DIRTY DIAMONDS – Let´s Get Loud

Band: Dirty Diamonds
Album: Let´s Get Loud
Spielzeit: 50:23 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 15.11.2013
Homepage: www.dirtydiamonds.ie

Na, das Artwork hat man doch schon mal wo gesehen. OK, zumindest die Idee entstammt dem legendären Debüt der Ami-Rocker BANGALORE CHOIR (mit David Reece am Mikro), die für ihr 1992er Debüt „On Target“ schon mal eine Dame auf eine Rakete gesetzt haben, allerdings nicht als Zeichnung. Auf dem 2010er Re-Release war sie dann plötzlich verschwunden, wahrscheinlich hat sie den wilden Ritt über die Jahre nicht verkraftet. Jetzt haben die DIRTY DIAMONDS zusammen mit Zeichner Rob Hogan diese Idee wieder aufgegriffen. Für ihren Erstling haben die Iren einen Rotschopf auf die Bombe gehockt und ab dafür. Aber können die 12 Songs auf „Let´s Get Loud“ auch mit der „Energie“ des Covers mithalten?

Mitte 2012 erschien mit „Leaving Town“ ein erster Appetizer. Die EP enthielt 4 Stücke, die allesamt auf diesem Longplayer vertreten sind. Für die Aufnahmen zu diesem Debüt haben sich Sänger Jonathan Ryan, die beiden Gitarristen Alan Ranahan und Evan Daly sowie Bassist Shane Molony und Schlagzeuger Joe Betts in den Bow Lane Studios in Dublin eingefunden, um zusammen mit Produzent Tom Slattery und Engineer Richard Dowling Ernst zu machen.

Wie schon auf der EP macht „Let´s Get Loud“ den Anfang. Auch nach über einem Jahr rockt der Song noch ordentlich und hat einen eingängigen Refrain. So weit, so gut. Aber auch nichts Neues, denn auch „Goin Down“ ist ein bekannter Song. „Against The Grain“ ist dann das erste Stück, das bisher niemandem zu Ohren kam. Der Sound scheppert etwas mehr und die Songstrukturen sind ruppiger. Mit „Last Chance For Love“ folgt Song Nummer 3 von der EP. Aber auch jetzt zeigt er seine Schwächen darin, dass er die Gehörgänge sehr schnell wieder verlässt. Das ist auch mit Songs wie „Crash & Burn“, „Sex With No Strings“ oder „Hell Or High Water“ so. Sänger Jonathan Ryan ist mir oft eine Nummer zu hart, zu manchen Nummern (z.B. „Want You To Want Me“) zeigt er sich wieder von der softeren Seite. „Wakin Up The Neighbourhood“ ist ganz klar von KISS beeinflusst. Das schon bekannte „Leaving Town“ wurde nicht überarbeitet und so findet lediglich der Refrain Anklang während der Rest des Songs einfach nicht passt. Auch die beiden abschließenden Lieder „Paradise & Tropicana“ und „A Wandering Heart“ plätschern so dahin.

Für mich sind die DIRTY DIAMONDS hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Gute Ansätze gibt es hier und da, aber die richtig starken Momente stammen schon von der EP. Viele der 8 komplett neuen Stücke kranken etwas am Songwriting, das ausgefeilter sein könnte. Außerdem klingt das Album nicht wie aus einem Guss. Anscheinend wurden die „alten“ Aufnahmen der EP mit Neuen vermischt. Schade eigentlich…

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    Let´s Get Loud
02.    Goin Down
03.    Against The Grain
04.    Last Chance For Love
05.    Crash & Burn
06.    Want You To Want Me
07.    Wakin Up The Neighbourhood
08.    Sex With No Strings
09.    Hell Or High Water
10.    Leaving Town
11.    Paradise & Tropicana
12.    A Wandering Heart

Stefan

MONSTER MAGNET – Last Patrol

Band: Monster Magnet
Album: Last Patrol
Spielzeit: ?? min.
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 18.10.2013
Homepage: www.zodiaclung.com

Gestatten? Der Space Lord gibt sich die Ehre. Nach einigen eher mittelmäßigen Alben in den letzten Jahren melden sich Dave Wyndorf und Co.  mit “Last Patrol” zurück. 
MONSTER MAGNET, zweifelsohne eine der erfolgreichsten Stoner Rock Bands der 90er. Mit Alben wie “Superjudge”, “Dopes to Infinity” und “Powertrip” stellten sie den Rock Sektor gehörig auf den Kopf. Wyndorf war berüchtigt für seine vertonten Drogentrips. 
Genau diese fehlten allerdings auf den letzten Alben – mit Ausnahme des Vorgängers Mastermind -,  die allesamt eher ruhiger, akkustischer und in Wirklichkeit auch belangloser waren.
“Last Patrol” soll das ändern und die ersten Töne lassen bereits großes vermuten. Anno 2013 katapultieren uns MONSTER MAGNET gefühlte 20 Jahre zurück in die Vergangenheit. “Superjudge” und “Dopes to Infinity” sind zum greifen nah. Der erstaunlich weit vorn plazierte, überlange Titeltrack hätte z.b. locker auch auf dem 1995er Topseller “Dopes to Infinity” seinen Platz finden können.
Auf der B-Seite fällt “Last Patrol” dann leider ein wenig ab. Einen akkustischen Stinkstiefel wie “Hallelujah” haben MONSTER MAGNET eigentlich überhaupt nicht nötig. Blöderweise zieht dieser Rohrkrepierer auch den Rest des Materials ein ganz klein wenig nach unten.
Nichtsdestotrotz präsentieren uns die Mannen aus New Jersey ihres stärkstes Album seit Powertrip und hätten “Last Patrol” um ein Haar auf eine Stufe mit ihren Klassikern platzieren können. So bleibt “nur” ein sehr gutes Album in MONSTER MAGNET’s Vita, das es verdient hat gehört zu werden. 

