PINK CREAM 69 – Ceremonial

Band: Pink Cream 69
Album: Ceremonial
Spielzeit: 50:54 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage: www.pinkcream69.com

Pressefritzen sind schon komische Leute. Sie meckern rum, wenn sich eine Band auf der Stelle bewegt, wenn es aber mal Ausreißer gibt, ist es auch nicht recht. Dazu später mehr…

6 lange Jahre mussten die Fans auf ein neues Album der Karlsruher Hardrocker PINK CREAM 69 warten. Zuvor markierten Alben wie „Thunderdome“ oder „In10sity“ echte Highlights in der Discographie von PC69. Dementsprechend hoch war und ist die Erwartungshaltung an das mittlerweile 11. Album seit 1989. Was mit Sänger Andi Deris (seit 1994 bei HELLOWEEN) mit Longplayern wie dem selbstbetitelten Debüt, „One Size Fits All“ oder „Games People Play“ hochkarätig begann, machte seine Zwischenstation mit der Verpflichtung von David Readman als neuen Frontmann und einer experimentellen Scheibe namens „Change“ im Gepäck ziemlich orientierungslos. Kein Wunder, denn 1995 war wohl nicht die beste Zeit, um ein klassisches Hardrock Album herauszubringen. Readman jedoch hat sich als Glücksgriff herausgestellt und die Lebenslinie wurde spätestens mit klasse Platten wie „Electrified“ 1998 oder „Sonic Dynamite“ 2000 wieder geradegerückt. Seitdem ist man auf dem richtigen Kurs und musiziert äußerst solide, auch wenn z.B. Alfred Koffler´s Musikerkrankheit Fokal Dystonia an der linken Hand, welche es ihm fast unmöglich machte, weiterhin Gitarre zu spielen, ein weiteres Problem darstellte. Seit 2003 ist Uwe Reitenauer als zweiter fester Gitarrist mit an Bord und neuerdings sitzt hinter der Schießbude nicht mehr Kosta Zafiriou sondern Chris Schmidt, der vorher Drum Techniker bei den Pinkies war.

Lange Rede – kurzer Sinn, PINK CREAM 69 sind zurück mit ihrem neuen Album „Ceremonial“, das ein Dutzend neuer Songs beinhaltet. Und mit „Land Of Confusion“ starten die Karlsruher standesgemäß. Doch was ist das? Der folgende Song „Wasted Years“ klingt so gar nicht nach PC69, eher nach JIMI JAMISON und Konsorten. Die Jungs werden doch nicht….? Neeee. Aber da – schon wieder: auch Titel Nummer 3 („Special“) hört sich eher nach der einer Komposition der Frontiers Haus- und Hoflieferanten James und Tom Martin an als nach PC69. „Find Your Soul“ tönt da schon eher nach einer Eigenkreation. Im weiteren Verlauf des Albums überkommen mich noch desöfteren diese Gedanken („The Tide“ oder „Superman“). Schlecht sind die Songs nicht, aber irgendwie passen sie nicht so recht in das übrige Repertoire, wobei ich generell sagen muss, dass diese Platte ziemlich weit davon entfernt ist, was man bisher aus dem Hause PC69 kannte, was nicht generell auf die Qualität der Stücke bezogen ist.

Ansonsten bleibt alles beim alten: der Sound ist gut und typisch für PC69 bzw. Dennis Ward. Überraschungen gibt es genug auf „Ceremonial“, aber für meinen Geschmack sind sie nicht immer positiv. Trotz alledem ist das neue Album weit davon entfernt, eine Enttäuschung oder gar schlecht zu sein, so frisch und frei von der Leber weg wie bei „Sonic Dynamite“ oder „Thunderdome“ rocken die Jungs hier aber nicht. Hier klingt alles ziemlich konstruiert – ein fader Beigeschmack bleibt also. Und was zum Geier macht dieses Pärchen auf dem Cover mit der Mistgabel und zu Fuß im Drive In Theatre?

Ich sag ja, Pressefritzen sind komisch – lasst Euch nicht zu sehr von meinen Ausführungen ablenken. Etwas Neues wagen die Herrschaften auf ihrem 11. Album definitiv – ob es ins Bild der Band passt, muss wohl jeder für sich entscheiden.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Land Of Confusion
2.Wasted Years
3.Special
4.Find Your Soul
5.The Tide
6.Big Machine
7.Let The Thunder Roll
8.Right From Wrong
9.Passage Of Time
10.I Came To Rock
11.King For One Day
12.Superman

Stefan

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