VENOM – From The Very Depths

Band: Venom
Album: From The Very Depths
Spielzeit: 51:45 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.venomslegions.com

Die große Vorrede erspare ich mir, VENOM sind eine Legende zu der jedes einleitende Wort Zeitverschwendung ist. Hier liegt aber auch der Hund begraben. Die drei ersten Studioalben sind Meilensteine der Metal-Geschichte und Inspiration für unzählige Bands bis heute. Und daran wird die Band wieder und wieder gemessen. Entsprechend scheiden Cronos und seine Mannen mit den restlichen Alben seither die Massen. Dem einen zu viel Heavy, Speed, Thrash, Black, NWOBHM Einflüsse als auf den Klassikern, den anderen fehlt es wieder an irgendeiner Zutat.

Also versuchen wir es nüchtern und ohne Vergleiche zu früheren Werken. Dann wird schnell klar, dass Langrille Nummer 14 „From The Very Depths“ sehr treffend betitelt ist. Die Songs sind urtümlich und roh, voller Energie, mit viel Groove und ordentlich Bums.
Der Titeltrack ist flott unterwegs, vereint Speed Metal mit NWOBHM Klängen, geht einfach nach vorne, der Refrain setzt sich umgehend in den Gehörgängen fest. Starke Nummer! „The Death Of Rock’n’Roll“ ist eine wunderbar dreckig, rotzige Nummer mit leichtem Punk-Einschlag. Erinnert durchaus an MOTÖRHEAD. „Smoke“ ist Heavy as Hell, schleppend und fast etwas doomig. Cronos klingt wütend und bissig und gibt dem Song so noch einen zusätzlichen Kick. So geht es weiter, flotte Nummer wie „Long Haired Punks“ oder „Grinding Teeth“ wechseln sich mit Bangern der Marke „Crucified“ oder Dampfwalzen („Mephistopheles“) ab.

Die Produktion ist perfekt, wuchtig aber organisch, kein steriler hochmoderner Sound, sondern genau das was ein VENOM Album braucht.

Für mich eine echte Überraschung, so gut haben mir VENOM seit Jahren nicht mehr gefallen. „From The Very Depths“ macht Spaß. Wer auf guten, traditionellen und urtümlichen Metal steht, sollte sich das neuste Stück Stahl der Briten nicht entgehen lassen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Eruptus
02. From The Very Depths
03. The Death Of Rock’n’Roll
04. Smoke
05. Temptation
06. Long Haired Punks
07. Stigmata Satanas
08. Crucified
09. Evil Law
10. Grinding Teeth
11. Ouverture
12. Mephistopheles
13. Wings Of Valkyrie
14. Rise

Chris

ULI JON ROTH – Scorpions Revisited

Band: Uli Jon Roth
Album: Scorpions Revisited
Spielzeit: /
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: UDR
Veröffentlichung: 06.02.2014
Homepage: www.ulijonroth.com

Der chronisch unterbewertete Matthias Jabs, immerhin bereits seit 1978 bei den Scorpions für die Lead-Gitarre zuständig, kann einem schon leid tun. In die Fußstapfen eines berühmten Gitarristen zu treten ist schon schwer genug, gleich 2 Genies zu beerben ist eine beängstigende Aufgabe. Während der immer-mal-wieder-dann-wieder-nicht-Scorpions-Gitarrist Michael Schenker bis heute Heerscharen von Rock-Gitarristen inspiriert und beeinflusst hat, so ist der Einfluss von ULI JON ROTH, mit dem die Scorpions die ersten 5 Studioscheiben (sowie den Alltime Klassiker „Tokyo Tapes“) eingespielt haben, etwas schwerer zu Greifen. Nach seinem Ausstieg bei den Skorpionen hat ROTH, im Gegensatz zu Schenker (UFO, MSG) nie ein kommerziell erfolgreiches Vehikel für seine Saiten-eskapaden finden können und verschwand, trotz großem Interesse in Gitarristenkreisen, schnell in der Versenkung. Dass diese guten alten Zeiten nun schon mehr als 40 Jahre zurück liegen, scheint Roth als Anlass genommen zu haben seine Lieblingstracks von damals, unterstützt von einer Handvoll junger Musiker, neu zu interpretieren.

Eröffnet wird der Doppel-Decker mit meinem persönlichen Lieblingssong aus der UJR-Phase der Scorpions: „Sails Of Charon“ ist die perfekte Mischung aus Roth’s einzigartigen Gitarrenlicks und der ungestümen Energie der frühen Scorpions Tage, im klassischen Sound aber mit moderner Produktion. Und auch im weiteren Verlauf der Scheibe halten Roth und seine Backingband sich nahe an die Originalvorgaben und hauchen den Songs einen frischen Wind ein, so z.B. in dem treibenden „Catch Your Train“, dem herrlichen „In Trance” oder „Dark Lady“. Und dann scheint natürlich immer wieder Jimi Hendrix durch, der Roth in Fleisch und Blut übergegangen ist („Hell-Cat“). Roth’s immer noch beseeltes Gitarrenspiel zieht sich dann auch erwartungsgemäß wie ein dicker roter Faden durch die Songs. Positive Erwählung sollte auf jeden Fall Sänger Natah James erfahren, der dem Timbre von Klaus Meine, wenn nötig, recht nahe kommt und sich stellenweise ordentlich ins Zeug legt („We’ll Burn The Sky“!). Leider verkommt der Rest der Band mehr oder weniger zur blassen Staffage und wird im Gesamtmix zum gesichtslosen Playback degradiert zu dem lediglich James und Roth prominent in Szene gesetzt werden.

