KNIGHT AND GALLOW – For Honor And Bloodshed

Trackliste:

01. Middle Earth
02. Men Of The West
03. Godless
04. Soul Of Cinder
05. Lord Of The Sword
06. God’s Will
07. Stormbringer’s Call
08. Blood Of Wolves
09. Black Swordsman

 

 

Spielzeit: 41:12 min – Genre: Epic Metal – Label: No Remorse Records – VÖ: 17.03.2022 – Page: www.facebook.com/knightandgallow

 

Es wird mal wieder Zeit für ein Debutalbum, dieses Mal aus Sacramento, Kalifornien. Dort haben sich KNIGHT AND GALLOW zusammengetan, um dem traditionellen Epic Metal der Marke MANILLA ROAD zu huldigen, und nun mit „For Honor And Bloodshed“ ihren ersten Longplayer veröffentlicht.
Und ja, man hört der Platte an, dass es sich hier um ein Erstlingswerk handelt. Nicht, weil das Ding hilfloses Gedönse wäre, sondern eher, weil man zwar viel richtig macht, aber an einigen Stellen noch ein wenig an sich zu arbeiten hat.
So beim Sound der Band: „For Honor And Bloodshed“ klingt in den meisten seiner Facetten sehr gut, ein wenig warm, nicht allzu heavy und an sich absolut passend zur Musik des Quintetts. Die Backing Vocals und die zeitweisen Groupshouts kommen ebenfalls schön. Nur wäre etwas mehr Arbeit an der Stimme von Nick Chambers nötig gewesen, der bei hohen Screams nicht ganz die benötigte Stimmgewalt auffahren kann und im Vergleich zum volleren, wärmeren Sound der Instrumente ein wenig schneidend ausfällt. Sachen, die man aber auch der Vocal-Produktion in die Schuhe schieben könnte, denn Nick weiß auf jeden Fall, was Epic-Metal-Gesang ausmacht.
Musikalisch beinhaltet „For Honor And Bloodshed“ keinen allzu krassen Wiedererkennungswert, ist als „Retro“-Album dafür aber schön authentisch. Kleinere Experimente wie die Blastbeats und beinahe corigen Rhytmus-Ideen im letzten Song, die leichten Thrash-Metal-Anleihen bei „God’s Will“ oder der schnelle Chorus von „Lord Of The Sword“ sind unerwartet und erfreulich. Einige Harmonien fallen im Gegenzug etwas merkwürdig aus – nicht dissonant in einem „bösen“ Sinne, sondern eher in einem undurchdachten.
Dann wiederum gibt es die, die funktionieren (die von „Blood Of Wolves“ beispielsweise), mit „God’s Will“ einen drei Einheiten aggressiveren Track und eine ausgewogene Mischung aus harmonisch freundlicheren und metallischeren Tracks – und so findet sich auf „For Honor And Bloodshed“ viel Licht und etwas Schatten, von dem man sich als Epic-Metal-Fan im mindesten mal ein eigenes Bild machen sollte.

Fazit:
Was KNIGHT AND GALLOW noch benötigen, ist ein bisschen mehr Erfahrung, ein bisschen mehr Songwritingpraxis, und ein Ankommen in einer eigenen klanglichen und kompositorischen Bandidentität. Das kann aber noch kommen, denn, dass die Truppe musikalisch und in ihrem gewählten Genre was auf dem Kasten hat und mit ihrer ersten albumlangen Meldung schon ein wirklich authentisches und in vielerlei Hinsicht gelungenes Ding geschaffen hat, das eben so einiges richtig macht, lässt sich nicht bestreiten.

Anspieltipps:
„Soul Of Cinder“, „God’s Will“ und „Blood Of Wolves“

Jannis

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