FLOTSAM AND JETSAM – Blood In The Water

Band: Flotsam And Jetsam
Album: Blood In The Water
Spielzeit: 53:42 min
Stilrichtung: Melodic Thrash Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 04.06.2021
Homepage: www.facebook.com/flotsamandjetsam.official

Für jüngere Metalfans (zu denen ich mich an dieser Stelle mal zähle) ist die Welt ihres Lieblingsgenres doch noch voller Wunder und Überraschungen. So findet man beispielsweise 13 Jahre nach seinem ersten Kontakt mit harter Musik, vielen verschlungenen Metal-Zeitschriften und nicht zuletzt einigen Jahren der Mitarbeit bei der Rock Garage heraus, dass FLOTSAM AND JETSAM nicht so eine Märchenonkel-Folk-Metal-Band sind, wie man sie aufgrund ihres komplett falsch gedeuteten Namens jahrelang persönlich abgespeichert hatte.
Falls es sonst noch wen gibt, an dem die Truppe bislang mysteriöserweise vorbeigegangen ist: FLOTSAM AND JETSAM machen, zumindest auf ihrem neusten Output “Blood In The Water”, melodischen Thrash Metal der fetten Sorte, der sich ab und an auch vor ein paar Orchestersounds und ausgeprägteren Melodien nicht scheut, zu 90% voll auf die Zwölf geht und eine amtlichste Produktion mit sich bringt.
Neben der Produktion begeistert die Instrumentalfraktion mit virtuosem Spiel, dem Hang zu technischeren, komplexeren Spielarten, die der Straightheit (?) der Musik nicht im Weg stehen, sondern sie unterstützend anreichern. Würde doch jetzt mal noch der Gesang stimmen… Und, hier die frohe Botschaft, das tut er in vollstem Ausmaße. Eric A.K. Hat ein Wahnsinnsorgan (und auch eine gute Stimme), aggressiv, treffsicher, zu einhundert Prozent Metal. Braucht die Platte also nur noch Substanz in Sachen Songwriting, und auch die hat sie.
Der Titeltrack und Opener beginnt ohne großes behutsames Eingeführe, packt stattdessen die komplette Breitseite aus und lässt im Chorus zum ersten Mal die leicht Power-Metal-artigen Melodielines aus dem Sack – in nicht kitschig und nicht fröhlich, versteht sich. “Burn The Sky” festigt die Vermutung, dass Ausflüge in melodischere Gefilde mit einer Menge Sorgfalt hinsichtlich der Komposition getätigt wurden. Kein melodielastigerer Part, der irgendwie als Fremdkörper verstanden werden könnte, alles im Sinne der restlichen Musik. “Brace For Impact” kommt melodisch simpler und mit klassisch thrashigem Humpa, “Walls” huldigt MAIDEN und wenn es mal ruhiger wird (bei der “Ballade” “Cry For The Dead” zum Beispiel), dann nicht für lange.
Lückenfüller finden sich kaum auf “Blood In The Water”, letztendlich hat jeder Part seine Existenzberechtigung und die Songs, die an dieser Stelle nicht aufgeführt wurden, wurden außenvor gelassen, da sie schon allesamt ähnliche Attribute in sich vereinen, nämlich fett, dicht, aggressiv, schnell, melodisch und böse sind – auf einem hervorragenden Level.

Fazit:
Nein, FLOTSAM AND JETSAM hat nichts mit Hänsel-und-Gretel-Metal zu tun, wie mir inzwischen klar ist. Stattdessen ist das neuste Werk des Quintetts herrlich energiegeladen, stark geschrieben, nicht minder stark gespielt, gesungen und produziert und in seiner Gesamtheit einfach ein ziemliches Brett. Wollte eigentlich heute auch noch das erste Mal in BATTLE BEAST reinhören, aber nach einer so kraftvoll abgehenden Platte brauche ich wohl heute doch keinen Death Metal mehr.

Anspieltipps:
“7 Seconds”, “Blood In The Water”, “Too Many Lives” und “Reagression”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Blood In The Water
02. Burn The Sky
03. Brace For Impact
04. A Place To Die
05. Walls
06. Cry For The Dead
07. Wicked Hour
08. Too Many Lives
09. Dragon
10. Reagression
11. Undone
12. 7 Seconds

Jannis

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