Die Frage ob die Welt solche Neueinspielungen, vor allem von den Originalkünstlern, braucht, ist durchaus berechtigt und kann bei mir in der Regel nur ein Kopfschütteln ernten. Als Paradebeispiel kann das jüngst erschienene Album des ehemaligen Scorpions Drummers Herman Rarebell dienen, der mit einem halbgaren Aufkochen alter Songs seine Rentenkasse aufbessern will. Im vorliegenden Fall sieht die Sache schon etwas anders aus, denn der Stellenwert den die ersten Scorpions Scheiben heutzutage im Bewusstsein des Scorpions-Publikums einnehmen, dürfte gering sein. Die meisten jüngeren Rock-Fans haben das Schaffen der Hannoveraner wohl seit „Crazy World“ auf dem Radar, wenn man Glück hat vielleicht noch ab „Blackout“. Die vorliegende Neueinspielung alter Schinken von Alben wie „In Trance“ oder „Virgin Killer“ könnte vielleicht den ein oder anderen auf den Geschmack bringen zu entdecken was die Jungs vor dem großen Durchbruch so auf Vinyl gebannt haben. ULI JON ROTH bringt den Beweis, dass die größtenteils aus seiner Feder stammenden, hier vertretenen Songs dem Zahn der Zeit getrotzt haben. Und alleine schon aufgrund der Tatsache, dass die Scorpions in Ihrer Frühphase noch weit weg vom kommerziellen Stadionrock späterer Jahre tolle Platten gemacht haben gibt’s es hier einige Perlen wieder zu entdecken.

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Sails Of Charon
02. Longing For Fire
03. Crying Days
04. Virgin Killer
05. In Trance
06. Sun In My Hand
07. Yellow Raven
08. Polar Nights
09. Dark Lady
10. Catch Your Train
11. Evening Wind
12. All Night Long
13. We’ll Burn The Sky
14. Pictured Life
15. Hell-Cat
16. Life’s Like A River
17. Drifting Sun
18. Rainbow Prelude (Improvisation)
19. Fly To The Rainbow
20. I’ve Got To Be Free (Bonus Track)

Mario

DEVIL´S TRAIN – II

Band: Devil´s Train
Album: II
Spielzeit: 51:04 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: earMusic
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.devilstrain.com

Als reines Spaßprojekt begonnen hat sich DEVIL´S TRAIN seit seiner Gründung zu einer waschechten Band gemausert. Schon ihr 2012 erschienenes Debüt, das auf den Bandnamen getauft wurde, kam bei Fans und Presse sehr gut an. Und das obwohl die Herren R.D. Liapakis (vocals, MYSTIC PROPHECY), Jörg Michael (drums, STRATOVARIUS, SAXON etc.), Jari Kainulainen (bass, MASTERPLAN) und Lakis Ragazas (guitars, MYSTIC PROPHECY) dafür eine äußerst geschmacklose Promokampagne gestartet hatten. Die Nachricht, die komplette Band sei bei einem Videodreh durch einen Terroranschlag ums Leben gekommen kursierte in der Metalwelt und kristallisierte sich als „Gag“ heraus. Leute, in der heutigen Zeit sollten solche Spielchen echt tabu sein, und das nicht erst seit 2012. Aber konzentrieren wir uns auf das neue Album, das schlicht „II“ getauft wurde und sich wie der Erstling irgendwo zwischen Retrosounds der 70er und zeitgenössischem Heavy Metal ansiedeln lässt. Die Besetzung bleibt unverändert und auch das Grundrezept wurde nur leicht angepasst.

Und so ist es kein Wunder, dass der Opener „Down On You“ ganz schön aus den Boxen drückt. Der Sound, für den sich ein weiteres Mal das Gespann aus R.D. Liapakis (Produktion) und Fredrik Nordström (Mix) verantwortlich zeigt, ist kraftvoll und Lakis Ragazas gibt ein weiteres Mal die Riffmaschine. Um einiges eingängiger fällt dann die erste Single „Hollywood Girl“ aus, zu der es auch ein Video gibt (HIER). Hier mischen DEVIL´S TRAIN wirklich in der ersten Liga mit. Das gilt aber auch für weitere Highlights wie  das gefühlvolle „Mr. Jones“, ihre Huldigung „Rock Forever“ oder das stonerlastige „You And Me“. Wo die Wurzeln bzw. Vorlieben des Quartetts liegen, zeigen sie auch erneut mit zwei Coverversionen. Dieses Mal haben sich die Jungs für STEPPENWOLF´s „Born To Be Wild“ und den „Immigrant Song“ aus der Songschmiede des bleiernen Luftschiffs entschieden. Über Sinn oder Unsinn solcher Versionen sollte sich jeder eine eigene Meinung bilden, sind es doch Stücke, die auf der einen Seite Rockgeschichte geschrieben, auf der anderen schon zigmal anderweitig adaptiert wurden.

DEVIL´S TRAIN machen nach dem Überraschungserfolg ihres Debüts auch auf „II“ eine äußerst gute Figur. Das mag manchen aufgrund der Besetzung nicht weiter überraschen, aber man merkt schon, dass das hier mehr ist als ein Nebenschauplatz und eine Gelegenheit, hier und da noch ein paar Dollars extra zu machen. Knackig in Szene gesetzt bringen sie Vergangenheit und Gegenwart prächtig in Einklang und haben dabei genug Eigenständigkeit um nicht in die Retrobewegung abgeschoben zu werden. So bleibt „II“ eine lohnenswerte und vor allem sehr hörenswerte Platte.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Down On You
2. Hollywood Girl
3. Gimme Love
4. Mr. Jones
5. Can You Feel
6. Rock Forever
7. Let´s Shake It
8. Girl Like You
9. Born To Be Wild
10. You And Me
11. Thunderstorm
12. Suffocated
13. Immigrant Song

Stefan

BLACKBERRY SMOKE – Holding All The Roses

Band: Blackberry Smoke
Album: Holding All The Roses
Spielzeit: 40:45 min.
Stilrichtung: Southern Rock, Country, Classic Rock
Plattenfirma: Earache Records
Veröffentlichung: 09.02.2015
Homepage: www.blackberrysmoke.com

Ihr letztes Album „The Whipoorwill“ (Rezi HIER) kam mit einiger Verspätung bei uns in Europa an, doch jetzt haben BLACKBERRY SMOKE in Earache Records einen geeigneten Partner für die weltweite Verbreitung ihrer Musik gefunden und so gibt es nun erstmals die Möglichkeit, das neue Album „Holding All The Roses“ überall auf der Welt gleichzeitig in Händen halten zu können. Die Retro-Rocker aus Atlanta/Georgia konnten mit ihrem nachträglichen Release von „The Whipoorwill“ in die Top 30 der britischen Charts stürmen, in Deutschland war die Reaktion eher verhalten. Und das obwohl BLACKBERRY SMOKE sehr guten Southern Rock mit Countryattitüde ablieferten. Vielleicht kann ihr neues Album „Holding All The Roses“ daran etwas ändern.

Darauf präsentieren sich Sänger und Gitarrist Charlie Starr, Gitarrist Paul Jackson, Keyboarder und Pianist Brandon Still und die Brüder Richard und Brit Turner (bass und drums) abermals in guter Verfassung. Insgesamt scheint der Rockanteil allerdings etwas geschrumpft zu sein und die Vorlieben für Countrymusik sowie für Gospel und Blues weiter in den Fokus gerutscht zu sein. Mit „Let Me Help You (Find The Door)“ rocken die Jungs aber in gewohnter Südstaaten-Manier los und drücken beim Titeltrack ein bisschen mehr auf die Tube. „Living In The Song“ ist ein relaxter Southern-Rocker während „Rock And Roll Again“ fast schon zum Schunkeln einlädt. Mit der Ballade „Woman In The Moon“ zeigen sich die Herren von ihrer softesten Seite und auch „Too High“ hat mit Rock absolut nichts zu tun sondern ist Countrymusik pur. Mehr Bock auf Rock haben BLACKBERRY SMOKE wieder bei „Wish In One Hand“ oder „Payback´s Bitch“. Dazwischen gibt es mit „Lay It All On Me“ und „No Way Back To Eden“ weitere Ausflüge in Richtung Country und mit dem abschließenden „Fire In The Hole“ noch einmal eine langsamere Rocknummer.

„Holding All The Roses“ atmet den Spirit des Southern Rock. Das ist soweit nichts Neues, aber auf dem neuen Album treten Country und Blues weiter aus dessen Schatten heraus und nehmen weit mehr Platz ein als zuvor. Das wird den Rockfan vielleicht nicht so wohlgesonnen stimmen, aber auch die vierte Scheibe von BLACKBERRY SMOKE hat noch genügend Rock´n Roll an Bord, um live sicher in den Arsch zu treten. Ob sich die Amis allerdings einen Gefallen damit getan haben, die Kick-Ass-Rocker MASSIVE als Anheizer mit auf Tour zu nehmen, muss erst noch geklärt werden.

