NIGHT MISTRESS – Into The Mistress

Band: Night Mistress
Album: Into the Madness
Spielzeit: 48:53 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 20.06.2014
Homepage: www.facebook.com/nightmistressband

Metalnachwuchs aus Polen ist angesagt! Die Band NIGHT MISTRESS gehört zu den besten Newcomern und Nachwuchshoffnungen in Sachen Heavy und Power Metal des Landes. Dieser Tage bringt die Truppe ihren zweiten Diskus „Into the Madness“ über das deutsche Label Power Prog auf den Markt.
2003 wurde die Band ins Leben gerufen und mit der ersten EP „In the Land of the Freezing Sun“ konnte man 2006 ein erstes Lebenszeichen in die Metalwelt setzen, welches gut ankam. Davon angespornt machte man sich daran das erste Album einzuspielen, welches 2010 unter dem Namen „Beyond the Black“ das Licht der Welt erblickte.
Nun also Album Nummer zwo mit dem klangvollen Namen „Into the Madness“ auf dem die Band uns erneut ihre Version des Heavy/Power Metals gewürzt mit NWOBHM Einflüssen präsentieren will. Fans von JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, SAXON oder auch PRIMAL FEAR sollten also jetzt einmal ganz genau aufpassen!
Gestartet wird der Diskus direkt mit dem Titeltrack „Into the Madness“. Mal wieder nur ein Intro als Titeltrack…hmm finde ich immer etwas einfallslos, aber ok die Band wird wissen was sie tut.
Der erste richtige Track „Until the Day will dawn“ beginnt etwas langsamer bevor die Truppe dann so richtig los legt. Donnernde Riffs, ein kraftvolles Schlagzeugspiel und viel Abwechslung was Geschwindigkeiten und Melodien angehen, dann sind die Eckpunkte dieses ersten überlangen Tracks. Ist auf jeden Fall ein gelungener Einstieg, auch wenn man hier noch keine Bäume ausreißt.
Aber beim anschließenden „Hand of God“ trifft man dann absolut ins Schwarze! Geiler Refrain, druckvoller Gesang und richtig schön melodisch, so muss sich ein Ohrwurm anhören, sehr schön!
Auch bei den nächsten Songs „The Place i belong“, „Walking on Air“ und „Madman“ schraubt man das Qualitätslevel absolut in die Höhe. Man läuft hier definitiv zur Höchstform auf und präsentiert uns klassischen Heavy Metal wie er melodischer sicherlich nicht sein kann.
Wer jetzt aber glaubt, ok das halten die bestimmt nicht bis zum Ende der Scheibe durch sieht sich getäuscht! Denn die Jungs haben auch in der Folge noch den ein oder anderen Volltreffer in der Hinterhand und geben sich auch bei den restlichen Songs keinerlei Blöße.
Zu den glasklaren Gewinnern des letzten Drittels zählen mit Sicherheit „Longing for the Devil“, „Grieving Stars“ sowie das abschließende „Recurring Night“.

Anspieltipps:

“Hand of God”, “The Place I belong”, “Walking on Air”, “Madman” so wie “Longing for the Devil” sind hier zu nennen.

Fazit :

Hui da haben NIGHT MISTRESS mit ihrem zweiten Album “Into the Madness” aber eine faustdicke Überraschung im Gepäck! Denn, ich hätte vorher nicht drauf gewettet das eine mir so unbekannte Band mich so begeistern kann! Im Vergleich zum Debütalbum legen die Jungs von der Songqualität her nochmal ein gewaltiges Stückchen zu und auch sonst gibt es hier kaum Kritikpunkte.
Jeder der mit melodischen Heavy Metal etwas anfangen kann, sollte definitiv mal in die neue NIGHT MISTRESS Scheibe rein hören, es lohnt sich auf jeden Fall!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Into the Madness
02. Until the Day will dawn
03. Hand of God
04. The Place i belong
05. Walking on Air
06. Madman
07. Longing for the Devil
08. Hell Race
09. Grieiving Stars
10. Sacred Dance
11. Recurring Night

Julian

HELIX – Bastard Of The Blues

Band: Helix
Album: Bastard Of The Blues
Spielzeit: 44:16 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Perris Records
Veröffentlichung: 27.05.2014
Homepage: www.planethelix.com