WERTUNG:





Trackliste: 

1. I Live Behind the Clouds (4:32)
2. Last Patrol (9:37)
3. Three Kingfishers (4:41)
4. Paradise (4:38)
5. Hallelujah (4:19)
6. Mindless Ones (5:39)
7. The Duke (of Supernature) (5:08)
8. End of Time (7:57)
9. Stay Tuned (6:00)

Frank

BLITZKRIEG – Back from Hell

Band: Blitzkrieg
Album: Back From Hell
Spielzeit: 60:48 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metal Nation Records
Veröffentlichung: 05.11.2013
Homepage: www.blitzed-alive.com

Anfang des Jahres setze Brian Ross mit SATAN und dem starken „Life Sentence“ ein echtes Ausrufezeichen. Nun schickt er zum Jahresende mit seiner Stammband BLITZKRIEG die nächste NWOBHM Legende in den Ring. Langrille Nummer acht hört auf den Namen „Back From Hell“, nach sechs Jahren Wartezeit auf ein neues Studioalbum ein passender Titel.

Geboten wird traditioneller Heavy Metal allererster Güte. Den Spirit der Achtziger hört man jederzeit heraus, sowohl beim Songwriting als auch der Produktion. Und wie schon beim aktuellen SATAN Album wirkt die Geschichte trotzdem nicht altbacken und verstaubt, sondern der Spagat zwischen Oldschool-Vibe und zeitgemäßer Produktion gelingt auch bei „Back From Hell“.

Nach einem kurzen Intro bringt der Titeltrack einen treibenden Einstieg, Brians markantes Organ hat auch nach 33 Jahren nichts von seiner Power verloren. Die meistens Songs liegen im Midtempobereich mit vereinzelten Geschwindigkeitsausschlägen in beide Richtungen. Alle Songs sind 100%iger BLITZKRIEG-Stoff und lassen für Fans der Band keine Wünsche offen. Kleinere Überraschungen hält das etwas gemütlichere „Complicated Issue“ in Form von weiblichen Hintergrund-Vocals oder das doomig angehauchte „Sahara“ bereit . Meine persönlichen Höhepunkte sind der Titeltrack, „Return to the Village“, „Sleepy Hollow“ mit seinem tollen Refrain und der Heavyness sowie das flotte „We have Assumed Control“.

Mit „Call for the Priest“ gibt es noch einen Kniefall vor JUDAS PRIEST – Lyrics-Zitate und Songnamen der Metal-Legende wurden zu einem Text verwoben. Hinter S&D versteckt sich nichts Geringeres als der METALLICA Klassiker „Seek & Destroy“, die Version ist recht interessant geworden, der Thrash Anteil wurde reduziert und die Einflüsse aus dem NWOBHM verstärkt. Sozusagen ein Dankeschön für das „Blitzkrieg“ Cover welches METALLICA für ihre „Garage Inc.“ aufgenommen haben und das BLITZKRIEG den ein oder anderen neuen Fan eingebracht haben dürfte.

Somit ist „Back From Hell“ ein starkes Lebenszeichen der Jungs aus Leicester geworden, NWOBHM Fans können bedenkenlos zugreifen.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Jack’s Back
02. Back from Hell
03. Buried Alive
04. Complicated Issue
05. V
06. Return to the Village
07. Sahara
08. 4 U
09. One Last Time
10. Call for the Priest
11. Sleepy Hollow
12. S&D (Seek and Destroy) [Metallica Cover]
13. We Have Assumed Control

Chris



DREAM THEATER – Live At Luna Park (DVD)

Band: Dream Theater
Album: Live At Luna Park (DVD)
Spielzeit: ca. 300 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Eagle Vision / Edel
Veröffentlichung: 01.11.2013
Homepage: www.dreamtheater.net

