NEMESEA – Uprise

Band: Nemesea

Album: Uprise

Spielzeit: 36:58 min

Stilrichtung: Modern Metal/Rock

Plattenfirma: Napalm Records

Veröffentlichung: 29.04.2016

Homepage: www.nemesea.com


Das holländische Metal/Rock Trio NEMESEA sind nach ihrem letzten Album „The Quit Resistance“ REZI wieder zurück mit einem neuen Langeisen! „Uprise“ heißt das neue Werk und soll an das bisherige Schaffen der Band eins zu eins anknüpfen.

Die Truppe rund um Frontfrau Manda Ophuis ist ja bekannt dafür ziemlich moderne, ja teilweise schon poppige Klänge zu frönen, das ist zwar nicht jedermanns Geschmack vor allem beinharte Todesmetaller rollen sich hier die Fußnägel hoch, aber der Erfolg gibt der jungen Truppe recht!

Mal schauen ob auch das neue Werk an den bärenstarke, letzten Output anknüpfen kann, gestartet wird das gute Stück durch den Opener „Hear me“. Als Opener geht die Nummer in Ordnung, aber da habe ich die Band schon stärker gehört. Der Chorus versucht das Ganze zwar raus zureißen, schafft es aber nicht wirklich!

Das anschließende „Twilight“ ist dann schon von einem ganz anderen Kaliber, denn hier zeigt sich die Band schön abwechslungsreich, in den Strophen zart und sanft bevor man beim Chorus dann los brettert. Toller Track!

Dem steht dann auch „Forever“ in nichts nach, gleiches Prinzip, gleiche Ohrbombe.

Und das Qualitätslevel bleibt auch bei den anschließenden Songs richtig schön hoch, man scheint sich jetzt ein gegroovt zu haben! „Let it burn“ und „Time to make it“ sind wunderbar eingängige Modernmetalsongs die Fans des Genre auf jeden Fall in Verzückung bringen wird!

Zwar haben sich in der Folge auch ein paar schwächere Songs eingeschlichen, „Can’t believe it“ oder „Light up the Sky“ sind solche Beispiele, aber die vorherigen Kracher sowie auch noch die ein oder andere Perle im weiteren Verlauf trösten ohne Probleme darüber hinweg. Zuletzt genannter Kategorie gehören auf jeden Fall noch das schnelle „Get out“ und das in die Symphonic Ecke abdriftende, abschließende „Hold On“.


Anspieltipps:


Dieses Mal bekommt ihr von mir “Twilight”, “Forever”, “Let it burn” und “Time to make it” mit auf den Weg.


Fazit :


An sich liefern NEMESEA auf ihrem neuen Album erneut eine überzeugende Leistung ab die ohne Probleme an die Qualität des Vorgängeralbums anknüpfen könnte. Leider haben sich aber auch ein paar etwas schwächere Nummern, gerade im letzten Abschnitt der Scheibe, eingeschlichen. Von daher ist das Ganze dann “nur” eine starke Leistung mit der entsprechenden Note geworden, aber für Fans der Band ist auch das neue Werk “Uprise” sehr empfehlenswert!


WERTUNG:



Trackliste:


01. Hear me

02. Twilight

03. Forever

04. Let it burn

05. Time to make it

06. Can’t believe it

07. Light up the Sky

08. Get out

09. Bones

10. Hold On


Julian

LOVE/HATE – Blackout In The Red Room (Re-Release)

