SMASH INTO PIECES – Unbreakable

Band: Smash Into Pieces
Album: Unbreakable
Spielzeit: 45:27 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 17.03.2014
Homepage: www.smashintopieces.com

Da schau her, die schwedische Band SMASH INTO PIECES nennt Ihr erstes Album also „Unbreakable“ – das nenn ich mal konsequent … Ein Blick auf das Promopic des Labels (Milchbubies Marke 3-Tage Flaum auf der Oberlippe, Sänger mit grimmigem, obercoolem Blick und BASEBALL  SCHLÄGER (!) in der Hand) lässt die Warnleuchten angehen. Doch, gemach, allem vor Kitsch triefenden Promotion Gedöhns zum Trotz handelt es sich bei dem bereits im April 2013 in Schweden veröffentlichten Album um ein erstaunlich starkes Stück (Pop) Metal, das nun berechtigterweise auch dem Rest der Welt zugängig gemacht wird.

Der Opener „Colder“ (bereits im Heimatland der Jungs ein ziemlicher Chart-Smasher) hat mich dann auch mal gleich kalt (öhem) erwischt – ich könnte schwören den Song bereits auf der letzten Slash Scheibe („Apocalyptic Love“) gehört zu haben. Dem ist dann zwar tatsächlich nicht so, aber der Track hätte locker auf besagtem Album stehen können. Phrasierungen, Hookline, Groove,  das alles klingt so sehr nach Myles Kennedy, dass es schon verwunderlich ist. Ein Ohrwurm wie er im Buche steht, mit ziemlicher Ansteckungsgefahr. Das wir uns nicht falsch verstehen: die dank eines Jens Bogren Mix doch arg glatt gebügelten SMASH INTO PIECES haben relativ wenig mit dem Riff-Rock des Zylindertragenden Schlangenfanatikers zu tun, sondern zielen mit Ihrem Pop-Metal der Marke The Rasmus auf ein junges, trendiges Publikum. Die Myles Kenedy Parallelen kommen aber im Laufe der Scheibe noch des Öfteren zum Vorschein, ebenso wie das inflationäre Verwursten von Ohrwurm-Hooks. Man kann dem strikt kommerziell ausgerichteten Stil der Band gegenüber stehen wie man will – dass die Melodien sitzen wie ein Maßanzug ist allerdings unbestreitbar. „Heroes (As We Are)”, “Crash And Burn”, “Fading” – Hits wo man auch hinschaut. Erfreulicherweise ist der Härtegrad nicht völlig auf der Strecke geblieben, so dass auch Freunde von kernigen Klängen und einem Hang zu Bubblegum mal ein Ohr riskieren können. In dem fürchterlich klebrigen, am Plattenfirma-Reißbrett entworfenen „Here To Stay” übertritt man zwar gnadenlos die Grenze zu (obacht!) Boygroups wie den Backstreet Boys –  aber wozu gibt es die Skip-Taste? Von diesem Ausfall mal abgesehen ist das Songmaterial auf „Unbreakable” aber nicht von schlechten Eltern und dürfte der Zielgruppe bestens gefallen.

Originalität? Eigenständigkeit? Dreckig? Keine Spur. Aber es muss ja auch nicht immer das trveste vom trven sein. Die Ansprüche von SMASH INTO PIECES sind klar definiert und die bisherigen (Erfolgs)stationen der noch jungen Truppe („Breakthrough Of The Year 2013“ in Schweden, Tour durch Skandinavien mit insgesamt 80 Konzerten, Konzerte mit Alter Bridge und Halestorm, Neuer Deal mit einem Japanischen Label) scheinen den Jungs recht zu geben. Wer auf zuckerüberzogenen Alibi-Metal steht, macht mit „Unbreakable” definitiv nichts falsch.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Colder
02. Heroes (As We Are)
03. A Friend Like You
04. Crash And Burn
05. Here To Stay
06. Unbreakable
07. Rockstar
08. Come Along
09. I Want You To Know
10. My Enemy
11. Fading

Mario

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