„Holding All The Roses“ ist eine gute Platte, das steht außer Frage. Aber BLACKBERRY SMOKE schielen mit einigen Songs definitiv auf die Charts – zumindest in ihrer Heimat, wo Countrymusik immer noch eine große Sache ist. Ganz an den letzten Output können sie insgesamt allerdings nicht heranreichen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Let Me Help You (Find The Door)
2. Holding All The Roses
3. Living In The Song
4. Rock And Roll Again
5. Woman In The Moon
6. Too High
7. Wish In One Hand
8. Randolph County Farewell
9. Payback´s Bitch
10. Lay It All On Me
11. No Way Back To Eden
12. Fire In The Hole

Stefan

STARGAZERY – Stars Aligned

Band: Stargazery
Album: Stars Aligned
Spielzeit: 51:43 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Pure Legend Records
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.stargazery.com

Ich weiß es noch wie gestern, das Debütalbum „Eye on the Sky“ der finnischen Melodic Metaller von STARGAZERY war eines der ersten Alben die ich für das Label Pure Legend Records besprochen habe. Und es war mir damals eine wahre Freude dem Melodic Metal der Jungs zu lauschen. Die Jahre vergingen und es wurde recht ruhig um die Jungs, kein Wunder der Großteil der Band ist auch noch bei anderen Band unterwegs, an der vorderster Front natürlich Gitarrist Pete Ahonen der unter anderem auch bei BURNING POINT aktiv ist. Nun vier Jahre nach dem Debütalbum wirft man das lang erwartete zweite Album „Stars Aligned“ auf den Markt.
Dabei sollten wir keine großen Überraschungen erwarten, die Trademarks des ersten Albums, keyboardlastiger Melodic Metal angelehnt an die großen Vorbilder RAINBOW sowie der BLACK SABBATH artigen Gesang von Ex MSG Sänger Jari Tiura, werden uns auch hier begegnen.
Der Openertrack „Voodoo“ startet somit also auch standesgemäß wie man beim letzten Album aufgehört hat. Keyboardklänge direkt zu Beginn, der angenehme Gesang von Jari kurz darauf und ein einprägsamer Chorus der dafür sorgt das sich die Nummer schon nach kurzem in unserem Hirn festsetzt.
Midtempoartig geht es dann bei den anschließenden „Angel of the Dawn“ und „Missed the Train to Paradise“ direkt weiter. Hier sind es ebenfalls die Refrains die sich meterdick in die Gehörgänge fressen und einen so schnell nicht mehr los lassen. Drei Songs, drei Volltreffer also, das kann dann bitte gerne so weitergehen!
Naja „Invisible“ ist dann erstmal ein kleiner Dämpfer, zwar ist auch dieser Track gut gemacht, allerdings fällt er im Vergleich zu den Vorgänger doch ab, was aber auch keine Schande ist, denn die waren ja auch wirklich erste Sahne!
Aber keine Sorge bei den nächsten Nummern „Absolution“, „Academy of Love“ und der melodische Ohrwurmdoppelpack in Form von „Painted into a Corner“ sowie „Dime the Halo“ ist wieder alles im grünen Bereich und die Fans bekommen das was sie sich von STARGAZERY erhofft haben! Sehr cool sind die Orgelklänge die „Painted into a Corner“ wunderbar abrunden, ganz großes Kino meine Herren!
Und wir sind Gott sei Dank noch nicht am Ende der Lobpreisungen, denn auch am Rest der Scheibe gibt es nicht all zu viel auszusetzen, die schwächeren Songs muss man hier schon mit der Lupe suchen, wesentlich einfacher fällt einem hier die Aufzählung der Ohrwürmer. Mit „Bring me the Night“, „Warrior‘s Inn“ und „Dark Lady“ ist das schnell passiert.
STARGAZERY halten die Qualität also Größtenteils bis zum Ende hin durch, beide Daumen gehen also auch auf dem zweiten Album wieder ganz klar nach oben!

Anspieltipps:

Hier kann ich euch dieses Mal Voodoo“, „Angel of the Dawn“, „Missed the Train to Paradise“, „Dim the Halo“ sowie „Bring me the Night“ mit auf den Weg geben.

Fazit :

Nicht viel Neues im Hause STARGAZERY und das ist auch gut so! Man nimmt hier die Qualitäten des ersten Albums, fügt noch einen Schuss mehr Eigenständigkeit hinzu und fertig ist ein bärenstarkes zweites Album!
Der kleine Unterschied im Vergleich zum Debütalbum ist eben diese Spur mehr Eigenständigkeit. Man bewegt sich hier häufiger im RAINBOW Sektor und lässt öfters mal den Melodic Metal außen vor. Das hebt die Truppe gut von den anderen Bands der Mitglieder ab und somit bekommen STARGAZERY immer mehr ihre Berechtigung.
Fans der Band, des ersten Albums sowie Anhänger des Heavy Rocks müssen hier zugreifen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Voodoo
02. Angel of the Dawn
03. Missed the Train to Paradise
04. Invisible
05. Absolution
06. Academy of Love
07. Painted into a Corner
08. Dim the Halo
09. Bring me the Night
10. Hidding
11. Warrior’s Inn
12. Dark Lady
13. Tumma Nainen (Special Bonustrack)

