BLACKSHINE – Soul Confusion

Band: Blackshine
Album: Soul Confusion
Spielzeit: 47:31 min
Plattenfirma: k. A.
Veröffentlichung: 22.03.2013
Homepage: www.facebook.com/blackshinesweden
                
BLACKSHINE aus Schweden bringen hier ihr viertes Album, „Holy Sins“, auf den Markt. Die Stockholmer Kapelle besteht aus folgenden Musikern: Anders Strokirk (Gesang und Gitarre),  Albin Andersson (Gitarre), Martin Karlsson (Bass) und Fred Cardona (Schlagzeug). Stilistisch würden BLACKSHINE selbst ihr Album zwischen old-school Thrash und klassischem Heavy Metal ansiedeln. Sehen wir, was die Band, die 1988 bereits gegründet wurde und auch bereits heftig auf Tourneen war, zu bieten hat.

Ein witziges Cover: Schwarzer Hintergrund und der Papst – oder Ex-Papst – lässt einige Skelette als Marionettenfiguren herumhampeln. Sie alle scheinen sich in der sogenannten Hölle – oder einem ähnlich düsteren Ort – zu befinden.

Mit „Moriendo Renascor” ein nettes, aber meiner Meinung nach verzichtbares, Intro. „Solid Redemption“ ist schon interessanter für meine Ohren. Ordentliches Gewummse am Schlagzeug, das durch den Song durchhaut, die Gitarren schreddern, zwischendurch eine Art Triangel oder Glockengeläut und eben eine angenehme Thrash-Stimme. Auch der zweite Song – „Eternal Cold“ – klingt recht ähnlich. Steckt gut was hinter, aber nicht übertrieben düster. Angenehmer Sound. Längeres Drum-Intro, dann starten die Gitarren, bei „Holy Sins“. Klingt irgendwie recht melodisch. Geheimnisvolles Glockengeläut und anfangs gepresste Stimme bei „The Inferior“. Es rockt auch bei „Carnal Destionation“ ordentlich. Der Chorus ist realtiv eingängig und lässt sich gut merken. Ähnlich wie die Vorgänger-Stücke – thrashig, aber durchaus mit Melodie – ist „The Reaper“. Verklingt ein wenig abrupt zum Schluss. Bei dem letzten Song „Dead Blackened Hole“ übertreffen BLACKSHINE sich instrumental regelrecht selbst. Ein tolles Zwischenspiel. Gefällt mir gut.

Ein harmonisches Album, dessen Zusammenstellung mich durchaus überzeugt. Die Bandmitglieder passen gut zusammen. Ich könnte keinen speziell herausheben, aber es ist ein klares Zusammenspiel zwischen allen. 

Anspieltipps: “Eternal Cold”, “The Inferior”, “The Reaper”, “Dead Blackened Hole”

Fazit :  Eine nette Scheibe, die gut und gern laufen kann, keinen stört. Vielleicht nicht DER Wurf, aber nett anzuhören auf jeden Fall. 

WERTUNG:

Trackliste:

1.  Moriendo Renascor 1:52
2. Solid Redemption 4:21
3. Soul Confusion 4:32
4. Eternal Cold 4:12
5. Holy Sins 4:58
6. Bloodred Silence 4:23
7. The Inferior 4:40
8. Carnal Destination 3:23
9. The Reaper 3:29
10. Life In Sin 5:40
11. Dead Blackened Hole 6:01

Sandra

FREE FALL – Power And Volume

Band: Free Fall
Album: Power And Volume
Spielzeit: 45:55 min
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.facebook.com/freefallpowerandvolume

Retro-Rock, wohin man schaut. Da knarrzt, wummert und scheppert es an allen Ecken, idealerweise im authentisch, rumpeligen Soundgewand (kein spürbarer Bass, Drums aus der Ecke hinten links, furztrockene Gitarren – gerne auch verstimmt). Dass die Bands, denen man dabei nacheifert, damals mit allen Mitteln versuchten das bestmögliche Sound-Ergebnis aus den limitierten Standards zu holen und sich nach den heutigen technischen Möglichkeiten die Finger geleckt hätten, wird dabei gerne übersehen. Die vierköpfige Combo FREE FALL aus Schweden (ach was?) mischen auf Ihrem Debüt typisch riffgeprägten Hardrock der 70er und 80er (von Montrose über Van Halen bis Badlands), mit Classic-Rock Elementen der Led Zeppelin Ära und dezentem Hippie-Flair und setzen sich damit ein Stück weit von ähnlich gelagerten Landsleuten wie Graveyard, Horisont, etc. ab.

In der klassischen Besetzung (Gitarre, Bass, Drums, Gesang) hobelt sich die Band durch eine Handvoll Classic Rocker mit starkem Heavy-Anstrich wobei immer wieder die Schwere und Coolness von Led Zeppelin durchschimmern. Interessant wird die Scheibe eigentlich immer dann, wenn man den üblichen Jam-Rock Pfad etwas verlässt und auf eigenständige Ideen setzt, wie z.B. in dem lässig hypnotischen „Attila“ (das mich streckenweise gar an Selig zu „Hier“ Zeiten erinnert, wenn auch etwas wilder und ungezügelter). Besonders Sänger Kim Fransson gibt wirklich ALLES und malträtiert seine eh schon mitleiderregenden Stimmbänder bis zum bitteren Ende. Musikalisch gibt’s nichts auszusetzen, die Drums schieben 1A, Gitarrist Mattias Bärjed (vormals bei der Band „The Soundtrack Of Our Lives“ aktiv) weiß definitiv wie rum er sein Instrument halten muss und glänzt mit fettem Sound und überbordender Spiellaune. Mit „Midnight Vulture“, „World Domination“ und „Power And Volume“ hat man auch ein paar richtig starke Tracks in der Hinterhand. So richtig haut mich die Scheibe aber nicht aus den Schuhen, dafür sind die Kompositionen einfach noch nicht zwingend genug und es setzt nach einer gewissen Dauer Monotonie ein. Das mag zum einen an der rudimentären Aufnahmeweise liegen, ein paar gestrafftere Arrangements würden aber auch nicht schaden. 