Seit Ende der 70er versorgen uns HELIX ziemlich zuverlässig mit guter Rockmusik. Zwar hatten die Kanadier Anfang der 80er mit Alben wie „No Rest For The Wicked“ oder „Walkin´ The Razor´s Edge“ ihre kreativste Phase aber auch die jüngere Geschichte hält durchaus gefällige Langspieler bereit. Und so führen die Jungs um Gründungsmitglied Brian Vollmer auf ihrem mittlerweile 13. Studio Output „Bastard Of The Blues“ ihren Weg von handgemachter Rockmusik unbeirrt fort. Auch wenn HELIX in der Vergangenheit eine schier unendliche Litanei an Musikern verschlungen haben, steht die Band heute neben Vollmer (vocals) mit Kaleb Duck (guitars), Daryl Gray (bass), Chris Julke (guitars) und Gregory „Fritz“ Hinz (drums) sehr gut aufgestellt da. Seit dem Vorgänger „Vagabond Bones“ von 2008 arbeitet Vollmer mit Songwritingpartner Sean Kelly zusammen, von dem auch der Großteil der neuen Songs kommt.

Diese Richtungsänderung dürfte dem geneigten Fan schon länger aufgefallen sein, wobei sich HELIX auf ihrem neuesten Album auf das Nötigste beschränken und weder modernen Schnickschnack noch technische Spielereien benötigen. Rock´n Roll heißt die Devise.

Und dass den Kanadiern einige der neuen Stücke auf den Leib geschrieben wurden, zeigen „Even Jesus (Wasn´t Loved In His Home Town)“, „Hellbound For A Heartbreak“ oder der Titeltrack. Aber es gibt auch etwas glattere, poppigere Rocker wie „Winning Is The Best Revenge“ oder „Metal At Midnight“, die zwar auf den ersten Blick nicht so ganz ins Gefüge passen wollen, bei der Betrachtung des Gesamten aber eine schöne Abwechslung darstellen. Dazu gibt es mit „Axe To Grind“ oder „Skin In The Game“ weiteres durchaus formidables Material. Und der Rausschmeißer „Sticks & Stones“ ist ein reinrassiger Hochgeschwindigkeitsboogie.

Man kann nicht behaupten, dass „Bastard Of The Blues“ ein reinrassiges HELIX Album ist, wenn man die Vergangenheit und speziell die Hoch-Zeiten der Kanadier betrachtet. Eine kurzweilige Angelegenheit ist es trotzdem, weil die Songs kompakt, catchy und einfach gehalten wurden. Etwas anderes erwartet man auch gar nicht, wenn man ein HELIX Album auflegt – die nächste Rock´n Roll Party kann also kommen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Bastard Of The Blues
02. Even Jesus (Wasn´t Loved In His Home Town)
03. Winning Is The Best Revenge
04. Screaming At The Moon
05. Metal At Midnight
06. Hellbound For A Heartbreak
07. When All The Love Is Gone
08. Axe To Grind
09. Skin In The Game
10. The Bitch Is A Bullet
11. Sticks & Stones

Stefan

AEVERIUM – The Harvest EP

Band: Aeverium
Album: The Harvest EP
Spielzeit: 16:27 min
Stilrichtung: Melodic Gothic Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: April 2014
Homepage: www.aeverium.com

