SEASONS OF THE WOLF – Last Act Of Defiance

Band: Seasons Of The Wolf
Album: Last Act Of Defiance
Spielzeit: 45:59 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Iron Shield Records
Veröffentlichung: 26.01.2018
Homepage: www.facebook.com/Seasonsofthewolf

SEASON OF THE WOLF machen dem Cover nach zu urteilen offensichtlich Retro Speed Metal und sind den Zeiträumen zwischen den einzelnen Releases zufolge stark beeinflusst von BLIND GUARDIAN (Im Schnitt über vier Jahre, elf alleine seit dem letzten). Tatsächlich verhält es sich jedoch etwas anders. Ende der 80er in Florida gegründet und seitdem konstant im Untergrund verankert geblieben praktiziert das Quintett um Fronter Wes E. Waddell eine interessante Mischung aus klassischem Heavy Metal, sphärischen Keyboards, einem dezenten Progressive-Anteil plus X.
Der Produktion merkt man die Undergroundheit (?) deutlich an. Was in heutiger Zeit nicht mehr wirklich aktuell klingt, wirkt dafür umso authentischer hinsichtlich des Alters der Band. Tatsächlich klingt “Last Act Of Defiance” beinahe so, als habe man es direkt in den Neunzigern aufgenommen und erst jetzt veröffentlicht – auch was die Wahl und den Einsatz der Keyboardsounds angeht. Modern mag das nicht sein, aber dem Charme des Sounds der CD kann man sich nur schwer entziehen.
SEASONS OF THE WOLF musikalisch einzuordnen ist schwer. “Solar Flare”, der Eingangstrack, klingt beispielsweise nach klassischem Hard Rock, inklusive Hammondorgel und Gute-Laune-Garantie, während “Take Me To The Stars” wesentlich düsterer und metallischer scheint und mit intensivem Chorus und arschcoolem Riff punktet.
“Be Careful What You Wish” beginnt mit einem ruhigen Intro aus Glockensynths auf cleanen Gitarren und erinnert insgesamt an PRIESTs “Nostradamus”, entwickelt sich dann zu einem edel tribenden Midtemposong.
War das Album bis dahin schon alles andere als enttäuschend, so beginnt mit “Drifter” erst der wahre Spaß. Das Ding klingt wie eine Mischung aus “Grinder” und KING DIAMONDS “The Eye”, behandelt die typisch-metallische Loner-Thematik und setzt sich sofort fest. Das anschließende “Fool’s Gold” geht dann etwas fixer voran und macht mit seiner klassischen Harmonieführung und dem Orgeleinsatz nicht weniger Laune. Und als sei das noch nicht genug, kommt danach mit “Another Day” direkt der nächste Hammersong daher, dessen Drumsound verdächtig nach “Blood Red Skies” von JUDAS PRIEST klingt und der neben abermals hervorragender Melodieführung fast schon modern anmutende Synthesizer (im Oldschool—Gewand) mit einem top-Gitarreneinsatz kombiniert. Nach dem Instrumental “Dark Stratosphere” wird es dann noch einmal spürbar böser. Gerade “Last Act Of Defiance” mutet geradezu bedrohlich an, ballert massiv und überzeugt mit einem ordentlich treibenden Beat und einer absolut gelungen-theatralischen Gesangsleistung. Man muss SEASONS OF THE WOLF einmal in Ruhe angehört haben, um zu wissen, wie schade es ist, dass nicht mehr Bands diese Art von Metal machen.

Anspieltipps:
“Another Day”, “Drifter”, “Last Act Of Defiance” und “Fool’s Gold”

Fazit:
SEASONS OF THE WOLF sind eine Band, die seit ihrer Gründung ihrem Sound sehr treu geblieben ist. Aber was sind schon produktionstechnische Innovationen, wenn man mit einem solch nostalgische Gefühle hervorrufenden Klang sein musikalisch derartig gutes Album zu einem kleinen Gesamtkunstwerk aufwerten kann? “Last Act Of Defiance” zieht wohl jeden, der nicht nur auf den Metal der letzten zehn Jahre fixiert ist, unweigerlich in seinen Bann. Großes Lob dafür!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Solar Flare
02. Desert Night Sky
03. Take Us To The Stars
04. Be Careful What You Wish
05. Centuries Of Pain
06. Drifter
07. Fool’s Gold
08. Another Day
09. Dark Stratosphere
10. No More Room In Hell
11. Last Act Of Defiance

Jannis

Tagged .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.