Wer auf die oben angesprochenen Bands steht, sollte auf jeden Fall ein Ohr riskieren – denn auch wenn noch einiges an Luft nach oben besteht, so macht das Debüt Album von FREE FALL schon jede Menge Laune!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Power And Volume
02. Free Fall
03. Midnight Vulture
04. Top Of The World
05. Attila
06. World Domination
07. Love Bombing
08. Damnation
09. Meriola Blues
10. Meat

Mario

AC4 – Burn The World

Band: AC4
Album: Burn The World
Spielzeit: 29:31 min
Plattenfirma: Ny Våg Records
Veröffentlichung: 22.03.2013
Homepage: www.myspace.com/ac4hc

Das zweite Album der Punkrocker ist im Stil der 80er Bands, die als Vorbilder für AC4, wie für viele andere, dien(t)en; mit dem Sound sind die Jungs aufgewachsen. Die Jungs? Das sind Dennis Lyxzén (Sänger), u. a. Frontman bei Refused, von denen auch ein Duff McKagan mit Hochachtung spricht, Karl Backman (Gitarre), Christoffer Röstlund (Bass) und Jens Nordén (Schlagzeug). Mehr als 100 Jahre Punkrock-Erfahrung haben sich hier vereinigt. Gegründet wurde AC4 2008 und ein Jahr später wurde das Debütalbum veröffentlicht. Es wurden bereits Australien und Europa getourt, durch die Wiedervereinigung von Refused wurde pausiert bei AC4. Im Anschluss an „Burn The World“ werden sich die Fans wieder vom Können der Musiker live überzeugen können.
Klassisches Punkcover, ein paar nicht allzu scharfe schwarz-weiß Fotos, Bandname sowie Albentitel.
Ein glücklicher Punkrockbeginn mit „Curva“! Direkt zum Mitgehen und ins Mikro-Geschrei. Man versteht nicht allzu viel, aber das ist ja beim Punk nicht immer sooo wichtig… Und weiter rockt es mit „Who’s The Enemy“. Der Text ist klarer gesungen, Gas gegeben wird trotzdem. „All Talked Out“ wird als permanenter Schlachtruf rausgekotzt. Ein echtes Anti-Aggressions-Stück, man kann gut mitgehen. „Die Like A Dog“ kein großer Unterschied zu den anderen. Einfach Punk, der Spaß bringt und Aggressionen frei lässt. Samt und sonders sind die Stücke hart gespielt, wie es sich gehört. Beinahe melodisch beginnt „Bullet“, dass aber natürlich auch unverkennbar Wurzeln hat. Extrem kurz – alle Stücke sind kurz, was ja auch prägend für Punkrock ist – ist „Don’t Belong“ (0:35 min). Kaum angespielt ist es schon zu Ende. Cooles Instrumental ist in „Diplomacy Is Dead“ zu finden, wo der Chorus auch ein geiler Schlachtruf ist. Hervorragend schnelles Gitarrenspiel zwischendurch und klingt mit einer Explosion aus. Der Titelsong „Burn The World“ hämmert direkt gut von Anfang an rein. Auch der Chorus ist wieder cool zum Mitbrüllen geeignet. Bei „I Won’t Play Along“ ist wieder mehr Melodie mit ins Lied gebracht. In „Breakout“ ein cooles Zwischenspiel, das mich an einen bekannteren Punksong erinnert. „I Don’t Want It“ – was man alles so nicht will… Dieser Song ist schon ein ganz gutes Statement. Mal was anderes als nur mit Mit-dem-Fuss-aufstampfen. Mit „Left You Behind“ ist ein echter Pogo-Song geboren. Der typische Rhythmus zum Pogen. Der Chorus zum Mitsingen, was sich nach und nach in Brüllen steigert.

Ich würde sagen, die Scheibe ist für Punk-Liebhaber gemacht. Versetzt in die 70er und 80er Jahre zurück – Punk is not dead!

.Anspieltipps: : “All Talked Out”, “Bullet”, “Burn The World”, Left You Behind”

Fazit :  Kaufempfehlung für alle, die Punk mögen, die sich ein Anti-Aggressions-Training ersparen wollen und alle, die Musik nicht bitterernst nehmen.