Die deutsche Gothic Metalband AEVERIUM wird aktuell als DAS große Ding der Szene gehandelt und mit Sicherheit gehören die sechs Musiker zu einer DER Nachwuchshoffnungen!
In den Weiten des Inets bin ich auf die Band aufmerksam geworden und nach kurzer Mailrecherche war ich im Besitz der Promo zur Debüt EP „The Harvest“.
Die dort enthaltene Musik in eine der berühmt berüchtigten Schubladen einzuordnen, ist sehr schwierig. Man kann nicht einfach nur behaupten, dass AEVERIUM eine Gothic Metal Band oder ein „female-fronted metal act“ sind…
Ihre Musik ist in jeder Hinsicht voller Emotionen, einer Symbiose aus weiblichen und männlichen Vocals, epischen Hymnen gepaart mit kraftvollen Gitarrenriffs, orchestralen Einflüssen und modernen Elektro-Sounds.
Fans und Verehrer von Bands wie LACUNA COIL, WITHIN TEMPTATION, EVANESCENCE oder auch H.I.M sollten nun einmal genauer ihre Ohren spitzen!
Los geht es mit „Do you Remember“. Man merkt direkt die angegebene Vergleichsband passen wie die Faust aufs Auge, modern aber unverkennbar Gothic Metal like steigt man in den Song ein und bewegt sich ziemlich genau in der Schnittmenge zwischen LACUNA COIL und EVANESCENCE. Der Gesang von Sängerin Aeva Maurelle ist im absolut angenehmen Bereich und auch die ergänzenden männlichen Gesänge sind absolut nicht von schlechten Eltern! Dazu ein packender Chorus und fertig ist der perfekt Einstieg!
Ein wenig mehr in die Gothic Ecke geht es dann beim anschließenden „Rest in Peace“. Dazu passende übernimmt jetzt Sänger Marcel „Chubby“ Roemer mehr das Ruder und der Eindruck hat beim ersten Song nicht getäuscht, der Junge hat mächtig was auf dem Kasten, was für ein geiles Organ!
Als drittes haben wir dann, das schon aus dem Internet bekannte „Heaven’s Burning“ und hier vereint man eigentlich ziemlich gekonnt den eher moderenere Openersong mit dem direkten Vorgänger, der ja eher in die Gothic Richtung ging, zu einem großem, epischen Ganzen wo mich die Band absolut aus dem Sessel geschossen hat! Ein Megasong der so auch absolut radiotauglich ist und der auch den sehr erfolgreichen EVANESCENCE das Fürchten lehren würde! Geiler Wechselgesang, melodisch und trotzdem atmosphärisch, gotisch. Cool!
Im Vergleich dazu fällt der letzte Song „The Ground Beneath your Feet“ dann doch ein wenig ab. Von einem Totalausfall sind wir hier aber immer noch meilenweit entfernt.

Anspieltipps:

Erübrigen sich bei einer 4 Song EP denke ich ich.

Fazit :

Junge, Junge also was AEVERIUM hier auf ihrer Debüt EP auffahren ist wirklich aller Ehren wert und wenn man diese Qualität über ein gesamtes Album halten kann, dann steht uns wahrlich etwas ganz Großes ins Haus! Die Vorschusslorbeeren waren also mehr als gerechtfertigt.
Wer auf die angesprochenen Bands und Genre steht MUSS hier definitiv zugreifen und sollte sich die EP über die Bandhomepage schnellstens besorgen!
Leider wird es wohl noch bis zum nächsten Jahr mit einem kompletten Album dauern, aber egal ich freu mich trotzdem schon wie Bolle drauf!

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01. Do you Remember
02. Rest in Peace
03. Heaven’s Burning (Harvest Time)
04. The Ground Beneath your Feet

Julian

INNERSHINE – Where The Spirits Wander

Band: Innershine
Album: Where The Spirits Wander
Spielzeit: 35:30 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 17.08.2013
Homepage: www.innershine.it

Das in Eigenregie veröffentlichte Debüt der italienischen Progger INNERSHINE ist zwar bereits seit gut einem Jahr draußen, aber viel zu gut um nicht doch noch auf diesen Seiten Erwähnung zu finden. Den Mix der leider recht kurzen Scheibe hat der vielbeschäftigte Simone Mularoni übernommen, mit dessen Arbeit ich nicht immer glücklich bin. Im vorliegenden Fall hat er der Band allerdings einen glasklaren, transparenten und aufgeräumten Sound spendiert, der sich nicht hinter Label-Veröffentlichungen verstecken braucht. Das Quintett, das seit der Bandgründung im Jahr 2003 kontinuierlich an sich und dem Songmaterial gearbeitet hat, konnte bereits als Vorband für die Landsmänner DGM, Uli John Roth und den Gitarristen Ron Thal Bühnenerfahrung sammeln. Erfahrung, die sich auf „Where The Spirits Wander” hörbar auszahlt.

