GENE THE WEREWOLF – Rock´n Roll Animal

Band: Gene The Werewolf
Album: Rock´n Roll Animal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 23.11.2012
Homepage: www.genethewerewolf.com

Hinter dem etwas mutigen Namen GENE THE WEREWOLF verbirgt sich eine Rock-Formation aus Pittburgh, die mit „Rock´n Roll Animal“ ihr internationales Debüt gibt. Im Grunde ist dieser Longplayer eine Zusammenfassung aus den beiden bisher erschienenen Tonträgern. Die EP „Light Me Up“ erblickte 2009 das Licht der Welt und das erste Langeisen „Wicked Love“ folgte 2011. Jetzt hat man die Highlights zusammengeschmissen und daraus „Rock´n Roll Animal“ geformt. Eine lohnende Sache, wenn man nicht schon die beiden Originale im Regal stehen hat, das dürfte aber bei den Wenigsten Fans in Deutschland der Fall sein.

Wer vielleicht den Videoclip zu „I Only Wanna Rock´n Roll“ schon gesehen hat, wird vielleicht die Hände über dem Kopf zusammen schlagen und wettern „schon wieder ne Band, die wie AC/DC klingt“. Und dabei haben sie noch nicht mal lange Haare…tja, man kann auch ohne Matte rocken, und wer sich die komplette Scheibe anhört, wird feststellen, dass die Jungs um Gitarrist und Sänger Jon Belan mit THE DARKNESS noch ein weiteres Steckenpferd haben. Das ist doch mal ne interessante Mischung, oder?

Leider hat das aber auch zur Folge, dass die Songs nicht wie aus einem Guß klingen, aber das sollte nicht weiter stören. Der Opener „Wicked Love“ geht gleich voll los mit jeder Menge Power – ein guter Einstand. Das schon erwähnte „I Wanna Rock´n Roll“ ist natürlich AC/DC pur, aber ein echt cooler Song – also Daumen nach oben! Darauf folgt „Superhero“, ein Stück, das auch auf einer Platte der britischen Classic Rocker THE DARKNESS stehen könnte. Nur die Falsettstimme von Justin Hawkins fehlt. Das wird bei „Heart Of Steel“ aber gleich nachgeholt. Das Titelstück ist wieder straighter Rock´n Roll, ganz was der Name suggeriert. „Light Me Up“ und „Give It Up“ präsentiert die Band in einem etwas moderneren Licht, Abwechslung ist also garantiert. Und mit „The Ballad Of Gene“ hat man auch noch die Quotenballade parat. Für alle Rock´n Roller zum Glück am Ende der Platte.

Unterm Strich haben die Amis hier ein tolles Album am Start. Die Mucke mag nicht sonderlich anspruchsvoll sein, macht dafür aber mächtig Spaß. Weitestgehend Balladenfrei kann man hier ordentlich Party machen und erlebt eine unbeschwerte Zeit. Tipp!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Wicked Love
2.I Only Wanna Rock´n Roll
3.Superhero
4.Heart Of Steel
5.Rock´n Roll Animal
6.I´ve Got The Love
7.Ruffneck Woman
8.Light Me Up
9.Firecracker
10.Give It Up
11.The Ballad Of Gene

Stefan

KID ROCK – Rebel Soul

Band: Kid Rock
Album: Rebel Soul
Plattenfirma: Warner Music
Veröffentlichung: 16.11.2012
Homepage: www.kidrock.com

Robert James Ritchie gibt sich entspannt. Das kann er auch sein, denn schon sein letztes Album „Born Free“ hat sich ganz locker Top Ten Platzierungen überall auf der Welt geholt. Und mit dem Megahit „All Summer Long von „Rock´n Roll Jesus“, das 3 Jahre zuvor erschien, hat er genau diesen Weg geebnet. Die wilden Zeiten scheinen aber vorbei zu sein, zumindest, was die musikalische Marschrichtung angeht, denn schon auf „Born Free“ regierte eine Mischung aus Country und Southern Rock. Verflogen waren die frühen Raps und kernigen Gitarrensalven. Aber die Entwicklung war eine langwierige und vorherzusehen. Aber nach mittlerweile 9 Studioalben ist man eben ein alter Hase und hat sich die Hörner abgestossen. Naja, zumindest was die entfesselnde Härte früherer Songs angeht. Eine erneute Zusammenarbeit mit Sound-Koryphäe Rock Rubin gibt „Rebel Soul“ den letzten Kick, obwohl KID ROCK dieses Mal selbst produziert hat.