WERTUNG: 

Trackliste

1.    Curva 2:38
2.    Who’s the enemy 1:05
3.    All talked out 1:13
4.    Die like a dog 2:17
5.    Morality Match 1:41
6.    Bullet 1:40
7.    Don’t belong 0:35
8.    Diplomacy Is Dead 3:25
9.    Burn The World 2:00
10.    Eye For An Eye 1:30
11.    I Won’t Play Along 1:40
12.    Breakout 2:54
13.    Extraordrinary Rendition 1:32
14.    I Don’t Want It 1:20
15.    Off The Hook 1:07
16.    Left You Behind 2:54

Sandra

PERSEFONE – Spiritual Migration

Band: Persefone
Album: Spiritual Migration
Spielzeit: 70:34 min
Plattenfirma: Vicisolum Productions
Veröffentlichung: 29.03.2013
Homepage: www.persefone.com

Die Band PERSEFONE wurde vom Zwergstaat Andorra hervor gebracht. Auch mal etwas ganz anderes. Gegründet wurden die Zwergstaatler 2003 und gleich ein Jahr später veröffentlichten sie ihr erstes Album. Die Mischung aus aggressiv und melodisch fand bei Hörern und Presse großen Anklang. Nach verschiedenen Plattenfirmen, dänischen und griechischen Ursprungs, und einer Mega-Tournee durch 15 Länder, wurden PERSEFONE von ihrem jetzigen Label unter Vertrag genommen. Die Mitglieder der Band sind Marc Martins (Gesang), Carlos Lozano (Gitarre), Jordi Gorgues (Gitarre), Miguel Espinosa (Keyboard und Gesang),Toni Mestre (Bass) und  Marc Mas (Schlagzeug).
Stimmungsvolles Cover: Ein schwarzer Vollmond, der einen spiralenförmigen Blitz in ein Gewässer leitet.

Eingeleitet wird das Album mit einem Triangelklang und anschwellenden Gitarren. Diese werden dann durch Schlagzeug- und Bassklänge unterstützt. „Flying Sea Dragons“ ist ein rein instrumentales Stück. „Richtiger“ Metal steckt hinter „Mind As Universe“. Die Gitarre wird in alle möglichen Tonlagen gespielt und die Drums geprügelt. Stimmlich liegt Marc Martins zwischen Kreischen und Growlen, wobei natürlich seine Naturstimme auch zeitweise durchklingt. Der Text ist nicht sonderlich gut zu verstehen, da eben sehr unklar gesungen. „The Great Reality“ ist ein wenig langsameres Getrommel und Gehämmer. Zwischendurch gute Stimme und Keyboardklänge. Vogelgezwitscher vor „Zazen Meditation“. Dazu Keyboard, das ein wenig an Flötenspiel erinnert. Langsam und bedächtig steigen die Gitarren ein. Auch das Schlagzeug sehr zart. Durch und durch ein ruhiges instrumentales Stück. Allerdings folgt mit „The Majestic Of Gaia“ wieder wildes Gehämmere und Gebrülle. Zwischendurch ruhiges Reden zwischen der Musik. Dann setzt es wieder ein und wird wilder. „Consciousness (Pt.1): Sitting In Silence” und “Consciousness (Pt.2): A Path To Enlightenment” sind zwei Instrumental-Stücke. Ersteres etwas ruhiger, Letzteres temperamentvoller. Auch „Metta Meditation“ ist wieder ruhig gespielt und komplett ohne Gesang. „Spiritual Migration“ als Titelsong ist ein Gemisch aus relativer Ruhe und Melodic und Gegrowle (im Hintergrund). Ein Ausklang des Albums mit Wassergeplätscher und Keyboard im Piano-Style.

Eine Mischung aus gewolltem Zen und Hardcore. Vermutlich gibt es einige, die das originell finden. Zumindest ist es abwechslungsreich. Sehr viel instrumental, viel Stil-Mix.

Anspieltipps: “Mind As Universe”, “Zazen Meditation”, “Spiritual Migration”

Fazit :  Meinen Geschmack trifft die Scheibe eher nicht. Natürlich beherrschen die Musiker ihre Instrumente und letztlich hat Marc Martins ja keine schlechte Stimme. Aber der Mix ist für mich nicht originell, sondern eher gewollt…

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Flying Sea Dragons 1:48
2. Mind As Universe 4:41
3. The Great Reality 6:27
4. Zazen Meditation 3:53
5. The Majestic Of Gaia 8:38
6. Consciousness (Pt.1): Sitting In Silence 3:21
7. Consciousness (Pt.2): A Path To Enlightenment 5:43
8. Inner Fuliness 7:32
9. Metta Meditation 3:48
10. Upward Explosion 2:55
11. Spiritual Migration 8:47
12. Returning To The Source 9:06
13. Outro 3:55

Sandra

THE BIG TEUTONIC FOUR – EP

Band: The Big Teutonic Four
Album: EP
Spielzeit: 15 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 15.02.2013
Homepage:  www.kreator-terrorzone.de
                   www.destruction.de
                   www.tankard.info
                   www.sodomized.info

Was ist das denn für ein seltsamer 10“ Mini-LP-Furz mit dem grossspurigen Namen „The Big Teutonic Four“? Das ist doch gar keine Band? Das ist vielmehr das Quartett der vier deutschen Thrash-Metal-Urgesteine KREATOR, TANKARD, DESTRUCTION UND SODOM – quasi die kleinen Geschwister der Big Four des Thrash Metal ANTHRAX, MEGADETH, METALLICA und SLAYER.
Und was soll die Tracklist mit “The Prisoner“ und „The Number Of The Beast“ von IRON MAIDEN sowie „Ace Of Spades“ und „The Hammer“ von MOTÖRHEAD.