Die Songs, mit Ausnahme des Spannung aufbauenden Intros „… To The End Of Reality“ und der abschließenden Ballade „Teenage Whisper“, sind allesamt im Midtempo-Bereich gehalten und setzen niemals auf plakative Effekthascherei – weder in den Arrangements noch bei den instrumentalen Einzelleistungen. Besonderes Lob verdient hier Gitarrist Fabrizio Sgattoni der ein Lehrstück in Sachen songdienlichem, immer geschmackvollem Leadspiel abliefert und den Spagat zwischen Speed und Melodie perfekt hinkriegt. Die Soli sind echte Ohrenschmeichler und, neben den starken Melodien von Sänger Simone Ragni, die Highlights des Albums. Ob der in klassischer Dream Theater Tradition gehaltene Ohrwurm „High On A Desert Plain“, das mit nicht minder starken Melodien ausstaffierte „Divided In Two“ oder der abwechslungsreiche, vertrackte Longtrack „Always Late“ – egal wo man auch reinhört, INNERSHINE kommen absolut abgebrüht und selbstbewusst rüber, die Songs sitzen wie eine Eins. Einziger Kritikpunkt ist die knappe Spielzeit, was ja genug über die Qualität der Scheibe aussagt.

Dolle Songs, doll gespielt, doller Sound – Herz was willst Du mehr? Prog(Metal) Fans, die auch seichteren Einflüssen aus AOR und Progressive Rock alter Schule (siehe die elegante Keyboard Einlage gegen Ende von „High On A Desert Plain“) nicht abgeneigt sind, sollten INNERSHINE und ihrem Debüt unbedingt eine Chance geben. Es lohnt sich.

WERTUNG:


Trackliste:

01. … To The End Of Reality
02. High On A Desert Plain
03. Divided In Two
04. War To The War
05. Always Late
06. Teenage Whisper

Mario

DEATHSTARS – The Perfect Cult

Band: Deathstars
Album: The Perfect Cult
Spielzeit: 42:18 min
Stilrichtung: Gothic / Industrial Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 13.06.2014
Homepage: www.deathstars.net

Fünf Jahre nach dem letzten Album „Night Electric Night“ bringen die DEATHSTARS mit „The Perfect Cult“ ihr viertes Studioalbum auf den Markt. Nach dem starken 2003er Debüt „Synthetic Generation“ wurde die Band von vielen als neuer Stern am Gothic/Industrial Himmel gehandelt. Erfolgreiche Touren u.a. im Vorprogramm von RAMMSTEIN brachten weitere Fans ein. Fünf lange Jahre mussten diese nun warten, Zeit genug um neue Ideen zu entwickeln und den nächsten Kracher auf die wartende Meute loszulassen.

Eigentlich. „The Perfect Cult“ bietet alle Zutaten die man von den DEATHSTARS erwartet: tanzbare, elektronische Musik mit gelegentlich härten Passagen. Die Songs haben Ohrwurmcharakter, sind eingängig, fast schon poppig. Doch auch weitestgehend austauschbar und spannungsarm. Das Album plätschert gemächlich vor sich hin, ohne dass wirklich viel hängen bleibt. Es fehlt die düstere Stimmung des Debüts, das gewisse Etwas, das den Hörer mitreißt. Der Opener „Explode“ macht noch eine recht ordentliche Figur, auch der Titeltrack weiß zu überzeugen. Die übrigen Songs bleiben dagegen eher blass. Handwerklicher einwandfreier Gothic / Industrial Sound, nur eben ohne Ecken und Kanten. Hat man alles schon so oder ähnlich gehört.

Der vierte Streich der Schweden ist daher nur was für den harten Fankreis und Genrefanatiker und bleibt im Durchschnitt dieser Spielart hängen. Hoffen wir, dass die Jungs beim nächsten Mal die Zeit weniger für Nummer-Sicher-Stücke verwenden, sondern wieder eine ordentliche Ecke düsterer und kälter zu Werke gehen. Dass sie es können haben sie bereits bewiesen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Explode
02. Fire Galore
03. All The Devil’s Toys
04. Ghost Reviver
05. The Perfect Cult
06. Asphalt Wings
07. Bodies
08. Temple Of The Insects
09. Track, Crush & Prevail
10. Noise Cuts