Auch anno 2012 lässt KID ROCK nicht locker und serviert uns seine Mischung aus New Country gepaart mit Classic Rock – und diese ist äußerst gefällig. Der Reigen beginnt mit „Chickens In The Pen“, einem coolen Song mit massivem Beat und jeder Menge Energie, wenngleich die Mr. Ritchie seine Energie anno 2012 nicht mehr aus harten Gitarren gewinnt. Smoothe Gitarreneinsätze gibt es aber beim wunderbar rockigen „Let´s Ride“ zu bestaunen. Noch lässiger kommt „3 CATT Boogie“ daher, nach dessen Genuß man schon mal Eiswürfel pinkelt. „Detroit, Michigan“ kann wohl nur eine Hommage an seine Heimat sein, schön verpackt in typische KID ROCK Rhythmen. Der Titeltrack hat dieses 70´s Feeling und kann auf jeden Fall zu den Highlights der Scheibe gezählt werden. Dazu gehören auch noch Songs wie „God Save Rock´n Roll“, „Mr. Rock´n Roll“ oder „Redneck Paradise“. Eine große Ausbeute an hochwertigem Material, das auch modernere Ausflüge wie „The Mirror“ beinhaltet oder mit „Cucci Galore“ doch noch mal in die alten Zeiten entflieht.

KID ROCK und seiner Twisted Brown Trucker Band gelingt es praktisch über die gesamte Spielzeit und damit über 14 Songs, die Qualität hoch zu halten. Hier werden keine schlechten Songs am Ende versteckt, das Album schreit nach Komplettdurchlauf, das ist heute selten geworden – leider. Aber KID ROCK ist ein großartiger Künstler, der nicht erst seit gestern tolle Musik macht. Kann man sich getrost unter den Weihnachtsbaum legen…

WERTUNG:

Trackliste:

1.Chickens In The Pen
2.Let´s Ride
3.3 CATT Boogie
4.Detroit, Michigan
5.Rebel Soul
6.God Save Rock´n Roll
7.Happy New Year
8.Celebrate
9.The Mirror
10.Mr. Rock´n Roll
11.Cucci Galone
12.Redneck Paradise
13.Cocaine And Gin
14.Midnight Ferry

Stefan

LIONVILLE – II

Band: Lionville
Album: II
Spielzeit: 54:30 min
Plattenfirma: Avenue of Allies
Veröffentlichung: 30.11.2012

Eines DER AOR Alben 2011 war sicherlich das selbst betitelte Debütalbum von LIONVILLE. Nun ist die Band rund um den Gründer Stefano Lionetti (Gitarre, Keyboard) mit ihrem zweiten Album „II“ zurück. Darauf verfolgen sie die Linie des Debüts konsequent weiter und bleiben ihrem AOR gewürzt mit Melodic Rock Elementen absolut treu. Gut so würde ich meinen, denn das Debütalbum wurde von Fans und Presse recht gut angenommen.
Abermals konnte der gute Stefano auf eine hervorragende Musikerriege zurückgreifen. Da hätten wir Alessandro Del Vecchio (EDEN’S CURSE und viele mehr) der den Part hinter den Keyboards einnimmt und für das Mastering zuständig war, Lars Säfsund (WORK OF ART) der seine einzigartigen Stimmbänder erklingen lässt, Mario Percudani (MITCH MALLOY, MOONSTONE PROJECT) für die weiteren Gitarrenparts, die zierliche, und süße : – ), Anna Portalupi (HARDLINE, ISSA, STEVE LUKATHER) bedient die dicken Saiten und Alessandro Mori (MITCH MALLOY, MOONSTONE PROJECT) nimmt auf dem Drumhocker platz.
Zusätzlich konnte man wieder auf die Unterstützung von Pierpaolo „Zorro“ Monti (SHINING LINE) und Robert Säll als Songwriter setzen.
Eine richtig illustre Mannschaft, oder?
Das da das qualitative Ergebnis sicherlich kein schlechtes sein wird, dürfte klar sein.
Wie gut genau das Resultat geworden ist, finden wir jetzt zusammen heraus indem wir den Klängen des Openers „All we need“ horchen. Schön mit Keyboards unterlegt geht es los und die Nummer steigert sich von mal zu mal bis sie in einen angenehmen und eingängigen Chorus mündet. Ein etwas langsamer Opener zwar, aber trotzdem eine sehr gelungene Nummer.
Beim anschließenden „The only Way is up“ stehen ein bisschen mehr die Gitarren im Vordergrund, was der Nummer gut tut und ordentlich am Härtegrad schraubt. Beeindruckend ist, mit welcher Leichtigkeit man anscheinend schöne, eingängigen Chöre zusammenschraubt, schöne, homogene Nummer.
Einen erstklassigen AOR Doppelpack hat man danach für uns parat. „Another Day“ und „Higher“ sind wirklich Paradebeispiele wie AOR sein muss. Schöne Melodien, eingängige Chöre, und ein angenehmer Gesangsstil. Apropos Gesang, hier muss ich den guten Lars Säfsund auch mal richtig loben, der Junge hat absolut was drauf und gehört mit Recht zu den besten seiner Zunft!
Beim folgenden „No turning back“ gibt es ein bisschen Zeit zum verschnaufen bevor es bei „All this Time“ wieder flotter und rockiger zu Werke geht.
Sehr gut gelungen ist auch das schicke Cover des 80iger Hits „Waiting for a Star to fall“. Und auch im letzten Abschnitt lassen die Jungs und das Mädel von LIONVILLE keinen Deut nach, sondern versüßen uns mit „Don’t walk away“, „One in a million“ oder „Shining over me“ das Ende der Platte, nach dessen man sehr gerne den Repeat Knopf drückt um sich das Album erneut auf die Ohren zu geben!

