TEARS OF MARTYR – Tales

Band: Tears of Martyr
Album: Tales
Spielzeit: 41:22
Plattenfirma: Massacre Records
Stil: Symphonic/Gothic Metal
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.tearsofmartyr.com

„Was lange währt, wird endlich gut“ – so sagt zumindest der Volksmund. Ob diese Aussage auch zu den Symphonic/Gothic Metallern von TEARS OF MARTYR passt, wird sich im Folgenden zeigen. Gegründet wurde die Band – um deren gerade mal zweites Album es heute geht – bereits 1996 auf den kanarischen Inseln. Mittlerweile sind TEARS OF MARTYR auf dem spanischen Festland (Madrid) beheimatet und bringen nach dem 2009er Debüt „Entrance“ nun „Tales“ auf den Markt.

„The Scent No. 13th“ ist ein flotter, druckvoller Opener mit deutlichen Parallelen zu NIGHTWISH, EPICA oder XANDRIA. ” Sängerin Berenice Musa liefert eine ordentliche Leistung, auch wenn sie stimmlich nicht in Bereiche einer Tarja Turunen vordringen kann. Mit „Golem“ folgt ein abwechslungsreicher, symphonischer Song bei dem die Growls von Gitarrist Miguel Ángel Marqués den Gegenpart zum Sopran von Berenice übernehmen. Leider bieten auch die männlichen Vocals nicht die Bandbreite wie etwa ähnliche Stücke von EPICA.

„Mermaid And The Loneliness“ setzt dann das erste Ausrufezeichen, eine emotionale Ballade mit traurig düsterer Grundstimmung, bei der Berenice ihre Fähigkeiten voll ausreizt – ein sehr schöner Song. Bei „Vampires Of The Sunset Street“ wird es dank orchestraler Untermalung bombastischer, auch der Wechsel zwischen Sopran und Growls überzeugt hier deutlich mehr. Diese beiden Songs verdeutlichen welches Potential in TEARS OF MARTYR schlummert!

Leider folgen mit „Lost Boys“, „A Fallen Hero“ und „Of A Raven Born“ wieder eher durchschnittliche Symphonic/Gothic Metal Stücke von denen wenig hängen bleibt, dafür sind sie einfach zu austauschbar.

„Wolves And A Witch“ hebt sich durch einige folkige Elemente nochmal positiv ab und setzt sich auch gleich in den Gehörgängen fest. „Ancient Pine Awaits“ ist eine von akustischen Gitarren getragene Ballade, die etwas an Blind Guardian erinnert. Schade, dass die kurzen Einschübe spanischen Gitarrenspiels nicht stärker ausgebaut wurden, denn dann hätte man hier ein echtes Highlight des Albums setzen können. So bleibt aber immer noch ein guter Song.

Bei der Produktion gibt es nichts zu bemängeln, die einzelnen Instrumente heben sich sauber und klar voneinander ab, die Sopranstimme nimmt einen zentralen Platz ein, ohne die übrigen Musiker zu erdrücken.

Fazit:
Irgendwie hat man über weite Strecken von „Tales“ das Gefühl vieles schon (zu oft?) gehört zu haben. Vor allem in den meisten Fällen mit viel mehr Bombast und Energie – und davon lebt diese Musikrichtung nun einmal. Genrefans werden trotzdem ihren Spaß mit „Tales“ haben. Wer nur gelegentlich diese Art Musik auflegt, ist bei den genannten Szenegrößen besser aufgehoben.

Anspieltipps: “ Mermaid And The Loneliness“ / „Vampires Of The Sunset Street“ / „Ancient Pine Awaits“

WERTUNG:

Trackliste:

1. The Scent No. 13th
2. Golem
3. Mermaid And Loneliness
4. Vampiress Of The Sunset Street
5. Ancient Pine Awaits
6. Lost Boys
7. Fallen Hero
8. Of A Raven Born
9. Wolves And A Witch
10. Ran Into The Forest

Chris

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