Chris

ROCKSTARS ON MARS – EP

Band: Rockstars On Mars
Album: EP
Spielzeit: 31:36 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Dirty Slut Records
Veröffentlichung: 24.05.2014
Homepage: www.rockstarsonmars.com

Bisher hatte London LeGrand eher prominente Mitmusiker. Der amerikanische Sänger lieh den BRIDES OF DESTRUCTION mit Nikki Sixx (MÖTLEY CRÜE) und Tracii Guns (L.A.GUNS) seine Stimme und zockte mit George Lynch (DOKKEN, LYNCH MOB) bei SOULS OF WE. Jetzt hat er sich drei schwedische Musiker geschnappt um seine ROCKSTARS ON MARS weiter zu bringen, die er bereits 2008 gegründet hatte. Dazu gehören Dave (bass), Johnny (guitars) und Caesar (drums).

Und mit der schlicht „EP“ betitelten Silberscheibe gibt es erstmals 8 Songs dieser vielversprechenden Combo, gemixt von CRASHDIET´s Martin Sweet. Ganz im Sinne früher FASTER PUSSYCAT oder GUNS´N ROSES rotzen die ROCKSTARS ON MARS ohne Rücksicht auf Verluste los. Ich weiß, diese Vergleiche werden heute sehr inflationär gebraucht, aber hier stimmt es einfach. Die Energie und die Fuck-You-Attitüde sind erdrückend! Schon der Opener „Tequila´n Gin“ macht keine Gefangenen und ist pures Dynamit. Mit seinem räudigen Gesang drückt London LeGrand diesem Bastard seinen Stempel auf und lässt noch 7 weitere folgen. „Road To Freedom“ ist etwas melodiöser, büßt aber trotzdem kein bisschen Power ein während „Bleeding Heart“ eine absolut ergreifende Ballade ist, aus der zum Abschluss ein waschechter Rocker wird.

Der größte Knaller folgt mit „2 Kool For Skool“ aber noch. Der Song macht sich absolut perfekt neben den Hits der oben genannten Kollegen aus früheren Tagen! Mit „I Want You“, „Headbone“ und „Shelter“ lassen die ROCKSTARS ON MARS die Platte gut ausklingen, besonders das punkige „Headbone“ sollte hier angespielt werden.

Hier scheppert es an allen Ecken und Enden, der raue Charme des Hair Metal lebt bei ROCKSTARS ON MARS zusammen mit einigen Punk-Anleihen in Bestform. Auch wenn die Songs nicht auf Hochglanz poliert wurden – vielleicht auch gerade deswegen – ist diese EP ein Genuss für jeden Sleaze-Maniac und alle die es werden wollen. Neue Kapellen gibt es zur Genüge und mit ROCKSTARS ON MARS ist ein weiterer Stern am Hair Metal Walk Of Fame aufgegangen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Tequila´n Gin
02. Road Of Freedom
03. Fancy Panoucha
04. Bleeding Heart
05. 2 Kool For Skool
06. I Want You
07. Headbone
08. Shelter

Stefan

ANNISOKAY – The Lucid Dream(er)

Band: Annisokay
Album: The Lucid Dream[er]
Spielzeit: 53:20min
Stilrichtung: Post-Hardcore
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.facebook.com/annisokay

