SPREAD EAGLE – Subway To The Stars

Band: Spread Eagle
Album: Subway To The Stars
Spielzeit: 45:31 min
Stilrichtung: Street Metal
Plattenfirma: Frontiers Music S.r..l.
Veröffentlichung: 09.08.2019
Homepage: www.spreadeagle.us

Mit SPREAD EAGLE haben Frontiers eine weitere Band aus der zweiten, bzw. dritten Reihe vergangener Tage unter Vertrag genommen. Die ursprünglich aus New York stammende Band, die im Jahr 1990 ihr selbst-betiteltes Debüt und dann 1993 das einzige Nachfolgewerk („Open to the Public“) vorlegte, war lange Zeit beinahe komplett von der Bildfläche verschwunden und machte nur gelegentlich gemeinsam von sich hören. Nun also liegt Album Nummer 3 vor, das von Frontiers mit dem kernigen Label „Street Metal“ kategorisiert wird. Mir sind die beiden ersten Scheiben der Truppe leider nicht bekannt. In alten Rezensionen wurde allerdings immer wieder die stilistische Nähe zu Acts wie Skid Row oder Aerosmith betont. Davon ist auf „Subway to the Stars“ allerdings so gut wie nichts zu hören. Mag ja sein, dass dies vor beinahe 30 Jahren zutreffen mochte. Heute musizieren SPREAD EAGLE allerdings viel näher an Bands wie Alice in Chains. Daher sollte der geneigte Hörer sowohl die Genrebezeichnung des Labels als auch das grottige Albumcover möglichst ignorieren und sich nur der gebotenen Musik widmen – die hat es nämlich durchaus, trotz einiger Hänger, in sich …

Mit Sänger Ray West sowie Bassist Rob De Luca sind immerhin noch 50% der Originalbesetzung der Truppe am Start. Verstärkt werden die beiden von einem gewissen Ziv Shalev an den 6 Saiten und Drummer Rik De Luca. Und die Jungs machen mit dem flotten, nicht gleich zugänglichen Titeltrack schonmal viel richtig. Ray West gibt ordentlich Gas legt über die trocken und relaxt gehaltenen Riffs packende Melodien hin, die nach einiger Zeit richtig gut zünden und auch länger im Ohr bleiben. Richig überzeugend ist das neue Material immer dann, wenn Gas gegeben wird und eine leicht punkige Attitüde durchscheint, wie in dem geilen „Sound Of Speed“ oder dem mit Alternative-typischen Elementen rockenden „Dead Air“. Die Jungs verzocken sich auch ab und an (wie in den belangosen „Little Serpentina“ und „More Wolf Than Lamb“). Insgesamt überwiegen aber die positiven Eindrücke und Interessierte sollten sich die genannten Tracks mal zu Gemüte führen – damit dürften SPREAD EAGLE bestimmt neue Freunde finden.

„Subway to the Stars“ ist in vielerlei Hinsicht ein Lichtblick im Einheitsbrei der heutigen Musiklandschaft im Allgemeinen, und dem üblichen Frontiers Ausschuss im Besonderen. Die ungewöhnliche Mischung aus punkiger Attitüde, moderner Produktion und Alice in Cains Gedächtnis-Melodieführung lassen aufhorchen. Zwar hapert es hier und da am Songwriting und nicht jeder der 11 Songs ist ein Treffer ins Schwarze, aber eine Handvoll starker Songs sollten Argument genug sein neue Hörer zu gewinnen. Es sei den Jungs, im Herbst ihrer Karriere, gegönnt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Subway To The Stars
02. 29Th Of February
03. Sound Of Speed
04. Dead Air
05. Grand Scam
06. More Wolf Than Lamb
07. Cut Through
08. Little Serpentina
09. Antisocial Butterfly
10. Gutter Rhymes For Valentines
11. Solitaire

Mario