Anspieltipps:

Hier kann euch dieses Mal keinen einzelnen Song nennen, das Album sollte man sich als Gesamtes reinziehen und ist von Anfang bis Ende gut hörbar.

Fazit :

Ich weiß noch beim Debütalbum von LIONVILLE war ich ganz zufrieden mit den Jungs und hatte mir für das nächste Album aber eine Steigerung bzw. ein etwas besseres und ein gängigeres Songmaterial gewünscht. Nun man hat mich erhört kann ich nur sagen!
Aus dem Stand heraus schaffen die Jungs glatte 1,5 Punkte mehr als bei meiner damaligen Rezi des Debütalbums und das will schon mal was heißen!
Die gesamte Leistung der Mannschaft ist klasse, vor allem natürlich Fronter Lars, der hier zeigt warum er zu den besten Melodic Rock Sängern dieser Zeit gehört.
Das zweite Album von LIONVILLE kann mit Fug und Recht als eines der besten AOR/Melodic Rock Alben der letzten Monate, wenn nicht sogar des Jahres 2012 bezeichnet werden.
Wer AOR mag und hier nicht zuschlägt, ist selbst Schuld!

WERTUNG:



Trackliste:

01. All we need
02. The only Way is up
03. Another Day
04. Higher
05. No turning back
06. All this Time
07. Next to me
08. Waiting for a Star to fall
09. Don’t walk away
10. One in an Million
11. Shining over me
12. Open your Heart

Julian

SAPPHIRE EYES – Sapphire Eyes

Band: Sapphire Eyes
Album: Sapphire Eyes
Spielzeit: 48:10 min
Plattenfirma: Avenue of Allies
Veröffentlichung: 30.11.2012
Homepage: keine gefunden

Neuer AOR Stoff aus Schweden! Ja ja auch der eher metallisch angehauchte Julian braucht manchmal etwas ruhigeres. SAPPHIRE EYES sind zwar eine neue Band, allerdings sind die Männer dahinter keine Newcomer mehr im Business. Da hätten wir zum einen Keyboarder und Songwriter Niclas Olsson der uns von ALYSON AVENUE bestens bekannt ist, zum zweiten wäre da Thomas Bursell der schon bei SECOND HEAT aktiv war.
Viele Jahre hatte der gute Niclas schon die Version von einer eigenen AOR Band mit einem männlichem Sänger. Aber die Arbeiten am letzten ALYSON AVENUE Album verhinderten bislang eine Umsetzung dieser Version.
Aber dann ging die Reise los und mündete in dem mir nun vorliegenden, selbst betitelten Debütalbum. Ordentliche musikalische Unterstützung erhielten die zwei von vielen namenhaften Gastmusikern. Mikael Erlandsson (LAST AUTUMN’S DREAM), Mike Anderson (CLOUDSCAPE), Anette Olzon (NIGHTWISH) und Arabella Vintac (ALYSON AVENUE) waren für Gesangsparts zuständig, Sven Larsson (LIONVILLE), Rick Priem (FROZEN RAIN), Thomas Löyskä und Francesco Jovino (U.D.O, HARDLINE) waren für die unterschiedlichen Instrumente mitverantwortlich.
So, dann schauen wir mal ob uns der AOR von SAPPHIRE EYES begeistern kann und hören direkt mal in den Opener „You’re my wings“ rein.
AOR Freunde werden sich gleich über die schicken Keyboards freuen die einem entgegenschlagen. Ansonsten ist hier eigentlich alles im grünen Bereich, der Gesang von Fronter Thomas ist angenehm und die Melodien und Riffs sitzen. Schöner Opener!
Konsequent setzt man bei „I want you to see me“ auf die gleichen Stilmittel wie zuvor was sich natürlich auszahlt. Die Nummer ist, durch ihren Chorus schön eingängig und macht es dem Konsumenten leicht Zugang zu finden.
Das folgende „Only feel love“ ist mir ein bisschen zu schmachtig und triefend ausgefallen. Ein bisschen zu viel des Guten wie ich finde…
Gott sei dank geht es bei „This Love this Time“ wieder in die andere Richtung. Hier braten die Gitarren wieder mehr und auch der Chorus ist wieder zwingender und eingängiger. Starkes Stück!
Der Mittelteil des Albums lädt mit dem eingängigen „Change of the Heart“ und dem emotionalen „Can’t find the Words“ schön zum träumen ein und man hält hiermit den Hörer gut bei der Stange.
Relativ entspannt geht es daher in den letzten Abschnitt der Platte der auch noch mit starken Songs punkten kann. Da hätten wir das melodische „When Love comes alive“ und das rockige, vom Mike Anderson gesungene, „A Man the World can do without“. Die letzten beiden Nummern sind mir aber zu seicht und rauschen ein wenig an mir vorbei.