Band: Love/Hate
Album: Blackout In The Red Room (Re-Release)
Spielzeit: /
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 22.03.2016
Nicht jede sleazige LA Band aus den späten 80ern hatte sich in blindem Gehorsam den allgemeinen Gegebenheiten der Szene ergeben. Hier und da gab es auch Querköpfe, die sturköpfig ihr eigenes Ding durchzogen, vielleicht auch weil sie es gar nicht anders konnten. Eine dieser interessanten Ausnahmen der Regel war das schräge Quartett LOVE/HATE die vor allem mit ihrem von Tom Werman (u.a. Cheap Trick und Ted Nugent) wuchtig und schön ehrlich produzierten Debüt Album so manche Verwunderung auslösten. Rock Candy Records hat diese kleine, feine Scheibe nun mit gepimpten Sound und den üblichen unterhaltsamen bzw. informativen Linernotes neu eufgelegt.
Bekannt (und berüchtigt) war die Band wohl in erster Linie aufgrund der beiden ziemlich selbsterklärenden Tracks „Blackout In The Red Room“ und „Why Do You Think They Call It Dope?“, die geradezu programmatisch für das Selbstverständis der Band waren und auch heute noch die perfekte Musik zu jeder Party sind. Dabei hatte die Band viel mehr als das allgegenwärtige 08/15 Riffing und die typischen Poser-Texte zu bieten. Die Jungs verstanden ihr Handwerk, vor allem das Rhythmusfundament von Drummer Joey Gold und Bassist (und alleinigem Songschreiber) Skid Rose hatte einige erfreulich untypische Kniffe zu bieten (funky Basslines und Drumbeats die sich gekonnt dem stereotypen Uffta-Uffta Drumming entzgen). Hinzu kam ein Gitarrist der einen schön fetten Sound (nahe am Eddie van Halen Ideal) auffuhr und der Soli wohl nur nach gutem Zureden in die Songs einarbeitete. Das alles macht aus einer Band aber noch keine Ereignis, dazu benötigt es einen starken Sänger. Und den hatten LOVE/HATE mit dem Irren Kizzy Pearl definitiv in Ihren Reihen. Pearl’s Reibeisenstimme, die oft eine nahe Verwandschaft zu Axl Rose ausweist, war stimmgewaltig, äusserst melodiös und zu jedem Moment eine verlässliche Bank. Stilistisch setzen LOVE/HATE sich mit Schmackes zwischen alle Stühle, bedienten ebenso die Hairmetal Fraktion, wie die Alternative Gemeinde und nahmen die Grunde-Attitüde, die wenig später kommen sollte, gleich auch noch ein Stück weit vorweg. In den 12 Tracks des Albums gibt es so gut wie keinen Durchhänger zu vermelden und Songs wie „One More Round“, „She’s An Angel“ oder „Tumbleweed“ gehören mit zum groovigsten, krachendsten was die US Hardrock Szene gegen Ende der 80er zu bieten hatte und klingen auch heute noch kein wenig angestaubt.
Dank des vorzüglichen Bonus Tracks „Tinseltown“ und 2er guter Live-Aufnahmen ist die vorliegende Neuauflage dieses kleinen Klassikers eine lohnende Investition für Neueinsteiger und Fans gleichermassen. Immer noch eine zeitlose, geile Scheibe.
WERTUNG
Trackliste:
01. Blackout In The Red Room
02. Rock Queen
03. Tumbleweed
04. Why do you think they call it Dope?
05. Fuel To Run
06. One More Round
07. She’s An Angel
08. Mary Jane
09. Straight Jacket
10. Slutsy Tipsy
11. Slave Girl
12. Hell, CA, Pop. 4 
13. Tinseltown (B-side)
14. One More Round (live)
15. Slave Girl (live)
Mario