Wenn Mann genau hinschaut und liest, merkt Mann sofort, was es da auf sich hat. Der vorliegende Silberling ist ein Tribut der vier deutschen Bands an die beiden Grossen der Metalszene.

KREATOR haben sich „The Number Of The Beast“ angenommen und ihre eigene Interpretation eingespielt. Und was ist daraus geworden? Welchen kreativen Spielraum haben sie sich gelassen? Zu wenig für meine Erwartungen. Ich habe mir sowas ganz schräges erhofft, vielleicht eine Ballade oder so? Aber für meine Erwartungen können die Jungs nichts.
Aber der Titelsong des gleichnamigen Albums von 1982 ist gelungen! KREATOR transportieren einen dreissigjährigen Klassiker in die heutige Zeit und passen ihn den modernen Möglichkeiten an. Das bedeutet fetteren, kompakten Sound, präzisere und schnellere Blastbeats und insgesamt ein technisch besseres Mastering. Was verloren geht? Der Charme der Musik der frühen Achtziger.

An den Kulthit der Kilmister-Truppe haben sich SODOM gewagt. „Ace Of Spades“ zu interpretieren ist in manchen Augen beinahe schon ein Sakrileg. Da ich MOTÖRHEAD schon länger kenne, brauche ich nicht jedesmal in Ehrfurcht zu erstarren, wenn die Herren ihre Songs wiedergeben. Und soll ich euch was sagen; die SODOM-Version toppt das Original. Tom Angelripper, seines Zeichens ebenfalls Bassist und Sänger, spielt sauberer, präziser und singt vor allem verständlicher.

Nach dreissig Jahren kann ich bestätigen; „Ace Of Spades“ hat einen TEXT!
Lemmy und Konsorten muss man zugute halten, dass sie den Song geschrieben und mit ihrem Rock’n’Roll Musikgeschichte geschrieben haben. Dass Lemmy weder ein guter Bassist noch Sänger ist spielt dabei keine grosse Rolle. Aber eben, SODOM haben einen guten Job gemacht.

DESTRUCTION krallten sich den Hammer! Die 1980er-Nummer der MOTÖRHEADER war bestimmt die grösste Herausforderung der vier vorliegenden Songs, hatte der Track doch schon damals eine erstaunliche Präzision – und man verstand beinahe jedes Wort von Lemmy Kilmister. DESTRUCTION zeigen Mut, sich diesen Song auszusuchen, und sie meistern ihre Aufgabe ebenfalls gut.

Und was stellen TANKARD mit „The Prisoner“ an? Das Original kam schon 1982 mit viel Wumms und hohem Tempo, der charakteristische Gesang von Bruce Dickinson, der ja heute wieder am Mikrofon steht, machten den Song zu einem der grössten Hits der MAIDEN-Gang. TANKARD haben diese Nummer ebenfalls ins zweite Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts übergeführt und entsprechend eingespielt. Das technische Niveau ist höher, die musikalische Umsetzung entspricht den heutigen Hörgewohnheiten und es ist ein schöner Tribut an die Thrash-Urväter.

Was bei allen Songs passt ist die kompaktere, dichtere Musik, die uns hier begegnet. 2013 ist nicht 1980, die Studios haben sich verändert, die Mikrofone und Verstärker sind auch nicht mehr dieselben. Den charakteristischen Sound haben sich MOTÖRHEAD und IRON MAIDEN aber erarbeitet und den Kultstatus der Originale kann auch die modernste Technik nicht toppen.

Was die BIG TEUTONIC FOUR aber geleistet haben – die Bands sind immerhin auch seit dreissig Jahren im Geschäft – sind Umsetzungen der Songs, welche den Respekt vor den grossen Vorbildern zeigen, ohne dass man deswegen seine eigenen Fähigkeiten versteckt.
Die Mini-LP ist durchaus für einige unterhaltsame Stunden gut, man muss sie dafür halt einfach viele Male spielen…

WERTUNG: 

Trackliste:

Side A:
Kreator – The Number Of The Beast (IRON MAIDEN)
Sodom – Ace Of Spades (MOTÖRHEAD)

Side B:
Destruction – The Hammer (MOTÖRHEAD)
Tankard – The Prisoner (IRON MAIDEN

Line-Up:
KREATOR
TANKARD
DESTRUCTION
SODOM

Danny

HARDCORE SUPERSTAR – C´Mon Take On Me

Band: Hardcore Superstar
Album: C´Mon Take On me
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 01.03.2013
Homepage: www.hardcoresuperstar.com

Heute sehe ich das erste Mal seit gefühlten Monaten die Sonne wieder. Dieses Grau-in-grau der letzten Wochen geht echt aufs Gemüt. Und passend dazu läuft im Hintergrund die neue Scheiblette der schwedischen Straßenköter HARDCORE SUPERSTAR, die mit „C´Mon Take On Me“ ihr mittlerweile neuntes Album auftischen. Wie machen das die Skandinavier nur, die einen irre langen und vor allem dunklen Winter ertragen müssen? Ganz klar, sie machen Partymucke, so wie sie von den Jungs um Frontsau Jocke Berg auf genialen Alben wie dem 2005er sogenannten „schwarzen Album“ oder auf ihrem bis dato letzten Werk „Split Your Lip“ in Perfektion dargeboten wurde. Aber auch die Frühwerke „Bad Sneakers And A Pina Colada“ (2000) oder „Thank You (For Letting Us Be Ourselves)“ (2001) sind nach wie vor nicht zu verachten und für Freunde der etwas härteren Gangart haben die Jungs ja auch z.b. noch „Beg For It“ im Programm. Der Metalanteil ist mit dem Verlauf der Karriere immer mehr geworden und hat erst bei „Split Your Lip“ etwas Halt gemacht und somit mehr Platz für Melodien gelassen – für mich das bis dato beste Album der Schweden.