Anspieltipps:

Die stärksten Songs sind hier ganz klar “You’re my wings”, “I want you to see me”, “This Love this Time”, “Change of Heart” und “When Love comes alive“.

Fazit :

Der AOR und Melodic Rock Markt wird so schnell wohl nicht aussterben, das beweisen hier sehr eindrucksvoll die Jungs von SAPPHIRE EYES. Das selbst betitelte Debütalbum bietet viele starke AOR Songs die einen einfach in dieser tristen Jahreszeit gut tun und gute Laune machen.
Natürlich darf man hier nichts innovativ Neues erwarten und auch die Themen sind ziemlich ausgelutscht.
Trotzdem muss man den Jungs hier eine mehr als ordentliche Leistung bescheinigen, nur im letzten Abschnitt lässt man ein bisschen nach.
Ansonsten ist aber alles im grünen Bereich und AOR und Melodic Rock Jünger können hier ohne viel überlegen blind zugreifen!

WERTUNG:



Trackliste:

01. You’re my wings
02. I want you to see me
03. Only feel love
04. This Love this Time
05. Change of Heart
06. Can’t find the Words
07. When Love comes alive
08. A Man the World can do without
09. Someone like you
10. Lay down in my Arms

Julian

EXXPLORER – A Recipe for Power

Band: Exxplorer
Album: A Recipe for Power
Spielzeit: 43:14 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 16.11.2012

Mit ihrem Comebackalbum „Vengeances ride an angry Horse“, welches ihr auch bei uns finden könnt, meldeten sich die US Metal Veteranen EXXPLORER mit einem Donnerschlag in der Szene zurück. Die Jungs hatten aber außer ihrem sensationellen Debütalbum „Symphonies of Steel“ 1986 auch noch zwei weitere starke Scheiben am Start bevor dann 1996 das aus der Band kam. Das zweite Album aus dieser Ära „A Recipe for Power“ wird nun von Pure Steel Records wieder aus der Versenkung geholt und als schicke LP wieder veröffentlicht.
Charakteristisch für dieses zweite Album war die, für die 90iger recht untypische Produktion und der etwas mehr zum verträumteren tendierende Sound der Band. Nichts desto trotz findet man auf der Scheibe astreine US Metal Stücke, die es ohne Probleme mit dem Debütalbum oder dem 2011 Comebackalbum aufnehmen können. Alles veredelt durch die fantastische Stimme von Fronter Lennie Rizzo.
Also fackeln wir nicht lange, sondern legen gleich mal mit dem Opener „Rockin‘ Bound“ los. Ein schöner Opener wird uns hier geboten, der für die damalige Zeit typisch, einen kleinen instrumentalen Vorteil hat, der dann aber bald in einen kraftvollen, rhythmischen US Metalsong mündet. Schöne Melodien wechseln sich mit, kraftvollen Riffs ab und als Krönung gibt es noch einen super Chorus. Was will man mehr?
Das folgende „Lifes Seduction“ ist eine langsame Angelegenheit geworden und ist irgendwie sehr untypisch für eine US Metalband! Es klingt eher wie eine rockige Bluesnummer. Aber ich muss sagen mir gefällt der Track wirklich sehr gut. Er hat das gewisse Etwas, ist sehr melodisch und läuft daher super ins Ohr.
„One“ und „Bible Black“ sind zwar ganz ok, können mich jetzt aber nicht so überzeugen wie die Nummern zuvor. Eher Durchschnittsware würde ich hier sagen.
Richtig ruhig und verträumt wird es bei „Smelling Roses“. Eine kleine Ballade die zeigt, wie vielseitig EXXPLORER sein können. Fronter Lennie kann sich hier erneut richtig auszeichnen und brilliert hier natürlich mit seinem Gesang.
Rockig und US Metallastig geht es dann bei „Rock the Nation“ weiter. Der Track spricht wieder alle US Metal Fans direkt an und dürfte uns nicht mehr so schnell aus dem Ohr gehen. Dafür sorgt vor allem der gelungene Chorus. Klasse Nummer!
Damals waren ja noch keine riesigen Spielzeit möglich, deswegen sind wir jetzt schon im letzten Teil der Platte angesagt und auch hier gibt es noch starke Songs zu bestaunen.
„Beg, Borrow and Steel“gehört mit seinem treibenden Rhythmus sicherlich dazu, aber auch der Rauschmeißer „Ride the Storm“ weiß zu gefallen.
Somit wird ein gutes US Metal Album schön abgerundet, auf dem nur ein paar Songs nicht wirklich zünden wollen, von daher gibt es hier einen Daumen hoch für die Jungs von EXXPLORER.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch ganz klar den Opener “Rockin‘ Bound”, “Lifes Seduction”, „Rock the Nation“ und Beg, Borrow and Steel“ nennen.