Julian

Hier geht´s zum Interview mit Jari Tiura

RUTHLESS – They Rise

Band: Ruthless
Album: They Rise
Spielzeit: 60:38 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Pure Steel Records
Veröffentlichung: 30.01.2015
Homepage: www.ruthlessmetal.com

Und wieder mal eine kleine US Power Metalausgrabung von den Jungs von Pure Steel Records! RUTHLESS die Jungs aus LA sind zurück auf der Bildfläche und präsentieren uns mit Stolz ihr neues Werk „They Rise“. Wem die Truppe jetzt nichts sagt, keine Sorge, das letzte Lebenszeichen datiert aus dem Jahre 1990, bis dahin hatte man auch nur das Debüt „Discipline of Steel“ veröffentlicht, und es dauert bis zur Wiederauflage der Band auf dem Keep it True 2009 bevor uns nun knapp fünf Jahre später das erste Studioalbum seit fast 30 Jahren präsentiert wird! Das sind alles Jahreszahlen die einen denke ich mal erstmal schwindelig werden lassen.
Dabei bleiben RUTHLESS ihren damaligen Stil auch heute treu und servieren uns Klassischen US Power Metal alter Schule. Auf dem neuen Album gibt es neun neue Songs zu hören, als kleines Schmankerl gibt es die fünf Tracks der ersten EP noch oben drauf.
Dann schauen wir mal ob wir es hier mit einer neuen Perle des Genre zu tun haben und starten den Albumopener „Defender. Klassisch, einfach und eingängig so kann man den Track kurz und knapp zusammen fassen. Fronter Sammy DeJohn singt Gott sei Dank nicht ganz so hoch wie manch seiner Kollegen in dem Genre und auch der Chorus ist wunderbar einfach gehalten. Da gehen die Fäuste automatisch nach oben. Ein guter Beginn!
Sehr cool ist dann auch das anschließende „Laceration“, welches erstmal etwas langsamer beginnt, im weiteren Verlauf sich aber immer mehr steigert und somit direkt als weiterer Anspieltipp genannt werden kann.
Beim Titeltrack „They Rise“ versucht man sich in der Schnittmenge US und Doommetal was meiner Ansicht nach komplett nach hinten losgeht, der Titeltrack kein Burner, das hört man auch nicht oft dieser Tage…
Im Mittelteil gibt es dann wieder anständige Kost zu belauschen, etwa das eingängige „Circle of Trust“, das schnelle „Hang Man“ oder das klassische „Out of the Ashes“.
Die letzten beiden neueren Tracks „Frustration“ und „Systematic Terror“ können dann leider nicht ganz an den recht starken Mittelteil anschließen, gut gemacht ist das Ganze aber trotzdem.
Nun folgen die Songs der ersten EP, und diese sind wahrlich nicht von schlechten Eltern, hier hat sich das recyceln doch echt mal mehr als gelohnt! Besonders „Gates of Hell“ sowie „Metal without Mercy“ schrauben sich direkt in die Gehörgänge und bleiben da lange haften.

Anspieltipps:

“Defender”, “Laceration”, “Circle of Trust” sowie “Gates of Hell”  kann ich euch hier dieses Mal nennen.

Fazit :

US (Power) Metal ist ja aktuell kein besonders gefragtes Genre. Schön das es dann mit RUTHLESS noch so Bands gibt, die die Fahne des selbigen schön hoch halten.
Auf ihrem neuen Album ist zwar nicht alles Gold was glänzt, aber das Edelmetall überwiegt! Sehr schön finde ich auch die Wiederauflage der ersten EP, so kommen auch jüngere Fans in den Genuss der Songs.
Für alle Fans des Genre stellt die Platte auf jeden Fall eine sinnvolle Anschaffung dar!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Defender
02. Laceration
03. They Rise
04. Circle of Trust
05. Hang Man
06. Time Waits
07. Out of the Ashes
08. Frustration
09. Systematic Terror
10. Gates of Hell
11. Metal without Mery
12. Bury the Axe
13. The Fever
14. Mass Killer

Julian

STRANGELET – First Bite

Band: Strangelet
Album: First Bite
Spielzeit: 48:14 min
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma:  Eigenproduktion
Veröffentlichung: 12.12.2014
Homepage: www.strangelet-band.de

