HELLOWEEN – „Helloween“

Band: Helloween
Album: Helloween
Spielzeit: 65:10 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 18.06.2021
Homepage: www.facebook.com/helloweenofficial

HELLOWEEN sind eine deutsche Power-Metal… Ach, sparen wir uns das. HELLOWEEN sind wieder da!! “Ja gut”, wird der ein oder andere Bewohner eines Hohlraumes unter einem Stein sagen, “entspann dich, andere Bands bringen auch nur alle sechs Jahre ’n Album raus.” Diesen Menschen sei an dieser Stelle vorsichtig nahegelegt, dass “Helloween” aber nicht unbedingt ein normales HELLOWEEN-Album ist, sondern mit Michael Kiske, Andi Deris und Kai Hansen (letzterer auch an den Gitarren) gleich drei HELLOWEEN-Sänger und mit Kai, Michael Weikath und Sascha Gerstner auch drei Gitarristen vertreten sind. Dazu Markus Grosskopf am Bass und Daniel Loeble an den Drums und die Seven Keepers of the Keys sind als Besetzung der feuchte Traum jedes Power-Metallers. Die Erwartungen an diese Pumpkin Spiced Platte vonseiten der Fans waren hammerhart. Gibt “Helloween” genug Süßes, oder muss es Saures kassieren?
Entwarnung sei gegeben, das Warten hat sich gelohnt. Über eine Stunde Spieldauer (ohne Bonustracks), alles dabei vom knackigen 3,5-Minüter bis zum +12-Minuten-Opus und Hamburger Metal in seiner schönsten Form, zu dem jedes Mitglied der Truppe seine Einflüsse beigetragen hat. Und ganz ehrlich: Die HELLOWEEN/GAMMA-RAY-Fraktion mag Inspiration für unzählige Power-Metal-Bands gewesen sein, doch alleine an diesen Kompositionsstil kommt nahezu keine von ihnen ran. Die Spiel- und Lebensfreude, die dieser Musik entspringt, kann nicht kopiert werden, sie muss mitgebracht und in einem Gewand verpackt werden, das teils ziemlich harten Power Metal mit Melodien versieht, die immer wieder mal gewisse Nähe zu QUEEN und meinem Hörgefühl nach durchaus auch mal zu Musical-Kompositionen und vielleicht auch ein bisschen ABBA zeigen. Im Ernst, 90 Prozent heutiger Power-Metal-Bands haben überhaupt nicht mehr auf dem Schirm, dass man Songs auf diese Weise schreiben kann, dass es nicht nur darum geht, einen Text auf platt majestätische Melodien zu schreiben, die immer die selbe Stimmung vermitteln wollen und immer die selbe Kompositionsstruktur innerhalb der einzelnen Teile verwenden. “Helloween” bietet genau diese Liebe zur Musik, die auf der einen Seite ungeheuer nostalgisch ist, auf der anderen Seite aber auch genug Einfluss haben mag, um ein paar anderen Bands zu zeigen, wie Power Metal auch geht. Was nicht bedeutet, dass nicht auch ein paar straighte rockige Songs ihren Weg auf “Helloween” gefunden haben. Die Truppe kann nur eben halt beides, und das ist wiederum auf die Vielzahl unterschiedlicher Musiker mit unterschiedlichen wie funktionierenden Songwriting-Stilen zurückzuführen, deren Mix die Platte musikalisch so vielseitig macht, wie sie letztendlich ist.
Hoffen wir, dass HELLOWEEN in dieser Form kein einmaliges Projekt sind. Denn was könnte es Schöneres geben als einen Aufstieg der NWoHPM (New Wave of Hamburger Power Metal), vor allem in einer so spaßigen Überraschungstüte, wie “Helloween” sie geworden ist?

Fazit:
Geil! Kaufen!

Anspieltipps:
“Best Time”, “Skyfall”, “Fear Of The Fallen” und “Mass Pollution”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Out For The Glory
02. Fear Of The Fallen
03. Best Time
04. Mass Pollution
05. Angels
06. Rise Without Chains
07. Indestructible
08. Robot King
09. Cyanide
10. Down In The Dumps
11. Orbit
12. Skyfall

Jannis

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