POVERTY’S NO CRIME – Spiral Of Fear

Band: Poverty’s No Crime
Album: Spiral Of Fear
Spielzeit: /
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 29.04.2016
Die Progger POVERTY’S NO CRIME sind beileibe keine Unbekannten im heimischen Frickel-Wald und legen nach einer langen Pause von gut 9 Jahren den Nachfolger zur letzten Scheibe „Save My Soul“ (2007) vor. „Spiral Of Fear“, das nunmehr 7. Album der Band seit der Gründung im Jahre 1995, wurde im Laufe von etwa 3 Jahren in verschiedenen Studios aufgenommen. Den letzten Schliff, sprich das Mixing und Mastering, besorgte dann Simone Mularoni in den in der Szene gut bekannten Domination Studios.
Ich bin kein grosser Freund von Mularoni’s ziemlich aufdringlichen Produktionen, die dem Hörer das Songmaterial in der Regel gnadenlos um die Fresse hauen. In Kombination mit dem eher zurückgenommenen Spiel und den mit viel Luft und Bedacht arrangierten Songs der Norddeutschen funktioniert das Ganze aber dann erfreulich gut. So ist der erste Eindruck den „Spiral Of Fear“ nach ein bis zwei Runden im Player hinterlässt ein durchaus guter. Die Scheibe perlt rund und professionell aus den Boxen, die Songs haben Raum zum atmen und vor allem die angenehme, variable Stimme von Sänger Volker Walsemann kann ihre Stärken ausbreiten. Mit jedem weiteren Durchlauf kristallisieren sich dann die Highlights des Albums heraus, die vor allem in der ersten Hälfte platziert sind: der Opener „The Longest Day“ öffnet sich zum Refrain hin herrlich auf, „Spiral Of Fear“ schafft eine gute Balance aus etwas härteren Riffs und Melodie und das Instrumental „The Fifths Element“ verweigert sich dem üblichen Skalengedresche der Konkurrenz. Soweit eigentlich alles im grünen Bereich. Allerdings hapert es dann doch im Bereich Langzeitwirkung der Hooklines, denen die unwiderstehlichen Wiederhaken einfach fehlen. Vieles auf „Spiral Of Fear“ läuft angenehm unaufdringlich ins Ohr, kann dort aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Als Beispiel sei hier die leider recht zahnlose Ballade „The Ballad Of 91“ genannt. Gegen Ende wird „Spiral Of Fear“ daher ein wenig zäh, auch wenn das abschliessende starke „Wounded“dann nochmal die Kurve nach oben zeigen lässt.
Wer sich allerdings an einer tollen Produktion, handwerklich einwandfreier Gitarrenarbeit (oft im Stile eines jungen John Petrucci) und einer Mischung aus Melodic Rock und Progressive Metal labt, der kann mit dem neuen POVERTY’S NO CRIME Dreher einige vergnügliche Stunden verbringen. Zu mehr als gutem Mittelfeld langt es Anno 2016 bei POVERTY’S NO CRIME aber nicht mehr.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Longest Day
02. Spiral Of Fear
03. Fatamorgana
04. A Serious Dream
05. The Fifths Element
06. The Ballad Of 91
07. Dying Hopes
08. Wounded

Mario

ELMSFIRE – Hour of the Wolf

Band: Elmsifre

Album: Hour of the Wolf

Spielzeit: 48:04 min

Stilrichtung: Heavy Metal

Plattenfirma: RecordJet

Veröffentlichung: 23.04.2016


Die Düsseldorfer Metaller von ELMSFIRE haben seit ihrem Labeldebüt „Thieves of the Sun“ REZI mal wieder einiges zu überstehen gehabt! Nicht nur das der damals neue Sänger Erdmann, der leider damals nicht auf dem Album zu hören war, schon wieder raus ist, der langjährige Basser Fritz musste seine Instrument aus privaten Gründen ebenfalls an den Nagel hängen und auch Keyboarder Morten ist mittlerweile nicht mehr mit an Bord. Aber eine Metalband lässt sich so schnell nicht unterkriegen und unter Führung der beiden Bandchefs und Gitarristen Doro und Germano bläst man dieser Tage mit dem zweiten Album „Hour of the Wolf“, dieses mal in Eigenregie und ohne Labelunterstützung, erneut zum Angriff!

Den Gesang steuerte dieses Mal der Ursänger Lukas bei, der auch wieder fester Bestandteil der Band ist. Nachdem das Debütalbum sehr gute Kritiken einfahren konnte, war bestimmt nicht nur ich gespannt wie ELMSFIRE anno 2016 nun klingen. Als Opener fungiert „Eye to Eye“, welches nur ein düsteres Intro darstellt das die Platte atmosphärisch einleitet. Als erster „richtiger“ Track tönt uns dann „Dead Night Misery“ entgegen und es wird schnell klar man geht etwas rougher und nicht mehr so glatt poliert wie auf dem Debütalbum zu Werke. Es klingt einfach alles etwas anders, was nicht heißt das es schlechter ist, das auf keine Fall!

