TOMORROW’S EVE – Mirror Of Creation III – Project Ikaros

Band: Tomorrow’s Eve
Album: Mirror Of Creation III – Project Ikaros
Spielzeit: 69 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Soulfood
Veröffentlichung: 27.04.2018
Homepage: www.tomorrows-eve.com

Mit „Mirror Of Creation III – Projekt Ikaros“ legen TOMORROW‘S EVE ihr fünftes Studioalbum vor, dass man nach 10-jähriger Funkpause mit Fug und Recht als kleines Comeback bezeichnen kann. Ich muss eingestehen, dass mir das bisherige Oeuvre der Jungs nicht bekannt ist. Also gehe ich mal blauäugig an das Ganze heran und staune erstmal nicht schlecht über das Drumherum: das Artwork ist schick, die Produktion hat Hand und Fuß und mit solchen Leuten wie Mike LePond (Symphony X) am Bass und John Macaluso an den Stöcken (u.a. Yngwie Malmsteen, Labyrinth, Ark, TNT) ist handwerklich auch alles im grünen Bereich. Dass die Scheibe ein ambitioniertes Projekt ist, das auch thematisch/textlich einiges zu transportieren hat, wird relativ schnell klar. Was zählt ist aber natürlich in erster Linie mal aufm Platz, sprich, hat die Truppe auch die nötigen Songs am Start um fast 20 Jahr nach dem Debüt („The Unexpected World“) in einer ständig wachsenden und sich runderneuernden Szene noch relevant zu sein?

Was schon beim Opener „Welcome To The Show“ positiv auffällt ist Sänger Martin LeMar, der vom Timbre her ein wenig an Todd La Torre (Queensryche) erinnert und den Songs die nötige Portion Schmutz und Dramatik einhaucht. Relativ schnell wird auch klar, dass bei TOMORROW’S EVE keineswegs die Gitarren die solistischen Akzente setzen, sondern den Keyboards hier eine Menge Freiräume gewährt werden. Das klingt im Vergleich zu der oft aus allen Rohren ballernden (jüngeren) Konkurrenz erfrischend und abwechslungsreich. Wo es für meinen Geschmack ein wenig hakt sind einige leichte Defizite beim Songwriting, bzw. den Arrangements. Bereits nach 3 Tracks haben die Jungs eigentlich alles gesagt, bzw. ihr Pulver verschossen. Die Songstrukturen bieten nicht mehr allzu viel Abwechslung, es wechseln sich harte Riffs (Dream Theater Härtegrad) mit ruhigen Passagen ab, hochmelodiöse Refrains werden von einer rhythmischen Vollbremsung daran gehindert ihr volles Potential zu entfalten (was dazu führt, dass trotz mehrmaliger Einfuhr nur recht wenige Hooklines wirklich hängen bleiben). Auf der anderen Seite macht die Scheibe beim Durchhören aber auch einfach richtig Spaß – es wird nie übertrieben, weder bei den gelegentlich eingestreuten Frickeleinlagen, noch beim Härtegrad oder der Produktion. Songs wie die abwechslungsreich melodischen „Law And Order“, „Dream Within A Dream“ oder der Riffer „Morpheus“ machen aus der Platte eine starke Genrescheibe, die über weite Strecken vieles richtig macht aber der unterm Strich einfach das letzte Quäntchen Eingängigkeit fehlt.

Fans von Dream Theater, Queensryche und Symphony X sollten sich „Mirror Of Creation III – Project Ikaros“ auf jeden Fall einmal anhören. Vielleicht entdeckt der ein oder andere ja genau das, was ihn an diesem Genre so reizt. Bei mir ist die Platte jetzt nicht unbedingt eingeschlagen wie eine Bombe, aber einige unterhaltsame Stunden sind schon dabei rausgekommen. Gute Genrekost aus heimischen Gefilden für Fans der Band, sowie der genannten Referenzen.

WERTUNG :

 

 

Trackliste:

01. Welcome To The Show
02. Morpheus
03. Bread And Circuses
04. Imago
05. The System
06. Law And Order
07. Dream Within A Dream
08. Terminal
09. Inner Sanctum
10. Somnium Ex Machina
11. Gods Among Each Other

Mario

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