Mit dem Debütalbum „First Bite“ der Band STRANGELET präsentieren wir hier mal wieder einen hoffnungsvollen Newcomer aus Deutschland für den Heavy Rock Markt!
Die Band besteht aus den schon von LANFEAR bekannten Sänger Stefan Zörner, dem Gitarristen Tobias Eurich, Keyboarder Jonas Kümmerle, Bassist Finn Janetzky sowie Schlagzeugerin Jessica Stuart. Ja, richtig gelesen, eine Frau verdrischt hier die Felle, das hat man auch nicht aller Tage!
Wie auch immer, die Truppe hat das erste Album komplett in Eigenregie eingespielt und veröffentlicht und präsentiert uns nun ihre musikalische Ansichten des Heavy Rocks, mal schauen wie uns das Ganze mundet.
Gestartet wird das Album mit dem Opener „Privilege of Power“ zum dem es schon ein cooles Video im Netz zu bestaunen gibt. Und hier zeigen die Herren uns das Mädel mal direkt was die Uhr geschlagen hat! Ganz im Stile von z.B. KISSIN DYNAMITE rockt man sich durch diese Nummer, präsentiert knackige Riffs, klasse Gesangsmelodien, einen Ohrwurmchorus und hat so mit schon mal gleich den ersten Anspieltipp auf der Habenseite, sehr gut!
Und auch das anschließende „Nothing“ greift den eingeschlagenen Weg direkt auf, mischt nur noch ein bisschen mehr dreckigen Rock und mehrstimmige Gesänge dazu und fertig ist der nächste Gassenhauer der Band.
Das stampfenden „Tainted“ sowie das gefühlvolle „Stillborn“ sind dann die nächsten Highlights die ich zu vermelden habe, hier zeigt die Band abermals das mit ihnen absolut zu rechnen ist.
Bei viel Licht gibt es natürlich auch etwas Schatten, der ist hier in der ersten Hälfte mit „Pray to Break“ und „Snakebite“ schnell auszumachen. Hier springt der Funke leider nicht so über. Aber was nicht ist kann ja noch werden!
Die zweite Hälfte wird durch „Hell & Back“ eröffnet, leider kommt der Song recht wirr und unstrukturiert aus den Boxen und kann mich daher irgendwie auch nach mehrmaligen Hören nicht so packen. Das trifft leider auch auf das anschließende „Touch the Sky“ zu, etwas besser in Schwung kommt man dann aber wieder bei der bluesigen Lagefeuerballade „Catching Fire“. Hier scheinen so ganz leicht die Altmeister BON JOVI durch, und das ist hier nicht als Beleidigung zu verstehen!
„All that‘s left“ hat zwar dann ein schönes männliches, weibliches Gesangsduett zu bieten, bleibt aber ansonsten auch ein wenig blass. Der Abschluss „Hiding Star“ versöhnt dann aber wieder ein wenig, auch wenn der Anfang doch recht poppig rüber kommt. Man kann aber auf jeden Fall festhalten das die Kracher des Albums ganz klar in der ersten Hälfte zu suchen sind!

Anspieltipps:

“Privilege of Power”, “Nothing”, “Stillborn” sowie “Hiding Star” sind hier auf jeden Fall zu nennen.

Fazit :

Abschließend kann man glaube ich festhalten das STRANGELET hier eine ordentliche Leistung auf ihrem Debütalbum abgeliefert haben! Die Band hat Potential und das zeigt sie hier durchaus. Wäre der zweite Teil der Platte stärker ausgefallen, hätte ich locker noch einen Punkt mehr drauf packen können.
So bleibt es aber bei soliden 6,5 Punkten auf die man durchaus aufbauen kann und sollte, Fans von qualitativ, hochwertigen Newcomerbands sollten hier aber auf jeden Fall mehr als ein Ohr riskieren!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Privilege of Power
02. Nothing
03. Tainted
04. Pray to Break
05. Stillborn
06. Snakebite
07. Hell & Back
08. Touch the Sky
09. Catching the Fire
10. All that’s left
11. Hiding Star

Julian

MORE – Warhead/Blood & Thunder (Re-Releases)

Band: More
Album: Warhead / Blood & Thunder
Spielzeit: /
Stilrichtung: NWOBHM
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: /
Homepage: www.more2012.com

NWOBHM Aficionados ist die Band MORE natürlich ein Begriff, nicht zuletzt weil der kurzzeitige Iron Maiden Sänger Paul Mario Day das Debüt der Truppe eingesungen hat. Die treibende Kraft hinter der Londoner Truppe war aber Gitarrist Kenny Cox, der MORE bis ins Jahr 2000 vorstand und die Geschicke der Band mehr oder minder fest in Händen hielt. Seitdem haben sich einige ehemalige Musiker, gemeinsam mit dem legendären Produzenten Chris Tsangarides an der Gitarre, unter dem Banner Ex-More zusammen getan und tingeln durch die Metal-Festivals dieser Welt. Ob die Welt das braucht sei mal dahingestellt. Uns interessieren heute in erster Linie die beiden ersten (und einzigen) Alben der Band, die zumindest mit Ihrem Debüt Ihren kleinen Teil zur NWOBHM Legende beigesteuert hat …

Warhead (1981)

Als MORE ihr erstes Scheibchen aus dem Presswerk holten, hatten die bereits damals einzigartigen Iron Maiden kurz zuvor mit “Iron Maiden” dem Punk ein fettes Statement entgegen gesetzt an dem sich die Konkurrenz zu messen hatte. Neben den bereits erwähnten Paul Mario Day und Kenny Cox komplettierten Gitarrist Laurie Mansworth (Papa von The Treatment Schlagzeuger Dhani Mansworth), Schlagzeuger Frank Darch und Bassist Brian Day das Line-Up, dem mit Ihrem Debüt eine kleine vergessene Perle des NWOBHM geglückt ist. Zwar sind die Songs und Riffs deutlich näher am klassischen Riff-Rock der alten Deep Purple und Led Zeppelin Schule als bei manch anderen Band der Szene. In erster Linie konnte MORE aber mit einer spürbaren Spielfreude und jugendlichem Hunger den Hörer an die Boxen fesseln. Tracks wie „Warhead“, „Depression“ oder „Road Rocket“ funktionieren auch heute noch und machen ordentlich Laune.