Die Stimme von Fronter Lukas ist dem des letzten Sängers Erdmann nicht unähnlich und passt gut zum erdigen Sound der Band. Glanzpunkt dieses ersten Track ist mit Sicherheit der schmissige Chorus, der sich schon nach kurzem im Hirn festsetzt.

Das folgende „Raphobis“ ist dann eher eine epische Nummer die zwar ein paar Durchläufe braucht um richtig zu zünden, aber dann zündet sie so richtig.

Knackiger und direkter geht es dann wieder bei den folgenden Tracks zur Sache, „The Wheel“, „Dead Ringer“ und vor allem der Videotrack „Dance with the Dead“ sind Stücke bei den die Fans des Genre mit Sicherheit sehr zufrieden sein werden!

In die gleiche Kategorie fallen dann auch die beiden abschließenden, etwas längeren Tracks „How Mountain are born“ und „Ashes“. Gerade die letztere Nummer punktet eindeutig mit seiner tollen Atmosphäre.


Anspieltipps:


Hier kann ich euch auf jeden Fall “Dead Night Misery”, “Dance with the Dead”, “How Mountain are born”, sowie “Ashes” ans Herz legen.


Fazit :


ELMSFIRE kehren auf jeden Fall sehr stark mit ihrem zweiten Album zurück! Man hat einige starke Tracks in der Hinterhand die den geneigten Fan auf jeden Fall zusagen sollten. Aber irgendwie wirkte das Debütalbum ein wenig kompakter bzw. eingängiger. Manche Songs hier brauchen einfach recht lange um sich in den Gehörgängen festzusetzen.

Aber das tut insgesamt einer starken Bewertung keinen Abbruch und Fans sollten sich dieses tolle neue Album der Band direkt über deren Bandhomepage nicht entgehen lassen! Für eine Eigenproduktion auf jeden Fall eine klasse Leistung!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Eye to Eye

02. Dead Night Misery

03. Rapophis

04. The Wheel

05. Dead Ringer

06. Dance with the Dead

07. Five Rules

08. How Mountains are born

09. Ashes


Julian

SPACE ELEVATOR – Space Elevator

Band: Space Elevator
Album: Space Elevator
Spielzeit: 54:23 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: SE Productions
Veröffentlichung: 13.05.2016
Homepage: www.spaceelevatorband.com

In Großbritannien wächst seit geraumer Zeit eine neue Generation von Rockbands heran, von der vielleicht eines Tages die ein oder andere Formation in einem Atemzug mit derart großen Namen wie QUEEN oder GENESIS genannt werden kann. Kamen letztes Jahr sowohl die CATS IN SPACE als auch die nicht minder grandiosen JONO mit Alben an, die so manchem Rockfan eine offene Futterluke bescherte, will es jetzt mit SPACE ELEVATOR eine weitere Band wissen, die getrost diesem Genre zugerechnet werden darf. Und dennoch gehen SPACE ELEVATOR noch einen Schritt weiter: denn hier singt eine Dame, die – wenn wir es oberflächlich betrachten wollen – nicht nur verdammt gut aussieht, sondern auch noch eine herausragende Stimme hat. Sie nennt sich ganz zurückhaltend „The Duchess“ (die Herzogin), sicher ein bisschen angelehnt an die nie erreichten QUEEN und dem vielleicht größten Entertainer, den die Welt je gesehen hat (und sie hat viele davon gesehen) – Freddy Mercury.

So ganz von Ungefähr kommt dieser Vergleich auch gar nicht. Denn Gitarrist und Songschreiber David Young ist in das QUEEN Musical „We Will Rock You“ involviert und so ist die Musik dieses vielversprechenden Projekts nicht nur in der Musicalwelt zu Hause sondern vereint neben diversen Pop- und Rockanleihen Einflüsse aus Pomp Rock, Jazz und Soul. Hier trifft die Theatralik von QUEEN auf eine Stimme, die manchmal gar nicht so unähnlich ist mit einer gewissen KATE BUSH, sich aber auch gerne mit den Wilson-Schwestern von HEART messen darf. Das selbstbetitelte Debütalbum aber rein darauf zu reduzieren, wäre nicht ausreichend und vor allen Dingen nicht gerecht.

Was diese Combo aus der Nähe von London schon auf ihrem Opener „Elevator“ zelebriert, erzeugt nicht nur Gänsehaut sondern besticht durch schiere Genialität. Mit einem funkigen Monstergroove fangen SPACE ELEVATOR den Song genau zum richtigen Zeitpunkt mit einer Ohrwurmmelodie ab und fabrizieren einen absolut hitverdächtigen Einstieg. Das folgende „We Are The Losers“ ist nicht minder reizend, denn mit seiner theatralischen und märchenhaft schönen Melodie sollte das Stück nicht nur bei Musicalfans für Entzückung sorgen. Rockfans werden bei „More Than Enough“ oder „Little White Lies“ begeistert sein, wenngleich ruhige Songs wie „We Can Fly“ oder „I Will Find You“ genau so zielsicher ins Schwarze treffen.

Ganz neu ist die Platte nicht, bereits 2013 erschien sie in der Heimat von SPACE ELEVATOR. Lange hat es gedauert, bis sie offiziell auch den Sprung auf das europäische Festland geschafft hat. Übrigens: neben David Young an der Gitarre hat diesen Silberling Bass-Legende Neil Murray (u.a. BRIAN MAY BAND) und der aus diversen Musicals bekannte Keyboarder Elliot Ware eingespielt. Brian Greene übernahm das Schlagzeug. Ein perfektes Umfeld für eine Ausnahmesängerin wie The Duchess.
Mich soll der Teufel holen, wenn dieses Album jetzt nicht auch in Deutschland einschlagen wird. Obwohl: dazu ist unsere Musiklandschaft wahrscheinlich zu eingefahren und unflexibel. Verdient hätte es SPACE ELEVATOR allemal – ihr Debüt ist ganz große Klasse!

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Elevator
2. We Are The Losers
3. I Will Find You (Gallifrey Dreams)
4. Ordinary Day
5. Little White Lies
6. Loneliness Of Love
7. More Than Enough
8. Really Don´t Care
9. Oils And Bubbles
10. We Can Fly
11. Move On

Stefan

MASSIVE – Destination Somewhere

Band: Massive
Album: Destination Somewhere
Spielzeit: 44:09 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Earache Records
Veröffentlichung: 22.04.2016
Homepage: www.massiveoz.com

Einen durchaus eigenständigen Anstrich verpassten die Australier MASSIVE ihrem Debütalbum „Full Throttle“ (Rezi HIER). Irgendwo zwischen Aussie-Riffrock und eigensinnigen Ausflügen in die Grunge-Ära wurde es nie langweilig während dieser Dreiviertelstunde Rockmusik. Dass auch ein Livekonzert des Vierers aus Melbourne nichts für schwache Nerven ist und ganz schön energiegeladen daherkommt, davon konnte man sich u.a. auf der Tour mit BLACKBERRY SMOKE überzeugen, für die sie den Anheizer geben durften. Mit „Destination Somewhere“ steht drei Jahre nach dem Erstling nun neues Material in den Startlöchern.

An alte GUNS´N ROSES erinnert das Riff des Openers „One For The Road“, bevor der Song an sich eher in eine aktuelle Rockschublade geschoben werden kann. Schon „Blood Money Blues“ hat den für MASSIVE typischen Rhythmus, was größtenteils am Drumming von Jarrod Medwin liegt und natürlich am Spiel von Gitarrist Brendan Forward, der nichts von einfachen 3-Akkord-Riffs hält und trotzdem irgendwie den Bogen zu den Großen Namen der heimatlichen Szene schlägt. Und das obwohl er Ben Laguda ersetzt, der auf dem Erstling die Axt schwang, sind nur leichte Veränderung im Riffing erkennbar. Sänger Brad Marr klingt mal nach Michael Schon Poulsen (VOLBEAT), mal singt er relativ clean und mal macht er allen Bon Scott-Gedächtniskapellen alle Ehre. Ebenfalls eminent wichtig ist das extravagante Bassspiel von Aidan McGarrigle.