Fazit :

Das Comebackalbum der Jungs von EXXPLORER hatte mich damals schon überrascht. Ich hatte nicht mit so einem starken Album gerechnet und auch hier muss ich sagen überraschen mich die Jungs erneut. Denn man frönt hier nicht nur dem typischen US Metal, sondern streut ohne Scheu auch andere Einflüsse ein und zeigt sich von einer sehr gefühlvollen aber auch komplexen Seite.
Das Album ist definitiv nichts zum eben mal rein hören, man muss schon genauer hinhören um hier die Schönheit raus zuhören.
Lasst euch einfach einfangen von diesem Stück verträumten und komplexeren US Metal damaliger Zeit!

WERTUNG:



Trackliste:

01. Rockin‘ Bound
02. Lifes Seduction
03. One
04. Bible Black
05. Smelling the Roses
06. Rock the Nation
07. Beg, Borrow and Steel
08. Just a Dream
09. Ride the Storm

Julian

ONAMA – All Things change


Band: Onama
Album: All Things Change
Spielzeit:
Plattenfirma:
Veröffentlichung: b. v.
Homepage:
…und wieder so ein kleiner Geheimtipp aus Israel! Infos habe ich so gut wie gar keine vorliegen, außer eben, dass die Band aus dem heißumkämpften Israel stammt und gerne ihre Musik der Welt zugänglich machen möchte. Die Band stammt aus Tel Aviv und auch das Line-up ist mir bekannt: Elad Koren (Gesang), Asaf Keidan (Gitarre), Saggi Chen (Schlagzeug) und Andrei Aframov (Bass).
Das Intro „Laud“ hört sich ein wenig geheimnisvoll an – eben ein Eröffnungsstück, dass Neugier auf mehr machen soll. Trommelnd beginnt dann auch der zweite Streich, der da folgt sogleich: „Dear God“. Stimmlich ist der Sänger, Elad Koren, recht gut, allerdings ist eher Sprechgesang angesagt. Zum Teil mit einer zweiten Stimme unterlegt. Klingt ein wenig nach Rap-Musik. Wäre ja auch nichts Neues, Metal und Rap zu mischen. Geschrien wird dann „Dear Goood!“. Leicht zu merken. Fast schon ein wenig thrashig startet „Cannot Go“. Der Koren singt mit einer klaren Stimme, gut zu verstehen. Der Chorus wird nahezu gegrölt, klingt aber nicht übel. „Loser Friendly“ ist wieder sehr progressiv mit seinem Sprechgesang. Das Rhythmische der Instrumente ist jedoch interessant. Eine ganz nette Instrumental-Einlage wird zwischendurch geboten. „Bug“ beginnt von vorneherein melodisch und mit normaler Stimme gesungen. Die Instrumente passen sich entsprechend an. Hier stimmt das Gesamtpaket. Etwas Gegröle muss dann aber zwischendurch immer mal sein. Was zum Schluss folgt, ist ein stimmlicher Matsch, mit gepresster Stimme. Wieder ein mehr gerappter Song ist „Animal“. Das darauf folgende „Fight Myself“ ist eine Mischung aus Sprechgesang und normaler Musik. Der letzte Song, „Nothing’s Right“ ist keine große Überraschung. Auch hier überwiegt Sprechgesang, unterlegt mit Elad Korens leicht gepresster Stimme.
Sicherlich ist das Album keins, was die breite Masse anspricht. Geschmäcker sind zum Glück verschieden, man kann sich nicht drüber streiten. Ich selbst kann diesem Album nicht ganz soviel abgewinnen.

