VANDENBERG´S MOONKINGS

Band: Vandenberg’s MoonKings
Album: Vandenberg’s MoonKings
Spielzeit: 51:36 min
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Mascot Label Group
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.moonkingsband.com

Es scheint eine kleine Wiederauferstehung alter Gitarrenhelden zu geben. Nachdem Michael Schenker so langsam wieder zu kreativen Kräften zu kommen scheint und Jake E. Lee (zwar ein eher durchwachsenes) neues Album in die Regale gestellt hat, flattert nun schon die nächste Überraschung ins Haus. Wohl die wenigsten hätten mit einer neuen Studio Scheibe des ehemaligen Whitesnake-Klampfers Adrian Vandenberg gerechnet. Und dass er mit seiner neuen Band, den MOONKINGS, gleich einen solchen Kracher aufs Parket zaubert schon gar nicht. Vandenberg, der die letzten Jahre eher als Maler, denn als Musiker in Erscheinung getreten ist, hatte schon immer ein Faible für Blues-getränkten Hardrock in der Tradition von Led Zeppelin, was Fans nicht zuletzt seit der geilen Manic Eden Scheibe aus dem Jahr 1994 bekannt war. In eine ähnliche Kerbe haut dann auch das Debüt Album der Mondkönige, die neben Vandenberg noch aus Sänger Jan Hoving, Schlagzeuger Mart ‚Martman‘ Nijen-Es und Bassist Sem ‚The Sham‘ Christoffel bestehen. Wer die besagte Manic Eden Platte mochte, kann eigentlich gleich zum nächsten online Shop klicken (oder dem Plattenladen an der Ecke einen Besuch abstatten), und den Silberling eintüten.

Denn auf VANDENBERG’S MOONKINGS wird nahtlos dort angeknüpft, wo Vandenberg vor etlichen Jahren die Klampfe aus der Hand gelegt hatte, d.h. es gibt Riff-lastigen, verspielten Hardrock mit kräftigen Vocals und packenden Hooklines. Dank der Stimme von Hoving klingt das Ganze, zumindest in den meisten Tracks wie z.B. „Lust And Lies“ als würde der junge David Coverdale bei Led Zeppelin mitzocken (siehe auch den Riff Rocker „Close To You“). Eine sehr interessante Vorstellung, die hier ein mehr als adäquates Gesicht bekommt. Hoving ist wirklich verdammt nah dran am guten, alten Coverdale (wie man ihn zu seligen Deep Purple Zeiten erleben konnte). Ein gute-Laune Track wie „Good Thing” könnte auch von einer der zahlreichen erstklassigen Richie Kotzen Soloplatten stammen – soulige Spränkel und ähnliche Stimmlage inklusive. Die Soli des Meisters sind insgesamt zwar recht rar gesät, setzen dafür aber mit eigenwilliger Notenauswahl und seinem ganz charakteristischen Ansatz, der oft so gar nichts mit dem typischen 80s Shredder gemein hat, herrliche Kontrapunkte. Die durchweg sehr guten Kompositionen, das handwerkliche Können und die schön erdige Produktion machen aus einem potentiellen Durchschnittshappen eine Scheibe mit hoher Langzeitwirkung, bei der die obligatorischen Balladen („Breathing“ und „Out Of Reach“ sind Melodie-Highlights)  natürlich nicht fehlen dürfen.

Für mich ist die Debütscheibe von VANDENBERG’S MOONKINGS eine weitere, faustdicke Überraschung des noch jungen Jahres. Völlig frei von Attitüde oder künstlich gepushten Erwartungen bekommt der Hörer eine Handvoll grundehrlicher, bestens ausgearbeiteter Perlen vor den Latz geknallt, die klanglich zwar schön retro, aber zu keinem Moment nach low-budget klingen. Die Neueinspielung des Whitesnake Tracks „Sailing Ships“ vom „Slip Of The Tongue Album“ mit niemand geringerem als David Coverdale am Mikrofon ist eine nette Dreingabe, aufgrund der arg lädierten Stimme des Meisters und der etwas zu tiefenentspannten Darbietung aber nur aus nostalgischen Gründen zu begrüßen. Da bietet der Rest der Scheibe einen um Vieles höheren Unterhaltungswert. Beide Daumen hoch.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Lust And Lies
02.  Close To You
03. Good Thing
04. Breathing
05. Steal Away
06. Line Of Fire
07. Out Of Reach
08. Feel It
09. Leave This Town
10. One Step Behind
11. Leeches
12. Nothing Touches
13. Sailing Ships (feat. David Coverdale)

Mario

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