Die Erwartungshaltung war enorm groß und der erste Höreindruck der Vorab-Single „One More Minute“ etwas zwiegespalten. Mittlerweile muss ich aber gestehen, dass sich der Song enorm gesteigert hat und zu den Highlights des kompletten Albums zählt – so viel sei schon mal verraten. Aber zuerst muss sich der Hörer erstmal durch das Intro „Cutting The Slack“ kämpfen, das wie eine Mischung aus Zirkusmusik und Bud Spencer Soundtrack daherkommt. Irgendwie mystisch zwar, aber so gar nicht passend, wenn man kurz darauf den Titeltrack im Gehör hat. Der ist genau aus dem Holz geschnitzt, aus dem alle bisherigen Hits der Band waren. Melodie, Power und die nötige Härte gepaart mit Jocke´s einzigartigem Gesang. Der Song knüpft nahtlos an das Vorgängeralbum an. Gleich darauf das schon angesprochene „One More Minute“, das nach kurzer Eingewöhnungsphase gehörig einschlägt. Nach dem mechanisch gesprochenen Intro mausert sich das Stück zu einem Ohrwurm erster Güte. „Above The Law“ will da so gar nicht ins Konzept passen, denn der etwas punkig angehauchte Song erinnert ziemlich an die Hochzeiten der Glam-Ära der 80ger gemischt mit dem Bubblegum Sound von THE SWEET. Einfach gestrickt aber höchst effektiv – zumindest für meine Ohren. Der Song könnte ein ganz großer Live-Abräumer werden.

Ein paar Fragezeichen werfen sich dann schon beim unnötig harten „Are You Gonna Cry Now“ auf, das eher auf „Beg For It“ gepasst hat. „Stranger Of Time“ wiederum ist die Hommage an GUNS´N ROSES, bei dem Sänger Jocke Berg mal so eben den Axl rausholt. Eine lässige Akustiknummer mit Seele aber nicht unbedingt mit Wiedererkennungswert. Der Zweiteiler „Won´t Take The Blame“ holt aber die Kohlen noch einmal aus dem Feuer. So wollen wir HCSS hören. Auch „Dead Man´s Shoes“ gefällt während „Because Of You“ eher dahinplätschert. Das wiederum sehr straighte „Too Much Business“ ist 80ger Sleaze in Reinkultur. Manche sehen es vielleicht anders, aber mir gefällt die Nummer. Den Abschluss macht die Ballade „Long Time No See“ die anders als das Pendant „Run To Your Mama“ vom letzten Longplayer auch als Ballade konipiert wurde. Auch hier kommen die 80ger Wurzeln der Band zum Tragen.

Auf Nummer sicher sind HARDCORE SUPERSTAR mit diesem Album ganz klar nicht gegangen und fehlende Abwechslung kann man den Schweden absolut nicht vorwerfen. Aber „C´Mon Take On Me“ klngt nicht wie aus einem Guß sondern eher nach einer Kopplung von Songs aus unterschiedlichsten Entstehungsphasen. Ist es jetzt die eigene Ideenlosigkeit oder doch eher das Streben nach einem Ausbruch aus dem eigenen Korsett, was HCSS dazu bewegt hat, so viele komplett verschiedene Einflüsse auf dem neuen Album einzuflechten? Egal, mindestens 80% des Silberlings rocken wie die Hölle bzw. sind richtig gute Songs, die mit Sicherheit auch auf der Bühne gut funktionieren.

„C´Mon Take On Me“ ist trotz seiner etwas orientierungslosen Ausrichtung mit kommenden Hits gespickt und kann bei einem Fan der ersten Stunde (das muss ich hier öffentlich machen) einiges an Verzückung auslösen – auch wenn diese Rezension jetzt vielleicht für einige nicht mehr so objektiv rüberkommt. Aber sind wir nicht irgendwo alle Fans von irgendwas? In diesem Sinne…

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Cutting The Slack
2.C´Mon Take On Me
3.One More Minute
4.Above The Law
5.Are You Gonna Cry Now
6.Stranger Of Time
7.Won´t Take The Blame (Pt.1)
8.Won´t Take The Blame (Pt.2)
9.Dead Man´s Shoes
10.Because Of You
11.Too Much Business
12.Long Time No See

Stefan

JOLLY – The Audio Guide To Happiness (Part II)

Band : Jolly
Album : The Audio Guide To Happiness (Part II)
Plattenfirma : INSIDE/OUT
Veröffentlichung : 01.03.2013
Homepage : www.jollyband.com

Vor ziemlich exakt 2 Jahren veröffentlichten die New Yorker JOLLY den ersten Teil Ihres Konzept-Werkes „The Audio Guide To Happiness (Part I)“ und konnten, berechtigterweise, eine Menge guter Kritiken einfahren (selbst die ehemalige Dream Theater Krake Mike Portnoy outete sich als Fan der Band und engagierte sie als Opener für ein Flying Colors Heimspiel in NYC). Als der Nachfolger im Oktober 2012 dann so gut wie eingetütet war, zerlegte Hurricane Katrina nicht nur das Haus von Drummer Louis, sondern auch noch gleich große Teile des dort im Probe- und Aufnahmeraum eingelagerten Band-Equipments. Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht? Nach einigen Anlaufschwierigkeiten ist das dritte Album in der Bandgeschichte nun endlich da und nach dem ersten Durchlauf des passenderweise „The Audio Guide To Happiness (Part II)“ betitelten Albums, war ich erst mal völlig geplättet von der schieren Menge an Informationen, Stimmungen und Sounds.

