große Festivals wie Rock am Ring/Rock im Park oder das Download Festival. Die Vorschußlorbeeren sind also immens, warten wir ab ab, ob die 12 neuen Songs da mithalten können. Produziert hat das Album Tony Newton höchstselbst, für den Mix war er zusammen mit Pedro Ferreira (u.a. THE DARKNESS, THERAPY?) verantwortlich.

Mit „Falling Knives“ beginnt die Scheibe recht ungestüm. Die Riffs sind brutal Retro, der Sound allerdings schwebt auf der Höhe der Zeit, ist knackig, modern und klar. Der Song an sich ist aber nicht eines Openers würdig. Ganz anders sieht das Qualitäts-Niveau bei „All That Glitters“ aus. Hier passen die Riffs mit der Melodieführung perfekt zusammen, es schwebt eine gewisse Coolness in der Luft und der Refrain ist eingängig. Nach dem etwas softeren „Lead On Me“ können die Briten mit „Sink Or Swim“ ein weiteres Highlight nachlegen. Die Stimme von Luke Purdie tönt hier perfekt und auch die Gitarrenarbeit ist erste Sahne. Bei den folgenden Songs nehmen V6 etwas Tempo raus, rocken aber speziell bei „Your Way“ amtlich. Songs wie „Sharp Sand“ oder „Higher Ground“ können indes nicht so wirklich überzeugen. Ganz anders sieht es bei „Stop“ oder „Waiting In Line“ aus.

Was summa summarum bleibt, ist eine schöne Platte mit einigen richtigen Höhepunkten, einigen starken Songs und einer Handvoll Nummern, die eher Mittelmaß sind. Bleibt aber nicht zuletzt aufgrund der beiden Hitanwärter „All That Glitters“ und „Sink Or Swim“ eine recht ordentliche Note: 8 gute Punkte für gutes Handwerk irgendwo zwischen klassischen Riffs und einem Sound, der absolut up to date ist.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Falling Knives
2.All That Glitters
3.Lead Me On
4.Sink Or Swim
5.You Don´t Know
6.Your Way
7.Sharp Sand
8.Stop
9.Brick Wall
10.Waiting In Line
11.Higher Ground
12.One More Day (Bonus Track)

Stefan