01. Try Harder
02. Reset The Game
03. Lie To You
04. Shallow Grave
05. Shadows (Walking Through)
06. Cosmic Redemption
07. Scream! For!! Me!!!
08. O Tempo Não Para
09. Take Control
10. The Great Filter
11. Never Again (Bonus Track)
12. (Shallow Grave (Radio Edit, Bonus Track)
Spielzeit: 72:07 min – Genre: Alternative Progressive Metal – Label: Saol Records – VÖ: 24.11.2023 – Page: www.facebook.com/noturnallband
NOTURNALL scheinen gerade einen gewissen Run zu haben. Die Brasilianer sind mit PAUL DI’ANNO auf Europa-Tour, haben mit „Cosmic Redemption“ ein neues Album veröffentlicht und darauf Support von Leuten wie Mike Portnoy und Michael Romeo bekommen.
Seit 2014 gibt es die Truppe, die musikalisch irgendwo zwischen Progressive, Heavy und Power Metal angesiedelt ist, erst, dafür ist das alles mehr als ordentlich, gerade bei einem weniger Metal-bekannten Herkunftsland.
Wie sich das für Progressive Metal gehört, ist „Cosmic Redemption“ auch ohne den Bonus-Single-Edit-Track über eine Stunde lang und geht vor allem eines: gut ab. Der Sound der Band ist durchaus hart, Klargesang (in rau) ist die Norm, aber unklare Vocals kommen auch immer mal wieder vor, die Synthesizer sind selbstbewusst unkitschig und die gelegentlichen Chor- und Orchesterelemente ebenso. Und dazu hat die Platte eine Menge deftiges Geknüppel und mies-harte Parts zu bieten, ohne dabei ihren melodischen Grundspirit in den Hintergrund geraten zu lassen. Viel Uptempo ist auch zu finden – tatsächlich zu viel, wenn man den Blick auf die Soloparts lenkt. Als würde man sich fürchten, von wem auch immer nicht ernstgenommen zu werden, wenn man nicht selbst im Mittelteil eines eigentlich emotionaleren Midtempo-Tracks der Marke „Shallow Grave“ noch demonstrieren würde, dass man ganz schnell shredden und drummen kann. Ja, das passiert in viel zu vielen der Songs, und Geschwindigkeit um ihrer selbst willen ist halt nicht alles.
Aber immerhin: Sie können das, und zwar sehr gut. „Cosmic Redemption“ ist Virtuosität aller Beteiligten, die Band an sich macht einen hervorragenden Job. Da ist es dann auch nicht so schlimm, wenn bei den Melodien einige nicht herausragen und nicht allzu einprägsam ausfallen.
Schwieriger sind aber Aspekte der Produktion. Die bösen unteren Mitten beim Opener in der Rhythmusgitarre, die zischenden Frequenzen in den Vocals zu „Shadows“ oder das Rauschen hinter dem sonst echt coolen „Scream! For!! Me!!!“ sind einige Beispiele für Probleme, die nicht sein müssten, und die man mit etwas mehr Mixing/Mastering in den Griff bekommen hätte.
Fazit:
Häufig aggro, gerne schnell, sauber gespielt und gesungen. Dazu ein paar Störfaktoren. Wenn man über die hinwegsehen kann und ein Freund hoher Geschwindigkeiten ist, dann könnte man „Cosmic Redemption“ auf jeden Fall mal eine Chance geben. Und als Zielgruppen-Vertreter für harte melodische Virtuosität auch.
Anspieltipps:
„Shallow Grave“, „Scream! For!! Me!!!“, „The Great Filter“ und „Never Again“
Jannis