Die Scheibe setzt nahtlos dort an, wo „The Audio Guide To Happiness (Part I)” aufgehört hatte: die musikalische Anleitung zum Glücklichsein geht in die 3. und 4. Runde, welche jeweils von einem mit relaxten Chill-Sounds unterlegten Spoken Track eingeleitet wird. Wie auch schon beim Vorgänger, bzw. ersten Teil, hat sich die Band mit einem Uni-Professor und seinem Team zusammengetan um die perfekte Symbiose aus Kompositionen, Interpretation und der Verwendung von Binauralen Tönen (welche beim Hörer Glücksgefühle hervorrufen sollen) umzusetzen. Da letzteres auch vom Label als „Höhepunkt der Anmaßung“ beschrieben wird, lassen wir diesen Aspekt des Albums vorerst mal beiseite und widmen uns der Musik. Und die hat es in sich! Bereits der erste Track „Firewell“ knallt dem Hörer derart vehement unbändige Energie und stahlharte Riffs um die Ohren, dass einem die Puste wegbleibt. JOLLY haben es über die Jahre geschafft einen eigenen Klangkosmos zu schaffen, in dem ganz selbstverständlich Fear Factory artiges Stakkato-Riffing (wie z.B. in dem fantastischen „Dust Nation Bleak“) neben poppigen Arrangements der Marke Seal bestehen kann („Aqualand And The 7 Suns“). Die Musik ist Prog, Modern Metal, Pop und Ambient in einem und in jeder Disziplin brilliert die Band um den charismatischen Sänger und Gitarristen Anadale. Auch diesmal erschließen sich die Hits nicht auf die Schnelle, sondern wollen erarbeitet werden. Hat man sich aber erst mal auf das Abenteuer eingelassen, so lassen die Hooklines einen nicht mehr los. Während die erste Hälfte noch von der Reibung zwischen heftigen Metal-Ausbrüchen und entspannten Ruhepausen lebt, geht’s es ab „Guidance Four“ dann mit Songs wie dem flockigen „Lucky“  oder dem Koloss „The Grand Utopia“ um einiges ruhiger zu.  Und immer wieder bleibt die Kinnlade aufgrund der unfassbaren Musikalität aller Beteiligten auf dem Boden kleben.

Funktioniert das Binaurale Prinzip, bzw. macht mich die Platte tatsächlich glücklich? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung und es ist mir auch egal ob der Hokuspokus mich unterbewusst beeinflusst oder nicht. Ich vermute mal nein. Aber das Album reizt mich wieder und wieder etwas Neues in den ungeahnten Tiefen der Produktion zu entdecken. Die musikalischen Achterbahnfahrten kommen unter dem Kopfhörer natürlich am besten zur Geltung. Natürlich ist das Geschwurbel um den betriebenen Aufwand ein nettes Marketing Gimmick aber ich hoffe dieser überflüssige Hype wird der Band nicht zum Verhängnis. Das Album ist nämlich allererste Sahne und verdient größere Aufmerksamkeit. Schon jetzt ein Prog-Highlight des noch jungen Jahres.

WERTUNG:  

Trackliste:

01. Guidance Three
02. Firewell
03. You Against The World
04. Aqualand And The 7 Suns
05. Dust Nation Bleak
06. Golden Divide
07. Guidance Four
08. Lucky
09. While We Slept In Burning Shades
10. Despite The Shell
11. As Heard On Tape
12. The Grand Utopia

Mario

GREAT WHITE – 30 Years – Live From The Sunset Strip

Band: Great White
Album: 30 Years – Live From The Sunset Strip
Spielzeit: 76:35 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.greatwhiterocks.com

Die Karriere von GREAT WHITE war – vielleicht noch etwas mehr als bei anderen Bands – gespickt von musikalischen Höhen und persönlichen Tiefen. Nur zu gerne denkt man an großartige Alben wie „Shot In The Dark“, „Once Bitten“, „Hooked“ oder „Twice Shy“ zurück und mit großem Schrecken erinnert man sich an Tragödien wie die 2003er Feuertragödie, bei der hundert Menschen ums Leben kamen, darunter auch der Gitarrist der Band Ty Longley. Aber auch die Trennung von Originalsänger Jack Russell war einer der Tiefpunkte in der Timeline der Band. Und obwohl mit Terry Ilous ein toller Vokalist als Ersatz gewonnen wurde, ist es doch etwas strange, einen Liverückblick auf 30 bewegte Jahre Bandgeschichte mit einem anderen Sänger zu erleben.

Was mir auch sofort auffällt ist, dass dieses Live-Dokument nur 11 Stücke enthält. Etwas mau, wenn man bedenkt, dass GREAT WHITE schon mit 13 regulären Studioalben aufwarten können, auf dieser Werkschau aber nur eben 11 Songs vertreten sind. Da hätte es doch mindestens ein Doppelalbum werden müssen, auch wenn die Spielzeit einer CD doch recht gut ausgenutzt wurde. Daneben schmälert der ziemlich dumpfe Sound das Hörerlebnis erheblich. OK, das Konzert wurde im Key Club in West Hollywood/Los Angeles aufgenommen, der mit einer eher begrenzten Lokalgröße sicher keine Hochglanz-Sounds zulässt.

Heute besteht die Band aus Terry Ilous (vocals), Mark Kendall (guitar), Michael Lardie (guitar), Scott Snyder (bass) und Audie Desbrow (drums).

Kann man etwas falsch machen mit solchen Evergreens wie „Once Bitten Twice Shy“, „Rock Me“, „Can´t Shake It“, „Save Your Love“ oder „Lady Red Light“ in der Hinterhand? Eigentlich nicht, obwohl die Darbietung etwas mehr Bums vertragen könnte. Die Amis waren schon immer eine Blues-Rock Band aber die zweite Haimat (schönes Wortspiel, oder?) ist einfach der Hardrock, und der kommt hier oft zu kurz. An der Fähigkeit der Protagonisten zweifelt hier niemand, aber etwas frischer könnten die Songs schon aus den Boxen kommen.

Man darf (sehr nachträglich) zum runden Geburtstag gratulieren, zu der Aufzeichnung dieses denkwürdigen Konzertes aber leider nur sehr begrenzt. Schade drum…

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1.Desert Moon
2.Lady Red Light
3.Face The Day
4.House Of Broken Love
5.Save Your Love
6.Mista Bone
7.The Big Goodbye
8.Back To The Rhythm
9.Rock Me
10.Can´t Shake It
11.Once Bitten Twice Shy

Stefan

LORDI – To Beast or not to Beast

Band: Lordi

Album: To Beast or not to Beast

Spielzeit: ?? min

Plattenfirma: AFM Records

Veröffentlichung: 01.03.2013

Homepage: www.lordi.fi


LORDI, eine Band die die gesamte Metalwelt ziemlich polarisiert. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie! Gerade der Gewinn des Eurovision Song Contest aus dem Jahre 2006 wird von vielen als zu kommerziell angesehen und man nimmt diese Teilnahme der Band bis heute übel. Ich für meinen Teil fand die Teilnahme großartig und den Gewinn dann noch viel mehr! Auch gehöre ich zu der Fraktion, der die Band schon vor ihrem großen Durchbruch kannte und lieben gelernt habe. Soviel zur Vorgeschichte. LORDI selbst hatten in den letzten Jahren mit einigen Schicksalsschlägen zu kämpfen, angefangen vom Rauswurf des langjährigen Schlagzeugers Kita 2010, nachdem er sich ohne Maske in der Öffentlichkeit präsentiert hatte, über den Ausstieg der langjährigen Keyboarderin Awa 2012 bis hin zum plötzlichen Tod des Kita Nachfolgers Otus im selben Jahr. Nein das Jahr 2012 war wirklich kein gutes Jahr für LORDI und seine Anhänger um so erfreuter war ich, als ich hörte das man mit „To Beast or not to Beast“ ein neues Album am Start hat und mit AFM Records einen neuen Labelpartner an der Seite hat. Zusätzlich komplettierte man das Lineup wieder mit Keyboarderin Hella und Schlagzeuger Mana.

Das neue Werk soll stark vom technischen und brutalen Spiel des noch mitwirkenden Drummers Otus geprägt sein und vor allem war Mr. Lordi himself dieses Mal nicht alleinig für das Songwriting verantwortlich!

Ich war also sehr gespannt auf das neue Album und lauschte mit Freuden den Klängen des ersten Tracks „We’re not bad for the Kids“. Zu aller erst fällt direkt mal der recht harte Schlagzeugsound und die vielen Synthies und Keyboardklänge auf. Scheinen vermutlich Verdienste der neuen Mitglieder Otus und Hella zu sein!

Ansonsten ist die Nummer gute LORDI Stangenware, die zu überzeugen weiß, aber noch nicht der Burnertrack ist. Ein typischer Opener halt.

Der folgende Track „I luv ugly“ hat einen coolen Anfang, man merkt direkt welche Faible die Jungs und das Mädel um Fronter Mr. Lordi haben. Die Nummer braucht zwar ein bisschen um in Fahrt zu kommen, aber im Chorus steppt wieder der Bär und der Track geht richtig gut nach vorne.

Und jetzt kommen sie endlich die richtig starken Tracks und die Ohrbomben!

Der Videotrack „The Riff“ hat einen richtig coolen Groove, satte Riffs und einen Bombechorus. „Something Wicked this Way comes“ steht dem Ganzen in nichts nach, auch wenn die Nummer ein wenig braucht um sich in den Gehörgängen festzusetzen. Und auch mit den anschließenden „I’m the Best“, „ Horirfiction“ und „Happy new fear“ (absoluter Ohwurmchorus, dürfte live ziemlich abgehen) machen die Monster nicht viel falsch, sondern treiben die Platte immer höher die Punkteleiter hinauf.

Was im Laufe der Songs noch auffällt ist, das man jetzt anscheinend durch die neuen Mitglieder mehr gute Backroundsänger gewonnen hat. Bislang war das immer die Domäne von Ex Schlagzeuger Kita.