Kurz und schmerzlos: Gleich der erste Track reißt mich vom Hocker! „The Final Round“ beginnt mit einer dezenten Spieluhr, bevor die fünf Hallenser Jungs dem geneigten Hörer ihren monströsen Post-Hardcore um die Ohren schmettern. Anormales Gitarrenspiel und noch viel abartigere Rhythmusarbeit. Norbert Rose (Bass) und Daniel Herrmann (Drums) haben mit „The Lucid Dream[er]“ sicherlich gewaltige Strapazen auf sich genommen, besonders der Fußarbeit am Schlagzeug bedarf es riesigen Respekts. Die Kombination aus den Shouts Dave Grunewalds und den cleanen Vocals Christoph Wieczoreks verleiht der Combo das gewisse Etwas und erinnert an Bands wie ARCHITECTS, A DAY TO REMEMBER und WE ARE THE OCEAN. Ich kann mir gut vorstellen, wie Band und Publikum zu „Sky“ die Clubs zerstören – bei solch einem Breakdown inklusive Stereo-Gitarrenattacke kochen die Endorphine einfach über und bringen die Genrefanatiker zum Toben! Schwerfällig wie eine Unwetterfront schiebt sich „Anniversary“ voran. Hier werden die Synthies ausgepackt, wohl dosiert (zum Glück) verleihen sie diesem und auch den folgenden Songs eine würzige Note – ENTER SHIKARI wären stolz auf die Truppe! Ein sperriges Riff eröffnet „Firewalk“ und „Monstercrazy“ ist tatsächlich monsterverrückt: Mit Warpantrieb prescht es voran, die Gitarreneffekte bremsen den Song zwischenzeitlich aus und der Pseudobreakdown zerstört letztendlich auch die Zweifel des letzten Kritikers. Absoluter Wahnsinn – Anspieltipp! Zeit für die Quotenballade: Zu Beginn von „Who Am I“ dürfen sich die vermutlich krampfgeplagten Instrumentalisten ein wenig ausruhen. Doch falsch gedacht, Müßiggang ist nicht die Sache der Truppe, denn zum Ende hin werden die Verzerrer dann doch wieder angeschmissen. Der rotzige Gitarrensound und die in ultraschnellem Tempo gespielten Läufe Philipp Kretzschmars sowie Christoph Wieczoreks prägen „The Believer“, die Streicher tun ihr Übriges. Erneut sind die Qualitäten Daniel Herrmanns zu loben: Ein Drummer wie ein Uhrwerk! Geradezu poppig bahnt sich „Insanity“ seinen Weg (wenn man von den Shouts absieht, wäre dieses Lied das vermutlich radiotauglichste des Albums).  Den krassesten Breakdown bietet „Ghost Of Me“, bei „By The Time“ trifft die Pop-Punk-Gitarre auf eine niederschmetternde Hookline und da wir schon mal bei Pop-Punk sind, schließt sich „Where Do I Start“ dieser Richtung direkt an. „Day To Day Tragedy” sowie „Wasted & Useful“ vernichten noch einmal alles und lärmen mit ungeheuerlicher Wucht dem Ende des Albums entgegen. Und weil es gerade so schön trendy ist, wird abschließend zusätzlich eine Dubstep-Version von „The Final Round“ sozusagen als Bonus mit auf das Album gepackt. Now press repeat!

Resümee: Das Album strotzt vor Ragtimes, Breakdowns und Overkills. ANNISOKAY durften bereits mit einigen Genregrößen wie GHOST INSIDE, HEART IN HAND sowie HIS STATUE FALLS touren und mit Bands wie ESKIMO CALLBOY in einem Atemzug genannt, kann sich das Quintett zweifelsohne zu den kolossalsten deutschen Genrevertretern zählen. „The Lucid Dream[er]“ – sehr empfehlenswert!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Final Round
02. Sky
03. Anniversary
04. Firewalk
05. Monstercrazy
06. Who Am I
07. The Believer
08. Insanity
09. Ghost Of Me
10. By The Time
11. Where Do I Start
12. Day To Day Tragedy
13. Wasted & Useful
14. The Final Round (HoppiTronic Remix)

Christoph

HARD RIOT – The Blackened Heart

Band: Hard Riot
Album: The Blackened Heart
Spielzeit: 43:38 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 02.06.2014
Homepage: www.hard-riot.com

Energiegeladen wie AC/DC, emotional wie die SCORPIONS und knallhart wie METALLICA – so umschreiben die deutschen Hardrocker HARD RIOT ihren Sound. Wenn da mal jemand seinen Mund nicht zu voll genommen hat…das habe ich schon bei der Besprechung des vor zwei Jahren erschienenen Debüts „Living On A Fastlane“ erwähnt. Wobei – der Vergleich mit METALLICA ist neu. Und tatsächlich: es hat sich was getan beim Sound auf dem neuen Album „The Blackened Heart“. In der Tat ist man vom etwas biederen (Riff-)Rocksound des Erstlings abgerückt und kombiniert jetzt modernere Riffs mit eingängigen Melodien, die manchmal an NICKELBACK erinnern.