Zum Abschluss der fast 13-monatigen „A Dramatic Tour Of Events“ haben DREAM THEATER im August des letzten Jahres 2 Konzerte im Argentinischen Buenos Aires in Bild und Ton mitschneiden lassen. Die gewohnt opulente Auslese daraus liegt nun endlich, nach etlichen Verschiebungen, in diversen Formaten (Blu-Ray, Doppel-DVD, Deluxe-Edition) vor. Interessant ist natürlich vor allem zu sehen wie sich der damals noch neue Drummer Mike Mangini live behaupten kann, denn dass er technisch seinem Vorgänger in Nichts nachsteht dürft auch schon vor seiner Verpflichtung klar gewesen sein. Die Band präsentiert sich (wie eigentlich immer) in bester Spiellaune, interagiert, soweit es die komplexe Musik zulässt, viel miteinander, und klingt handwerklich mal wieder unfassbar tight. Mangini ist live sowohl optisch als auch vom Sound her, trotz Dauergrimassen und Krakendrumming, das krasse Gegenteil zu Portnoy. Das liegt zum einen daran, dass er in seinem gigantischen Drumkäfig denkbar eingepfercht sitzt, während Portnoy immer über seinem Set getrohnt hat wie der König der Welt. Andererseits ist sein Spiel aber auch, bei aller Virtuosität, auf den ersten Blick/Hör recht unspektakulär. Das mag angesichts der wahnsinnigen instrumental Parts, die hier wieder im Akkord abgefeuert werden und der Tatsache, dass er Portnoys Parts mit links runterzockt, etwas unsinnig klingen. Mike P. dagegen drosch die Band, im Gegensatz zu der hier zu hörenden eleganteren Herangehensweise, regelrecht vor sich her – was im direkten Vergleich ein durchaus wichtiger Bestandteil des typischen DREAM THEATER Sounds war. Also zum  Vergleich mal eben die SCORE-DVD eingelegt und gestaunt, mit welcher Vehemenz da das arme Drumkit verprügelt wurde.

Rein objektiv betrachtet ist Mangini selbstverständlich ein mehr als adäquater Ersatz und auf Platte bestimmt eine Bereicherung. Live fehlt mir ein wenig das Ungestüme der Vergangenheit. Was im Umkehrschluss natürlich bedeutet, dass die Band auf „Live At Luna Park“ extrem perfekt und atemberaubend sauber klingen. So sauber, dass die oft auftauchenden Backingvocals vom Band dann schon etwas zu viel des Guten sein können. Kurz und bündig: DREAM THEATER zementieren mit „Live At Luna Park“ Ihren Ausnahmestatus als Liveband ohne echte Konkurrenz im Prog-Metal Sektor. Die Setlist beinhaltet einen interessanten Querschnitt durch die lange Karriere der Band und berücksichtigt dabei so gut wie jede Schaffensphase der Band. Zwar ist das Ganze mit „This Is The Life“, “The Spirit Carries On”, “Wait For Sleep”, “Far From Heaven”, „The Silent Man” und “Beneath The Surface” arg balladenlastig ausgefallen (die letzten beiden Songs werden gar mit 4-köpfigen Streicherensemble dargeboten). Dafür hagelt es aber mit “6:00”, “A Fortune In Lies” oder „The Test That Stumped Them All” auch einige echte Perlen der härteren Gangart. Nimmt man die auf der Bonus-DVD enthaltenen Tracks hinzu, wird das Album „A Dramatic Turn Of Events“ gar komplett gespielt, was darauf schließen lässt, dass Petrucci & Co. ziemlich stolz auf Ihr damals aktuelles Werk waren.

Unter den zahlreichen DREAM THEATER Live-DVDs, die ein oder andere davon durchaus verzichtbar, sticht „Live At Luna Park“ aufgrund der tadellosen Darbietung, der tollen Kameraführung, dem glasklaren Sound und einer gelungenen Setlist äußerst positiv hervor. Die DVD bietet neben dem regulären Konzertmittschnitt (immerhin satte 2 Stunden und 40 Minuten!) noch 6 weitere Songs als Bonus, eine sehenswerte Dokumentation sowie einen Blick hinter die Kulissen und einen Trailer. Der Fan bekommt also wieder eine ganze Menge für sein Geld geboten.

WERTUNG:

Trackliste:

DVD 1:

01. Bridges In The Sky
02. 6:00
03. The Dark Eternal Night
04. This Is The Life
05. The Root Of All Evil
06. Lost Not Forgotten
07. Drum Solo
08. A Fortune In Lies
09. The Silent Man
10. Beneath The Surface
11. Outcry
12. Piano Solo
13. Surrounded
14. On The Backs Of Angels
15. War Inside My Head
16. The Test That Stumped Them All
17. Guitar Solo
18. The Spirit Carries On
19. Breaking All Illusions
20. Metropolis Pt. 1

DVD 2:

Bonus Tracks
01. These Walls
02. Build Me Up, Break Me Down
03. Caught In A Web
04. Wait For Sleep
05. Far From Heaven
06. Pull Me Under

Mario

IRON MASK – Fifth Son Of Winterdoom

Band: Iron Mask
Album: Fifth Son of Winterdoom
Spielzeit: 66:11 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 08.11.2013
Homepage: www.iron-mask.com