Alles zusammen ergibt einen Bandsound, der schon auf dem Debüt sehr viel Wiedererkennungswert hatte und auf „Destination Somewhere“ weitergeführt wird. Manchmal so nah an „Full Throttle“, dass der ein oder andere Song als Outtake der alten Sessions durchgehen könnte („Blood Money Blues“ oder „The Way It´s Always Been“) und manchmal mit einem wiederum komplett neuen Grundgerüst, wie die durchaus radiotaugliche Nummer „Made Of Stone“ oder „Sinking Ship“, das nicht unerheblich an ZZ-TOP erinnert. Dazwischen gesellen sich Songs wie der partytaugliche Titeltrack oder das ebenfalls flotte „Circus“.

MASSIVE rocken auch auf ihrem zweiten Album „Destination Somewhere“ erfrischend anders. Die besseren Einzelsongs jedoch hatte das Debüt zu bieten. Das ist aber keine Ausrede, diesen Rundling nicht anzutesten, dafür sind MASSIVE einfach zu gut.

WERTUNG:


Trackliste:

1. One For The Road
2. Blood Money Blues
3. Sinking Ship
4. The Fall
5. Made Of Stone
6. Destination Somewhere
7. Up In Smoke
8. Circus
9. The Way It´s Always Been
10. Beaten Dog
11. Ghost (Radio Edit) Bonus Track

Stefan

MIDNIGHT ETERNAL – Midnight Eternal

Band: Midnight Eternal
Album: Midnight Eternal
Spielzeit: 51:11 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 29.04.2016

Aus New York stammt die 2014 gegründete Symphonic Metalband MIDNIGHT ETERNAL. Dieser Tage bringt die Truppe ihr selbstbetiteltes Debütalbum auf den Markt und wenn man den Vorschusslorbeeren glauben mag erwartet Fans des Genres ein ganze heißes neues Eisen!
Symphonic Metal ist die Domäne des weiblichen Frontgesangs, so auch hier, mit Raine Hilai haben wir hier allerdings eine bislang unbekannte Vertreterin ihrer Zunft.
Produziert wurde das Album von Eric Rachel und Fans von Bands wie DELAIN, NIGHTWISH oder auch KAMELOT sollten nun einmal genauer lesen.
Als Opener fungiert das schon vorab im Internet zu bestaunende „Till the Bitter End“. Nach einer kurzen, instrumentalen Einleitung erklingt die opernhafte Stimme von Frontfrau Raine die bei den einen Angstschweiß ausbrechen lassen wird, die andere zu wahren Jubelstürmen hinreisen lassen wird. Die gute Dame wird auf jeden Fall polarisieren so viel ist schon mal klar! Der Song an sich ist auf jeden Fall schon mal ein mehr als ordentlicher Beginn der jedem Fan des Genre absolut zusagen wird!
Beim folgenden „Repetentance“ geht es dann schön flott zur Sache, viel Keyboardunterstützung die das ein oder andere Mal an KAMELOT denken lässt. Eine gute Nummer die den guten Beginn schön weiterführt.
Wunderbar melodisch und ein Fest für Genreanhänger sind dann „Signs of Fire“, das gefühlvolle „The Lantern“ sowie das Titelstück „Midnight Eternal“ im Anschluss.
Zwar gibt es auch immer wieder Stücke die nicht so recht zünden, das ist auch im weiteren Verlauf der Scheibe dann so, aber das ist bei einem Debütalbum ja noch stellenweise normal. Man muss sich ja entwickeln können!
Am Ehesten kann man dann noch mit „Like Eternity“ sowie dem überlangen Abschlusssong „First Time Thrill“ überzeugen und begeistern. Dabei gibt es mit ganzen zwölf Songs auch noch richtig viel Musik für das Geld.

