LIFE OF AGONY – A Place where there’s no more Pain

Band: Life of  Agony
Album: A Place Where There’s No More Pain
Spielzeit: 40:32 min
Stilrichtung: Metal, Alternative Rock
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 28.04.2017
Homepage: www.lifeofagony.com


Auferstanden wie Phönix aus der Asche und doch so unverwechselbar… so kennt man LIFE OF AGONY. Wandlungsfähigkeit, Stilwechsel und doch immer wiedererkennbar. Seit dem Debütalbum „River runs red“ aus dem Jahr 1993 ist die Band nicht mehr aus der Alternative/Metal/Crossover-Welt wegzudenken. Und auch „A Place Where There’s No More Pain” ist wieder ein Knaller geworden, für mich ein absoluter Anwärter auf den Titel Comeback-Album des Jahres!
Lange Jahre war es still um das Quartett rund um Frontfrau Mina Caputo, das letzte Album „Broken Valley“ liegt mittlerweile 12 lange Jahre zurück. Und viel ist passiert in den vergangenen 12 Jahren. Aus Keith wurde Mina, die Band hat sich ein zweites Mal aufgelöst, die Bandmitglieder tobten sich in anderen Bands aus und haben ihre Energie in viele neue Projekte gesteckt. Umso schöner, dass sich die New Yorker wieder gefunden haben und ein derart geiles Hammerteil auf die Menschheit loslassen. Das düstere Machwerk mit den Grungeeinflüssen ist – wie alle LOA Alben – beim ersten Hören schwer zugänglich. Die Schönheit der Songs kommt erst beim zweiten oder dritten Durchgang wirklich hervor, aber dann passiert es. Einzelne Textpassagen bohren sich ins Hirn und man ertappt sich dabei, die Melodien zu summen oder Textzeilen zu singen. Man spürt förmlich die Stimmung der einzelnen Songs, den Schmerz, die Abgründe der Seele und hier und da ein kleiner Hoffnungsschimmer in der Melodie. Der Zuhörer kann sich komplett fallen lassen und einfach genießen, die emotionalen Texte und die einzigartige Stimme von Mina Caputo suchen ihresgleichen.

Der Sound hat einen modernen Anstrich mit groovigen Einschlägen bekommen ohne die Essenz von LOA zu verlieren. Die Band hat es geschafft, sich im neuen  Jahrtausend wieder zu finden, ohne seine Wurzeln zu verlieren. Das langersehnte 5. Album der Band aus Brooklyn ist zeitlos und doch voller Verweise auf die ersten LOA-Jahre. Die Einflüsse von Alice in Chains sind deutlich zu hören, mit „Bag of Bones“ gibt es eine kleine Hommage an TYPE O NEGATIVE. Die einzelnen Songs sind LOA-typisch fragmentiert und wirken scheinbar zusammengewürfelt, dabei aber immer passend und extrem ausdrucksstark. Und Mina Caputos Stimme, mittlerweile einen Tick heller als früher, fügt sich derart perfekt in die Songs und die Stimmung ein, dass man sich sofort darin verlieren kann. 

Das erstklassige Songwriting ist abwechslungsreich und voller Charme. Schon der erste Song des Albums „Meet my Maker“ lässt einen in Gänsehautstimmung zurück. Die nachfolgenden Hammerteile, vor allem der geniale Doppelschlag „A Place Where There’s No More Pain“ und “Dead Speak Kindly“ und die Piano-Selbstmord-Ballade am Ende des Albums lassen einen genussvoll über tiefgründige Pfade wandeln. Jede Note sitzt, die ausdrucksstarke Stimme, die emotionalen Texte, all das zeigt, das auch nach 12 Jahren Abstinenz mit der Band mehr als zu rechnen ist. 

Es reicht nicht ganz für eine 10-Sterne Bewertung, aber dieses Album ist verdammt nah dran. Einzig die stellenweise etwas altbackenen Riffs schmälern den Genuss von „A Place Where There’s No More Pain”, dies aber nur geringfügig. Das Album ist definitiv ein Genuss für Ohren und Seele, vielen Dank dafür, LIFE OF AGONY. 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Meet My Maker
02. Right This Wrong
03. A Place Where There’s No More Pain
04. Dead Speak Kindly
05. A New Low
06. World Gone Mad
07. Bag of Bones
08. Walking Catastrophe
09. Song For The Abused
10. Little Spots Of You


Tanja
 

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