2 Jahre nach dem letzten Album „Black as Death“ warten IRON MASK rund um Mastermind und Meistergitarrist Dushan Petrossi mit einem neuen Album auf. „Fifth Son of Winterdoom“ heißt das neue Stück und soll den starken Vorgänger in Sachen Eingängigkeit und Melodic noch einmal übertreffen. Zumindestens hat man darauf wohl besonders geachtet.
Seit 2002 existiert die Band und bislang war gerade der Posten des Sängers ein einziger Schleudersitz. Seit dem letzten Album scheint diese Position aber gefestigt zu sein, denn mit Mark Boals (Ex YNGWIE MALMSTEEN) konnte man den passenden Sänger finden der die Mucke wirklich super rüber bringt.
Wer noch mehr Infos über die Band benötigt, kann sich gerne meine Rezi zur letzten Scheibe hier bei uns auf Rock Garage durchlesen, wir widmen uns hier jetzt nämlich mal der Mucke, denn dort gibt es auf „Fifth Son of Winterdoom“ so einiges zu entdecken.
Mit dem Opener „Back into Mystery“ legt man zumindestens schon richtig amtlich los! Melodisch, episch und eingängig. Alles da was ein gute Opener braucht! Schon alleine die Riffs zu Beginn des Tracks umschmeicheln einen und lassen einen auch so schnell nicht mehr los. Ein richtig starker Opener!
„Like a Lion in a Cage“ legt geschwindigkeitsmäßig im Vergleich zum Vorgänger deutlich zu, spart aber dadurch absolut nicht an der Eingängkeit, den Chorus kann man schon nach kurzer Zeit mitsingen. Bei diesem Song kann auch Flitzefinger Dushan zeigen was er drauf hat.
Und auch die nächsten beiden Tracks „Only one Commandment“ sowie „Seven Samurai“ gehen gut ins Ohr und kommen recht kraftvoll aus den Boxen.
Der vorläufige Höhepunkt wird dann beim Titeltrack „Fifth Son of Winterdoom“ erreicht.
Dieser überlange Track erzählt mit viel Atmosphäre eine Geschichte, die wundervoll mit dem IRON MASK Metal unterlegt wird.Typisch IRON MASK halt, kann man einfach nicht vergleichen!
Direkt im Anschluss erwartet uns das rockig, flockige „Angel Eyes, Demon Soul“ welches ebenso gut in die Gehörgänge reinläuft wie das Metalglaubensbekenntnis „Rock Religion“ oder das gefühlvolle „Father Farewell“, welches Dushan seinem verstorbenen Vater gewidmet hat.
Auch im letzten Abschnitt bleibt das Niveau hoch, davon zeugen der epische Stampfer „Reconquista 1492“, das flotte „Run to me“ und das abschließende Epos „The Picture of Dorian Grey“.

Anspieltipps:

Die gesamte Scheibe ist auf einem recht hohen Niveau, ein wenig hervorstechen tun aber doch der Opener “Back into Mystery”, “Like a Lion in a Cage”, “Fifth Son of Winterdoom” sowie “The Picture of Dorian Grey”.

Fazit :
Schon das letzte Album “Black as Death” ging mir runter wie Öl! Auf dem neuen Album gehen IRON MASK den eingeschlagenen Weg konsequent weiter, und festigen diesen noch.
Man legt hier ein bisschen mehr Wert auf Atmosphäre und die Konzeptstory und hat einige überlange Nummern dabei, die den Hörgenuss aber absolut nicht schmälern und auch super in die Gehörgänge gehen!
Die Gesangs sowie instrumentale Leistung aller Musiker ist natürlich über jeden Zweifel erhaben, ich würde mal sagen IRON MASK Fans kommen an dieser Scheibe absolut nicht vorbei, aber auch jeder andere Melodic Power Metalfan sollte hier auf jeden Fall mal mehr als ein Ohr riskieren!
Glasklare Kaufempfehlung von meiner Seite, eine der stärksten Scheibe der Band!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Back into Mystery
02. Like a Lion in a Cage
03. Only one Commandment
04. Seven Samurai
05. Fifth Son of Winterdoom
06. Angel Eyes, Demon Soul
07. Rock Religion
08. Father Farewell
09. Eagle of Fire
10. Reconquista 1492
11. Run to Me
12. The Picture of Dorian Grey

Julian

BABY SNAKES – Gunslingers

Band: Baby Snakes
Album: Gunslingers
Spielzeit: 40:26 min.
Stilrichtung: Hardrock, Cowboy Metal
Plattenfirma: Trøndercore Records (Import)
Veröffentlichung: 11.10.2013
Homepage: www.facebook.com/babysnakesofficial

Mit dem letzten Album “Wall Street” haben sich die Glamster von WIG WAM keinen großen Gefallen getan. Schon kurz darauf ist die Band auseinandergebrochen. Leider…denn speziell in den frühen Jahren haben die Norweger großartige Alben wie „667…The Neighbour Of The Beast“ (2004), „Wigwamania“ (2006) auf dem Gewissen, aber auch das 2010er Werk „Non Stop Rock´n Roll“ konnte sich sehen lassen.