Und tatsächlich starten die Jungs mit „Blackout“ erneut viel versprechend in den zweiten Langspieler. Die Gitarren tönen satt, der Sound passt. Mit AC/DC hat das aber überhaupt nix zu tun – genauso wie mit den übrigen Vergleichen. Das hier schlicht zeitgemäßer Hardrock. Mit „Suicide Blues“ und „Devils BBQ“ legt man zwei Songs in ähnlichem Fahrwasser nach, wobei letzterer eindeutig besser punkten kann. „The End“ hat erneut Substanz und geht als Highlight des Albums durch. Das wird die Jungs auch veranlasst haben, eine weitere Version mit Richard Sjunnesson von THE UNGUIDED als Bonus mit auf die Platte zu nehmen – aber ganz ehrlich: dieses Metalcore Gegrunze braucht kein Mensch. Da bleibe ich lieber bei der ursprünglichen Version des Songs.

Bisher konnten sich HARD RIOT durchaus steigern, wenngleich sie immer noch Musik machen, die man schon hundertmal gehört hat. Nur eben einen Schippe moderner als auf dem Vorgänger. Das soll aber auch nicht der Vorwurf sein, viel eher der Umstand, dass man im weiteren Verlauf praktisch keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt. Die Ballade „Count On Me“ plätschert so dahin und Songs wie „The Enemy Within“ oder „High Society Bitch“ sind schlichtweg eintönig (speziell „Dirty Games“) oder wiederholen das bisher gehörte ziemlich genau.

Der Richtungswechsel hat den deutschen Hardrockern gut getan, mit den Großen können sie deshalb leider noch lange nicht mithalten. Und auch wenn die einzelnen Bandmitglieder in ihrer Vita schreiben, dass Musik ihr Leben ist, vermisse ich in den Kompositionen mehr zündende Ideen, mehr Kraft und mehr Eigenständigkeit. „The Blackened Heart“ ist ein nettes Album, aber reicht das?

WERTUNG:


Trackliste:

01. Blackout
02. Suicide Blues
03. Devils BBQ
04. The End
05. Count On Me
06. Not Alone
07. The Enemy Within
08. Dirty Games
09. Last Goodbye
10. High Society Bitch
11. Hit The Ground
12. The End (Bonustrack – feat. Richard Sjunnesson)

Stefan

SEVEN – 7

Band: Seven
Album: 7
Spielzeit: 40:11 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 20.06.2014
Homepage: www.escape-music.com

Mit „7“ der UK-Melodicrocker SEVEN erreicht uns nicht etwa ein Album einer neuen Band sondern eher eine Ausgrabung längst verschollener Aufnahmen, die in den späten 80ern entstanden sein müssen. Damals hatte die aussichtsreiche Band bei Polydor angedockt, um 2 Singles aufzunehmen. Ein komplettes Album blieb ihnen allerdings verwehrt. Dabei begann das Abenteuer von Keith McFarlane (guitars) und den Brüdern Simon (keyboards) und John LeFevre in einer Band namens FACE TO FACE in Südafrika. Doch die Connection zu Mick Devine (drums), die über ihren Manager zustande kam, zog die Jungs nach Großbritannien, wo sie sich zusammen mit Sänger Mick Devine SEVEN nannten.

Nachdem unlängst Bassist Pat Davey auf die alten Aufnahmen zu sprechen kam, wurde die Band kurzerhand reaktiviert. Neben Devine, McFarlane und Simon LeFevre gehören eben Davey und Drummer Austin Lane zum aktuellen Line-Up. Die Songs auf diesem Album wurden aber nicht neu eingespielt sondern von dem schwedischen Produzenten Lars Chris aufgepeppt. Und so steht nach einigen Jahrzehnten nun das Debüt von SEVEN offiziell in den CD-Regalen.

Geboten wird knackiger Melodic Rock mit AOR-Anleihen, der gleichermaßen zeitlos wie up-to-date klingt. Spektakulär sind die Songs dabei nicht, wobei sich die Herren auf den klassischen Sound von JOURNEY oder auch MITCH MALLOY berufen. Trotzdem finden sich auf „7“ einige hörenswerte Stücke. Der Opener „Shoot To Kill“ ist allerdings etwas ungünstig gewählt, denn hier wird biedere Allerweltskost geboten. Das atmosphärische „Inside Love“ allerdings kann schon eher punkten. Des Weiteren muss man Songs wie das rockige „Still“, das melodische „Strangers“ oder „America“ herausheben. Auch die abschließende Nummer „Say Goodbye“ sollte man antesten.