Blood & Thunder (1982)

Bevor die Arbeiten am Nachfolger richtig ins Rollen kamen, setzte sich Gitarrist Laurie Mansworth bei MORE ab und gründete wenig später die AORler Airrace und auch Schlagzeuger Frank Darch machte sich vor den Aufnahmen zu „Blood & Thunder”  aus dem Staub. Nicht die besten Voraussetzungen für ein Album, dass der Band eigentlich den Weg zu einer steilen Karriere weiter ebnen sollte. Als die Band sich den mit diversen Drogen-Problemen hantierenden Andy John Burton hinter die Schießbude setzt und auf Druck das Labels auch noch Sänger Paul Mario Day während den Aufnahmen seinen Hut nehmen muss gerät das bis dahin noch halbwegs auf Kurs befindliche Schiff vollends in Schieflage. Die Neuverpflichtung am Mikro Mick Stratton ist ein energischerer Sänger als sein Vorgänger, musste aber mit bereits fertig komponiertem Material und eingespielten Songs arbeiten und hatte seine liebe Mühe dem Ganzen seinen eigenen Dreh zu verpassen. „Blood & Thunder” ist objektiv betrachtet mindestens stark wie „Warhead“, leidet aber an einer mangelnden Kohärenz und zerfahrenem Songmaterial dem die Zielstrebigkeit des Debüts fehlt. Dass es Cox überhaupt gelungen ist mit einer beinah komplett neuen Mannschaft ein Album fertigzustellen mag man ihm hoch anrechnen, das Endergebnis war aber nicht der erhoffte Befreiungsschlag und konnte der Band keinen Schritt weiter auf er Karriereleiter helfen. In Ihrem Heimatland erschien die Platte erst gar nicht und MORE strichen erst mal frustriert die Segel. Songs wie das Eröffnungsdoppel „Killer On The Prowl“ und „Blood And Thunder“ sowie das mit toller Gitarrenarbeit von Cox ausgestattete „The Eye“ sollte der geneigte NWOBHM Fan aber auf jeden Fall schon mal gehört haben.

Auch wenn MORE seit der Veröffentlichung von „Blood & Thunder“ kontinuierlich in verschiedenen Bestzungen durch die Lande ziehen, so dürften wohl nur die beiden über Rock Candy Records wieder aufgelegten Scheiben wirklich relevant sein. Fans des Genres und solche, die es noch werden wollen, sollten sich daher zumindest die erste Platte „Warhead“ ins Regal stellen. Mit dem etwas schwächeren Nachfolger kann man aber auch nicht wirklich viel falsch machen. Die hier zu Grunde liegenden Re-Releases punkten wie bei RCR gewohnt mit einem üppigen, informativen Booklet und einem ordentlichen Remastering.

WERTUNG:

„Warhead“

„Blood & Thunder“

Trackliste:

„Warhead“

01. Warhead
02. Fire
03. Soldier
04. Depression
05. Road Rocket
06. Lord Of Twilight
07. Way Of The World
08. We Are The Band
09. I Have No Answers
10. Atomic Rock (Bonus Track)

„Blood & Thunder“

01. Killer On The Prowl
02. Blood And Thunder
03. I Just Can’t Believe It
04. I’ve Been Waiting
05. Traitors Gate
06. Rock And Roll
07. I Wanna Take You
08. Go Home
09. The Eye
10. Nightmare

Mario

JOHNNY FONTANE AND THE RIVALS – Lemme Tell Ya!

Band: Johnny Fontane And The Rivals
Album: Lemme Tell Ya!
Spielzeit: 53:37 min.
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Wanted Men Recordings
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.johnnyfontane.com

Eine Frage stellt sich den Fans großer Mafiafilme bis heute. Welche Musik haben die Paten der verehrten Streifen gehört? Wenn es nach den Schweizern JOHNNY FONTANE AND THE RIVALS (JFR) geht, war es ganz klar der Mafia Blues Rock. Genau so nennen die vier Protagonisten ihren Style nämlich. Jedes Kind braucht eben seinen Namen – oder besser gesagt, viele Bands versuchen sich mit originellen Benennungen ihrer Musik herauszuheben. Natürlich passt dieser genau zum restlichen Image, das sich Tom Marcozzi (vocals, guitars), Philipp Lüdi (organ, piano), Lukas Zürcher (drums) und Christian Spahni (bass) für ihr Debüt „Lemme Tell Ya!“ verpasst haben.