Schon vor der Trennung hat sich Gitarrist Trond Holter alias „Teeny“ auf die Socken gemacht, um eigene Wege zu gehen. Jetzt endlich liegt das erste Album seiner neuen Band BABY SNAKES vor. Zusammen mit seinem alten WIG WAM Kollegen Bernt Jansen (alias „Flash“, bass), Sänger Christian Klykken (Ex-PODIUM) und Drummer Magnus Galguften hat er die 11 Songs eingespielt. Der Stil auf „Gunslingers“ wird als Cowboy Metal umschrieben, aber was ist das genau?

Erstmal startet „Diagnosis Nymphomania“ mit einem wilden Gitarrensolo. Danach knallen die Norweger ein deftiges Riff hin und würzen alles mit einem Refrain, der dem alten Schaffenskreis der beiden Hauptinitiatoren gar nicht so unähnlich ist. Nur eben in gut und keineswegs halbgar wie auf dem letzten Album „Wall Street“. „Give You My Love“ ist erneut ein WIG WAM Gassenhauer wie er im Buche steht. „In And Out“ nimmt das Tempo etwas raus und geht als relaxter Rocksong durch. Das erste Mal an den Begriff Cowboy Metal muss ich beim folgenden „Moonshine Time“ denken. Wobei die Bezeichnung Metal eher durch Rock ersetzt werden muss. Der Song tendiert irgendwo zwischen WIG WAM und KID ROCK, wie wir ihn heute kennen. Lässige Melodien und coole Atmosphäre treffen auf Countrymusik. Das Riffing bei „Gunslinger“ ist um Längen härter als alles, was man bisher von den Norwegern gehört hat. Das hier wird dem Begriff Cowboy Metal gerecht, obwohl hier nicht mehr so eingängig gerockt wird wie anfangs.

Die erste Single „Judgement Day“ kommt etwas moderner daher, wird aber dennoch alle WIG WAM Fans erfreuen und „Deadman´s City“ glänzt mit einem Mörderriff. Eine sehnsüchte Ballade haben die Jungs mit „Nobody´s Son“ auch noch auf der Pfanne. Das rockige „Juicy Lucy“ ist abermals große Klasse bevor mit „Blow My Mind“ ein moderner Song zum Einsatz kommt, der nicht so ganz an das bisherige Material heranreichen kann. Das etwas verrückte Instrumental „Trollsang“ beschließt ein äußerst kurzweiliges Album mit gekonnten Soli.

Die BABY SNAKES machen nahtlos dort weiter, wo WIG WAM nach „Non Stop Rock´n Roll“ aufgehört haben und werfen einige neue Zutaten in den Topf. Die Erwartungen meinerseits waren hoch gesteckt, aber die Norweger konnten sie erfüllen. „Gunslingers“ ist ein durch und durch gelungener Auftakt in eine hoffentlich lang andauernde Karriere.

WERTUNG:

Trackliste:

01.    Diagnosis Nymphomania
02.    Give You My Love
03.    In And Out
04.    Moonshine Time
05.    Gunslinger
06.    Judgement Day
07.    Deadman City
08.    Nobody´s Son
09.    Juicy Lucy
10.    Blow My Mind
11.    Trollsang

Stefan

WE ARE LEGEND – Rise Of The Legend

Band: We are Legend
Album: Rise of the Legend
Spielzeit: 44:42 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Pure Legend Records
Veröffentlichung: 08.11.203
Homepage: www.wearelegend.de

Achtung! Hier kommt das nächste DING aus dem deutschen Power Metal Genre! Schon die Debüt EP der Jungs von WE ARE LEGEND hat richtig viel Staub aufgewirbelt und auch bei mir absolut offenen Türen eingerannt. Die Rezi zu der Scheibe findet ihr übrigens ebenfalls hier bei uns.
Da war es nur eine Frage der Zeit bis die Jungs einen Plattendeal bei einem großen deutschen Label unterzeichnen würden. Dies taten sie dann beim alt eingesessenen Pure Legend Records Label, welche schon ein paar Mal ihr gutes Näschen für neue Bands bewiesen haben.
Man merkte ja schon auf der EP das die Jungs von WE ARE LEGEND wahrlich keine Anfänger mehr im Business sind, denn die einzelnen Mitglieder spielten schon bei so Bands wie STORMWITCH, ABRAXAS oder CORONATUS.
Diese Erfahrenheit merkt man natürlich auch auf dem mir nun vorliegenden Debütalbum „Rise of the Legend“. Diese strotzt nur so vor melodischen Passagen, verspielten Einschüben und einer guten Mischung aus Prog und Power Metal.
Ach ja die Truppe hat übrigens im Jahr 2012 den deutschen Rock und Pop Preis in gleich vier Kategorien gewonnen! Na wenn das keine Referenz ist dann weiß ich es nicht…
So genug gesülzt, stürzen wir uns jetzt auf das Debütalbum, welches sicherlich nicht nur ich sehnlichst erwartet habe.
Gestartet wird der Diskus mit dem Albumopener „Hungry Mirrors“. Sanfte Pianoklänge eröffnen die Nummer und bald schließt sich ein mitreisender Groove den zarten Klängen an.
Das Ganze beginnt ein wenig episch und gefühlvoll, aber spätestens beim Refrain ist  die Härte ebenfalls vertreten und es entwickelt sich eine mitreißende Nummer, die auch mit ihrem Chorus absolut punkten kann. Auf jeden Fall ein bärenstarker Beginn!
Die beiden nächsten Songs „This Holy Dark“ und „Enemy Within“ sind schon auf der EP vertreten gewesen und schlagen in die gleiche Kerbe wie der Openersong. Auch wenn hier der Härtegrad eine ganze Ecke höher ist, man höre sich nur mal die Riffs bei „This Holy Dark“ an, die Melodic und Eingängigkeit kommen hier nie zu kurz. Ein geiler Doppelpack!
Es geht erneut mit einem Doppelpack weiter. „Birth of the Legend“ ist die stimmungsvolle Einleitung zum nachfolgenden Titelsong „Rise of the Legend“. Hier schwankt man zwischen eingängigen Power Metal und Progressiven Metal hin und her, bewegt sich aber immer so weit am Hörer das er noch mit kommt.
Und es geht gnadenlos gut weiter! „God is dreaming“ entwickelt sich zu einem absoluten Ohrwurm erster Klasse, dessen Chorus man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt, „Out“ steht dem Ganzen eigentlich in nichts nach, geht aber wieder wesentlich kraftvoller zu Werke und beim abschließenden „Marching of the Living“ holt man nochmal alles aus sich heraus und hat auch noch weibliche Gesangsunterstützung mit an Bord.
Puuh, erst mal alles gehörte sacken lassen und mir ein treffendes Fazit überlegen!