Anspieltipps: “Dear God”, “Bug”
Fazit :  Handwerk gelernt, der Sänger hat auch keine schlechte Stimme. Die Songs sind nicht besonders eingängig.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Lauds
02. Dear God
03 . Cannot Got
04. Loser Friendly
05. Bug
06. Animal
07 . Fight myself
08. Nothing’s Right   
 Sandra

THE REVOLTONS – 386 High Street North Come back to Eternity


Band: The Revoltons
Album: 386 High Street North Come Back To Eternity
Spielzeit: 63:18 min
Plattenfirma: My Graveyard Productions
Veröffentlichung: b. v.
THE REVOLTONS… Eine Band aus dem schönen Italien haben ihr viertes Album im September veröffenticht. Bis zum heutigen Tag hat das Line-up der Band des öfteren gewechselt. Das aktuelle besteht aus Stefano Rumich (Schlagzeug), Andro (Gesang), Alex Corona (Gitarre), Matt Corona (Gitarre) und Roberto Sarcina (Bass). Hören wir, was die Power-Metaller uns zu bieten haben…
Wie immer zuerst zum Cover – es ist originell, es ist lustig: Ein Gebäude in Lila gehalten, aus dem ein Skelett in Sensenmann-Kleidung ausbricht.
Das erste Stück ist eine instrumentale Einstimmung auf das Album. Der erste Song ist die erste Hälfte des Titels – wie der aufmerksame Leser vermutlich bereits bemerkt hat. Auch dieser ist eine weitere instrumentale Einstimmung. Klanglich gut, die Rhythmus-Instrumente dringen durch, die Leadgitarre spielt sich zum Teil in den Vordergrund. Das dritte Musikstück ist dann mit Gesang – „Jeremy Bentham“. Fragt sich, warum damit solange gewartet wurde, denn Andro muss sich mit seiner Stimme nicht verstecken. Zum Teil mischt eine Damenstimme mit, die ganz gut mit ihm harmoniert. „Blood Of Skynet“ dudelt auch erst die Tonleiter rauf und runter bis Andro mit „Hey“ einsteigt. Es folgt hervorragender Gesang, der vom Bass unterstrichen wird. Zwischendurch melodische Leadgitarrenklänge, die von der Rhythmusgitarre unterstrichen werden. „Souffle De Vie“ ist ein Stück, dass melodische Klänge hat und die Damenstimme singt ein paar Zeilen. Hört sich nett an. Bei „Come Back To Eternity“ singt Andro in einer reineren Stimmlage von Zeit zu Zeit. Hört sich auch gut an, sehr klassisch, volltönend. Aber er kehrt immer wieder zu seiner normalen Singstimmlage zurück und das hört sich für meine Ohren noch besser an. Leicht kratzig. Ein Song, bei dem Andro öfter mit seiner Stimme experimentiert. Italien… Das Land der Operngesänge: So jedenfalls startet „Ancient Dragon“. Entwickelt sich zu einer Ballade. Die Gitarre klimpert so schön auf den mittleren Saiten. Ein guter Beginn mit Gitarrentönen bei „Sharpened Fog“, dann steigt der Bass ein und das Schlagzeug. „Nagual Touch“ hat einen sehr langsamen und ruhigen Start ins Lieder-Leben. Dann aber wird es peppiger. Das Schlagzeug hämmert, der Bass knarrzt, Andro rockt… Der Abschluss ist dann wieder so ein ewig währendes Ding: Fast eine Viertelstunde. Solche Lieder müssen für mich ganz besonders sein, sonst werden sie mir einfach zu langatmig. Das ist hier nicht die glorreiche Ausnahme in meinen Ohren, nicht „der Song des Jahrzehnts“…
Abwechslungsreiche Scheibe. Gute Melodien und Gesänge. THE REVOLTONS haben ihr Soll klar erfüllt.
Anspieltipps: “Jeremy Bentham”, “Blood Of Skynet”, “Nagual Touch
Fazit :  Gefällt sicherlich Hörern, die Power Metal zu schätzen wissen und Leute, denen ungewöhnlichere Töne gefallen.
WERTUNG:

Trackliste:
  1. London Gates 0:52
  2. High Street North 2:58
  3. Jeremy Bentham 5:30
  4. Blood Of Skynet 6:19
  5. Souffle De Vie 0:46
  6. Come Back To Eternity 6 :21
  7. The Ancient Dragon 5:46
  8. Sharpened Fog 6:08
  9. Chamaeleon 4:48
  10.  London Again 5:32
  11.  Nagual Touch 6:04
  12.  Space And Time Reflex 14:54
 Sandra