Auch ihre Kurzbiographie ist ziemlich ideenreich und natürlich mit einer kleinen Portion Humor gewürzt und liest sich so großartig, dass ich sie hier zitieren muss: Die vier sizilianischen Halbbrüder hatten die Tomatenpasta von „Nonna“ Fontane satt und tauschten schließlich ihre Schießeisen und Schlagstöcke im Jahr 2011 gegen Gitarren und Drumsticks ein….

Na dann legt mal los Jungs! Das machen JFR mit „Black Cadillac“. Mit lockerer Gitarrenarbeit und stampfendem Beat haben die Schweizer schon mal einen guten Start hingelegt. Aber JOHNNY FONTANE und la Familia haben natürlich noch mehr auf Lager. Zum Beispiel die lässige Boogie-Nummer „Hands On You“, das von Marco Pantherra und seiner Mundharmonika veredelte „Steam Train“ oder „Help Me“, das mit tollen Backing Vocals glänzt. Dass sie aber auch das Herz am rechten Fleck haben, zeigt die softe Seite der Platte, die mit Balladen bzw. langsamen Bluesern wie „I´m Gonna Die“, „Tell Me“, „This Ain´t Mississippi“ mit einer atemberaubenden Justina Lee Brown am Mikrofon oder „Life Is Beautiful“ ziemlich stark ausgeprägt ist.

Auch ein großer Künstler wie GARY MOORE ist auf „Lemme Tell Ya!“ allgegenwärtig und wird eigens mit dem Instrumental „Garymental“ ausgiebig und durchaus kompetent gewürdigt. Der Erstling der Schweizer Freizeitpaten ist ein einfühlsames Stück Musik, das manchmal etwas mehr Drive vertragen könnte, handwerklich aber überzeugen kann. Die Liebe zu dem was sie tun, ist dem Quartett anzuhören und so gibt es für „Lemme Tell Ya!“ eine durchaus gute Bewertung. Es kann aber sein, dass der geneigte Hardrockfan zumindest ein paar Anlaufschwierigkeiten mit diesem Werk haben wird. Nicht verzagen und weiter versuchen, die Belohnung ist ein Album, an dem man sich nicht so schnell abhören wird.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Black Cadillac
2. Hands On You
3. Help Me
4. I´m Gonna Die
5. Tell Me
6. Like A Real Man
7. This Ain´t Mississippi
8. Not Close Enough
9. Garymental
10. Too Big To Fail
11. Life Is Beautiful
12. Steam Train

Stefan

TRIAL – Vessel

Band: Trial
Album: Vessel
Spielzeit: 50:57 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.facebook.com/TrialHeavyMetal

Das ist es, das zweite Langeisen von TRIAL. Mit „Vessel“ wird die Band sicher zu Bands wie IN SOLITUDE oder PORTRAIT aufschließen. Genau, die Schweden haben sich auch dem traditionellen Heavy Metal verschrieben, irgendwo zwischen MERCYFUL FATE und IRON MAIDEN. Retro-Metal.

Da geblieben, nicht davonlaufen. Der Markt ist überfüllt mir zweit- und drittklassigen Trittbrettfahrern in diesem Sektor, aber dazu gehören TRIAL absolut nicht. Die Band überzeugt von der ersten bis zur letzten Note. Die Songs sind schleppend, düster und episch. Der Gesang wechselt zwischen klassischem NWOBHM Gesang zu immer wieder in schwindelerregende Höhen. Der eröffnende Titeltrack hat schwere Doomschlagseite, bei „To New Ends“ wird es etwas flotter und erinnert von der Atmosphäre an das Debüt von ATTIC. „Ecstasy Waltz“ nimmt sich Zeit sich zu entfalten, die starken Vocals von Linus Johansson erreichen hier endgültig Sphären von KING DIAMOND. Die düstere, treibende Stimmung des Songs erinnert diesmal ein wenig an CANDLEMASS.

Aber TRAIL kopieren nicht einfach. Sie lassen sich zwar ganz klar von den genannten Bands inspirieren und erfinden den Heavy Metal auch nicht neu. Aber sie klingen absolut frisch und überzeugend. Dazu sieben Volltreffer beim Songwriting und ein großartiger Sänger. „Vessel“ lässt das Herz jedes Oldschoolers oder Retro-Jüngers höher schlagen. TRAIL sind keine Massenware, TRIAL sind Qualität.

Auch die nächsten Songs sind purer Heavy Metal, der knapp über dreizehn Minuten lange Rausschmeißer „Restless Blood“ eine über allem thronende Hymne allererster Güte.

Wir haben gerade mal Mitte Januar und ich durfte schon den ersten Anwärter auf den Titel „Album des Jahres“ hören. Bockstark!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Vessel
02. To New Ends
03. Ecstasy Waltz
04. Through Bewilderment
05. A Ruined World
06. Where Man Becomes All
07. Restless Blood

Chris