Anspieltipps:

Die ganze Platte ist ein einziger geiler Anspieltipp!

Fazit :

So, das sehnlichst erwartete Debütalbum von WE ARE LEGEND ist rum und ich bin erst mal fertig mit den Nerven! Ich hab ja viel erwartet nach der schon starken EP, aber nicht so ein Meisterwerk wie es mir die Jungs gerade vor den Latz geknallt haben! Man hat die Schwachpunkte die man noch auf der EP hatte aber so was von ausgebügelt und hat Songs am Start die absolut erstklassig sind.
Der Gesang von Fronter Selin ist bärenstark, die Pianoeinschübe heben die Jungs wunderbar vom Rest ab und die Songs sind einfach nur packend und genial!
Selbst die schon von der EP bekannten Songs hat man nochmal überarbeitet.
Diese Debütalbum gehört mit zu einem der Besten was ich je zu Gesicht bekommen haben, Metalheads was steht hier noch rum? Los ab in den Plattenladen und dieses Meisterwerk gesichert, ein absolutes Must Have!!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Hungry Mirrors
02. This Holy Dark
03. Enemy Within
04. Birth of the Legend
05. Rise of the Legend
06. God is Dreaming
07. Out
08. Only Time can tell
09. March of the Living

Julian

ARTICAL – Illusion X

Band: Artical
Album: Illusion X
Spielzeit: 51:07 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 12.11.2013
Homepage: www.reverbnation.com/articalmikedimareli

Von den griechischen Power Metallern ARTICAL hatte ich bislang auch noch nichts gehört. Obwohl das mir aktuelle vorliegende Album „Illusion X“ schon das dritte Album der Band ist, waren sie bislang nicht bei mir auf dem Radar aufgetaucht.
Nun, das hat sich ja jetzt geändert.
2002 wurde die Truppe durch den Gitarristen/Schlagzeuger Mike Dimareli ins Leben gerufen, dieser scharrte dann ein paar Musiker um sich um seine Version des Power Metals mit Leben zu füllen.
Ganz neu dabei, und der bekannteste Musiker in den Reihen von ARTICAL, ist mit Sicherheit der neue Sänger Mark Boals (YNGWIE MALMSTEEN), der die 8 neuen Tracks mit seinem einmaligen Organ veredelt.
Und genau dies hören wir uns jetzt direkt mal an, indem wir dem Opener „Look in the Mirror“ lauschen. Dieser entpuppt sich beim näheren hinhören als ein langsamer Power Metalstampfer, der besonders durch seine Überlänge und dem klasse Chorus auffällt. Zum Gesang muss man ja glaube ich nicht mehr viel sagen, der Name Mark Boals steht ja eigentlich für sich. Als Opener vielleicht ein wenig lang und zäh, trotzdem aber eine gelungene Sache.
Geschwindigkeitsmäßig macht man beim anschließenden „Chasing my Life“ so einiges wett, die Riffs fliegen einen nur so um die Ohren und der arme Drummer trommelt sich die Seele aus dem Leib. Man vergisst hier aber die Melodic zu keiner Zeit und somit ist die Nummer ein absoluter Melodic Powermetalkracher dem jeden Fan des Genres schmecken sollte!
Episch und gefühlvoll geht es bei „I’am so different“ zu. Alles zwar ganz schick gemacht, mich kann man damit aber nicht so ganz überzeugen, ähnliches hat man schon mehrmals genauso oder  besser gehört.
Direkt im Anschluss belehrt man mich bei „Follow the Light“ eines besseren und hat hier wieder einen eingängigen Midtemposong am Start der sich ohne Probleme in die Gehörgänge schraubt und festsetzt. Starker Track!
„Wings of Time“ hat dann das gleiche Problem wie „I’am so different“, gut aber nicht überragend agiert man hier. Einfach ein etwas zu gewöhnlicher Powermetalsong.
Mit den beiden nächsten Tracks „Run like the Wind“ und „Illusion X“ kehrt man aber wieder auf dem Pfad des Lichts zurück und bewegt sich wieder absolut auf Topniveau.
Das abschließende „Mother“ ist aber wieder ein wenig schwächer geraten.