BIG BANG – Diez Tragos


Band: Big Bang
Album: Diez Tragos
Spielzeit:
Plattenfirma:
Veröffentlichung: b. v.
Homepage:
BIG BANG sind eine Band, die auf Spanisch singt. Die Jungs haben mir leider keine Informationen mitgeschickt, außer, dass sie Hardrock machen und diesen offenbar  der Welt nicht vorenthalten möchten. Daher kann ich leider nicht auf das Line-up usw. eingehen.
Das Cover ist mit rosafarbenem Hintergrund und es ist ein Darmstück darauf sowie Albenname („Diez Tragos“) und der Bandname. Ein Darmstück – schön, dass auch dieses Organ mal gewürdigt wird.
Davon abgesehen, dass ich weiß, dass meine perros machos und keine hembras sind und wir uns gern Paella teilen, kann ich kein Wort Spanisch. Die beiden verstehen vielleicht, was BIG BANG singen, da sie ihre ersten Lebensjahre in Spanien verbracht haben, aber die können mir ja alles vorbellen… Ihr mögt mir also verzeihen, wenn ich auf die Texte nicht eingehe. Man merkt schon, diese Rezension wird absolut unperfekt werden… 
Der erste Song, „Dueno De Mis Suenos“ hört sich für mich recht lebenslustig an. So nach südländischer Lebensart. Ich höre einen hart gespielten Bass und vermutlich Keyboard, dass ebenfalls durchkommt. Das Schlagzeug hämmert fröhlich vor sich hin. Der Sänger hat eine angenehme tiefe Stimme. Es kommt eine gute Instrumental-Einlage. Ein etwas blecherner Beginn bei „Soy Inmortal“. Dann hauen Bass, Gitarre und Drums rein. Andro scheint ernster zu singen, aber noch immer in der typischen Art der südländischen Lebenslust. Hier spielt bei einer Instrumentaleinlage die Gitarre rauf und runter. Der Chorus ist sogar für mich halbwegs verständlich („Soy Immortal“). Bei „No Soy Un Àngel” werden ruhigere Töne angeschlagen, keine Ballade aber. Passt, heisst wohl irgendwas mit „Engel“; so was ist immer etwas ruhiger. Bei „Sufrir“ prägt wieder die Fröhlichkeit das Lied, zwischendurch wird ein wenig geschrien. Auch Keyboard vermeine ich teilweise herauszuhören. Das Instrumentale wird bei BIG BANG nicht vernachlässigt und es wird auch immer wieder schönes Gitarrengeklimper eingebunden. Gefällt mir gut.
Band und Stimme passen m. M. n. gut zusammen, ist ganz unterhaltsam und man versteht sein Handwerk. Kann man mehr verlangen?! Grundsätzlich würde ich gern mehr verstehen, aber Spanisch ist eine allgemein gebräuchliche Sprache, nicht exotisch – das ich es nicht verstehe, dafür können ja BIG BANG nichts.
Anspieltipps: Bei vier Stück verkraftet man alle.
Fazit :  Nettes Scheibchen, die EP.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Dueno De Mis Suenos 3 :59
2. Soy Inmortal 3:46
3. No Soy Un Àngel 4:39
4. Sufrir 3:32
Sandra

DOGS N‘ BONES – In your Face


Band: Dogs n’ Bones
Album: In Your Face
Spielzeit: 41:28 min
Plattenfirma: My Graveyard Productions
Veröffentlichung: b. v.
 