SEVEN bieten für Fans des gediegenen Melodic Rocks eine solide Scheibe, die es durchaus verdient hat, endlich das Licht der Welt zu erblicken. Warten wir auch gespannt, was es in naher Zukunft an Neuigkeiten aus dem Bandlager geben wird und vielleicht ein weiteres Album in Angriff genommen wird.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Shoot To Kill
02. Inside Love
03. Diana
04. Still
05. Headlines
06. Strangers
07. America
08. Thru The Night
09. Never Too Late
10. Don´t Break My Heart
11. Say Goodbye

Stefan

DARKEST ERA – Severance

Band: Darkest Era
Album: Severance
Spielzeit: 44:48 min
Stilrichtung: Heavy / Folk / Black Metal
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 13.06.2014
Homepage: www.darkestera.net

2011 erschien das Debütalbum „The Last Caress of Light“ einer Band aus Nord-Irland, welche mit einem Mix aus Heavy Metal und keltischem Folk-Einschlag Fans wie Presse überzeugen konnte und jede Menge Top-Bewertungen einstreichen konnte. Die Rede ist von DARKEST ERA. Aktiv ist die Band seit 2005 als NEMESIS und ab 2007 unter dem DARKEST ERA Banner. Nun holen Krum (Vocals), Ade Mulgrew und Sarah Wieghell (Gitarren), Daniel O’Toole (Bass) und Cameron Åhslund-Glass (Drums) mit „Severance“ zum zweiten Schlag aus.

Um es vorwegzunehmen, der Folkeinschlag hat nichts mit dem aktuell so beliebten Party-Humppa-Folk der Marke KORPIKLAANI, ENSIFERUM oder FINNTROLL zu tun. Nein, hier stehen besonders PRIMORDIAL Pate. Andernfalls wäre die Band auch nicht bei Cruz Del Sur Music untergekommen. Die Stücke auf „Severance“ entwickeln im Vergleich zum Vorgänger eine düstere, mystischere Seite. Diese wird auch durch gelegentliche härtere Passagen betont, wie etwa beim Opener „Sorrow’s Boundless Realm“ oder „Trapped in the Hourglass“, welche durch einen schwarzmetalischen Anstrich noch an Intensität zulegen. Episch und hymnenhaft geht es dagegen bei „Beyond the Grey Veil“ oder dem flotteren „The Scavenger“ zu, hier fühlt man sich ein wenig an die Labelkollegen von ATLANTEAN KODEX erinnert. Ein weiterer interessanter Aspekt sind die immer wieder durchschimmernden Querverweise zu Bands wie IRON MAIDEN oder THIN LIZZY. Die Nord-Iren setzen immer wieder gekonnte Kontrastpunkte, verlieren aber nie das große Ganze, den roten Faden aus den Augen.

„Severance“ ist ein erstklassiges Zweitwerk geworden, welches das starke Debüt sogar noch übertrumpfen kann. Allerdings ist die Spielwiese von DARKEST ERA nichts zum nebenbei hören . Man muss sich Zeit nehmen, sich auf die Musik einlassen, in den Stücken versinken. Dann entfalten die Titel ihre ganze Magie und das kann durchaus ein paar Durchgänge benötigen. Nehmt euch die Zeit, es lohnt sich. Fans von PRIMORDIAL dürften mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen, wer sich bei Bands wie ATLANTEAN KODEX, BATHORY oder DOOMSWORD heimisch fühlt, sollte sich „Severance“ ebenfalls zu Gemüte führen. Das Album wartet darauf entdeckt zu werden!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Sorrow’s Boundless Realm
02. Songs of Gods and Men
03. The Serpent and the Shadow
04. Beyond the Grey Veil
05. Trapped in the Hourglass
06. The Scavenger
07. A Thousand Screaming Souls
08. Blood, Sand And Stone

Chris