Anspieltipps:

Mit “Chasing my Life”, “Follow the Light”, “Run like the Wind” sowie “Illusion X” sollte man hier bestens bedient sein.

Fazit :

Tja auf dem neuen Album von ARTICAL geht es ganz schön auf und ab. Mal sind die Songs absolut in Ordnung und zu empfehlen, mal kriechen sie aber einfach nur so dahin und gehen nicht so wirklich ins Ohr.
Die Gesangsperformance ist, wie gewohnt bei Mark Boals, auf absoluten Topniveau und die Songs haben eine mehr als ordentlich Spielzeit. Es ist dann also schlussendlich nur die Qualität der Songs über die gesamte Spieldauer die den Jungs von ARTICAL eine höhere Benotung verwehrt.
Aber eine starke Platte ist es ja trotzdem noch geworden und ich denke Power Metal Fans mit einer Vorliebe für längere, epische Songs haben werden hier mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Look in the Mirror
02. Chasing my Life
03. I am so different
04. Follow the Light
05. Wings of Time
06. Run like the Wind
07. Illusion X
08. Mother

Julian

STONECAST – Heroikos

Band: Stonecast
Album: Heroikos
Spielzeit: 47:16 min
Stilrichtung: Epic/Heavy Metal
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 12.11.2013
Homepage: www.facebook.com/stonecastmetal

Es gibt nicht so viele Metal Bands aus Frankreich. Da ist es auf jeden Fall interessant mit STONECAST einen Vertreter dieser Art auf dem Tisch zu haben.
Die Jungs gründeten sich 2002 und brachten 2009 ihr Debütalbum auf den Markt um danach ordentlich zu touren und Liveerfahrungen zu sammeln. Das Resultat aus diesen Erfahrungen liegt uns nun mit dem neuen Album „Heroikos“ vor.
Musikalisch bekommt man auf dem neuen Werk, wie bisher auch, epischen Heavy Metal der Marke MANOWAR geboten und was liegt da näher als auf dem neuen Diskus mit einem Ex Member der großen Vorbilder zusammen zu arbeiten. Kenny Earl besser bekannt als Rhino übernimmt den Platz hinter den Kesseln bei STONECAST und trommelte was das Zeug hält.
So, viel mehr Infos kann ich euch hier leider nicht anbieten, bleibt also mehr Platz für die Mucke.
Diese starten wir auch gleich mal mit dem Albumopener „Jakuta“. Nach einer kleinen atmosphärischen Einleitung, die ordentlich Erwartungen weckt, erwartet uns ein epischer Midtempotrack, der ganz im Sinne der alten MANOWAR dargeboten wird, leider aber zu keiner Zeit die Qualität der alten Recken erreicht. Ein langatmiger Einstieg, man hätte sich besseres wünschen können!
Das anschließende „The Barbaric Ryhme“ geht aber ganz gut nach vorne und entwickelt auch den notwendige Drive um im Ohr haften zu bleiben.
Der Beginn ist etwas durchwachsen, mal schauen wie es weiter geht…
Tja, leider haben wir im Anschluss viel mittelmäßige Kost zu überstehen, bevor man mit „Of Fire and Ice“ wieder ein wenig besser zurück in die Spur findet. Was zwischenzeitlich aufgefallen ist, es gibt auch immer wieder ein paar Growls in den Songs, die eingestreut werden und so für etwas Abwechslung sorgen.
Ansonsten bleibt aber auch der Mittelteil leider ziemlich blass, so hatte ich mir das Album eigentlich nicht vorgestellt, ein wenig Enttäuschung macht sich bei mir breit.
Mal schauen ob man diese im letzten Abschnitt noch etwas lindern kann, joa es wird auf jeden Fall deutlich besser.
Denn „Gods of Dust“ ist schön abwechslungsreich, und das abschließende „Savage Princes“ ist ein kleiner Hit geworden, hier stimmt einfach die Kombination aus Melodic, Epic und Eingängigkeit wieder.
Jungs, warum nicht gleich so? Mehr vom Abschlusstrack und ich würde sehr viel zufriedener gucken nach dem verklingen des letzten Tons!

Anspieltipps:

Am Besten tönen hier “The Barbaric Ryhme”, “Gods of Dust” und “Savage Princes”.