Hier stellt eine Band aus der Lombardei, nämlich aus Brescia, unter Beweis, was sie so kann. DOGS N’ BONES wurden 2004 gegründet, allerdings unter anderem Namen. Während sie ihr erstes Album einspielten, sagten die anderen Studio-Mieter, sie seien „dirty fuckin’ loud“. „In Your Face“ ist nun das dritte Album, das Mauro Maccarini (Gesang und manchmal Gitarre), Andrea Tinnirello (Gitarre), Manuel Gatti (Bass) und Simone Oldofredi (Schlagzeug) der Welt präsentieren.
Ein interessant gestaltetes Cover mit seinem dunklen Hintergrund, der grauen Dame mit einer Pistole in der Hand, die gerade die CD-Hülle zerschossen hat. Witzig gemacht.
Vorab schicken muss ich, dass mich sowohl Musik als auch Stimme sehr ansprechen. Meiner Meinung nach absolut gekonnt und zusammen passend. Instrumentalisch absolut rund, jedes Instrument ist klar herauszuhören und keins wird irgendwie unterdrückt.
Der erste Song, der das Album eröffnet, ist „Run Away“. Einer, der Lust auf mehr macht. Der Chorus ist eingängig, musikalisch rockig und alle Instrumente sind gut zu hören. Auch das folgende Stück, „Sometimes“ ist ein insgesamt passender Song. „Nobody“ wird anfänglich mit cooler, tiefer Stimme gesungen. Hier wird der Bass hervorgehoben. Unterstreicht Maccarinis Stimme sehr gut. Zum Schluss gefällt mir der vernehmliche Schlagzeug-Crash. Schön zum Mitsingen ist auch „Bring Me“. Wunderschöne zart gespielte Gitarre bei „Time Has Gone“ und auch Maccarini stellt unter Beweis, dass er sich stimmlich auf Balladen einstellen kann. Einfach ein starkes Stück Musik! Das kommt der romantischen Ader zugute! „Faith“ rockt wieder los. „So Far“ beginnt mit Gitarren-Geschrammel und Mauro Maccarinis Stimme, die ein wenig hölzern klingt zu Beginn. Legt sich aber schnell. Zwischendurch klingt der Backgroundgesang ziemlich mitreißend. Bei „The Game“ wird zwischendurch eine roboterhafte Stimme genutzt. Nicht so mein Fall. Das macht ein schönes Gitarrenspiel dann aber wieder wett. Ein herrlich mitreißendes und lustiges Gedudel wird bei „Song 41“ gespielt. Warum der Song diesen merkwürdigen Namen hat, daran rätsel ich noch immer herum. Er handelt eigentlich davon, dass man nicht länger belogen werden möchte von einer Dame, die ein hübsch ist, aber letztlich ein hübsches Gift. „Who You Are“, das letzte Lied, beginnt mit Husten. Das ganze Stück wirkt bei der ersten Strophe ein wenig wie Stalking auf mich, aber zum Schluss verabschiedet man sich ja von der Dame tränenreich. Wunderbare Gitarreneinlage. Auch ein Stück, dass man sehr gut mitsingen kann.
Von vorn bis hinten ein Album, dass mir sehr gut gefällt. Sämtliche Zutaten passen zusammen und ergeben ein wunderbares Stew. Es enthält wirklich alles, was ich von einer guten Scheibe erwarte.
Anspieltipps: „Run Away“, “Nobody”, “Time Has Gone”, “Who You Are”
Fazit :  Kauft sie ruhig, meinen Segen habt Ihr!
WERTUNG:
Trackliste:
  1. Run Away 4:38
  2. Sometimes 3:25
  3. Nobody 3:32
  4. Taste Me 3:52
  5. Bring Me 3:28
  6. Time Has Gone 4:38
  7. Faith 4:05
  8. So Far 4:05
  9. The Game 3:36
  10. Song 41 3:39
  11. Who You Are 4:30

BROKEN BLAZE – Dose of Selfdestruction

Band: Broken Blaze
Album: Dose Of Selfdestruction
Spielzeit: 40 min
Plattenfirma: Timezone Records
Veröffentlichung: 19. Oktober 2012

Siegen liegt in Nordrhein-Westfalen und hat rund 100’000 Einwohner. Vier davon sind Steve, Tobi, Felix und Valentin. Sie bilden die Band BROKEN BLAZE. Eben ist ihr Debutalbum „Dose Of Self-Destruction“ erschienen.
Und was die jungen Deutschen hier vorlegen, hat es in sich. Alternative Rock mit einer grossen Prise Psychedelic auf einem ausgesprochen abwechslungsreichen Album. Die Viererbande zeigt die hohe Schule intelligent komponierter und arrangierter Musik.
Da gibt es Tracks, welche sehr rockig einfahren „Night And Day And Night“ etwa, „Promised Land“ hingegen klingt wie ein früherer BOB DYLAN Song, einfach ohne Nuscheln. „Left To Win“ wiederum könnte auch von COLD PLAY sein, das Gitarrensolo hingegen fast von DAVID GILMOUR von PINK FLOYD. Auf „Don’t Stop Now“ heult das Saitenmonster wie bei JIMI HENDRIX, Wahwah inklusive. Einfach grossartig, was die Boys hier zusammenmixen, ein richtig geiler Rock-Cocktail.
Und gleichzeitig ist das eine geniale Reminiszenz an die Jahre zwischen 1960 und 2010.Was soll man da noch viel berichten? Das Album passt musikalisch, bringt viel Spannung und Abwechslung, ist kreativ und macht Spass. Besser geht aus meiner Sicht kaum mehr. Also Reinhören, an Konzerte gehen und sich auf das nächste Album freuen! Die Mannen haben es sich redlich verdient.


WERTUNG:



Lineup:
Steve: Gesang, Gitarre
Tobi: 6-Saiten-Harfe (Leadguitar & backing vox)
Felix: Bass/Keyboard
Valentin: Schlagzeug

Trackliste:
1 Night and day and night
2 Soul evacuation
3 Dose of self-destruction
4 Skeleton on a string
5 In the dark
6 Left to win
7 Don’t stop now
8 Promised land
9 Hey Jenny
10 Maybe alright
11 Get up again
12 Too many high-heels
13 Devil on my shoulder

Danny