Anspieltipps:

Dieses Mal gibt es für euch “Till the Bitter End”, “Signs of Fire”, “Midnight Eternal”, “Like an Eternity” und “First Time Thrill” als Empfehlung.

Fazit :

Insgesamt machen MIDNIGHT ETERNAL ihre Sache auf ihrem Debütalbum sehr ordentlich! Man bietet dem geneigten Hörer eine gute Spielzeit, schöne Melodien und einfach ein tolles Debüt auf dem man aufbauen kann.
Zwar zünden nicht alle Songs und auch der Gesang dürfte Geschmackssache sein, für eine insgesamt starke Leistung plus entsprechender Note reicht es aber alle Male! Ich bin gespannt wie der Weg der Band weitergeht!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Till the Bitter End
02. Repentance
03. Signs of Fire
04. Shadow Falls
05. The Lantern
06. Believe in Forever
07. Midnight Eternal
08. When Love and Faith Collide
09. Like an Eternity
10. Silence
11. Pilgrim and the last Voyage
12. First Time Thrill

Julian

UNIVERSAL MIND PROJECT – The Jaguar Priest

Band: Universal Mind Project
Album: The Jaguar Priest
Spielzeit: 60:28 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 29.04.2016

Die Band UNIVERSAL MIND PROJECT ist ein globales Bandprojekt welches aus Musikern aus allen Herren Ländern besteht. Gegründet wurde die Band von Gitarrist Michael Alexander und mit den beiden Sängern Elina Laivera, Henrik Bath (DARKWATER) sowie Schlagzeuger Alex Landeburg fand er schnell potentielle Mitstreiter. Soundtechnisch ist man in der Modern Progressive Ecke zu Hause und wechselt zwischen weiblichen und männlichen sowie clean und growl Gesang.
Auf dem Debütalbum „The Jaguar Priest“ welches dieser Tage erscheint findet man einige musikalische Gäste. Nils K Rue von PAGAN‘S MIND, Mark Jansen von EPICA, Charlie Dominici (Ex DREAM THEATER) sowie Diego Valdez von HELKER geben sich zum Beispiel am Mirko die Ehre und an den Instrumenten finden wir mit Mike LePond (SYMPHONY X) und Emanuele Casali (DGM) ebenfalls zwei Gäste.
Alle Fakten sind klar, werfen wir also den Blick mal auf den Opener „Anthem for Freedom“. Die Nummer begeistert direkt von Beginn an und zeigt das die Band großes vor hat! Der Gesang wird wunderbar zwischen männlich und weiblicher Stimme aufgeteilt, zwischendurch gibt es auch härtere Growls zu hören und das Ganze kommt auch noch wunderbar melodisch aus den Boxen, ein sehr starker Beginn!
Das anschließende „Truth“ kommt ziemlich schnell und hart daher was man auch an den „Gesangs“anteilen der Growls merkt. Man ist hier nicht ganz so melodisch wie beim Opener unterwegs, von einem schlechten Track zu sprechen wäre aber nicht gerecht.
Eine gute Mischung aus Progressive und Melodic wird uns dann beim folgenden „The Bargain of lost Souls“ geboten hier ist man wieder besser unterwegs als zuvor.
Richtig ins obere Regal greift man dann wieder bei „Dreamstate“, dem überlangen „Awakened by the Light“, dem Titelsong „The Jaguar Priest“ sowie dem Abschlusssong „Xibalba“.
Dazwischen gibt es aber den ein oder anderen Song der auch nach mehreren Durchläufen nicht zünden will, aber im Großen und Ganzen geht auch die zweite Hälfte der Debütscheibe in Ordnung.

Anspieltipps:

Mit “Anthem for Freedom”, “Dreamstate”, “The Jaguar Priest” und “Xibalba“seit ihr hier bestens bedient.