Fazit :

Ja, ja man sollte halt nie mit zu hohen Erwartungen an eine Scheibe ran gehen!
STONECAST schaffen es leider nicht wirklich ihre Version des Epic Metals richtig rüber zubringen. Zu unausgereift klingen viele Songs, man verliert sich einfach zu sehr in den Tracks und kommt nicht richtig auf den Punkt.
Auch die kurzen Zwischenstücke nerven mit der Zeit und es kommt einen so vor als ob man nur künstlich die Spielzeit anheben wollte!
Unter dem Strich bleibt ein Epic Metalalbum welches mich absolut nicht gepackt hat, und ziemlich an einen vorbeirauscht! Da hilft auch das Mitwirken von Rhino leider nichts.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Jakuta (Cult of the Boltthrower)
02. The Barbaric Rhyme
03. Elysean Winds
04. Triumph
05. Substance
06. Of Fire and Ice
07. Kings unborn
08. Gods of Dust
09. The Place
10. Savage Princes

Julian

FAITH CIRCUS – Turn Up The Band

Band: Faith Circus
Album: Turn Up The Band
Spielzeit: 47:00 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Melodic Rock Records
Veröffentlichung: 23.09.2013
Homepage: www.faithcircus.com

Das Leben ist hart, auch oder vielleicht speziell für Rock´n Roller. Die Norweger FAITH CIRCUS können ein Lied davon singen. Als die Band aus der Asche zweier rivalisierender Combos entstand und 2007 ein erstes Album über Kivel Records veröffentlicht wurde, schien noch alles in Ordnung zu sein in der Welt von Marc Farrano (vocals), Marius Mörch (guitars), Lasse Koester (bass) und Baard Nordvik (drums). Trotzdem lösten sich FAITH CIRCUS im August 2009 auf. Grund dafür waren mal wieder Differenzen zwischen Band und der Musikindustrie – zumindest könnte man es so interpretieren.

Aber bereits 11 Monate später reformierten sich die Jungs schon wieder mit runderneuerter Besetzung. Bassist Christer Ottesen kam neu in die Band und die nächsten zwei Jahre verwendete man darauf, zu touren. Daraus resultierte die EP „5 l.i.v.e.“, die 2012 nur digital erschien. Bereits im Oktober 2011 begannen die Arbeiten an einem zweiten Longplayer, der jetzt erst fertig geworden ist. Neben neuem Label im Rücken hat man in H.K. Rein einen neuen Gitarristen in seinen Reihen und mit „Turn Up The Band“ ein starkes neues Album am Start.

„Restless Heart“ startet frisch und äußerst rockig. Sänger Farrano hat ein Hammerorgan und auch die Gitarrenarbeit von Neuzugang Rein ist richtig geil. Wollen wir aber die Rhyhmusfraktion nicht vergessen, die eine solide Hintermannschaft bilden. Mit knatternder Harley Davidson beginnt der Titelsong, der alle Stärken der Skandinavier bündelt. Durchschlagendes Songwriting, straffe Arrangements und richtig gute Melodien machen vergessen, dass es die 90ger überhaupt gegeben hat. Das folgende „Inside The Circus“ ist ein weiteres, wenn nicht DAS Highlight auf diesem Album. Treibend und mit etwas mehr AOR Attitüde rocken FAITH CIRCUS in den siebten Himmel. Metallischer tönt „Born With The Power“ mit seinem härteren Riffing, aber der melodische Refrain weist die anfänglich ungezügelte Härte wieder in die eigenen Schranken. Und sogar ein wenig Honky Tonk Piano ist vertreten – der Song ist ein gelungener Stilmix.

Natürlich gibt es auch auf „Turn Up The Band“ Momente zum Verschnaufen. „Tears You´ve Never Cried“ ist so einer. Die Ballade ist wirklich sehr gelungen und zeichnet ganz andere Vorzüge der Band. Aber schon mit dem schneidenden Anfangsriff von „Love Me Dry“ ist man wieder mitten drin in der „normalen“ Welt von FAITH CIRCUS. Das herrlich lockere „Sunshine Radio“ (der Titel sagt wohl alles) knüpft derweil an „Inside The Circus“ an während „Follow My Voice“ zum Schluß noch mal den coolen Rocker raushängen lässt. Dazwischen gibt es mit „Firesign“ noch einmal gute Hardrockkost und mit „Into Your Heart“ was zum Kuscheln.

„Turn Up The Band“ hat alles, was ein gutes Hardrockalbum haben muss. Gute Musiker, eine aussagekräftige Stimme, einprägsame Songs, einen zeitlosen Sound (den übrigens Dennis Ward von PINK CREAM 69 auf dem Gewissen hat) und einfach eine tolle Atmosphäre. So ist das zweite Album der Norweger zwar eine Scheibe, die in der Gegenwart lebt, aber genauso gut in den späten 80gern entstanden sein könnte. Meines Wissens gibt es bei der CD-Version als Bonus noch das selbstbetitelte Erstwerk in remixter Fassung dazu. Wenn das kein Fest ist…

WERTUNG:

Trackliste:

01.    Restless Heart
02.    Turn Up The Band
03.    Inside The Circus
04.    Born With The Power
05.    Tears You´ve Never Cried
06.    Love Me Dry
07.    Sunshine Radio
08.    Firesign
09.    Into Your Heart
10.    Follow My Voice

Stefan