Egal, weiter im Text, bzw. den Songs. „Schizo Doll“ und „Candy for the Canibal“ bieten gewohnt gute LORDI Kost und sind super eingängig. Letztere Nummer hebt sich durch seinen coolen Chorus etwas ab, einfach eine verrückte Geschichte, die wohl nur LORDI so umsetzen können.

Im Vergleich dazu, fällt „Sincerely with love“ ein wenig ab, ist aber trotzdem weit davon entfernt ein Ausfall zu sein.

Beim letzten Track „SCG6: Otus Butcher Clinic“ war ich erst etwas überrascht und wusste nichts so recht damit anzufangen, bis ich entdeckte das diese Nummer als Huldigung an den verstorbenen Drummer Otus zu sehen ist. Schöne Idee zum Abschluss, die aber natürlich keinen richtigen Songcharakter hat, sondern eher eine Art Drumsolo darstellt.


Anspieltipps:


Hier kann ich euch dieses Mal keine genauen Songs nennen, das ganze Album ist recht gut hörenswert, komplette Ausfälle gibt es hier nicht!


Fazit :


Wie schon gesagt, war ich wirklich sehr gespannt wie das neue Album von LORDI klingen würde. Zuviel ist in der letzten Zeit bei den Monstern passiert. Ich kann aber alle Fans und Freunde von LORDI beruhigen. Man bekommt was man erwartet. Allerdings in einen etwas anderen Soundgewand. Es wimmelt hier nur so von Keyboards und Synthies und auch der Drumsound ist kraftvoller und dreckiger als auf den Vorgängeralben. Die Songs haben aber durchaus an Qualität gewonnen im Vergleich zum letzten Album “Babez for Breakfast”, welches ja teilweise recht kritisch gesehen wurde. Darauf hatte sicherlich Einfluss das Mr. Lordi nicht mehr alleinig für das Songwriting verantwortlich war.

Wie auch immer, Fans der Band bekommen das was sie sich wünschen, Gegner der Band auch und ich denke jeder sollte damit zufrieden sein. Mir hat das Album auf jeden Fall Spaß gemacht.

Die Truppe befindet sich definitiv wieder auf dem richtigen Weg zurück zu den starken ersten Alben der Anfangstage!


WERTUNG:




Trackliste:


01. We’re not bad for the Kids

02. I luv ugly

03. The Riff

04. Something Wicked this Way comes

05. I’m the Best

06. Horrifiction

07. Happy new fear

08. Schizo Doll

09. Candy for the Cannibal

10. Sincerely with Love

11. SCG6: Otus Butcher Clinic


Julian

SACRED STEEL – The Bloodshed Summoning

Band: Sacred Steel
Album: The Bloodshed Summoning
Spielzeit: 60 min   
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 15. Februar 2013
Homepage: www.sacredsteel.eu

Volle Power aus Ludwigsburg, anders kann man es nicht sagen. Die deutsche Combo SACRED STEEL werfen mit „The Bloodshed Summoning“ ihr achtes Studioalbum auf den Markt – und das mit Caracho!
15 Tracks, davon drei Bonusausgaben inklusive des MISFITS – Covers „Dig Up Her Bones“.
„Storm Of Fire 1916“ eröffnet ein Album als Speedmetalnummer, die ihren Namen verdient, schnelle Riffs und präzise treibende Blastbeats, dazu die screamende Stimme von Gerrit P. Mutz.
Ähnlich geht „No God / No Religion“ ab. Religiöse Symbolik findet sich in mehreren Songtiteln wie „Journey Into Purgatory“, „Under The Banner Of Blasphemy“ oder „The Darkness Of Angels“.
Die Annahme, dass es sich bei SACRED STEEL um eine Art Kirchenchor handelt ist dennoch falsch. Eher sind die Jungs Beelzebub persönlich vom Karren gefallen.
Ruhig, fast schon besinnlich geht es nur bei den zwei kürzesten Nummern „Join the Congregation“ und „Doomed to Eternal Hell“ zu. Es handelt sich allerdings um die kürzere und längere Version desselben Instrumentalparts, klassische Gitarre in zwei verschiedenen Tonarten.
Am allermeisten ab geht eigentlich der Bonustrack „Perversions of the Scriptures“, einfach nur noch schnell und hammerheftig.
Die Fans werden jetzt wieder mit den Augen rollen, aber diese Vollgas-Stakkato-Orgie gibt Abzug.
Immer volle Kanne vorwärts ist mir irgendwann zuviel. Etwas mehr Abwechslung bei den Kompositionen, beim Drumeinsatz oder den Stimmen – hier wäre mehr mehr.
Insgesamt ist das aber ein Scheibe für Fans von Hochgeschwindigkeitsmetal – sie kommen voll auf ihre Rechnung und werden sich eher an den obengenannten Slow Motion-Tracks stören.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Storm of Fire 1916
2. No God / No Religion
3. When the Siren Calls
4. The Darkness of Angels   
5. The Bloodshed Summoning
6. Under the Banner of Blasphemy
7. Black Towers
8. Crypts of the Fallen
9. The Night They Came to Kill
10. Join the Congregation
11. Journey into Purgatory   
12. Doomed to Eternal Hell
Bonustracks
13. Perversions of the Scriptures
14. Unbinding the Chains
15. Dig Up Her Bones (Misfits Cover)
Line Up

Kai Schindelar / Bass
Jens Sonnenberg / Guitar
Mathias Straub / Drums
Joanas Khalil / Guitars
Gerrit P. Mutz / Vocals

Danny