OZZY OSBOURNE – Patient Number 9

Trackliste:

01. Patient Number 9 (feat. Jeff Beck)
02. Immortal (feat. Mike McCready)
03. Parasite (feat. Zakk Wylde)
04. No Escape From Now (feat. Tony Iommi)
05. One Of Those Days (feat. Eric Clapton)
06. A Thousand Shades (feat. Jeff Beck)
07. Mr. Darkness (feat. Zakk Wylde)
08. Nothing Feels Right (feat. Zakk Wylde)
09. Evil Shuffle (feat. Zakk Wylde)
10. Degradation Rules (feat. Tony Iommi)
11. Dead And Gone
12. God Only Knowes
13. Darkside Blues

Spielzeit: 61:17 min – Genre: Heavy Metal – Label: Epic/Sony Music – VÖ: 09.09.2022 – Page: www.ozzy.com/

 

Er galt als der am wenigsten begabte Musiker in den Reihen der (Ok)Kult-Hardrocker BLACK SABBATH. Und doch hat es John Michael Osbourne weit gebracht. Nicht nur als Skandalnudel par excellence sondern in erster Linie als Entdecker erstklassiger Gitarristen – ja Gitarrenhelden – sowie Schöpfer zahlreicher unsterblicher Alben. Es ist ein Wunder, dass der mittlerweile 73-jährige Sänger immer noch unter uns weilt. Aber das ist alles Geschichte und schon x-mal erzählt. In den letzten Jahren hat es der Gesundheitsgott zudem nicht sonderlich gut mit ihm gemeint: neben einer langwierigen Wirbelsäulengeschichte mit diversen schweren Operationen, die ihn seit einem Sturz im Jahr 2018 plagt, wurde ein Jahr später eine seltene Form von Parkinson diagnostiziert. Das alles ist nur ein Auszug aus der langen Krankenakte des Prince Of Darkness. Aber deswegen sitzen wir heute hier nicht zusammen. Unser Gesprächsthema ist heute die neue, mittlerweile 13. Studioplatte „Patient Number 9“.

Konnte der Madman für sein 2020 erschienenes letztes Werk „Ordinary Man“ auf eine Vielzahl an namhaften Gästen wie ELTON JOHN, Travis Scott oder den Rapper Post Malone zählen, fährt Ozzy für „Patient Number 9“ eine wahre Armada an Gitarren-Ikonen auf. Neben der teilweisen Rückkehr von Ziehsohn Zakk Wylde (BLACK LABEL SOCIETY) gibt es Beiträge von JEFF BECK, Michael McCready (PEARL JAM) oder ERIC CLAPTON zu hören. Und auch eine Zusammenführung mit BLACK SABBATH-Weggefährte Tony Iommi dürfen die Fans bestaunen. All diese Schmankerl sind weit mehr als eine Zugabe in Form von ein paar eingestreuten Soli, die oben genannten Herrschaften prägen die jeweiligen Songs mit und haben somit einen großen Anteil am großen Ganzen, das als mehr als gelungen bezeichnet werden darf – so viel sei vorweg genommen.

Schon die vorangestellte Singleauskopplung des Titeltracks vor einiger Zeit ließ aufhorchen. Die Gitarrenarbeit von JEFF BECK ist nicht weniger als göttlich und der gesamte Song ist wie so oft ein großes Kaliber. Für den Verfasser dieser Zeilen zählen in erster Linie die Frühwerke des Madman zu den Highlights – OZZY OSBOURNE schaffte es aber auf jedem verdammten Album – egal welcher Epoche – wenigstens einen Hit zu landen. Und das verdient große Anerkennung. „Patient Number 9“ ist ein eben solcher – checkt unbedingt das Video weiter unten, falls Ihr den Song noch nicht kennt.

Dieses Mal geht der Prince Of Darkness aber (mindestens) einen Schritt weiter: Sowohl die Kollaborationen mit ERIC CLAPTON („One Of Those Days“) als auch „Immortal“ mit McCready an der Klampfe sind nur zwei Beispiele für die Wandelbarkeit und großartigen Klasse dieser Platte. Auch das von Zakk Wylde veredelte „Parasite“ oder „No Escape From Now“, das unverkennbar von Tony Iommi geprägt wird, sollten gesonderte Erwähnung finden. Ebenso wie das furiose „Evil Shuffle“ oder die Halbballade „Nothing Feels Right“. Da verkommt die Tatsache, dass Ozzy offensichtlich bei keinem der dreizehn neuen Songs ins Songwriting involviert war, fast schon zur Nebensache. Diesen Job teilten sich Bassist Robert Trujillo (METALLICA), Schlagzeuger Chad Smith (RED HOT CHILI PEPPERS) mit der Songwriterin Alexandra „Ali“ Tamposi – die den Löwenanteil besteuerten – sowie Duff McKagan (GUNS´N ROSES) und Tony Iommi.

Eines ist ganz schnell gesagt: „Patient Number 9“ ist nicht nur ein äußerst starkes Statement des Madman sowie aller Beteiligten geworden – es ist jetzt schon mein Lieblingsalbum nach „No More Tears“ von 1991. Und das aus mehreren Gründen: 1. die Songs klingen modern, sind aber nicht zu sehr darauf getrimmt. 2. Die Platte strotzt nur so vor grandiosen Songs als auch musikalischen Einzelleistungen und 3. Das Ding wird einfach nicht langweilig, auch mit dreizehn Songs und einer guten Stunde Laufzeit nicht. Deswegen gibt’s auch 9 hart riffende, wild solierende und fledermaus-köpfende Points von mir – und wer die Platte nicht nur hören will, sondern auch sehen, dem sei die komplette Serie der „Official Visualizers“ ans Herz gelegt, bei der für jeden Song ein extra Video bei Youtube parat steht. Coole Sache!

Stefan

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