Fazit :

Eine starke Leistung kann man den Jungs und dem Mädel von UNIVERSAL MIND PROJECT auf jeden Fall insgesamt bescheinigen. Etwas Luft nach oben gibt es aber auf jeden Fall noch, dafür sind es doch ein paar Songs zu viel die auch bei mehreren Durchläufen nicht komplett zünden.
Freunde von abwechslungsreichem Progressive Metal sind hier aber auf jeden Fall an der richtigen Adresse!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Anthem for Freedom
02. Truth
03. The Bargain of lost Souls
04. Dreamstate
05. Awakened by the Light
06. A World that burns
07. Seven
08. The Jaguar Priest
09. The Force of our Creation
10. Xibalba

Julian

RAVENIA – Beyond the Walls of Death

Band: Ravenia
Album: Beyond the Walls of Death
Spielzeit: 56:18 min
Stilrichtung: Symphonic/Cinematic Metal
Plattenfirma: Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 29.04.2016

Die Köpfe hinter den finnischen Newcomern von RAVENIA sind Sängerin Armi Päivinen und Gitarrist Samueli Reinikainen. 2014 brachten die beiden zusammen mit ihren anderen Mitstreitern ihre EP „Wingless“ auf den Markt die schon mal ordentliche Kritiken einfahren konnte. Nach dieser EP orientierte man sich soundtechnisch aber ein wenig um und ging vom klassischen Symphonic Metal zu eher Cinematic Metal. Eine Mischung aus NIGHTWISH, EPICA und der Filmmusik von Hans Zimmer also. Solch eine Kost ist ja meistens schwer verdaulich, daher werfen wir nun mal schnell einen Blick auf das dieser Tage erscheinende Debütalbum „Beyond the Walls of Death“ um herauszufinden wie gut die Band ihr Erstlingswerk gelungen ist. Der Opener „For those we forsakened“ beginnt schon mal so wie man sich einen Filmscoretrack vorstellt. Cinematic Jünger werden schon nach den ersten Takten begeistert sein!
Der Gesang von Armi ist im Opernbereich angesiedelt was aber für diese Art Mucke absolut auch angebracht ist!
Die beiden nächsten Songs „Into Oblivion“ und vor allem „We all Died for Honor“ dürfte ein Fest für Cinematic Anhänger und ein Graus für alle anderen Metalheads sein. Eingängig ist das Ganze weiß Gott nicht, soll es aber auch nicht, ein Soundtrack soll ja nur Stimmung erzeugen und das tut man hier absolut genial.
Achso der Metalanteil kommt hier aber natürlich nicht zu kurz das merkt man vor allem immer am Beginn der Stücke, im weiteren Verlauf greift man zwar immer sehr stark ins Symphonic Regal und manchmal sogar drüber hinaus, aber der Metal ist hier immer spürbar. „There is but one Path“ ist da ein gute Beispiel für.
Als absolute Perle sticht in der Folge dann noch „The Fallen“ heraus. Der Rest ist durchschnittliche bis solide Metalkost die viele zwar abschrecken dürfte, aber Genrefreaks sind hier goldrichtig!

Anspieltipps:

Genrefans dürften mit “For those we forsakened”, “We all Died for Honor” und “The Fallen” äußerst zufrieden sein.

Fazit :

Wenn man die Genrebrille mal abzieht bleibt hier am Ende ein Symphonic Metalalbum übrig ist was von der Atmosphäre her nur schwer zu schlagen ist! Aber die Songs sind dann leider alle sehr lang geworden und glänzen nicht gerade mit Eingängigkeit. Aber das will man auch in dieser Sparte nicht unbedingt erreichen, Atmosphäre ist hier ja meistens Trumpf.
Genrefans können mit Sicherheit zwei Punkte drauf rechnen, nüchtern betrachtet reicht es aber leider nur für durchschnittliche 5 Punkte!

WERTUNG:





Trackliste:

01. For those we forsakened
02. Into Oblivion
03. We all Died for Honor
04. There is but one Path
05. In Silence
06. When Darkness Reigns
07. The Fallen
08. We Stand as One

Julian