01. Endgame
02. The Secrets Of The Universe
03. Hero Among Heroes
04. Blue Phoenix
05. Ride The Rainbow
06. Master of Fairytales
07. One Last Ray Of Light
08. Judgement Time
09. If Stars Could Cry
Spielzeit: 42:14 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 24.10.2025 – Page: www.facebook.com/ElettraStorm
Neuer Stern am italienischen Power-Metal-Himmel, muss man mal ein Ohr draufwerfen, nicht wahr? ELETTRA STORM klingt vom Namen her erstmal wie das Projekt einer Sängerin mit diesem (Künstler)namen, ist aber, wenn ich das richtig verstehe, einfach der Name der Band und die Frontfrau heißt stattdessen Crystal Emiliani, was jetzt auch nicht weniger Power Metal ist.
Zurück zum Wesentlichen. Das Quintett hat 2024 sein erstes Album rausgebracht und nun „Evertale“ hinterhergeschoben. Neun Tracks, darunter ein acht-minütiger Endtrack, entspannte 42 Minuten Spieldauer. Wie klingt das?
Nun, soundtechnisch schonmal sehr gut. Alles klar, druckvoll, nicht zu poliert, mit viel Liebe zum Detail, was kleine Effekte angeht, die das Hörerlebnis intensiver machen. Mit eigenem Keyboarder im Lineup ist auch klar, dass dahingehend einiges passieren sollte auf „Evertale“; Das hält sich in einem völlig angemessenen, zugleich aber vielseitigen Rahmen. Mal ein Klavier, mal ein paar Orchester/Chor-Hits, mal ein kleines Solo, mal Orchester-Samples und mal kleine elektronische Elemente – das ist alles soweit zielführend zum Wohle der einzelnen Songs eingesetzt.
Überhaupt wirkt „Evertale“ nicht bemüht modern. Das Ding ist praktisch durchgängig klassischer Euro Power Metal, der nur ganz selten mal einen Part mit corigen Drums aufweist. Da führen einen die ersten elektronisch-modernen Sekunden des Albums gleich mal in die Irre.
Aber hey, wir mögen hier doch alle klassischen Power Metal, vor allem, wenn er dann noch gut gespielt und gesungen ist. Und ja, da haben sich fünf gefunden. Von der leicht belegten Stimme von Crystal, die in Höhen nicht minder Druck hat und ein top Gefühl für Arbeit im Sinne der Musik bis hin zu der starken Rhythmusfraktion und der ebenso starken Gitarrenleistung lässt sich hier nichts groß kritisieren.
Also, was ist denn nun der Haken an „Evertale“, das schließlich noch nicht einmal die zwei Jahre nach dem Vorgänger rausgekommen ist, die es allgemein für ein richtig gutes Album mindestens braucht? Nun, das wären am ehesten die Melodien. Viele der Songs haben durchaus ihren eigenen Charakter („Hero Among Heroes“: der SABATONige / „Ride The Rainbow“: der Melancholische / „One Last Ray Of Light“: Der Balladig-Feierliche / „Master Of Fairytales“: Der Abgehende), aber die einzelnen Melodien wirken nicht selten wie Steinchen aus dem Basic-Power-Metal-Baukasten. Das fühlt sich für den Moment stabil an, aber hängen bleiben die Melodien von so einigen der Songs nicht, obwohl sie das eigentlich wollen. An diesen Stellen, und das sind durchaus so fünf der Songs, wird aus eingängig dann verträglich. Da hätte es kompositorisch noch das Bonus-Maß an Eifer gebraucht, das beim Einspielen und der Produktion zweifelsohne vorhanden war.
Fazit:
„Evertale“ ist ein erfrischend unmodernes Power-Metal-Album nach allen Regeln der Kunst, das nur über Teile in der Komposition einige Schwächen aufweist.
Anspieltipps:
„Ride The Rainbow“, „Judgement Time“ und „If Stars Could Cry“
Jannis






