LORNA SHORE – Pain Remains

Trackliste:

01. Welcome Back O Sleeping Dreamer
02. Into The Earth
03. SunEater
04. Cursed To Die
05. Soulless Existence
06. Apothesis
07. Wrath
08. Pain Remains I Dancing Like Flames
09. Pain Remains II After All I’ve Done I’ll Disappear
10. Pain Remains III In A Sea Of Fire

 

Spielzeit: 1:01:09 min – Genre: Deathcore – Label: Century Media – : 14.10.2022 – Page: www.facebook.com/LornaShore

 

Kaum ein anderes Album wurde dieses Jahr vermutlich so sehnsüchtig erwartet, wie der aktuelle Output „Pain Remains“ von LORNA SHORE. Denn, ob man jetzt Deathcore mag oder nicht, am New Jersey 5er kommt man dieses Jahr nicht vorbei. Trotz Rauswurf von Sänger CJ McCreery Ende 2019 und der Pandemie haben LORNA SHORE ein extrem fettes Teil rausgehauen. Mit Neusänger Will Ramos scheint die Band nun wirklich durchzustarten und den Deathcore salonfähig zu machen. Wurde der Vorgänger „Immortal“ (2020) noch mit der Tonspur von Ex-Sänger CJ McCreery aufgenommen, hat sich Will Ramos das erste Mal auf der 2021er EP „… And I Return to Nothingness“ gezeigt und damit auch gleich neue Trademarks gesetzt.
Schon der Opener „Welcome Back, O‘ Sleeping Dreamer“ mit seinen orchestralen und mit Chorälen unterlegten Intro sorgt für absolute Gänsehautmomente. Ich bin kein Fan von Symphonic Metal, aber diese Kombination von Bombast mit der Härte einer Band wie LORNA SHORE können dann sogar mich überzeugen. Wie düstere Nebelschwaden wabern die symphonischen Anteile über den Song und sorgen für eine noch dunklere Atmosphäre. Zusammen mit den metallischen Extremausbrüchen ergibt sich eine scheinbar nicht passende, aber doch absolut perfekte Symbiose. Keine leichte Kost, aber absolut lohnend. Auch „Into The Earth“ hat einen symphonischen Einschlag, ein ausgefeiltes Riffing und auch hier kann Will Ramos zeigen, zu welchen Kapriolen seine Stimme fähig ist. Die Bandbreite an Screams, Growls, Grunzen und keine Ahnung wie man das noch nennen könnte, passen so dermaßen gut zu LORNA SHORE, dass ich mir so manches Mal Freuden-Pipi aus den Augenwinkeln wischen muss. Dabei ist Will Ramos nicht der alleinige Hauptdarsteller. Will ist die Rampensau, aber LORNA SHORE funktionieren auch auf „Pain Remains“ nur als Gesamtkunstwerk. Zu diesem Kunstwerk gehören die Gitarren-Riff-Götter Adam De Micco und Andrew O’Connor, das Drum-Biest Austin Archey und Basser Michael Yager (der während der diesjährigen Tour den ausgefallen Austin Archey am Schlagzeug mit Bravour ersetzt hat).
Trotz meines Happy-Rotzes in der Nase ist gibt es einen kleinen minimalen Störfaktor auf „Pain Remains“. Der symphonisch-orchestrale Anteil auf dem aktuellen Dreher passt sehr gut zu den einzelnen Songs, aber nach einer gewissen Zeit ist dann doch ein Ticken zuviel. Aber in der Betrachtung des Gesamtwerkes ist das ist immer noch jammern auf verdammt hohem Niveau.
Nicht zuletzt durch Neuzugang Will haben LORNA SHORE einen so eigenen Stil entwickelt, man erkennt die Jungs immer sofort raus. Für viele mag Deathcore nur das übliche „Ochsengekloppe“, „Kreissägen-Geschrei“ oder ähnlich nett Umschriebenes sein, aber die Leistung von LORNA SHORE, sich in dem Genre so derart gut zu platzieren, muss man einfach anerkennen. Detailverliebt und komplex kann mich „Pain Remains“ fast hundertprozentig überzeugen und ich bin gespannt, auf welche musikalische Reisen mich LORNA SHORE in Zukunft noch mitnehmen werden.

Tänski

Haltet euch fest: