WHITESNAKE – The Purple Album

Band: Whitesnake
Album: The Purple Album
Spielzeit: 66: 25 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 15.05.2015
Homepage: www.whitesnake.com

Whitesnake covern Deep Purple aus der Mk3 und Mk4 Phase – da müssen ein paar vorschnelle Vermutungen/Befürchtungen durchaus erlaubt sein: das Songmaterial auf „The Purple Album“ ist um Klassen besser als der Durchschnittsmurks der letzten Studioalben (bei dem Quellmaterial, geschenkt), die im Original von einer einzelnen Strat rausgefeuerten Blackmore/Bolin Riffs erleben durch die fette Doppelbesetzung mit Humbucker Klampfen ein neues Gewand (jepp, und das funktioniert erstaunlicherweise hervorragend) und das Ganze ist ein offensichtlicher Cash-In (wohl auch, das ist aber ob der gebotenen Qualität zum Glück nur Nebensache). Natürlich klingt das ganze Konzept auf den ersten Blick reichlich überflüssig, aber dass die Band um Oberschlange David Coverdale nach dem Abgang von Gitarrenderwisch Doug Aldrich derart frisch und wild losrockt ist dann doch erfreulich. Reb Beach und Neuzugang Joel Hoekstra (Night Ranger) harmonieren ganz vorzüglich und hauchen den alten Songs mit klasse Soli neues Leben ein, Tommy Aldrich verprügelt gewohnt vehement sein armes Drumkit und Bassist Michael Devin sorgt für den fetten Untergrund. Und über die Songs noch viele Worte zu verlieren wäre wohl überflüssig: vom furiosen Opener „Burn“, dem nicht minder famosen „Lady Double Dealer“, dem in ein feines Akustikgitarrenarrangement gewandte „Sail Away“ über das höllisch groovende „Love Child“ bis zu dem zugegebenermassen etwas übertrieben aufgeblasenen „Stormbringer“. So weit so überraschend stark.

Aber eines ist mir völlig schleierhaft: wie kann eine Band wie WHITESNAKE einen derart dürftign Sound absegnen? Der Mix der Platte es ein einziger Murks – dumpf, unausgewogen, matschig, tierisch aufgeblasen laut. Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass Coverdales‘ schwächelnde Stimme durch den wuchtigen Sound-Brei kaschiert werden soll. Bei der erfrischend stark aufspielenden Band und den durchweg geilen Songs ist das allerdings eine kleine Schande. Wenn die Scheibe einen vernünftigen Klang hätte, würde ich mir das Ding auch weiterhin gerne in den Player legen. Da verzichte ich aber in Zukunft lieber drauf, und geb mir eine der alten Whitesnake oder Deep Purple Platten. Da wusste man immerhin noch wie eine zünftige Rock Scheibe zu klingen hat (siehe auch die Besprechung des aktuellen Tommy Bolin Re-Release).

„The Purple Album“ ist somit ein inhaltlich starkes (Cover) Album geworden, das durch den schwachen Sound aber einen fetten Punktabzug einfährt. Für Fans von WHITESNAKE und/oder Deep Purple ist diese Platte allerdings ein feines Ding, das man sich durchaus ohne Gram neben die original Alben ins Regal stellen kann.

WERTUNG: keine Wertung

Trackliste:

01.Burn
02.You Fool No One
03.Love Child
04.Sail Away
05.The Gypsy
06.Lady Double Dealer
07.Mistreated
08.Holy Man
09.Might Just Take Your Life
10.You Keep On Moving
11.Soldier of Fortune
12.Lay Down Stay Down
13.Stormbringer

Mario

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